Was ist ein Frugal Traveler?

Frugal Traveler: Was ist das?

Was bedeutet es ein „Frugal Traveler“ zu sein? Kommt es dem „Budget Backpacker“ gleich?

 

Nicht ganz, wobei es viele Überschneidungen gibt. Sagen wir mal so, es kommt nicht nur auf’s Geld und sparen an. Viel wichtiger ist es bewusst und doch kostengünstig zu reisen.

 

In diesem Artikel erfährst du alles über Frugal Traveler und bekommst Tipps, wie du selber so reisen kannst.

 

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Was ist ein Frugal Traveler?

Wortwörtlich übersetzt, ist ein Frugal Traveler ein genügsamer Reisender.

 

Dem Frugal Traveler geht es nicht um das schicke Hotel mit Pool oder um eine „Höher-Schneller-Weiter-Mentalität“. Es geht viel mehr darum bewusst zu reisen, sich mehr Zeit für Orte abseits des Pauschaltourismus zu nehmen. Sich an den einfachen Dingen des Lebens zu erfreuen, die noch nicht mal etwas kosten müssen wie ein Sonnenuntergang.

 

Was unterscheidet einen Frugal Traveler von einem Budget Backpacker?

Wie der Budget Backpacker möchte er günstig reisen, aber das ist nicht das höchste Gebot. Er nutzt also ähnliche Tricks wie sparsame Backpacker, die ich gleich näher bei den Tipps erläutern werde.

 

Was ihn vom Budget Backpacker unterscheidet, ist der Wunsch bewusster zu reisen. Das erreicht er, indem er langsam unterwegs ist, sich Zeit nimmt ein Land näher kennenzulernen. Dabei fällt die Wahl meist nicht auf die klassischen Urlaubsdestinationen, sondern er sucht sich bewusst Ecken aus, die noch nicht überlaufen sind. Wo es einfacher ist, die Einheimischen kennenzulernen.

 

Ich kann mich noch gut an Vang Vieng in Laos erinnern, wo ich in die Augen einer Verkäuferin geschaut habe, die „Banana Pancakes“ verkaufte. Da war eine leere in ihrem Blick. Das freudige Strahlen das ich im restlichen Teil von Laos so lieben gelernt hatte, war verschwunden. Vang Vieng ist berühmt berüchtigt für seine Alkohol- und Drogenexzesse, wo sich die Leute teils unmöglich benehmen. Nackt und high durch die Straßen laufen. Die Bässe wummern jede Nacht bis in die tiefen Morgenstunden.

 

Kein Wunder, das die Frau kein Interesse an den Fremden hatte. Hier dürfte es schwierig sein die Barriere zu durchbrechen, an anderen Orten ist dies viel einfacher. So zum Beispiel in El Salvador oder Süd-Kolumbien, wo ich auf offener Straße regelmäßig angesprochen wurde und sich die Leute gefreut haben, das ich hier war.

 

Frugal Traveler wollen kostengünstig und authentisch reisen.

 

Vor ein paar Jahren habe ich selber darüber nachgedacht, was für mich einen guten Trip ausmacht.

 

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Tipps für Frugal Traveler

Viele Tipps gelten genausogut für Budget Backpacker, aber es gibt auch welche darüber hinaus.

 

Hier findest du noch mehr Ideen wie du günstig reisen kannst.

 

Das richtige Reiseziel auswählen

Wohin du reist, hat großen Einfluss auf deine Reisekosten. Bei einem Urlaub solltest du bedenken, dass es nichts bringt, wenn du günstig durch Thailand reisen kannst, aber der Flug für zwei Wochen in keinem Verhältnis dazu steht. Hier musst du immer abwägen, ob eine Fernreise für deinen Urlaub sinnvoll ist oder du lieber durch günstige Länder in Europa reisen willst.

