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Ist die Weltreise ein großer Fehler?!

Du bist zum Absprung bereit und denkst: „Das war eine dumme Idee, ein super dumme Idee!“. Jeden kann es erwischen, Monate oder Tage vor der Abreise. Die Panikattacke. Die schlaflosen Nächte. Die Zweifel. Die Ängste. Von einer Weltreise zu träumen, ist nett. Sobald es aber ernst wird, geht das Kopfkino los. Auf einmal bist du dir nicht mehr so sicher, ob die Entscheidung richtig war.

 

Keine Sorge, dass geht nicht nur dir so. Und ich verrate dir, wie du damit umgehst.

 

Das Gefühlschaos

Es ist oft ein Wechselbad der Gefühle, zwischen einem Kribbeln im Bauch und der absoluten Vorfreude, was du alles tolles auf der Weltreise erleben wirst. Bis hin zu Bauchschmerzen, Nervosität und Zweifeln, ob das der größte Fehler deines Lebens ist. Noch dazu kann die ganze Vorbereitung sehr stressig und nervenaufreibend sein, was das ganze noch schlimmer macht.

 

In schlaflosen Nächten werden deine Gedanken um die Fragen kreisen.

 

  • Was mache ich da überhaupt?
  • Was ist, wenn ich krank werde?
  • Die Welt ist so gefährlich!
  • Verbau ich mir meine Zukunft?
  • Werde ich den Anschluss verlieren?
  • Und nie wieder einen coolen Job finden?
  • Und erst die Wohnungssuche?
  • Es ist noch so viel zu erledigen!
  • Habe ich an alles gedacht?
  • Werde ich unterwegs klar kommen?
  • Nach der Reise stehe ich ohne alles da.

 

alleine reisen

 

Wie kannst du kurz vor der Abreise einen kühlen Kopf bewahren?

Zweifel kommen und gehen, oft sind es Phasen, aber bei manch einem sind sie hartnäckiger und können einem die ganze Vorfreude nehmen. Dann musst du aktiv werden. Ein Patentrezept gibt es leider nicht, da jeder anders diese Zeit erlebt und damit umgeht. Deshalb schau selber, was dir hilft.

 

Schalte einen Gang runter

Es ist einfach alles zu viel. Neben dem normalen Alltag, einem stressigem Job und dem Privatleben, versuchst du ganz nebenbei noch eine Weltreise zu planen. Kein Wunder, dass du am Ende deiner Kräfte, gereizt und kurz vor einem Nervenzusammenbruch bist.

 

Gönn dir mal eine Pause. Und versuch im Anschluss einen Plan zu entwickeln, wie du weiter vorgehen willst und wie du alles unter einen Hut bekommst. Das kann bedeuten, dass du Sachen streichen musst, um Zeit für die Weltreise Planung zu schaffen. Konzentriere dich aufs Wesentliche, das senkt das Stress-Level und die Anspannung.

 

Wo liegt dein Fokus?

Du hast die Wahl, worauf du deinen Fokus legst. Die Weltreise kommt mit viel Ungewissheit, aber auch Chancen. Anstatt dich auf die negativen Sachen zu konzentrieren, was du alles riskierst und aufgibst. Konzentriere dich lieber auf all das Positive und Schöne, was du durch die Weltreise erleben wirst.

 

Stell dir lebhaft vor, wie es auf Reisen sein wird. Was wirst du unternehmen? Welche Leute wirst du treffen? Welche Abenteuer wirst du erleben? Wie wird es sich anfühlen? … Versuch es dir mit allen Sinnen vorzustellen, denn je lebendiger und konkreter, desto besser. Das ist dein Rettungsanker, wenn die Ängste und Zweifel überhand gewinnen.

 

Put things into perspective

ZEIT – Wenn du die Weltreise in Relation zu deinem Leben betrachtest, macht sie nur einen Bruchteil dessen aus. Was ist schon ein Jahr in Anbetracht deines ganzen Leben, was hoffentlich 80, 90 oder 100 Jahre währt. Es ist nichts, gar nichts. Und die Zeit ist gut investiert, da du so viel durch die Weltreise gewinnst.

 

GELD – Dein Jahr auf Weltreise wird dich vielleicht 12.000 Euro kosten. Wie viel gibst du zu Hause aus in einem Jahr? Genauso viel oder sogar mehr. Und jetzt stell dir die Frage, wo du mehr für dein Geld geboten bekommst?

 

ERLEBNISSE – Ein Jahr auf Weltreise kann sich anfühlen, wie zehn Jahre im normalen Leben. Du wirst so viel sehen, fühlen und erleben, so viele erste Male haben, neue Leute und fremde Kulturen kennen lernen. Das steht in keinem Vergleich zu deinem Leben zu Hause (ohne es zu kennen). Noch dazu kann dir niemand mehr diese Erlebnisse nehmen.

 

 

Mietauto Norwegen

 

Wirst du es später bereuen?

"Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you did not do than by the ones you did do." Mark Twain

 

Es gibt ihn nicht, den perfekten Moment für eine Weltreise. Du wirst immer gute Gründe finden, es nicht zu tun. Viel zu oft verschieben wir Dinge auf später und sie geraten in Vergessenheit. Bis wir nachts wachliegen und uns wünschten die Uhr zurückdrehen zu können. Nur geht das (bis jetzt noch) nicht.

 

Stell dir einfach die Frage: Will ich eines Tages auf mein Leben zurückblicken und bereuen, dass ich Dinge nicht getan habe oder sagen können, dass ich meine Träume gelebt habe?

