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Mit Ü50 das Reisen als Backpacker entdecken, es ist nie zu spät

Ein Backpacker ist für dich in seinen Zwanzigern, hat vielleicht gerade die Schule oder Uni beendet. Aber auf keinen Fall siehst du dich, in deinen 40er, 50er oder 60er als Backpacker durch die Welt reisen.

 

Völliger Quatsch, das Reisen und Backpacking kennt keine Altersgrenzen. Es wird sogar teilweise besser, wenn du nicht blutjung bist, denn das Reisen bekommt so eine andere Tiefe (lies selber).

 

Dieser Artikel ist für dich, wenn du über genau diese Idee nachdenkst, keine 20 mehr bist, keinerlei Backpacking Erfahrung hast oder noch nie auf eine Weltreise gegangen bist. Wir werden über die Bedenken, Sorgen und Herausforderungen sprechen. Und wie du diese meisterst. Dich erwartet eine geballte Ladung Motivation und Tipps.

 

Nur eins muss ich dir vorab gestehen.

 

Dieser Artikel liegt schon lange in meiner Ideen-Schublade und immer habe ich gezögert ihn zu schreiben. Denn ich kann nicht aus eigenen Erfahrungen berichten, da ich schon seit meinen Zwanzigern als Backpacker reise.

 

Aber ich habe weiterhin Emails mit Fragen zu diesem Thema bekommen, also bin ich schließlich über meinen Schatten gesprungen und habe versucht, meine Ü50-Leser in den Artikel mit einzubeziehen und zu Wort kommen zu lassen. An dieser Stelle vielen Dank für all euren Input und eure Unterstützung.

 

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Dies bereitet jedem Backpacker am Anfang Kopfschmerzen

Jeden unerfahrenen Backpacker quälen ähnliche Sorgen und Herausforderungen, egal wie alt sie sind. Das fängt schon mit der Reiseplanung an.

 

Wie viel plane ich im Voraus?

Jeder will seine Zeit sinnvoll nutzen und das beste draus machen. Gleichzeitig soll der Trip nicht überfrachtet sein und Raum für Spontanität lassen. Denn vieles ergibt sich erst unterwegs, besonders wenn du länger reist.

 

Die Kunst besteht also darin, das Mittelmaß zu finden und das sieht bei jedem anders aus. Der Planer fühlt sich wohler, wenn er in etwa weiß, was ihn erwartet. Und der Freiheitsliebende belässt es nur bei ein paar Eckpunkten.

 

Was dir entspricht, findest du nur durch ausprobieren heraus. Gerade am Anfang macht etwas mehr Planung durchaus Sinn, da dies eine neue Welt für dich ist. Mit der Zeit kannst du es dann immer weiter reduzieren.

 

Tipp: Ein Reiseführer gibt dir Sicherheit. In ihm findest du die wichtigsten Informationen zu Sehenswürdigkeiten, gute Viertel zum Übernachten, Busverbindungen, Sicherheittipps und vieles mehr. Je nach Land ist mal der Lonely Planet* und mal der Rough Guide* besser.

 

Bin ich dem Ganzen gewachsen?

Planung gibt dir gerade am Anfang Sicherheit und Mut den ersten Schritt zu wagen. Denn vor dem ersten Trip quälen dich wahrscheinlich ein paar Bedenken oder Sorgen:

 

Wie finde ich mich in der Fremde zu Recht? Mein Englisch ist nicht perfekt, wie kann ich mich verständigen? Werde ich einsam sein oder Heimweh bekommen? Und so weiter…

 

Nur wenn du den ersten Schritt wagst, findest du es heraus. Also nur Mut und mach einfach. Die meisten Punkte lösen sich oft in Luft auf und du wirst darüber lachen, worüber du dir Gedanken gemacht hast. Und die anderen Themen wirst du auf Reisen meistern und mit den Herausforderungen wachsen.

