Peloponnes Highlights: Vor allem im Süden & Osten
Die Highlights der Peloponnes findest du hauptsächlich im Süden und Osten der Halbinsel, daher werde ich mich in diesem Peloponnes Guide vor allem auf diese beiden Regionen konzentrieren. Du kannst sie als Backpacker oder mit dem Auto bereisen.
Inhaltsverzeichnis
West-Peloponnes
Süd-Peloponnes
Ost-Lakonien
Zentral-Peloponnes
Nordost-Peloponnes
Der Westen der Peloponnes
Die Peloponnes ist an zwei Orten mit Brücken an das griechische Festland angebunden: im Osten in Korinth und im Westen in Patras.
Patras, die größte Stadt der Peloponnes
Πάτρα
Die drittgrößte Stadt Griechenlands im Nordwesten der Peloponnes ist mit dem Festland über eine 2,8 Kilometer lange Brücke verbunden.
Womit wir gleich bei der ersten Sehenswürdigkeit Patras wären, die Rio-Andirrio-Brücke ist ein Meisterwerk der Ingenieurkunst. Lange galt es als unmöglich solch eine lange Brücke in einem Erdbebengebiet über eine 65 Meter tiefe Meerenge zu errichten. 2004 wurde die Brücke eröffnet und das Gegenteil bewiesen. Wahrscheinlich wirst du mit dem Bus über die Brücke fahren und sie mit den eigenen Augen sehen.
Ansonsten ist die Altstadt, die Burg und die entspannte Atmosphäre in Patras nett. Trotzdem ist es okay Patras nur als Sprungbrett zu nutzen, da die Peloponnes idyllischere Orte zu bieten hat. Einzig in der Karnevalszeit würde ich eine Ausnahme machen, da Patras die „Jecke Zeit“ mit einem farbenfrohen Umzug feiert, lustigerweise haben sie sogar einen Stadtteil der „Rio“ heißt.
Anreise nach Patras: Der Busbahnhof liegt im Stadtzentrum, von wo aus du Busse nach Athen (3 Stunden), Delphi (3 bis 4 Stunden), Ioannina (4,5 Stunden) und vielen weiteren Destinationen nehmen kannst. Außerdem fahren von Patras Fähren nach Korfu (7,5 Stunden) und Italien (15 bis 30 Stunden).
Unterkunft: In Patras gibt es leider keine Hostels, auf Booking.com* findest du eine handvoll bezahlbare Bleiben, meist von Privatleuten angeboten.
Der Geburtsort von Olympia
Eintritt: 12 Euro (6 Euro Studenten & im Winter) // Öffnungszeiten: 8 bis 20 Uhr (Winter bis 15 Uhr)
Die Ausgrabungsstätte Olympia zählt zu den größten der Peloponnes. Auf den ersten Eindruck wirkt sie jedoch etwas unscheinbar und chaotisch, ein Trümmerfeld aus einzelnen Bruchstücken und flachen Ruinen. Hoch erhabene Überrest gibt es nur wenige.
Aber lass dich nicht abschrecken, wenn du anfängst, die Schilder zu lesen und zu begreifen, wie groß die Anlage bei Olympia war, wirst du begeistert sein. In deiner Fantasie kannst du dir lebhaft den Zeustempel anhand der Überreste ausmalen, in dem die 12 Meter hohe Zeus-Statue einst stand, die zu den „Sieben Weltwundern der Antike“ zählt.
Die Ideen von einem fairen Wettbewerb hat die Jahrhunderte überdauert und bis heute wird das olympische Feuer noch hier entzündet und von Athleten um den Globus zum aktuellen Austragungsort getragen. Als ehemaliger Leichtathlet hat mich der Besuch von Olympia erfüllt. Über die antike Laufbahn zu sprinten, den alten hauchdünnen Diskus zu bestaunen und die Ruinen in meinem Kopf wieder auferstehen zu lassen.
Hintergrundinfos: Hier kannst du die Geschichte der Olympischen Spiele nachlesen und auf Wikipedia findest du alles zu den Ausgrabungen.
Tipp: Komm früh im Sommer, um den Massen zu entgehen. Und besuche auf jeden Fall neben den Ausgrabungen das Archäologische Museum und das Museum der Geschichte der olympischen Spiele der Antike, die beide im Eintritt enthalten sind.