 

Ein weiterer Trick ist gehypte Orte wie Barcelona, Paris, London oder Venedig zu meiden. Der Overtourism sorgt für hohe Preise und hat eine Belastung der Einheimischen zur Folge, die nicht unterstützendswert ist. Willst du solche klassischen Reiseziele trotzdem sehen, ist die Lösung in der Nebensaison zu kommen. Bei diesen Orten wäre das zum Beispiel der Winter.

 

Das sind günstige Reiseziele in der Welt und Budget Backpacking Länder in Europa.

 

In Nebensaison reisen

Während der Hochsaison sind die Preise am höchsten, außerhalb kannst du bis zu 50% sparen. Besonders bei Unterkünften ist der Unterschied groß. Bei Städtereisen solltest du das Wochenende meiden, da hier immer die Preise anziehen.

 

Die Nebensaison hat weitere Vorteile, so ist es meist ruhiger, du musst nicht lange im Voraus buchen oder dir Sorgen machen, das du keinen Platz im Bus oder Hotel mehr findest. Nur beim Wetter musst du teils Einschnitte hinnehmen, aber das hängt von deinem Reiseziel ab.

 

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Tiefer gehen

Viel zu leicht rutschen wir als Backpacker in eine „Reise-Blase“, umgeben uns mit gleichgesinnten Reisenden und besuchen alle die gleichen Orte. So streifen wir nur an der Oberfläche, die zwar (gerade in jungen Jahren) aufregend ist und Spaß macht, aber wir kaum Land und Leute kennenlernen. Es braucht Zeit und eine gewisse Anstrengung, tiefer zu gehen.

 

Informiere dich also vorab über das Land, die Leute und die Kultur. Lerne ein paar Worte in der Landessprache und geh offen auf die Leute vor Ort zu. Wenn du dich darauf einlässt, wirst du unvergessliche Erlebnisse haben. Leute werden mehr von sich erzählen, vielleicht wirst du zum Essen eingeladen oder dir wird ihre Familie vorgestellt.

 

Es sind diese Begegnungen, die deine Reisen bereichern werden.

 

Das sind hilfreiche Tools, die du für deine Recherche nutzen kannst.

 

Frag die Locals

Schließlich wissen die Einheimischen am besten, wo du gut essen gehen kannst, was es sich lohnt anzuschauen und wie du am besten hinkommst. Bei all den Tipps solltest du jedoch nicht vergessen, dass ihr vielleicht unterschiedliche Interessen und Vorstellung habt, was lohnenswert ist.

 

Langsamer reisen

Indem du langsamer unterwegs bist, hast du mehr Zeit an Orten zu verweilen, den Alltag zu beobachten und dich treiben zu lassen. So lernst du Stück für Stück ein Land, die Leute und ihre Kultur näher kennen. Du wirst viele Fragen haben, die dir entweder die Einheimischen oder das Internet beantworten können. Bist du nur für zwei Wochen im Land, wirst du dir höchstwahrscheinlich weniger Mühe geben.

 

Ein zusätzlicher Pluspunkt ist, dass du außerdem Geld sparen wirst. Ständig unterwegs zu sein, Touren zu buchen und die Busfahrten addieren sich schnell hoch. Durch Slow Travel kannst du es strecken und so mit weniger Geld auskommen.

 

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Preise vergleichen

Egal, ob du online eine Unterkunft buchst oder dir vor Ort ein Busticket kaufst. Preise sind meist nicht fix. Die großen Buchungsportale haben oft komplizierte Algorithmen, die im Hintergrund ablaufen. So kostet ein Flug oder Hotel zu verschiedenen Tageszeiten und wie viel früher du buchst, auch unterschiedlich viel.

 

Es lohnt sich also, aufmerksam zu sein. Auf mehrere Buchungsplattformen zu schauen und dies am besten mehrfach. Das ganze ist ein Spiel, bei dem du gewinnen und verlieren wirst.

 

Kennst du schon meine Tipps wie du günstige Flüge findest?!

 

Das gleiche Prinzip gilt vor Ort, wenn du länger in einem Hostel bleibst, eine Tour buchst oder ein Bustickets kaufst. Verschaff dir einen Überblick, was für Preise dir unterschiedlichen Anbietern sagen. Und habe keine Scheu, zu verhandeln, das ist vielerorts durchaus üblich.