 

Ich sagte mir, wenn ich mich dem Reisen nicht gewachsen fühle, könne ich immer und sofort zurück. Ich müsse nicht reisen und könne jederzeit, auch bei Abbruch (der Langzeitreise), in den Spiegel schauen und würde mich nicht verurteilen wenn ich dem nicht gewachsen sei. - Christiane Ü50

 

Eins kannst du jedoch schon heute angehen, fang an deine Englisch-Kenntnisse aufzufrischen. Tipps wie du das machst, findest du hier.

 

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Es kann so viel passieren

Gute Englisch-Kenntnisse helfen dir auch in Notfällen. Denn der ein oder anderen liegt nachts wach und malt sich aus, was alles schief laufen könnte.

 

Du kannst ausgeraubt oder überfallen werden? Was machst du ohne Geld und Kreditkarte? Wie bekommst du einen neuen Pass? Und was machst du, wenn du stürzt oder ernsthaft krank wirst? Wer kümmert sich dann um dich, wenn du alleine unterwegs bist?

 

Es gibt keine Garantie, dass dir nichts passiert. Aber die hast du daheim auch nicht. Versuch also die Risiken zu minimieren (hier findest du speziell Tipps für Südamerika), indem du dich nicht leichtsinnig verhältst, deine Wertsachen gut aufbewahrst und nicht unnötig Aufmerksamkeit auf dich lenkst. Nimm sowieso nur das Nötigste mit, dann brauchst du auf weniger Wertsachen aufpassen.

 

Falls doch etwas passiert, wirst du schon alles regeln und du bist selten ganz allein, sondern kannst Leute um Hilfe bitten. Mach dir also keinen Kopf und bleib optimistisch, im Notfall wirst du eine Lösung finden. Behalte im Hinterkopf, dass du jederzeit nach Hause fliegen kannst, wenn du der Situation nicht gewachsen bist oder dich im Ausland nicht gut aufgehoben fühlst.

 

Link-Tipp: Ausgeraubt – Alles ist weg! So bekommst du schnell Bargeld, eine neue Kreditkarte und Reisepass

 

Was nehme ich mit?

Nach so viel mentalem Ballast, wird es Zeit kurz über das Gepäck zu sprechen.

 

Bist du bisher mit einem großen Koffer gereist und kannst dir nicht vorstellen, dass dir ein Rucksack für Wochen oder sogar Monate reichen wird. Dann kann ich dich beruhigen, du brauchst nicht viel unterwegs. Und seien wir mal ehrlich, wie viel deiner Sachen im Koffer hast du im Urlaub gar nicht oder kaum gebraucht.

 

Klar ist es am Anfang eine Umgewöhnung, dauernd die gleichen Sachen zu tragen und nicht für jede Gelegenheit die passende Kleidung oder Schuhe zu haben. Aber dafür wirst du all die Vorzüge zu schätzen lernen, mit leichtem Gepäck zu reisen und mobil zu sein. Über die paar Unannehmlichkeiten wirst du hinweg sehen.

 

Viele Backpacker reduzieren ihr Gepäck immer weiter, weil sie ständig aussortieren, was sie nicht wirklich brauchen. Und nur noch Sachen mitnehmen, die ihnen wichtig sind. Das geht meist nicht von heute auf Morgen, sondern ist ein Prozess. Lass dich also drauf ein und starte mit möglichst wenig.

 

Diese Artikel helfen dir dabei, deine Packliste zu reduzieren und geben dir Tipps zu Ausrüstung und zum Packen.

 

 

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Herausforderungen für ältere Backpacker

Liest du meinen Blog schon länger, werden dir viele der obengenannten Punkte bekannt vorkommen. Lass uns also mal schauen, welche Themen zusätzlich für dich relevant sind. Das betrifft vor allem längere Reisen, einzige Ausnahme ist der erste Punkt.

 

Bin ich fit genug?