Anreise mit dem Bus: Der Ort bei den Ausgrabungsstätten heißt Antikes Olympia (Αρχαία Ολυμπία), du erreichst ihn von Pyrgos (30 Minuten), von wo aus du etliche Verbindungen nach Patras (2 Stunden), Kalamata (2,5 Stunden) und Athen (5 Stunden) hast.
Unterkunft: Weder in Olympia noch in Pyrgos findest du ein Hostel, dafür aber bezahlbare Unterkünfte überraschenderweise in Olympia*.
Der Süden der Peloponnes
Im Süden hat die Peloponnes drei längliche Halbinseln, die auch als Finger bezeichnet werden, landschaftlich sicherlich eine der schönsten Ecken der Peloponnes. Von Olympia kommend fährst du jedoch zuerst an kilometerlangen einsamen Stränden vorbei, die zu einem Badestopp einladen.
Messina, die südwestliche Halbinsel
Und sie startet direkt mit einem Knall.
Voidokilia, der schönste Strand der Peloponnes
So einen Strand habe ich auch noch nicht gesehen. Ein perfekter Halbkreis in einer geschützten Bucht, der über eine schmale Öffnung in den Felsen mit dem Meer verbunden ist. Von oben gesehen, erinnert er mich an einen Pilz.
Um die Einzigartigkeit des Strandes wirklich zu begreifen, musst du ihn einfach von oben sehen. Dafür kletterst du am besten vom Ende des Strandes hoch zur Festung Palaiókastro, es ist steil und anstrengend, aber es lohnt sich. Im Anschluss kannst du quer durch die Festung den einfacheren Weg auf der anderen Bergseite hinabsteigen und entlang der Lagune zurück zum Strand kommen.
Der Stand ist umgeben von einem Dünengebiet, in dem eine kleine Population Chamäleons leben. Die Chancen sind zwar gering eins zu sehen, aber es wäre toll. Sind es doch die einzigen Chamäleons, die auf dem europäischen Festland leben.
Hinter den Dünen erstrecken sich Salzlagunen, wo Flamingos, Reiher und andere Vögel durchs Wasser staksen. Und an die umliegenden Strände kehren jedes Jahr Schildkröten zur Eiablage zurück und obendrauf leben Fledermäuse oben in Nestor’s Höhle. Tierisch gut hier!
Die Hafenstadt Pylos
Πύλος
Pylos liegt einen Steinwurf südlich vom Voidokilia Strand, am Rand der geschützten Bucht. Überragt wird es von der mittelalterlichen Burganlage, welche die Navarino Bucht und die vorgelagerter Insel Sfaktiria überblickt. Die Aussicht von Pylos auf das Meer ist genial.
Ohne eigenes Transportmittel ist Pylos deine beste Option, um den Voidokilia Strand zu erreichen. Entweder du leihst dir einen Motorroller oder versuchst dein Glück nach Gialova zu trampen, um von dort aus zu Fuß zum Strand zu gelangen.
Anreise mit dem Bus: Jeden Tag fahren ein paar Busse nach Methoni (20 Minuten), Finikounda (45 Minuten) und Kalamata (1 Stunde).
Sieht schlecht aus: In Pylos und auch im nächsten Ort Methoni gibt es kaum bis gar keine günstigen Übernachtungsmöglichkeiten.
Methoni mit der venezianischen Festung
Μεθώνη
Die Festung (Eintritt 2 Euro) in Methoni zählt für mich zu den schönsten der Peloponnes, vor allem der Turm am Ende der schmalen Landzunge ist super fotogen. Methoni war einst ein wichtiger Zwischenstopp von venezianischen Schiffen, die hier ihre Vorräte auffüllten, Reparaturen ausführten oder Schutz vor einem Sturm suchten. So wurden Waren aus dem Fernen Asien über die Seidenstraße nach Zentraleuropa gebracht.
Überhaupt mochte ich den Ort. Im November war alles ruhig und die Einheimischen saßen in den Cafés herum oder erledigten ihren Einkauf im Laden um die Ecke. In der Hochsaison wird es lebendiger sein.
