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Cape Le Grand Nationalpark, wo Kängurus am Strand chillen

Einfach nur wow! Die Lucky Bay und der Cape Le Grand Nationalpark im Südwesten von Westaustralien sind noch schöner, als ich es mir vorgestellt habe. Ein Paradies, dass in der Karibik liegen könnte, wäre nur das Wasser nicht so kalt und würden keine Kängurus über den Strand hoppeln. An einem sonnigen Tag wirst du geblendet von dem weißen Sand, der so fein ist, dass er beim Gehen unter den Füssen quietscht. Das türkisfarbene Wasser, die roten Granitfelsen und das üppige Grün der Büsche runden das ganze Bild ab.

 

Der Cape Le Grand Nationalpark zählt nicht ohne Grund zu den schönsten in Westaustralien.

 

Fahrt in den Cape Le Grand Nationalpark

Es regnet leicht als wir aus Esperance raus fahren und uns auf den Weg in den etwa 60 Kilometer entfernten Cape Le Grand Nationalpark machen. Schon am Stadtrand lege ich die erste Vollbremsung hin, im Vordergarten sind zwei Kängurus am Grasen. Das fängt ja gut an, denke ich mit einem Lächeln und wir fahren weiter.

 

Auf der Fahrt sehen wir so viele Tiere wie nie zuvor, vor allem auf den Weideflächen tummeln sich etliche Gruppen mit Emus und Kängurus. Teilweise stehen sie direkt neben der Straße. Ob das typisch ist oder ob wir einfach nur sehr viel Glück haben, kann ich nicht sagen. (Mittlerweile glaube ich, dass die Kombination früh morgens unterwegs zu sein, leichter Regen und brach liegende Fläche mit Fernsicht gute Bedingungen sind um Tiere zu sehen.)

 

So vergeht die Fahrt wie im Fluge und wir halten am Parkeingang, um am Automaten einen Tagespass für 13 AUD zu lösen. Ein Schild warnt uns, dass alle Campingplätze belegt sind, aber uns sind bereits Camper entgegen gekommen, daher steuern wir direkt Lucky Bay an, um uns einen Platz auf dem Campground zu sichern. Denn du kannst hier nicht vorab reservieren, daher solltest du nicht zu spät in der Hochsaison ankommen. Da es bei uns auf Ostern zugeht, ist viel los.

 

 

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Lucky Bay

Als wir in Lucky Bay ankommen, begrüßt uns gleich ein Känguru an der Einfahrt zum Campingplatz. Bedröppelt sitzt es im Regen und scheint auf besseres Wetter zu warten, was schon bald kommen wird.

 

Die grauen Wolken hängen tief, aber selbst in dem trüben Licht strahlt der weiße Strand und das türkisfarbene Wasser uns entgegen. Ich habe es nicht so mit Superlativen, aber der Stand wurde zum „The Whitest Beach in Australia“ gewählt. Wenn erst mal die Sonne rauskommt, wirst du von ihm wortwörtlich geblendet werden. In Kombination mit der unberührten Natur und den Kängurus, die sich gerne am Strand aufhalten, ist es ein kleines Paradies.

 

Die grauen Kängurus haben keinerlei Berührungsängste und kommen sogar neugierig näher, um mal kurz Hallo zu sagen. Sie sind sogar so zutraulich, dass du sie sich streicheln lassen und viele machen Selfies mit ihnen. Sie verhalten sich so anders als ihre Artgenossen im Park, die eher scheu sind und immer einen sicheren Abstand einhalten. Dabei werden sie nicht gefüttert, sondern scheinen einfach nur tiefenentspannt und neugierig zu sein.

 

Als wir abends auf dem Campingplatz am Kochen sind, hoppeln Kängurus an uns vorbei, dass scheint hier ganz normal zu sein. Es ist der schönste Campingplatz bisher auf unserem Roadtrip. Er liegt im Hang und wir haben einen grandiosen Ausblick auf die Bucht. Besser könnte es nicht sein.

 

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Cape Le Grand Coastal Trail

Im Park kannst du aber nicht nur Kängurus beobachten, sondern auch wandern gehen. Entlang der Küste verläuft ein 17 Kilometer langer Wanderweg, den du abschnittsweise gehen kannst. Wir haben unterwegs viele Tiere gesehen und überall war etwas am Blühen, obwohl es bereits Herbst ist (Ende März). Nimm dir auf jeden Fall Zeit, einige Abschnitte zu laufen, es lohnt sich.