Eine Backpacking Reise ist belastender, als ein All-Inklusive-Urlaub. Ständig wechselst du den Ort und musst dich anpassen. Trägst deinen Rucksack durch die Gegend und wirst aktiv deine neue Umgebung erkunden. Ganz besonders in den Tropen sind die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit eine zusätzliche Belastung.

 

Das wirst du stärker zu spüren bekommen, als noch in deinen Zwanzigern. Der Trick ist, Dinge langsamer anzugehen. Dir Zeit zum Akklimatisieren zu nehmen und auszutesten, wie belastungsfähig dein Körper in der neuen Umgebung ist. Und ehrlich zu dir zu sein, wenn es dir zu viel wird oder du eine Pause brauchst.

 

Artikel Tipp: So bleibst du gesund auf Reisen

 

Meine größte Sorge war nicht das Abenteuer selbst, sondern der Gedanke: Schaffe ich es überhaupt, über längere Touren meinen Rucksack zu tragen? - Dagmar Ü50

 

Und dafür gibt es auch eine Lösung: Entweder packst du extrem wenig, damit dein Rucksack möglichst leicht ist. Oder du suchst dir einen Rucksack-Trolley, der Rollen hat. So kannst du ihn auf längeren Strecken wie einen Rollkoffer hinter dir herziehen und in unwegsamen Gelände auf dem Rücken tragen.

 

Wenn du Kinder hast

Neben deinem eigenen Wohlbefinden, wirst du dir vor allem um deine Lieben daheim Gedanken machen. Mit Ü50 hast du vielleicht Kinder, die langsam flügge werden und dich nicht mehr brauchen. Die Gelegenheit deine Reiseträume zu leben. Aber du machst dir wahrscheinlich Sorgen, dass du nicht für sie da bist, falls sie doch deine Unterstützung brauchen.

 

Typische Elternsorgen.

 

Ich habe Sorgen, dass meiner Tochter zu Hause etwas "zustoßen" könnte und ich dann nicht bei ihr bin. - Nicola Ü50

 

Ich habe keine Kinder, kann also die Situation nur aus der Kinder-Perspektive betrachten. Vielleicht ist es durch den räumlichen Abstand einfacher für dich loszulassen und deine Kinder haben die Chance erwachsen zu werden. Auf eigenen Beinen zu stehen, ohne das du immer im Hintergrund bist. So machen sie ihre eigenen Fehler und lernen dafür Verantwortung zu übernehmen.

 

Außerdem bist du nicht aus der Welt und kannst sie auch aus der Ferne unterstützen. Es ist so einfach heutzutage in Kontakt zu bleiben, kurz zu telefonieren oder eine Nachricht zu schreiben. Kommt es hart auf hart kannst du dich in den Flieger in die Heimat setzen, um sie in der Not retten.

 

Meine Eltern sind schon etwas betagter , werde ich sie nochmal wiedersehen. Werden sich meine Kinder von mir entfremden oder sogar sich verlassen fühlen. - Tanya Ü40

 

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Wenn deine Eltern nicht mehr fit sind

Neben deinen Kindern machst du dir vielleicht noch Sorgen um deine Eltern, besonders wenn sie auf deine Hilfe im Alltag angewiesen sind. Dann ist es wichtig, dass du einen adäquaten Ersatz findest. Jemanden, der nach dem Rechten schaut und im Notfall einspringen kann. Damit du ohne schlechten Gewissen reisen kannst.

 

Bei einer langen Reise ist das natürlich schwieriger und das Thema sollte mit allen Betroffenen offen besprochen werden. Nur wenn du ein gutes Gefühl hast und dich kein schlechtes Gewissen quält, kannst du die Reise genießen. Vielleicht entscheidest du dich den Trip auf einen späteren Zeitraum zu verschieben oder kürzer zu reisen.

 

Das ist eine sehr persönliche Entscheidung, die dir keiner abnehmen kann, aber du solltest dir auch kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Du hast nur ein Leben und wirst selber nicht jünger. Verschiebe dein Leben nicht auf später.