Anreise mit dem Bus: Pylos (20 Minuten), Kalamata (1,5 Stunden)
Tipp: Lust auf einen faulen Tag am Strand, dann leg einen Stopp in Finikounda auf deinem Weg nach Koroni ein. Hier findest du mehrere Sandstrände, vor allem der Mavrovouni Beach ist schön lang.
Die süße Hafenstadt Koroni
Κορώνη
Die Kleinstadt Koroni thront förmlich auf der schmalen felsigen Landzunge, die den Golf von Messina überblickt.
Auf der einen Seite ist der Hafen, auf der anderen Seite ein schöner Sandstrand zum Baden. Dazwischen gibt es ein Gewirr aus schmalen Gassen und Treppen, weißen Häuser und über allem schwebt die bewohnte Festung samt Kloster. Vom Aussichtspunkt mit dem Kreuz hast du eine fantastische Rundumsicht.
Die Stadt ist überschaubar und entspannt, definitiv einer meiner Lieblingsorte in Messina.
Anreise mit dem Bus: Athen (5 Stunden), Kalamata (1 Stunde)
In Koroni findest du ein paar bezahlbare Unterkünfte, aber nicht viel. Schau mal auf Booking.com* rein.
Sparta & Mystras
Beim geschichtsträchtigen Namen Sparta werden viele sicher aufhorchen. Einst war der Staat Sparta eine militärische Großmacht im alten Griechenland und ging aus dem Peloponnesischen Krieg gegen Athen siegreich hervor.
Heutzutage ist die Stadt Sparta jedoch modern und du findest kaum Relikte aus früheren Zeiten. So lassen die meisten Reisenden Sparta links liegen und fahren direkt weiter ins nahegelegene Mystras.
Die byzantinische Stadt Mystras
Μυστράς // Eintritt: 12 Euro (6 Euro Studenten & im Winter) // Öffnungszeiten: 8 bis 20 Uhr (15 Uhr im Winter)
Schon alleine die Location von Mystras ist der Hammer, auf der Kuppe eines 280 Meter hohen Hügels liegt die gut erhaltene Stadt aus dem Byzantinischen Reich, wo einst 20.000 Menschen lebten. Mystras teilt sich in die Unterstadt mit den fantastischen Kirchen, eine Oberstadt mit den Palästen und die Burg auf.
Plane einen halben Tag ein, um Mystras ausgiebig zu erkunden. Mehr Infos zu Mystras findest du auf Wikivoyage.
Anreise mit dem Bus: Von Sparta fahren täglich 6 Busse nach Mystras, die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde und kostet 2 Euro.
Übernachtung: In Mystras* werden günstige Zimmer von Privatleuten angeboten.
Die Mani-Halbinsel, der mittlere Finger
Sicherlich eine der schönsten Ecken der Peloponnes, auf jeden Fall eine der wildesten. Das Taygetos-Gebirge erreicht stolze 2.400 Meter und fällt dann dramatisch zum Meer hin ab. So blieb die Region lange unerschlossen und dünn besiedelt, zu schwierig war es, Straßen in solch einem Terrain anzulegen. Mittlerweile gibt es zwar Straßen, aber trotzdem wohnen wenig Leute hier und das weit verstreut in kleinen Ortschaften.
Faszinierend ist die Geschichte der Mani-Halbinsel. So war sie früher ein Rückzugsort für Piraten und Leute, die sich vor fremden Eroberer hierhin zurückzogen. Die raue Landschaft hat die Menschen geprägt, sie galten als unbeugsam, kämpferisch und freiheitsliebend. Um sich zur Wehr zu setzen, errichteten sie burgartige Wohnhäuser mit rechteckigen Wachtürmen, in die sie sich zur Not zurückziehen konnten.
Die Wehrtürme wirst du auf deiner Reise durch die Mani überall sehen.
Roadtrip über die Mani
Am besten erkundest du die Mani auf einem Roadtrip, um die kleinen Dörfer zu besuchen und durch die engen Gassen zu streifen. Die alten Ruinen sind teils wunderschön renoviert worden und ihnen wurde neues Leben eingehaucht wie in Aeropoli, Itylo und Flomochori. Wieder andere sind wahre Geisterstädte, wo Vathia das bekannteste Beispiel ist.
