Vietnam Reisetipps für Backpacker
Vietnam ist ein fantastisches Reiseziel für Backpacker. Es ist wirklich günstig, landschaftlich abwechslungsreich, das Essen ist fantastisch und du triffst auf viele andere Backpacker.
Ich selber habe schon viele Monate in Vietnam verbracht und verrate dir das Wichtigste, was du für deine Reise nach Vietnam wissen musst.
In diesem Vietnam Backpacking Guide erwarten dich viele Tipps für die Reiseplanung und praktische Reisetipps für unterwegs.
Inhaltsverzeichnis
Reiseplanung
Reisetipps
- Bargeld & Preise verhandeln
- Verständigung
- Sicherheit
- Lokale SIM-Karte
- Gesund bleiben
- Transport
- Unterkunft
Reiseguides
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Vietnam Backpacking Karte
Vietnam Backpacking Reiseplanung
Wann ist die beste Reisezeit für Vietnam?
Nordvietnam & Berge: September bis November, März bis Mai
Zentralvietnam: Februar bis August
Südvietnam: November bis Mai
Es gibt nicht die perfekte Reisezeit für Vietnam, da es viele verschiedene Klimazonen hat.
Der Norden hat kalte Winter und heiße Sommer, deshalb sind die Übergangsmonate Frühling und Herbst oben ideal. Wenn du die Reisterrassen von Sapa in ihrer vollen Pracht sehen willst, musst du im September oder Anfang Oktober kommen.
Die Trockenzeit von Zentralvietnam ist wiederum von Februar bis August, wobei die Regenzeit jedes Jahr etwas anders ausfällt. Du kannst also Glück haben, selbst wenn du nicht zur perfekten Reisezeit hier bist, besonders wenn du nur einen kurzen Stopp in Hoi An und Hue einlegst.
Willst du dir auch die Höhlen von Phong Nha anschauen, ist die Trockenzeit empfehlenswert, vor allem zwischen April und August. Denn während der Regenzeit sind nicht alle Höhlen passierbar.
Im Süden bleibt es dann von November bis Mitte Mai trocken, aber ab Februar wird es immer heißer mit 35 Grad und mehr. Deshalb sind die schönsten Monate für Südvietnam der November bis Januar.
Du siehst, es ist gar nicht so einfach eine gute Reisezeit für Vietnam zu finden. Überlege dir daher vorher, was du dir alles anschauen willst und was dir wichtig ist.
Hier ist ein ausführlicher Guide zur besten Reisezeit für Vietnam. (folgt in Kürze)
Feste & Feiertage in Vietnam
Das wichtigste Fest von Vietnam ist Tet (Tet Nguyen Dan), das Vietnamesische Neujahr, was eine Woche lang dauert.
Es wird jedes Jahr im Januar oder Februar gefeiert (29. Januar 2025 / 17. Februar 2026) und fällt zeitgleich mit dem Chinesischen Neujahr, was nach dem Mondkalender bestimmt wird.
Tet bedeutet übrigens einfach nur Fest, aber jeder weiß, dass damit das Vietnamesische Neujahrsfest gemeint ist.
Für Touristen ist Tet weniger interessant, da es innerhalb der Familie gefeiert wird. Jedoch sind Tempel und Städte oft schön geschmückt und vielerorts gibt es ein Feuerwerk. Bedenken musst du, dass alle zu ihren Familien reisen, so dass Busse und Züge in dieser Zeit ausgebucht sind.
Ansonsten sind der Tag der Befreiung am 30. April und der Tag der Arbeit am 1. Mai Feiertage, an denen die Vietnamesen vielfach nicht arbeiten. Für Touristen sind die beiden Tage jedoch uninteressant, es ist einfacher voller an den Stränden und Sehenswürdigkeiten.
Dann wird der Tag der Unabhängigkeit jedes Jahr am 2. September groß gefeiert, in Städten mit Umzügen.
Im Herbst findet ansonsten das Laternenfestival statt, wo nachts Kinder mit ihren Laternen durch die Straßen ziehen.