 

Mehr Verantwortung

Für was fühlst du dich sonst noch verantwortlich? Gibt es weitere Menschen, die auf dich angewiesen sind? Bist du in Vereinen oder Organisationen aktiv? Dann informiere alle Betroffenen und finde eine Vertretung, die dich in deiner Abwesenheit ersetzt.

 

Ein weiterer Aspekt sind deine Finanzen. Was für laufende Kosten hast du, die während der Weltreise anfallen? Unterstützt du deine Kinder im Studium? Bezahlst du einen Kredit ab, für dein Haus oder deine Wohnung? Was für regelmäßige Zahlungen stehen sonst noch an?

 

Bei den Finanzen ist Planung alles, also verschaff dir einen Überblick. Versuch alle unnötigen Kosten zu reduzieren, kündige alle Versicherungen und Verträge, die du während der Weltreise nicht brauchst. Manchmal kannst du Verträge ruhen lassen. Erkundige dich, ob du Zahlungen aussetzen kannst und zu welchen Bedingungen. Kalkuliere die Kosten für deine Weltreise.

 

Und final erstelle einen Budget-Plan für die Zeit der Weltreise, der alle Verpflichtungen und Ausgaben berücksichtigt. So behältst du den Überblick und weißt, wo du stehst.

 

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Mehr Besitz

Neben der Verantwortung wirst du höchstwahrscheinlich mehr Besitz haben, als junge Leute. Über die Jahre sammeln sich schnell Sachen an, um du dich jetzt kümmern musst.

 

Wenn Geld keine Rolle spielt, kannst du alles behalten und musst nur jemanden finden, der danach schaut. Alle anderen müssen Lösungen finden, um Kosten zu reduzieren.

 

Hast du ein Haus oder eine Wohnung, die du auflösen, verkaufen oder untervermieten willst. Ein Auto, Motorrad oder Boot, dass du verkaufen oder einmotten willst. Haustiere, die ein temporäres Zuhause brauchen.

 

Was es auch ist, setz dich früh genug hin und mach eine Liste. So hast du ausreichend Zeit, die beste Lösung zu finden und hast weniger Stress bei der Umsetzung.

 

Die größte Herausforderung ist definitiv diese Hausauflösung. Wir sind froh, dass wir schon frühzeitig damit angefangen haben viele Dinge wegzuwerfen, zu verkaufen, herzuschenken. Bisher hat uns noch nichts davon gefehlt. Man sammelt viel zu viel Unnützes an. - Andrea & Jochen Ü50

 

Finde ich nach der Weltreise einen Job?

Nach der Rückkehr ist die größte Herausforderung die Jobsuche. Die Jobchancen mit Ü50 sehen schlecht aus, hört man zu mindestens. Aber das hängt vor allem von deiner Situation ab, was für Erfahrungen und Qualifikationen hast du zu bieten.

 

Artikel-Tipp: Hilfreich für die ersten Schritte nach der Weltreise ist diese Checkliste für die Rückkehr

 

Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du versuchen ein Sabbatical zu vereinbaren. Dann hast du eine Sorge weniger.

 

Wenn du schon lange im Unternehmen tätig bist und ein wertgeschätzter Mitarbeiter bist, hast du überzeugende Argumente. Ist das in deinem Betrieb eher unüblich, wirst du etwas Überzeugungsarbeit leisten, um sie von der Idee zu begeistern. Lass dich nicht entmutigen, wenn sie anfangs wenig von der Idee angetan sind, vielleicht müssen sie sich erst mit dem Gedanken anfreunden.

 

Weitere Informationen fürs Sabbatical findest du hier.

 

Ansonsten betrachte die Situation aus Sicht des Arbeitgebers, was haben sie von deiner Auszeit. Welche Erfahrungen oder neuen Fähigkeiten könnten für sie vorteilhaft sein. Diese kannst du auf deiner Reise berücksichtigen oder sogar eine Phase dich nur einem Thema oder einer Fortbildung widmen.