Zwischendurch kannst du in einer der zahlreichen Buchten schwimmen gehen, den schönsten Sandstrand findest du in Stoupa und Chalikia Bata ist einer der fotogensten. Schöne Wanderungen kannst du von Kardamili in die Viros Schlucht und zum Kap Tenaro unternehmen, dem südlichsten Punkt des griechischen Festlandes. Eines der Highlights der Mani ist sicher auch die Vlychada Tropfsteinhöhle.
Da es so viele interessante Ort auf der Mani zu entdecken gibt, habe ich hierzu einen separaten Artikel geschrieben, wo du ausführlich alles über die Sehenswürdigkeiten der Mani findest.
Ost-Lakonien, die südöstliche Halbinsel
Monemvasia
Die Felseninsel Monemvasia liegt direkt vor der Küste, als hätte ein Riese einen Stein fallen gelassen.
Der Felsen ist beachtliche 200 Meter hoch und etwa 1,8 Kilometer lang. Einst war sie ein wichtiger Stützpunkt im Byzantinischen Reich und die Festung galt lange als uneinnehmbar, bis sie sich eines Tages doch ihren Besetzern ergaben. Dann kamen die Venezianer, Osmanen und wer weiß was, um sich diesen strategischen Ort zu sichern, bis er schließlich an Bedeutung verlor.
Über einen Damm ist Monemvasia heutzutage mit dem Festland und dem Ort Gefyra verbunden. Die alte Festungsstadt ist immer noch bewohnt, der untere Teil zu mindestens. Ein Mix aus privaten Wohnhäusern, Cafés, Restaurants und Unterkünften. So betrittst du durch die alten Tore die Festung und wirst zurückversetzt ins Mittelalter und bist doch im heute, eine interessante Mischung aus liebevoll restaurierten Häusern und Bauruinen.
Es macht auf jeden Fall Spaß durch die engen Gassen zu streifen, Fotos zu schießen und hoch zur Oberstadt zu kraxeln, wo du fantastische Aussichten genießen kannst.
Wander-Tipp: Nimm für den Rückweg den hinteren Ausgang zum Leuchtturm und folge dem schmalen Pfad entlang der nördlichen Küste.
Beste Aussicht: Die schönste Aussicht auf Monemvasia hast du, wenn du in Gefyra dem Fluss folgenden den Berg hinaufsteigst. Es gibt einen steilen Wanderweg mit roten Markierungen, der links die Bergflanke emporklettert.
Unterkunft: Sowohl in Gefyra, als auch auf Monemvasia gibt es Hotels, wobei du in Gefyra* bessere Angebote findest.
Der Traumstrand Vlychada
Auf der Peloponnes sind die Strände lange nicht so spektakulär wie auf Lefkada, aber der Vlychada Strand geht in die Richtung. Eine geschützte Bucht mit steil aufragenden Felsen, weißen Kieseln und diesem durchdringenden türkisfarbenen Wasser.
Insider-Tipp: Ein Local erzählte mir, das der Strand im Sommer zu überlaufen ist, im Herbst war kaum etwas los. Sein Tipp für den Sommer ist, auf den benachbarten Damos Strand auszuweichen, der nicht minder beeindruckend ist.
Kyparissi & Paralia
Κυπαρίσσι & Παραλία
Paralia ist ein süßes weißes kleines Dörfchen direkt am Meer, mit dem etwas oberhalb gelegenen Kyparissi.
Über den beiden Dörfern thronen die Berge, die immer mehr Kletterer anziehen, um in dem anspruchsvollen Sinter neue Routen zu finden. Rundherum gibt es Wanderwege, da ich jedoch nicht wandern war, kann ich dir nichts empfehlen, außer den kurzweiligen schönen Küstenweg zur Kapelle Agios Georgios.
Leonidio, ein Kletterparadies
Λεωνίδιο
Die Kleinstadt Leonidio, auch Leonidi geschrieben, liegt am Rande des Parnon Gebirges unweit des Meeres und ist umgeben von gigantischen ockerfarbenen Steilwänden, die Kletterer aus der ganzen Welt anziehen.
