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Die Straße der Baumgiganten, von Denmark nach Pemberton

Der Südwesten von Western Australia hat noch eine weitere Überraschung zu bieten: Bäume – riesige Bäume. Nachdem wir bisher meist durch flaches Buschland und an vereinzelten Eukalypten am Straßenrand vorbeigekommen sind, ist der Anblick der Baumriesen umso imposanter. Auf der Strecke zwischen Denmark und Pemberton kannst du durch Wälder mit solchen Baumgiganten wandern.

 

Die Baumgiganten: Karri, Jarrah & Marri

Hier im Südwesten von Australien stehen noch viele Karris, Jarrahs und Marris, die teils 40 bis 90 Meter hoch werden. Der älteste Jarrah wird auf über 400 Jahre geschätzt, was in Anbetracht der regelmäßigen Waldbrände in der Region ein beachtliches Alter ist.

 

Am höchsten werden die Karris, die meist bis zu 60 Meter groß werden, in Ausnahmefällen sogar bis zu 90 Meter. Sie gehören zu den Eukalyptusbäumen, genau wie die Jarrahs, welche etwas kleiner sind. Jarrahs erreichen maximal eine Höhe von 40 Meter. Marris dagegen können 40 bis 60 Meter groß werden.

 

In vielen Wäldern sind die Bäume gezeichnet von Waldbränden. Manche scheinen wahre Überlebenskünstler zu sein. Von unten sind sie komplett verkokelt und der Kern ist sogar ausgebrannt, und doch haben sie überlebt und wachsen stetig weiter. Das sind wahre Überlebenskünstler.

 

Waldbrände sind keine Seltenheit in dem heißen und trockenen Klima in Australien. Brennt es erst mal irgendwo breitet sich das Feuer schnell aus, da überall trockenes Unterholz herumliegt und die ätherischen Öle der Eukalyptusbäume facht das Feuer noch mehr an. Daher wirst du im Herbst und Winter viele gelegte Brände sehen, um das Unterholz kontrolliert abzubrennen, um einen großen unkontrollierbaren Waldbrand zu vermeiden. (Ein kontroverses Thema, was nicht von allen befürwortet wird.)

 

 

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Walpole-Nornalup Nationalpark

Ein Highlight der Region ist der „Valley of the Giants Tree Top Walk“, der etwas über 50 Kilometer von Denmark entfernt liegt. Auf dem Tree Top Walk kannst du in 40 Metern Höhe durch die Baumwipfel laufen . Nur schwindelfrei solltest du sein.

 

Da wir schon diverse Tree Top Walks gemacht haben, entscheiden wir uns stattdessen dem Bibbulmun Track eine Weile zu folgen, der am Parkplatz vorbeikommt. Eine gute Entscheidung, im Nu sind wir alleine im Wald und genießen die Stille. Und ganz ehrlich, die Perspektive von unten ist imposant genug. Später hast du noch die Chance kostenlos einen der Baumgiganten zu besteigen und die Aussicht über das Blätterdach zu genießen (mehr dazu später in Pemberton). Und in Pemberton sind die Bäume sogar noch um die 20 Meter höher.

 

Tipp: Biege kurz vorher vom Highway 1 ab auf die Scenic Route „Valley of the Giants Road“, sie führt durch die Karri-Wälder und führt dich direkt zum Valley of the Giants.

 

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Walpole

Da der Campingplatz direkt am Valley of the Giants keine gute Bewertung hatte, sind wir weiter nach Walpole gefahren, was nur 18 Kilometer entfernt liegt. Dort haben wir auf dem „Coalmine Beach Caravan Park“ übernachtet. Dieser liegt auf der Halbinsel im Nornalup Inlet und ist sehr schön. Schon alleine wegen den vorwitzigen Kookaburras lohnt es sich hier zu übernachten, denn diese haben keinerlei Berührungsängste und sind Stammgäste auf dem Campground.

 

Ein lohnenswerter Ausflug in Walpole ist der „Hilltop Drive“, welche dich zum Hilltop Lookout, dem Giant Tingle Tree (der wahrscheinlich älteste Eukalyptus von Australien) und dem Circular Pool führt. Der Weg dorthin ist eine „Gravel Road“, die wohl auch mit einem PKW zu befahren ist. Da wir diesen Punkt ausgelassen haben, kann ich dir nichts zum Straßenzustand sagen.

 

Infos

Valley of the Giants Tree Top Walk: Eintritt 21 AUD, von 9 bis 17 Uhr geöffnet
Empfehlung: „Coalmine Beach Caravan Park“ in Walpole
Einen ausführlichen Guide für die Walpole Region mit vielen weiteren Inspirationen findest du hier.

 

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Pemberton & Nationalparks

Pemberton ist umrundet von diversen Nationalparks, diese sind zwar meist nicht sehr groß, dafür gibt es sehr viele davon und alle sind schön grün und haben Karri-Wälder. Wir waren positiv überrascht von Pemberton und haben zwei Tage in der Gegend verbracht.

 

Im Visitors Centre bekommst du eine kostenlose Karte für den „Karri Forest Explorer Track“, der aus mehreren schönen Autostrecken besteht, die du nach fahren kannst und kurze Wanderungen zwischendurch machen kannst.

 

Gloucester Tree

Direkt am Rande von Pemberton wartet ein ganz besonderes Highlight für mutige Leute. Denn hier steht einer der drei letzten „Fire Lookout Trees“ der Region, von denen früher Ausschau nach Waldbränden gehalten wurde. Die Leute sind damals in schwindelerregende Höhen nur über eine kleine Stiege, die Bäume hinauf geklettert und du kannst das auch.

 

Der 70 Meter hohe Baum hat viele Metallnägel in der Rinde stecken, wodurch eine Art Wendeltreppe entsteht, die du hinauf klettern kannst. Von unten sieht es schlimmer aus, als es ist. Solange du dich aufs Klettern konzentriert und keine Höhenangst hast, wirst du es schaffen. Von der Aussichtsplattform in 61 Metern Höhe hast du eine grandiose Aussicht auf das Blätterdach des Waldes.

 

Die häufigste Frage im Visitor Centres ist:

 

Has anyone ever died climbing the trees? No one has died climbing the trees, however two people have suffered heart attacks after climbing the trees.

 

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Warren Nationalpark

Da es so viele Nationalparks rund um Pemberton gibt, fällt die Entscheidung nicht leicht. Wir haben den Warren Nationalpark ausgewählt und es nicht bereut, da er sehr abwechslungsreich ist. Hier steht ein weiterer Baum, den du besteigen kannst. Der „Dave Evans Bicentennial Tree“ ist sogar noch höher und du kannst auf 75 Meter hinauf steigen.

 

Auf dem Parkplatz kannst du gleich dein Auto stehen lassen, um den Warren River Loop Trail zu laufen. Der Wanderweg ist 10,5 Kilometer lang und verläuft teils durch den Wald und teils entlang des Flusses. Die Wanderung ist sehr lohnenswert und am Wasser gibt es sogar zwei traumhaft schöne Campingplätze, so dass du gleich über Nacht bleiben kannst und die Atmosphäre am Wasser genießen kannst.

 

Infos

Mehr Infos zu den Pemberton und den Warren Nationalpark findest du hier.

 

Für viele Nationalparks rund um Pemberton musst du 13 AUD Eintritt zahlen, auch im Warren Nationalpark. Wenn du mehr als drei Nationalparks innerhalb von vier Wochen besuchen willst, lohnt sich für dich ein Holiday Pass für 46 AUD.

 

PS.: Weitere Artikel über Westaustralien findest du hier.

 

 

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