 

Mehr Infos findest du hier

 

Lucky Bay zur Rossiter Bay

  • 2-3 Stunden eine Strecke
  • Abwechslungsreicher Weg mit schönen Aussichten
  • Wir haben viele Tiere gesehen: Kängurus, Schlangen, Echsen und vor allem Vögel
  • Schmaler Pfad geht oft durch Gestrüpp, besser lange Hose und festes Schuhwerk anziehen

 

Lucky Bay zur Thistle Cove

  • 1 Stunde eine Strecke
  • Lohnenswert
  • Guter Weg, einfach zu gehen

 

Thistle Cove zur Hellfire Bay

  • 2-3 Stunden eine Strecke
  • Der Weg soll schwieriger sein, wir sind nur ein Teilstück von Hellfire Bay zur Little Hellfire Bay gegangen, was einfach und sehr schön war.

 

Hellfire Bay zum Cape Le Grand Beach

  • 3 Stunden eine Strecke
  • Schwieriger Weg (sind wir nicht gegangen)
  • Dafür haben wir einen langen Strandspaziergang am schönen Cape Le Grand Beach gemacht, wo keine Menschenseele war und der endlos lang ist.

 

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Frenchman’s Peak

Ein absolutes Highlight ist der Aufstieg auf den Frenchman’s Peak. Von oben hast du einen grandiosen Ausblick auf die Landschaft. Er ist zwar nur 262 Meter hoch, aber das reicht bei dieser flachen Landschaft aus. Für den Auf- und Abstieg brauchst du etwa anderthalb Stunden. Es geht steil über den Fels bergauf, daher zieh feste Schuhe an. Von unten sieht es gefährlicher aus, als es ist. Der Weg ist zwar steil, aber auf dem rauen Fels hast du einen sehr guten Halt.

 

Infos zum Cape Le Grand Nationalpark

Anreise

Die Zugangsstraße und alle Hauptwege im Park sind asphaltiert, du brauchst also keinen 4WD.

 

Eintritt

Daypass 13 AUD pro Fahrzeug

 

Tipp: Wenn du vier oder mehr Nationalparks in Westaustralien besuchen willst, lohnt sich für dich ein „Holiday Pass“ für 46 AUD je Fahrzeug. Hier kannst du ihn kaufen, falls du bereits einen Daypass gekauft hast, hebe ihn auf und er wird dir auf den Holiday Pass angerechnet.

 

Campingplätze

  • Insgesamt gibt es zwei einfache Campingplätze, die relativ neu sind.
  • Lucky Bay (über 50 Stellplätze, super Lage) & Cape Le Grand Beach (ca. 15 Stellplätze)
  • Kosten: 11 AUD pro Person
  • Beide haben Toiletten mit fließendem Wasser, Solar-Duschen (wo du warmes Wasser hast, wenn die Sonne scheint) und wie so viele Parks kostenlose BBQs.

 

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Die Strände von Esperance

Viele nutzen Esperance nur als Sprungbrett in den Cape Le Grand Nationalpark. Die Stadt hat eine nette Promenade, aber ansonsten nicht viel zu bieten. Denkste, denn direkt außerhalb der Stadt liegen Traumstrände mit türkisfarbenen Wasser und weißen Stränden. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welcher der schönste ist. Am besten fährst du mit dem Auto „The Great Ocean Drive„, das ist ein etwa 40 Kilometer langer Rundweg. Er verläuft entlang der imposanten Küste und bietet viele schöne Aussichten und Zugänge zu den Stränden.

 

Für einen Strandspaziergang kann ich dir vor allem den Eleven Mile Beach und den Twilight Beach empfehlen. Der letztere ist besonders zum Schwimmen beliebt. Ansonsten führt vom Rotary Lookout ein schmaler Pfad auf den Felsen mit einer tollen Aussicht auf die West Beach Bay.

 

Ach so, der „Pink Lake“ ist leider seit ein paar Jahren nicht mehr pink.

 

Lohnt sich die weite Fahrt zum Cape Le Grand Nationalpark?

Ohne Frage: JA!!! Ich habe schon viele schöne Ecken von Australien gesehen, aber die Region um Esperance legt ganz neue Maßstäbe. Wenn du ein Natur- und Tierfreund bist, wirst du den Cape Le Grand Nationalpark lieben. Nur für ein Selfie mit Kängurus zu kommen, lohnt sich nicht. Aber wenn du gerne wandern gehst, wirst du fast ganz alleine unterwegs sein und erhöhst deine Chance Tiere zu sehen.

 

Einheimische haben mir erzählt, dass es besonders im Frühling (September) noch besser ist. Wenn alle Pflanzen in voller Blüte stehen, zeigt sich der Park von seiner schönsten Seite. Denn diese Ecke ist bekannt für seine Pflanzenvielfalt, die es teilweise nur hier gibt.

 

Wir haben zwei Tage im Park verbracht, wenn du es eilig hast, reicht wahrscheinlich auch ein Tag. Plane auf jeden Fall einen halben Tag für die Küste von Esperance ein.

 

PS.: Weitere Artikel über Westaustralien findest du hier.

 

 

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