Am beeindruckendsten ist die Ankunft auf der Straße von Kosmas, die dich durch eine dramatische Schlucht hinab nach Leonidio führt. Auf dem Weg kannst du das Kloster Elona sehen, das in die Felswand gebaut wurde.
Leonidio ist beschaulich und nicht sehr groß, und doch bekommst du alle Sachen des täglichen Bedarfs. Von hier aus kannst du nicht nur klettern gehen, sondern auch wandern zum Beispiel zur Kapelle Prophetes Elias oder die Felsen hoch nördlich der Stadt.
Zum Übernachten* ist der kleine Ort Plakas direkt am Meer am schönsten, von hier aus kannst du dem trockenen Flussbett zu Fuß nach Leonidio folgen, die meiste Zeit des Jahres führt der Fluss kein Wasser.
Noch ein Tipp: Das Osterfest wird in Leonidio besonders groß gefeiert, wo hunderte kleine Ballons in die Luft gelassen werden.
Die Bergregion Arkadien (Arcadia), im Herzen der Peloponnes
Eine alpine Berglandschaft mit kleinen Dörfern und schneebedeckten Gipfeln bis in den Frühling hinein. Perfekt für einen Roadtrip über schmale Bergstraßen, vorbei an Schafen, um kleine Dörfer zu besuchen und um Wandern zu gehen.
Mir war es im November zu kalt in den Bergen, ich wollte viel lieber die letzten warmen Tage des Jahres am Meer verbringen. Trotzdem will ich dir diese reizvolle Region nicht vorenthalten, daher habe ich etwas recherchiert.
Tripoli
Die größte Stadt der Region ist Tripoli auf 665 Höhenmetern, eine moderne Stadt und ein Sprungbrett in die Berge.
Am einfachsten erkundest du die Bergdörfer von Arkadien mit einem Mietauto. Alternativ fahren ein paar Busse nach Karitena (1 Stunde, 1 bis 2 täglich), Dimitsana (1,5 Stunde, 1 bis 2 täglich) und Stemnitsa (1 Stunde, alle paar Tage).
Anreise mit dem Bus: Kalamata (1,5 Stunden), Monemvasia (2,5 Stunden), Nafplio via Argos (2 Stunden), Patras (2 Stunden), Sparta (1 Stunde) und viele mehr
Die Bergdörfer von Arkadien
Die schönsten Dörfer mit traditionellen Steinhäusern und verwinkelten Gassen befinden sich westlich von Tripoli, die du auf einem Loop besuchen kannst.
Ein guter Startpunkt ist der malerische Ort Karitena (Καρίταινα), südwestlich von Tripoli. Weiter nördlich liegen die beiden reizvollen Orte Stemnitsa (Στεμνίτσα) und Dimitsana (Δημητσάνα), die du ebenfalls nicht verpassen darfst.
Von Dimitsana aus kannst du die Lousios Schlucht auf einer Wanderung erkunden. Die Pfade wurden von Mönchen geschaffen, um zu ihrem Kloster Moni Timiou Prodromou zu gelangen, das wie ein Schwalbennest am Felsenhang klebt.
Weiterführende Informationen auf der Webseite der Rough Guides.
Der Nordosten: Korinth, Nafplio & Epidaurus
Das Antike Korinth
Αρχαία Κόρινθος
Die moderne Stadt Korinth ist eher uninteressant für Touristen. Durch Erdbeben wurde sie bereits mehrfach beschädigt und zuletzt in den 80er Jahren etwas lieblos wieder aufgebaut. So dient Korinth nur als günstiger Übernachtungsort* auf dem Weg zum Kanal und zur alten Stadt.
Das Antike Korinth liegt etwa 7 Kilometer südwestlich von Korinth. Es ist ein ausgedehntes Dorf, in dessen Zentrum die Ausgrabungsstätte liegt (Eintritt 8 Euro, Öffnungszeiten 8 bis 20 Uhr, im Winter bis 15 Uhr). Schon von außen kannst du die Säulen des Apollotempels und die Überreste sehen.
Die Festung Akrokorinth
Oberhalb der Stadt schwebt die massive Festung Akrokorinth (Eintritt 2 Euro, Öffnungszeiten 8 bis 15 Uhr), von der du fantastische Aussichten in alle Himmelsrichtungen genießen kannst.