Darüber hinaus gibt es noch viele lokale und religiöse Feiern und Festivals in Vietnam, die jedoch ganz normale Arbeitstage sind. Und der Geburtstag von Ho Chi Minh am 19. Mai und sein Todestag am 3. September sind ebenfalls keine Feiertage, sie sind trotzdem Anlass für viele an ihn zu gedenken.
Brauchst du ein Visum für Vietnam?
Als Deutscher brauchst du im Moment kein Visum für Vietnam und darfst bis zu 45 Tage bleiben, dabei zählt der Tag der Einreise und Ausreise als voller Tag.
Planst du dich länger in Vietnam aufzuhalten, kannst du ein dreimonatiges Visum online beantragen. Hier ist eine ausführliche Anleitung und Tipps für die Beantragung des eVisums.
Bei der Einreise muss dein Reisepass noch mindestens 6 Monate gültig sein.
Günstige Flüge nach Vietnam
Nach Vietnam gibt es nicht so gute Flugverbindungen wie nach Singapur, Kuala Lumpur oder Thailand. Günstige Flüge findest du oft mit einem Stoppover in China, aber auch Air France bietet günstige Verbindungen an.
Am besten nutzt du Flugsuchmaschinen, um die besten Flüge zu finden. Hier sind meine Tipps für die Flugsuche.
Bist du bereits in Südostasien kannst du über Land aus Laos, Kambodscha oder China einreisen. Besonders zwischen Ho Chi Minh Stadt und Phnom Penh in Kambodscha pendeln regelmäßig Busse. Nach Laos ist der Grenzübergang Lao Bao beliebt, der Hue mit Savannakhet in Laos verbindet.
Alternativ kannst du innerhalb von Südostasien eine der Billigairlines wie AirAisa, Vietjet Air, Cebu Pacific Air, Scoot, FireFly, Jetstar, Silk Air, Lion Air, Nok Air oder Bamboo Airways nutzen, um nach Vietnam zu kommen.
Es werden Flüge nach Hanoi, Ho Chi Minh Stadt, Da Nang, Phu Quoc und weiteren Flughäfen angeboten.
Woran musst du noch denken?
Lass dich früh genug von deinem Arzt beraten, ob du alle empfehlenswerten Reiseimpfungen für Vietnam hast oder ob gegebenenfalls eine aufgefrischt werden muss. Allgemein wird eine Impfung gegen Hepatitis A+B, Typhus, Tollwut und Japanische Enzephalitis für Vietnam empfohlen.
Dann brauchst du für Vietnam eine Auslandskrankenversicherung, die im Krankheitsfall oder bei einem Unfall die Behandlungskosten übernimmt.
Für einen Urlaub kann ich dir die HanseMerkur Jahres-Auslandskrankenversicherung* empfehlen, die für alle deine Reisen bis maximal 59 Tage innerhalb eines Jahres gilt. Ansonsten schau mal in diesen Vergleich rein, falls du mehrere Monate reisen wirst.
Tipp: Hinterlege dir den Versicherungsschein und die Notfall-Telefonnummer online in der Cloud, damit du im Notfall schnell darauf zugreifen kannst.
Dann ist es wichtig, dass du eine gute Reise-Kreditkarte hast. Du brauchst sie, um online Unterkünfte, Flüge, Busse und so weiter buchen zu können. Auch für die Beschaffung von Bargeld ist sie wichtig. Das sind die besten Kreditkarten für Backpacker.
Was einpacken für Vietnam?
Das hängt davon ab, wann und wohin du innerhalb von Vietnam reisen willst.
Generell ist Vietnam ein warmes Reiseziel, im Norden vor allem in den Bergen wird es jedoch im Winter kalt. Dann brauchst warme Klamotten, ansonsten reichen Sommerklamotten aus.
Am besten reist du mit möglichst wenig Gepäck, um mobil zu sein. In Vietnam wirst du regelmäßig ein Motorrad-Taxi nehmen, was mit einem Handgepäckrucksack einfacher geht.
Versuch dich auf das wichtigste zu beschränken. In Vietnam kannst du überall für wenig Geld deine Kleidung waschen lassen, so reicht es für eine gute Woche zu packen.