 

Mit 50 weiß man nicht, ob man noch eine Chance auf eine Anstellung danach haben wird, daher ist es schon etwas tricky, aber man kann nicht nur in Angst leben, dann geht es nie los. - Tanya Ü40

 

Ansonsten bleib positiv, wenn du flexibel bist, wirst sich etwas ergeben. Plan auf jeden Fall eine Geldreserve für die ersten Monate ein und erkundige dich, ob du Anspruch auf das Arbeitslosengeld hast. Bist du in der glücklichen Situation, dass dein Partner ein Sabbatical vereinbart hat, nimmt das etwas den Druck nach der Rückkehr.

 

Um besser schlafen zu können, kannst du dich bereits am Ende der Reise auf Stellen bewerben. Das verkürzt die Wartezeit.

 

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Bist du zu alt fürs Backpacking?

An schlechten Tagen zweifelst du an der Idee, als Backpacker um die Welt zu reisen. Die Sorgen und Risiken überwiegen dann. Überhaupt hast du Bedenken, ob du dich als Ü50-Backpacker nicht lächerlich machst und immer ein Außenseiter unter den jungen Leuten bleiben wirst.

 

Im Hostel übernachten

Das fängt schon mit dem Hostel an. Die Vorstellung dir mit wildfremden ein Zimmer zu teilen, ist dir ein Graus. Noch dazu, wenn du an deine Tage in den Jugendherbergen zur Schulzeit zurückdenkst. Es scheint einfach unmöglich zu sein.

 

Und du musst es nicht machen. In vielen Gegenden findest du besonders zu zweit für das gleiche Geld ein privates Zimmer in einem netten Guesthouse oder einem günstigen Hotel.

 

Was für das Hostel spricht, ist die Gemeinschaft. Hier ist es leicht neue Leute kennenzulernen und sich übers Reisen auszutauschen. Und oft ist das Alter nebensächlich, da das Reisen und die Erfahrungen verbinden.

 

Die älteren Backpacker, die ich bisher getroffen habe, waren alle offen, locker und haben oft die besten Stories erzählt. Sie waren ein Teil der Gemeinschaft und es war nicht komisch, sondern ganz normal.

 

Probier es selber aus. Du hast nichts zu verlieren.

 

Anfangs übernachtete ich in Einzelzimmern, dachte ich könne das nicht mehr in Schlafsälen mit anderen. Nach ca. 6 Wochen stellte ich mich der Herausforderung, schließlich sprengte die Einzelzimmerkosten fast mein Budget, …. Also wagte ich nach ca. 2 Monaten, das erste Mal in Agua Caliente, ein Bett in einem Schlafsaal. Oropax hatte ich massenhaft dabei, und so war es kein Problem, im Gegenteil: so kam ich viel mehr und schneller mit anderen Reisenden in Kontakt. - Christiane Ü50

 

Vielleicht magst du die Gemeinschaft im Hostel und die Einrichtungen, wie eine Küche zu haben. Aber ziehst ein Einzelzimmer immer noch vor, dann kannst du trotzdem im Hostel übernachten und das beste aus beiden Welten genießen. Das kostet zwar etwas mehr, als ein Einzelzimmer in einem günstigen Hotel, aber das lohnt sich besonders für Alleinreisende.

 

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Die Kunst das richtige Hostel zu finden

Du wirst dich nicht in allen Hostels wohlfühlen, so geht es mir zu mindestens, daher meide ich Party-Hostels. Besonders in Städten schaue ich mir die Fotos vom Hostel und die Bewertungen im Internet genau an. Hat das Hostel eine Bar oder beschweren sich andere Reisende über nächtlichen Lärm, buche ich es nicht.