Die Festung wurde von den Korinthern für Belagerungszeiten auf einem über 500 Meter hohem Tafelberg erbaut. Auf dem ausgedehnten Areal befinden sich noch diverse Bauruinen, Tore, Festungsmauern und ein Pool, der von einer Quelle gespeist wird.
Zu Fuß brauchst du eine Dreiviertelstunde von den Ausgrabungsstätten im Antiken Korinth bis zum Eingangstor der Festung, sie ist aber genauso mit dem Auto zu erreichen. Für die Erkundung brauchst du gute Schuhe, da es sich ein bisschen wie eine Bergtour anfühlt. Kein Wunder, die Festung thront auf dem Fels des Tafelbergs.
Der Kanal von Korinth
Schon in der Antike kam man auf die Idee einen Kanal zu bauen, aber er wurde erst im 19. Jahrhundert umgesetzt. Dafür musste die Landenge von Korinth mit einer Länge von über 6 Kilometern durchbrochen werden.
Wenn du oben auf der Brücke stehst, ist es schwer die Dimensionen zu erfassen. Die Felswände fallen fast senkrecht bis zu 80 Meter tief ab und unten auf Wasserniveau ist der Kanal etwa 24 Meter breit. Und das ist das Problem, alle Schiffe, die breiter als 17 Meter sind, müssen weiterhin den 300-Kilometer-Umweg um die Peloponnes nehmen.
Seit Januar 2021 ist der Kanal von Korinth wegen eines Erdrutsches gesperrt, also mal schauen, wie es weiter geht.
Foto-Tipp: Alle Fotos, die du vom Kanal kennst, wurden von der Alten Brücke aus aufgenommen.
Mykene, der Geburtsort der mykenischen Kultur
Eintritt: 12 Euro, Öffnungszeiten: 8 bis 20 Uhr (im Winter bis 15 Uhr)
Etwa 30 Kilometer südwestlich von Korinth liegt Mykene, die in der vorklassischen Zeit zu den bedeutendsten Städten Griechenland zählte. Nach ihr wurde sogar die mykenische Kultur benannt, die erste bekannte Hochkultur auf dem europäischen Festland.
Etwa 2 Kilometer von der Siedlung Mykines liegt die Ausgrabungsstätte auf einem Hügel. Zu den Highlights jedes Besuchs zählen das massive Löwentor und die Kuppelgräber, in denen prunkvolle Goldmasken gefunden wurden, die heute in Athen ausgestellt sind. Es ist beeindruckend wie viel noch erhalten ist.
Wie immer erkundige dich vorab über Mykene, es gibt nur wenige Infos vor Ort. Der Eintritt zum Museum und Atreus Grab ist im Ticket enthalten.
Anreise mit dem Bus: Von Argos (30 Minuten) und Nafplio (1 Stunde) fahren stündlich Busse nach Mykines.
In Mykines* findest du eine gute Auswahl an günstigen Unterkünften.
Nafplio, die süße Hafenstadt
Ναύπλιο
Nur etwa 50 Kilometer südlich von Korinth liegt Nafplio, geschützt am Argolischen Golf.
Vom ersten Moment an, mag ich Nafplio und das liegt nicht am Wetter. Die Stadt strahlt einfach eine Ruhe aus, noch dazu liegt sie malerisch am Meer und hat gleich drei Festungen, am süßesten ist die Mini-Burg Bourtzi im Wasser. Und dann sind es die winzigen Gassen in der Altstadt, wo es hoch und runter geht, und der wunderschöne Pfad entlang der Steilküste.
Übrigens Nafplio wurde schon mehrfach zur lebenswertesten Stadt Griechenlands gewählt, es geht also nicht nur mir so.
Die schönsten Aussichten von oben hast du vom Burgberg Akronafplia (kostenlos) und der Festung Palamidi (Eintritt: 8 Euro, 6 Euro Studenten & im Winter), für die du unzählige Stufen erklimmen musst. Die beste Panoramasicht auf die Stadt hast du von der Mole, die den Hafen schützt.