Dann brauchst du für Vietnam ein Paar gute Schuhe für Outdoor-Aktivitäten und eine Regenjacke, da es fast unmöglich ist nicht irgendwo während der Regenzeit unterwegs zu sein.
Schau am besten in meine ausführliche Vietnam Packliste rein, wo du mehr Details und Tipps findest.
Wie teuer ist Vietnam?
Budget Backpacker: 15 bis 30 Euro pro Tag
Kaum ein anderes Land in Südostasien ist so günstig wie Vietnam. Wer will kann schon mit 15 Euro täglich auskommen.
Hier sind ein paar Beispiele für Ausgaben:
- Ein Bett im Hostel kostet im Durchschnitt 4 bis 6 Euro.
- Die Fahrt mit einem Nachtbus sind rund 10 Euro, während Züge etwas teurer sind.
- 10 Minuten mit dem Motorrad-Taxi kosten etwa 1 Euro.
- Tagesmiete für ein Motorrad starten bei 4 Euro.
- Für eine Nudelsuppe oder belegtes Baguette (Banh Mi) zahlst du 1 Euro.
- Viele Eintritte sind nicht mehr als 0,50 bis 1,50 Euro.
- Wäsche waschen zu lassen, kostet rund 0,50 bis 1 Euro je Kilogramm.
Vietnam Reisetipps für Backpacker
Wie heißt die Währung von Vietnam?
Der Vietnam Dong (VND) ist die offizielle Währung von Vietnam.
Mach dich vertraut mit den Geldscheinen, die Währung hat viele Nullen, wo man sich am Anfang schnell vergreift.
Im Alltag von Vietnam ist immer noch Bargeld das wichtigste Zahlungsmittel. Du erhältst es an einem der Geldautomaten, die in Städten überall zu finden sind, in ländlichen Regionen jedoch seltener. Decke dich daher gut mit Bargeld ein, bevor du in abgelegene Ecken des Landes reist.
Für das Geldabheben am Geldautomaten stellt dir die vietnamesische Bank 2 bis 5 Euro in Rechnung, was relativ hoch ist. Hältst du dich länger in Vietnam auf, lohnt es sich daher, ein paar Banken auszuprobieren, um Geld zu sparen.
Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert und oftmals wird eine zusätzliche Gebühr erhoben, was trotzdem oftmals besser ist, als in bar zu bezahlen.
Tipp: Falls du Geld tauschen willst, wirst du bei Goldhändlern einen guten Wechselkurs bekommen.
Hier findest du allgemeine Tipps zur Bargeldbeschaffung auf Reisen.
Tipps fürs Feilschen
Viele Preise in Vietnam sind nicht fix und Preise zu verhandeln gehört zum Alltag.
Das trifft zu wenn du auf dem Markt Obst oder Souvenirs einkaufen gehst, aber auch wenn du mehrere Nächte in einem Hostel übernachtest oder eine Tour buchst, besonders wenn ihr zu mehreren seid.
Die Kunst beim Feilschen besteht darin, zu wissen, was etwas wert ist. Deshalb ist es am Anfang wichtig, dass du dich vertraut machst mit den üblichen Preisen.
Halte die Augen auf, was Vietnamesen zahlen und wenn Preise ausgewiesen sind. Frage auch andere Backpacker, was sie für die Tour, den Bus oder ein Motorrad gezahlt haben.
Beim Feilschen ist es dann wichtig immer freundlich zu bleiben, und es als Spiel zu betrachten. Dein Gegenüber wird dich mustern und einen entsprechenden Preis vorschlagen.
Manchmal ist halb so viel ein fairer Preis, dann musst du entsprechend ein deutlich niedrigeren Betrag vorschlagen, damit ihr euch in der Mitte treffen könnt.
Aber das ist nicht immer der Fall, manchmal kannst du nicht viel herausholen, das merkst du dann aber schnell.
Ein Trick ist auch, einfach zu gehen. Der Händler wird dich dann schnell mit einem besseren Preis zurückholen.
Budget Backpacking: Spartipps für Vietnam
- Verhandle, wenn du das Gefühl hast, dass der Preis nicht fair ist.
