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Mein neues Hobby: Vögel beobachten

Alles fing damit an, das ich bedingt durch den ersten Lockdown fast täglich einen Spaziergang durch die umliegenden Felder und Flussaue der Sieg unternommen habe. Irgendwann entdecke ich, dass ein Schwarzes Milan Pärchen einen Horst in einem der Bäume am bauen war. So nahm ich fortan (fast) immer ein Fernglas* und die Reisezoom-Kamera (Sony DSC-WX500*) von meinem Dad mit auf meine Spaziergänge.

 

Mein Vogeljahr

Stück für Stück eröffnete sich mir so eine neue Welt. Schon immer habe ich mich für die heimischen Vögel interessiert, aber ich hatte ja keine Ahnung, was für eine Artenvielfalt es in meiner Heimat gibt.

 

Was früher schnell eintönig wurde, immer die gleichen Wege zu gehen, störte mich nun nicht mehr. Denn es gab so viel neues zu entdecken. Mit offenen Augen und Ohren bin ich so durch die Natur gelaufen. Habe neue Vogelarten wie das Schwarzkehlchen, den Pirol oder den Fischadler entdeckt und online über sie gelesen. Mit der Zeit lernte ich, wo sich bestimmte Vogelarten gerne aufhalten und zu welcher Uhrzeit ich sie besonders gut beobachten konnte. Mittlerweile kann ich eine Vielzahl an Vögeln mit einem kurzen Blick oder anhand vom Gesang erkennen.

 

Seit über einem Jahr bin ich so durch die Gegend gestreift, habe Vögel bei der Balz, Brut und Aufzucht ihrer Jungen beobachtet. Besonders aktiv war es rund um die Fütterungszeit, als die armen Eltern kaum mit dem Heranschaffen des Futters nachkamen. Und natürlich die flügge gewordenen Jungvögel, die scheinbar Angst vor gar nichts hatten.

 

Im Herbst verabschiedeten sich dann die ersten Vögel, aber zum Glück kamen im Gegenzug neue Wintergäste, wie hunderte Gänse und exotische Enten, die ich bisher noch nie bewusst gesehen habe wie Saatgänse und Bläßgänse, aber auch Gänsesäger, Reiherenten und Löffelenten. Ob es daran lag, das ich nun immer mit Fernglas unterwegs war oder es diesen Winter einfach mehr Wintergäste gab. Keine Ahnung?!

 

Und diesen Frühling ging alles wieder von vorne los. Als die Kraniche zurückkehrten, verließen uns die Gänseschwärme. In den letzten Wochen sind dann Schritt für Schritte alle Vögel wieder gekehrt. Bis heute habe ich nicht den Spaß an den Spaziergängen verloren und freue mich, das ich immer mehr erkenne.

 

Es tut einfach so gut, Zeit in der Natur zu verbringen. Und sein vertrautes Umfeld mit ganz neuen Augen zu entdecken. Ich bin unheimlich dankbar, solch ein Naturparadies vor der Haustür zu haben.

 

Fotos von meinen Erkundungsspaziergängen

Die Singvögel

goldammer

Schon von weitem kannst du die Goldammer hören, mit ihrem heiseren Ruf ist sie unverkennbar.

 

Schwarzkehlchen Männchen

Das Schwarzkehlchenmännchen sitzt gerne auf dem höchsten Ast, von wo aus es eine gute Übersicht hat.

 

singende kohlmeise

Kohlmeise

blaumeise & rotkehlchen

Blaumeise & Rotkehlchen

sumpfrohrsänger

Sumpfrohrsänger

 

Die Greifvögel

mäusebussard

Mäusebussard

turmfalke beim rütteln

Turmfalke

fischadler mit fisch

Noch nie zuvor habe ich Fischadler in der Siegaue gesehen und dann auch noch mit Fisch. Wow!

 

Die Exoten

mandarinente männchen & weibchen

Während ich anfangs nur selten Mandarinenten gesehen habe, scheinen sie sich nun immer mehr auszubreiten. Sie sind einst aus Vogelparks ausgebüchst und fühlen sich bei uns wohl, wie einst bei den Halsbandsittichen.

 

halsbandsittich-deutschland

halsbandsittich am nest

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Schwarzer Schwan in der Bonner Rheinaue

nilgansküken

Nilgansküken

silberreiher-storch

Sogar Silberreiher und Störche scheinen den Sommer bei uns zu verbringen, was wirklich ungewöhnlich ist.