Spaziergang: Unterhalb von den Felsen der Landzunge verläuft ein traumhafter Weg, der dich auf die andere Seite zu einer Badebucht führt. Kletterst du die Treppen hinauf, kannst du weiter in die benachbarten Buchten bis zu dieser kleinen Kapelle laufen. Der Weg lohnt sich auf jeden Fall und bring Badesachen mit, denn der Strand Karathonas ist schön.
Nicht empfehlenswert: Die Stadt Argos und die Ausgrabungsstätte Tiryns liegen zwar praktisch auf dem Weg von Mykene nach Nafplio, aber ein Zwischenstopp lohnt sich nur bedingt. Ich war etwas enttäuscht, nur die Aussicht von der Festung in Argos fand ich nett.
Das Theater von Epidaurus (Epidavros)
Επίδαυρος // Eintritt: 12 Euro, 6 Euro (Studenten, Winter) // Öffnungszeiten: 8 bis 20 Uhr (im Winter bis 17 Uhr)
Im Antiken Epidaurus findest du das besterhaltene Theater der Antike, was Platz für 14.000 Menschen hat.
Als ich an einem frischen Dezembermorgen alleine auf der Bühne stehe, komme ich mir ganz klein vor. Die Sitzbänke ragen steil hinauf und fühlen sich sehr nah an, erschlagen einen fast. Das ist wohl eines der Geheimnisse, warum das Theater solch eine gute Akustik hat, dass du selbst vom obersten Rand noch alles verstehen kannst.
Leider konnte ich das nicht testen, aber dafür die fantastische Bergkulisse im Hintergrund von oben genießen.
Neben dem Theater hat mich noch das Stadium begeistert, was du leider nur von oben betrachten kannst. Das restliche Areal ist bedeckt von flachen Ruinen und wenige aufgerichteten Säulen. Epidaurus war übrigens als Heilzentrum bekannt, wo unter Anweisungen Bäder genommen, Opfer gebracht wurden und die Antworten in den Träumen zu einem kamen. Mehr Infos zu der Ausgrabungsstätte findest du auf Wikipedia.
Anreise mit dem Bus: Nur im Sommer, von Juni bis September, fahren Busse zu den Ausgrabungsstätten.
Palea Epidaurus
Das Antike Epidaurus liegt in den Bergen, etwa 20 Minuten von Palea Epidaurus am Meer entfernt. Von hier aus kannst du eine schöne Wanderung entlang der Küste zu einem Kloster machen. Folge einfach den roten Wandermarkierungen vom Vagionia Strand aus.
Ermioni & Poros
Auf meinem Roadtrip durch die Peloponnes habe ich mir auch den nordöstlichsten Zipfel angesehen, der lange nicht so dramatisch ist wie die südlichen Halbinseln. Viele Orte waren nett, aber zwei Orte stachen für mich heraus: Ermioni und Poros.
Der kleine Ort Ermioni liegt auf einer Halbinsel und ist umgeben vom Wasser, dabei ist die Spitze der Landzunge nicht bebaut, sondern ist bewaldet mit Pinien durch die sich ein Pfad zu kleinen Buchten schlängelt. Wie gesagt nichts spektakuläres, aber niedlich und entspannt.
Und dann die Insel Poros mit der gleichnamigen Stadt, wo bunte Häuser die Hänge bevölkern. Mit der Fähre und kleinen Taxibooten, die Überfahrt für eine Person kostet 1 Euro, kannst du von Galatas übersetzen. Für mich ist Poros eine der visuell schönsten Orte in dieser Ecke der Peloponnes.
Fazit: Die Peloponnes bietet eine Fülle an interessanten Orten
Das waren die Top-Sehenswürdigkeiten der Peloponnes. Ich selber habe hier einen Monat verbracht und gefühlt nur einen Bruchteil gesehen. Die Peloponnes-Halbinsel ist sehr vielfältig und bietet unzählige geschichtsträchtige Orte, entspannte Hafenstädte am Meer und kleine Bergdörfer perfekt zum Wandern.
Es wird wahrscheinlich nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Zu meinen Highlights zählen auf jeden Fall die wilde Mani-Halbinsel im Süden, der Traumstrand Voidokilia, die Felseninsel Monemvasia, die süße Hafenstadt Nafplio und die historischen Stätte von Olympia, Epidaurus und Akrokorinth.
Weitere Artikel über Griechenland findest du hier.
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