 

Noch mehr Tipps fürs Feilschen findest du hier.

 

Geld bewusst ausgeben

Das schaffst du, indem du deine Ausgaben aufschreibst und ein Reisebudget je Land festlegst. So merkst du schnell, wo du mehr Geld ausgibst und kannst früh genug korrigieren. Praktisch sind hierfür Apps wie Financisto oder Trail Wallet.

 

Bei mir haben Reisebudgets nie so richtig funktioniert, da ich mal drüber und mal drunter lag. Mir war es am Ende wichtiger, vor Ort zu entscheiden, wann ich mir was gönnen wollte und wann nicht. Das entspricht auch viel mehr einem Frugal Traveler. Es ist nur wichtig das Ganze im Auge zu behalten, damit du nicht komplett über deinem Budget lebst.

 

Aber versuch es selber für dich aus. Mir fällt es leicht bescheiden zu reisen, wenn du leicht Verführungen nachgibst, macht ein Reisebudget durchaus gerade am Anfang einer langen Reise Sinn.

 

 

Gönne dir zwischendurch was

Was bringt es dir, wenn du an jeder Ecke sparst, dabei aber Dinge verpasst, die du unheimlich genossen hättest. Die Kunst besteht darin, sich auch mal etwas zu gönnen.

 

Ein extremes Beispiel ist meine spontane Reise in die Antarktis. Auf meiner Weltreise bin ich mit sehr wenig Geld in Südostasien ausgekommen. Dann kam ich nach Südamerika und saß in einem Hostel in Ushuaia in Patagonien. Überall liefen Leute herum, die gerade von einer Antarktis Kreuzfahrt zurückkehrten und die dieses magische Strahlen hatte. Meine Neugierde war geweckt und ruckzuck hatte ich mir Lastminute einen Platz auf einem der nächsten Schiffe ergattert.

 

Noch nie im Leben habe ich so viel Geld (etwa 3.000 Euro) für eine Reise ausgegeben, aber sie war jeden Penny wert.

 

Es muss nichts großes sein, es funktioniert auch im Kleinen. Gönne dir eine Massage, ein schönes Hotel oder ein unvergessliches Erlebnis. Deine Reise sollte sich nicht nur ums Geld drehen.

 

Genieße die einfachen Dinge

Ich liebe es in einer neuen Stadt mich einfach irgendwo hinzusetzen und das Treiben der Leute zu beobachten. Unterwegs schaue ich mir auch unzählige Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge an oder kann stundenlang auf das Meer starren, ohne davon zu viel zu bekommen.

 

Auf Reisen sind es oft die einfachen Dinge, die die meiste Freude bringen. Es muss nicht immer mehr sein, gerade die ruhigen Momente sind bereichernd.

 

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Travel Hacking

Dabei geht es um das kluge Ausnutzen von Vielflieger- oder Bonusprogrammen, um aus gesammelten Punkte oder Meilen den größten Gegenwert herauszuholen.

 

Nur über das Buchen von Flügen wirst du jedoch nicht weit kommen, außer du jettest ständig durch die Welt als Businessreisender. Die meisten Reisenden nutzen Bonusprogramme von Hotels und nutzen spezielle Kreditkarten, um Punkte zu sammeln. Diese können anschließend in freie Übernachtungen, Upgrade zur Business-Class oder Freiflüge verwendet werden.

 

Tatsächlich ist das jedoch komplizierter, da du dich am besten für ein Vielfliegerprogramm entscheidest, um dann möglichst ausschließlich bei diesen Airlines zu buchen. Als Gelegenheitsflieger, der auch Budget Airlines nutzt, wird das Meilen sammeln schwierig. Auch musst du dir eine passende Kreditkarte holen, mit der du Punkte sammeln kannst.

 

Die Devise beim Travel Hacking ist ganz oder gar nicht.

 

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