 

In Cartagena buchte ich mich versehentlich mal in einem „Partyhostel“ ein. Nun auch‚ ne Erfahrung. Da fühlte ich mich schon etwas komisch und einsam, waren die jungen Menschen doch hauptsächlich mit feiern und den dazugehörigen Annehmlichkeiten beschäftigt. - Christiane Ü50

 

Ansonsten versuche ich eher in kleinere Hostels mit netten Gemeinschaftsräumen unterzukommen, da es hier leichter ist, neue Leute kennenzulernen. Ein Trick ist auch, nur eine Nacht im Voraus zu buchen. So kannst du vor Ort entscheiden, ob es dir gefällt oder ob du dir etwas anderes suchen willst.

 

Für Frauen gibt es darüber hinaus noch reine Frauenschlafsäle, wenn du dich dann wohler fühlst. Plus, so reduzierst du dein Risiko, das Zimmer mit einem Schnarcher zu teilen. Und einige Hostels bieten mittlerweile Schlafboxen (Capsule Hotel) oder wenigsten Vorhänge am Bett an, so hast du etwas mehr Privatsphäre.

 

Ansonsten bring Ohrstöpsel mit, besonders wenn du einen leichten Schlaf hast.

 

Hier findest du noch mehr Tipps für die Hostelsuche. Vergleiche die Preise auf Booking.com* und Hostelworld* bei der Buchung.

 

Der Altersunterschied

Das Alter ist oft nicht so wichtig, du wirst schon sehen. Die ersten Fragen sind meist: Wo kommst du her? Wo geht’s als nächstes hin? Wie lange bist du schon unterwegs? Und nicht, wie alt bist du. Stattdessen steckst du schon mitten im Gespräch über Dinge, die du dir in den nächsten Tagen unbedingt anschauen musst und erzählst selber von deinen Reisen.

 

Manchmal fühlte ich mich etwas merkwürdig aus der Ferne beobachtet, doch was soll‘s? Hallo, auch uns Ü 50 gibt es noch hier in der Travellerwelt! Und echt die meisten Begegnungen waren herrlich, offen, mit viel Herz und so manches Mal spürte ich große Bewunderung der jungen Generation. - Christiane Ü50

 

Ich habe auf meinen Reisen schon oft ältere Reisenden getroffen, die meine Eltern oder sogar Großeltern hätten sein können. Solange wir ein gemeinsames Thema hatten und das war oft das Reisen, war das Alter nebensächlich. Ich fand es sogar faszinierend den Geschichten zu lauschen, wie Südostasien in den 70er Jahren war und mehr über ihre Lebensgeschichte zu erfahren.

 

Andere in deinem Alter zu treffen, wird jedoch selten sein.

 

Alleine reisen mit Ü50

Ein klassischer Urlaub kann deprimierend sein, wenn du niemanden zum Reisen hast. Eine Lösung ist das Backpacking, da du so Teil einer großen Gemeinschaft wirst. Denn nirgendwo sonst kannst du so schnell neue Kontakte knüpfen und ganz ohne Verpflichtungen Dinge unternehmen.

 

Wenn die Chemie stimmt, unternehmt ihr vielleicht etwas zusammen. Aber oft trennen sich eure Wege schon nach kurzer Zeit, da jeder andere Pläne hat. Alles ist ganz unverbindlich und locker. Höchstwahrscheinlich wirst du sogar Abende mit Leuten verbringen, mit denen du zu Hause nicht mal ein Wort gewechselt hättest.

 

Das alles liegt bei dir, wie offen du auf Leute zu gehst oder eben nicht, wenn du zwischendurch deine Zeit fürs Alleinsein brauchst. Und wie gesagt, das Alter spielt meist keine Rolle.

 

Noch dazu bist du als Backpacker absolut frei. Es gibt keine fixen Pläne und du kannst täglich aufs Neue entscheiden, worauf du Lust hast. Von daher ja, es ist eine super Idee mit Ü50 als Backpacker zu reisen.

 

Artikel-Tipp: Was spricht fürs Alleinreisen

 

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Mach es einfach – Das sagen anderen Ü50-Backpacker

In den letzten Monaten habe ich viele Fragen und Emails von Ü50-Backpackern bekommen, die Fragen vor ihrer ersten Backpacking Reisen oder Weltreise hatten. Sie haben es schließlich gewagt und sind begeistert zurück gekommen.