 

Es gibt immer etwas zu beobachten

kormoranjagd

Im Herbst haben sich hunderte Kormorane an einem See niedergelassen und gemeinsam Treibjagd nach Fischen gemacht. Ich kam mir wie in einer Tierdoku vor. Nach ein paar Tagen sind sie weitergezogen.

 

eisvogel & star

Fast auf jedem Spaziergang sehe ich Eisvögel, meist höre ich sie zuerst und halte dann Ausschau nach ihnen. Der Ruf ist durchdringend. Besonders lustig war die Zeit, als die Jungvögel noch von ihren Eltern gefüttert wurden und sie erste eigene Fischversuche unternommen haben.

 

kraniche

Kraniche auf dem Weg ins Winterquartier

grünspecht, roter milan, schwarzkehlchen

Grünspecht – Roter Milan – Schwarzkehlchen

 

Langweilig wird mir auf meinen Spaziergängen nie.

 

Tipps für die Vogelbeobachtung

Falls du jetzt selber Lust hast, auf Entdeckungstour zu gehen, kann ich dir nur raten ein Fernglas mitzunehmen, das eröffnet dir einen ganz neuen Einblick. Wenn du noch keins hast, findest du bei Decathlon günstige Ferngläser* für Einsteiger.

 

Ich hatte das Glück, dass mein Dad eine Zoomkamera (Sony DSC-WX500*) besitzt. Es macht nicht nur Spaß die Vögel zu fotografieren, sondern hilft dir auch die neuen Vogelentdeckungen später identifizieren zu können.

 

Apps & Webseiten

Weitere hilfreiche Ressourcen für die Vogelbeobachtung sind die App Merlin Bird ID von Cornell Lab (Android | iOS), wo du dir Datenbanken kostenlos herunterladen kannst. Die App hilft dir anhand von Beschreibungen und wo du einen Vogel gesichtet hast, ihn zu identifizieren.

 

Willst du dann mehr über den Vogel erfahren, sind die Webseiten vom Nabu hilfreich, wo du Vogelporträts und weitere Infos findest. Ansonsten nutze ich auch einfach die Googlesuche und Wikipedia

 

Auf Ornitho.de tragen Hobby-Ornithologen ihre Sichtungen zusammen. Vielleicht ist deine Ecke, wo du spazieren gehst dabei. Dann ist es einfacher Vögel zu identifizieren und die Augen nach bestimmten Arten offen zu halten.

 

Tipps für das Beobachten von Vögeln

Geduld haben: Zwischendurch einfach ruhig hinsetzen und abwarten. So wirst du viel mehr entdecken, als wenn du nur vorbeiläufst.

 

Früh aufstehen: Gerade morgens sind viele Vögel in der Brutzeit am aktivsten, trällern ihr Liedchen und fliegen herum.

 

Morgens, mittags, abends: Zu unterschiedlichen Tageszeiten wirst du andere Vögel entdecken, daher lohnt sich etwas Abwechslung.

 

Stück für Stück: Nimm dir nacheinander neue Vogelarten vor. Hör dir ihren Gesang auf der Merlin App an. Lies über ihre Vorlieben, wo sie sich gerne aufhalten und was sie fressen. So erweiterst du langsam die Vögel, die du draußen erkennst.

 

Bleib dran: Wenn du dann einen neuen Vogel entdeckt hast, lohnt es sich an die gleiche Stelle zurückzukehren. Oft haben die Vögel ihre Lieblingsstellen und kehren zu bestimmten Uhrzeiten zurück oder verbringen den Tag an einem Ort.

 

Vogelexkursionen: Der Nabu bietet regional Vogelspaziergänge an, wo bestimmte Vogelgruppen wie Singvögel oder Greifvögel im Fokus stehen. Der Guide wird dir unheimlich viele Vögel zeigen, die du übersiehst und zeitgleich lernst du viel dazu.

 

Buchempfehlungen für Vogelliebhaber

Welcher Gartenvogel ist das?

 

Federnlesen: Vom Glück Vögel zu beobachten

 

Die Genies der Lüfte: Die erstaunlichen Talente der Vögel

 

Viel Spaß auf deinem nächsten Spaziergang!

 

 

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