 

Artikeltipps: Worauf wartest du? Lebe deine Träume jetzt! und Jetzt ist immer der Zeitpunkt für eine Weltreise

 

Keine Panik

Jeder hat Angst vor einer Weltreise, dass ist ganz normal. Angst vor dem Unbekanntem, was alles passieren könnte und ob wir dem Ganzen gewachsen sind. Angst ist sogar, super wichtig. Sie hilft uns wachsam zu sein und Problemen aus dem Weg zu gehen. Aber sie darf nicht die Überhand gewinnen und so behältst du die Kontrolle.

 

Setzt dich mit deinen Ängsten auseinander. Mach die „Fear Setting“-Übung von Tim Ferriss.

 

Versuch raus aus deinem Kopf zu kommen, das ganze Grübeln bringt dir nichts. Komm ins Handeln und in die Umsetzung, dass gibt dir neuen Auftrieb und Zuversicht.

 

Hol dir Zuspruch und nicht Zweifel. Bist du umgeben von Leuten, die deine Angst noch schüren und Sachen sagen wie: „Ich würde mich, dass nie trauen.“ oder „Hast du keine Angst vor…“. Sie meinen es nicht böse. Umgib dich lieber mit unterstützenden Leuten und vermeide das Weltreise-Thema bei ängstlichen Leuten.

 

Du kannst jederzeit zurück. Mach dir klar, dass du dich immer in den Flieger nach Hause setzen kannst, wenn dir das Reisen keinen Spaß mehr macht oder etwas Unerwartetes passiert. Diese Wahl hast du immer. Für diesen Fall habe ich 1.000 Euro auf meinem Konto liegen, was ich nicht antaste, dass ist mein Notfall-Geld.

 

„Fear Setting“-Übung von Tim Ferriss

Wenn du eher wie Tim Ferriss tickst, wird dir diese kleine Übung gefallen. Unterdrücke nicht deine Ängste, sondern setzte dich intensiv mit ihnen auseinander.

 

  1. Define your Nightmare – Was könnte schlimmstenfalls passieren?
    Arbeitslos, wohnungslos, pleite, krank, etc.
  2. Conquering Fear = Defining Fear – Wie kannst du es wieder in Ordnung bringen? Wie kannst du danach weitermachen?
    Um wieder auf die Beine zu kommen, kannst du dir einen Nebenjob suchen und zum Beispiel kellnern gehen. Vielleicht kannst du die ersten Wochen bei deiner Familie oder Freunden auf der Couch schlafen. Vorübergehend in ein Zimmer zur Untermiete ziehen. Dich in deinem Netzwerk nach einem Job umhören, kreative Bewerbungen schreiben und dran bleiben.
  3. What are the outcomes or benefits – Wenn du die Weltreise realistischer betrachtest. Was bringt dir eine Weltreise? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die positiven Aspekte überwiegen?
    Du wirst Spaß haben und viel erleben, was dir keiner mehr nehmen kann. Du wirst als Mensch an den Herausforderungen wachsen.
  4. What is it costing you – Was verpasst du, wenn du die Weltreise nicht machst? Wie wird sich das anfühlen? Wirst du es bereuen? Was für Auswirkungen wird die Reise auf dich und dein Leben haben? In der nahen Zukunft, in fünf, zehn oder zwanzig Jahren?
  5. Worauf wartest du? Mach dir klar, wie unwahrscheinlich die große Katastrophe ist und das es immer Wege gibt, damit klarzukommen oder neu zu starten.

 

Jetzt bist du an der Reihe.

 

Eine ausführliche Erläuterung inklusive der Fragen findest du auf Tim’s Blog unten im Q&A-Bereich.

 

zitat: der-weg-ist-das-ziel

 

Nicht jeden erwischt’s

Vor meiner Weltreise war ich voller Vorfreude und ich konnte es kaum erwarten. Natürlich gab es auch Momente mit Zweifeln und Ängsten, aber die gingen meist schnell vorüber. Schwer gefallen ist es mir, mich von meinen Eltern zu verabschieden. Danach habe ich echt gedacht, was mache ich hier eigentlich. Es tat weh und ich habe den Schmerz in den Augen meiner Eltern gesehen. Aber was wäre die Alternative gewesen, mein Fernweh war immer noch da. Eine Weltreise hat eben auch ihre unschönen Seiten und die Familie nicht zu sehen, gehört definitiv dazu.

 

Freunden ging es ähnlich. Wieder andere waren absolut gefühllos kurz vor der Abreise. Da war keine Vorfreude, keine Ängste und kein Abschiedsschmerz. Sie waren innerlich taub und haben einfach die letzten Punkte auf ihrer To-Do-Liste erledigt. Andere haben sich verrückt gemacht und bis zum Schluss an ihrer Entscheidung gezweifelt.

 

Doch in einem Punkt ging es uns allen gleich, sobald wir im Flieger saßen, ist eine große Last von uns abgefallen und die Vorfreude wuchs mit jeder Minute. Der ein oder andere brauchte ein paar Tage oder Wochen länger, um in den Reisemodus zu wechseln, aber danach waren die ganzen Bedenken vergessen. Und sie kommen wieder, wenn Sachen schief laufen unterwegs, es dir nicht gut geht und besonders zum Ende der Weltreise hin. Jede Reise hat ihre Höhen und Tiefen. Solange die Höhen die Überhand haben, ist alles okay.

 

Meine Weltreise zu machen, war die wohl beste Entscheidung in meinem Leben. Ich bereue nichts.

 

Wie gehst du mit deinen Ängsten und Zweifeln um?

 

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