 

Aber lies selber….

 

Ich glaube das größte Geschenk, das ich mir machen konnte, ist auf mich und meine Intuition zu vertrauen, dies ermöglichte es mir mich einzulassen und mich zu öffnen für diese Abenteuer, was mich soviel reicher gemacht hat mit Erfahrungen in der Natur, mit Menschen und mit mir selbst. - Christiane Ü50
Aber schließlich war die Neugier stärker als die Angst im Bauch. - Dagmar Ü50
Nachdem ich nun mit 52 Jahren meine erste Backpackingtour gemacht habe, habe ich mich schwarz geärgert, warum ich das nicht schon viel früher gewagt hatte. Es war einfach nur toll! - Dagmar Ü50
Was magst du am Backpacking? - "Die absolute Freiheit! Zu jeder Uhrzeit tun und lassen zu können was man will und worauf man gerade Lust hat. Heute die große Entdeckungstour, morgen einfach nur rum gammeln. Und die Lässigkeit, nicht ständig geschniegelt und gestriegelt herumzulaufen zu müssen. Herrlich!" Dagmar Ü50
Das Gefühl, es alleine geschafft zu haben, in eine völlig fremde Welt einzutauchen, egal ab Großstadt- oder Natur-Dschungel, das vergisst Du nie. - Dagmar Ü50
Backpacking ist für uns die Form des Reisens wo man am Besten in Kontakt kommt mit Land und Leuten. Es ist außerdem eine befreiende Erfahrung zu erleben, wie wenig Besitz man braucht. - Andrea & Jochen Ü50

 

Es ist nie zu spät die Lust am Reisen und am Backpacken zu entdecken.

 

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Tipps und Tricks für Ü50-Backpacker

Abschließend habe ich noch ein paar allgemeine Tipps für dich.

 

  • Mach einen kurzen Backpacking Trip, um zu testen, ob es etwas für dich ist. Besonders wenn du über eine längere Reise nachdenkst.
  • Eine gute Reiseplanung und -vorbereitung gibt dir am Anfang Sicherheit.
  • Lerne von anderen Backpackern, wie sie ihren Alltag unterwegs meistern. Durchs Abgucken und Fragen stellen, wirst du selber zum Profi.
  • Alles wird gut. In stressigen Situationen heißt es durchatmen und nicht überreagieren. Es gibt immer einen Weg und alles ist halb so dramatisch, wie es sich im Moment anfühlt.

 

Man ist stärker als man denkt und wo ein Wille ist, ist immer ein Weg. Und einfach machen und sich trauen. Nichts ist schlimmer als irgendwann im Leben zu denken: Ach, hätt ich doch… - Dagmar Ü50

 

  • Gib dich mit weniger zufrieden, dass macht das Reisen entspannter.

 

Ich bin ein sehr offener Mensch, glaube sonst könne ich so eine Reise mit den Bedingungen und wenig Budget gar nicht machen. - Christiane Ü50

 

  • Reise langsamer und nimm dir weniger vor, darüber freut sich dein Körper und Geist.

 

Dabei habe ich bemerkt, das ich langsamer reise als früher und mehr Zeit brauche um Eindrücke zu verarbeiten, auch weil ich die Reiseerlebnisse wesentlich bewusster und intensiver wahrnehme. - Tanya Ü40

 

Ich glaube nur ein bestimmter Typ Mensch will in unserem Alter noch als Backpacker unterwegs sein, und dieser Typ Mensch braucht gar keine Tipps, weil er sich die Neugierde, Offenheit und Selbstverständnis „einfach unterwegs zusein“ bewahrt hat. - Christiane Ü50

 

Mit diesen Worten…, hat sie wohl recht.

 

Falls du doch noch Unterstützung brauchst oder Fragen hast, schreib mir einfach: blog(at)backpackinghacks.de

 

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