- Vergleiche Preise online für Busse und Unterkünfte.
- Erkundige dich immer nach dem Preis. Wenn du zum Beispiel in einem Hostel länger bleiben willst, zahlst du nicht unbedingt den gleichen Preis, den du vorab im Internet gebucht hast.
- Achte auf Wechselkurse, wenn Preise in US-Dollar angegeben sind.
- Einfach aufmerksam sein. Einige Leute nutzen jede Gelegenheit, um dich über den Tisch zu ziehen. Aber ich habe mehr gute, als schlechte Erfahrungen gemacht.
- Am günstigsten ist es, wenn du direkt beim Anbieter dein Busticket kaufst. Reisebüros, Hostels und Online-Buchungsplattformen verlangen immer mehr.
- Installiere dir die App Grab, mit der du dir für wenig Geld ein Motorrad-Taxi bestellen kannst.
- Unternimm Sachen auf eigene Faust, um der Massenabfertigung der organisierten Touren zu entgehen.
- Essen ist extrem günstig in Vietnam, vermeide jedoch die hippen Cafés und Restaurants.
- Gib deine Wäsche selber in Wäscherei ab, die verlangen weniger als dein Hostel.
- Reise langsam. Die Distanzen zwischen den klassischen Stopps sind groß und Transportkosten addieren sich schnell.
- Konzentriere dich lieber auf eine Ecke des Landes, wenn du nur zwei bis drei Wochen Zeit hast.
Verständigung in Vietnam
Vor meiner Reise durch Vietnam war ich in Malaysia, wo gefühlt jeder Englisch spricht. In Vietnam ist das nicht der Fall.
So wirst du viel öfter Verständigungsprobleme in Vietnam haben, auch sind die Englischkenntnisse nicht sonderlich gut, so dass es viel häufiger zu Missverständnissen kommt.
Auch fand ich es schwierig, ein paar Worte vietnamesisch zu lernen, da die Aussprache für uns nicht einfach ist.
Von daher habe ich oft die App Google Übersetzer (Google Translate) genutzt, die du jedoch nur online verwenden kannst. Für den Alltag habe ich mir ansonsten Screenshots von wichtigen Sätzen gemacht, die ich in einem separaten Ordner abgelegt habe. So konnte ich schnell auf sie zugreifen.
Praktisch ist in der App Google Übersetzer die Audiofunktion, die das gesprochene Wort übersetzt, wenn du online bist.
Auch die Fotofunktion ist hilfreich, die dir simultan das gesehene übersetzt. Am besten funktioniert dass, wenn du dir Vietnamesich in Englisch übersetzen lässt.
Vietnamesische Wörtern selber einzutippen, ist mit den ganzen Sonderzeichen aufwendig, das geht mit der Foto-Funktion viel schneller.
Lokale SIM-Karte
In Vietnam ist es fast unverzichtbar eine lokale SIM-Karte zu haben, um jederzeit online gehen zu können. So kannst du Apps wie Google Übersetzer nutzen und dir jederzeit ein Grab-Taxi bestellen.
Zum Glück ist es unkompliziert dir eine Prepaid SIM-Karte zu besorgen und Datenpakete sind zudem extrem günstig. Am besten gehst du ins nächste Geschäfte von einem der Mobilfunkanbieter, wo du die besten Deals bekommst.
Du kannst dir zwar auch am Flughafen, in vielen Hostels und Shops eine kaufen, aber oft zu schlechteren Bedingungen und manchmal wirst du reingelegt.
Ich selber hatte eine SIM-Karte von Viettel, dem beliebtesten Mobilfunkanbieter, was super geklappt hat. Hier ist eine Übersicht der Anbieter und weitere Tipps zu lokalen SIM-Karten.
Nützliche Apps für Vietnam sind: Grab, Google Übersetzer, Organic Maps, Booking.com, Hostelworld, etc. – noch mehr App Empfehlungen findest du hier.
Wie sicher ist Vietnam?
Insgesamt ist Vietnam ein sicheres Reiseland, auch für allein reisende Frauen. Die größten Gefahren für Touristen ist der Verkehr.
Jedes Jahr sterben mehr als doppelt so viele Menschen prozentual im Vergleich zu Deutschland bei Verkehrsunfällen. Es ist bereits deutlich besser geworden, als noch vor ein paar Jahren, aber trotzdem noch hoch.
Erst gestern bin ich bei einem Unfall vorbei gekommen, wo ein Motorradfahrer gestorben ist. Auch sonst habe ich schon mehrere Unfälle miterlebt, wo die Beteiligten mit kleineren Blessuren davon gekommen sind.
Deshalb solltest du besonders als Fußgänger aufpassen. In Vietnam gilt im Verkehr das Recht des stärkeren und zu Fuß kommst du als letzter.
Auch solltest du die Gefahren nicht unterschätzen, selber Motorrad in Vietnam zu fahren. Besonders in Städten ist der Verkehr chaotisch und nicht für ungeübte Fahrer geeignet.
Ansonsten musst du dich vor Taschendieben in acht nehmen, auch kenne ich einige Geschichten von anderen Backpackern, die in Hostels beklaut wurden.
In Ho Chi Minh Stadt wurde ich zudem vor Dieben gewarnt, die von vorbeifahrenden Motorrädern aus versuchen, einem die Tasche oder das Handy zu entreißen.
Gesund bleiben in Vietnam
Am häufigsten erkranken Reisende an Durchfall in Vietnam, der durch fehlende Hygiene bei der Essenszubereitung oder verunreinigtes Wasser verursacht wird.
Schon mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen minimierst du dein Risiko: Tipps gegen Durchfall.
Dann ist das Reisen belastend und schwächt dein Immunsystem, vor allem fehlender Schlaf setzt ihm zu. Und innerhalb von Vietnam wirst du mit Sicherheit einige Nachtbusse nehmen, wo du keinen erholsamen Schlaf bekommst.
Gönne deinem Körper deshalb zwischendurch Pausen, damit er sich wieder erholen kann.
Dann ist ein guter Mückenschutz wichtig, da auch in Vietnam die Fälle an Denguefieber zugenommen haben, das ebenfalls durch Mücken übertragen wird.
Wegen Malaria musst du dir immerhin keine großen Gedanken machen, da in weiten Teilen des Landes ein geringes Malariarisiko besteht.
Ansonsten sind Blessuren von Motorradunfällen bei Backpackern typisch in Vietnam, von Abschürfungen, zu Verbrennung am Auspuff bis zu verstauchten Knöcheln ist mir in Vietnam alles begegnet.
Transport in Vietnam: Zug, Bus & Motorrad
Was ist das beste Transportmittel in Vietnam?
Im direkten Vergleich ist der Bus besser als der Zug für Reisen innerhalb von Vietnam. Er ist günstiger, schneller, steuert mehr Orte an und fährt häufiger.
Wer jedoch mehr Komfort haben will oder größer als der Durchschnittsvietnamese ist, wird bei einer Nachtfahrt im Zug besser schlafen, besonders im Soft-Sleeper-Abteil in einem weichen Bett.
Für den Zug sprechen jedoch noch mehr Argumente.
So ist es tagsüber meist interessanter aus dem Zugfenster zu schauen, als aus dem eines Busses, da die Zugstrecke mehr durchs Grüne führt. Dann sind Züge sicherer als Busse und es gibt nostalgische Gründe für eine Zugreise durch Vietnam.
Mit dem Zug durch Vietnam reisen
Der „Reunification Express“ von Hanoi nach Ho Chi Minh Stadt ist fast schon Kult und jeder sollte wenigstens eine Strecke mit ihm fahren. Besonders die kurze Strecke zwischen Hue und Da Nang gilt als eine der schönsten des Landes.
Ein Ticket kannst du vor Ort im Bahnhof oder online kaufen. Den Fahrplan kannst du auf der offiziellen Webseite der vietnamesischen Eisenbahn einsehen.
Da du einen zugewiesenen Platz bekommst, kannst du nicht einfach vor der Abreise auftauchen, sondern kümmerst dich am besten ein bis zwei Tage vorher darum. Zu Feiertagen, Wochenenden und zu Ferienzeiten können die Züge sogar lange im Voraus ausgebucht sein.
Die meisten Züge haben drei bis vier verschiedene Klassen, aus denen du wählen kannst.
Für Nachtfahrten sind die Schlafabteile interessant: „Soft Sleeper“ mit vier Betten und „Hard Sleeper“ mit sechs Betten in einer Kabine. Beide sind bequem, nur beim Soft-Sleeper hast du etwas mehr Platz.
Tagsüber sind die normalen Abteile mit Sitzen besser zum Rausschauen und Budget Backpacker begnügen sich auch nachts mit einem „Soft Seater„. Die Sitze sind gepolstert und lassen sich sogar etwas neigen.
Die günstigste Preisklasse ist der „Hard Seater“ mit Holzbänken, den es jedoch nicht in jedem Zug gibt.
Mittlerweile sind fast alle Züge klimatisiert.
Mit dem Bus durch Vietnam reisen
Viel häufiger wirst du jedoch mit dem Bus durch Vietnam reisen. Die meisten sind sogenannte „Sleeper Bus„, die statt Sitzen Liegen haben, was nachts vorteilhaft und auch tagsüber bequemer ist. Zu mindestens für alle, die nicht zu groß sind, da die Liegen natürlich auf Vietnamesen abgestimmt sind.
Buchen kannst du die Busse online, über deine Unterkunft oder ein Reisebüro.
Auf meiner Reise durch Südvietnam habe ich oft Webseiten wie Baolau, 12go* oder Vexere genutzt, um nach Bussen zu schauen, aber habe erst am Busbahnhof ein Ticket gekauft.
Auf vielen Strecken fahren stündlich Busse, so hatte ich nie Probleme spontan einen Platz zu bekommen. Dadurch habe ich mir die Online-Buchungsgebühr gespart, die teilweise +20% betrug. Für Südvietnam kann ich dir Futa Bus Lines empfehlen.
Nicht empfehlen kann ich dir die Open-Bus-Tickets von Saigon nach Hanoi, da du dich hiermit auf eine Gesellschaft festlegst, die nicht unbedingt immer einen Platz für dich am gewünschten Datum frei hat. Die Tickets einzeln zu kaufen, ist zwar etwas teurer, aber dafür behältst du dir die Flexibilität.
Neben den großen Linienbussen verkehren auch kleinere Shuttles, die besonders in Nordvietnam zum Erreichen von abgelegenen Orten in den Bergen praktisch sind.
Taxi Apps: Grab & Co.
Viele Busbahnhöfe liegen mehrere Kilometer außerhalb von den Innenstädten, wo dein Hostel liegt. Und nicht immer kannst du einen Linienbus in die City nehmen, sondern bist auf ein Taxi angewiesen. Da fast jeder in Vietnam ein eigenes Motorrad hat, gibt es oft keinen funktionierenden Nahverkehr, was dich vor Ort einschränkt.
Zum Glück gibt es in Vietnam diverse Taxi-Apps, mit denen du dir unkompliziert und für wenig Geld ein Taxi bestellen kannst. Die Preise liegen deutlich unter denen von klassischen Taxen und zudem kannst du vermeiden ein Opfer von Taxi-Scams zu werden.
Vietnam ist berüchtigt für seine Taxi-Fahrer, die immer versuchen nichtsahnende Touristen über das Ohr zu hauen.
Weit verbreitet ist die Taxi-App Grab, mit der du dir ein Motorrad- oder Auto-Taxi ordern kannst. Der Vorteil von der App ist, dass du hier genau dein Start und Ziel eingibst.
Auch kannst du mit deinem Fahrer per Chat in der App kommunizieren, das die Nachrichten simultan übersetzt. Denn oft sprechen die Fahrer in Vietnam kein Englisch, was früher oft zu Verständigungsproblemen geführt hat.
Dann weißt du vorher, wie viel die Fahrt kostet und hast du eine Kreditkarte für die Bezahlung hinterlegt, brauchst du den Fahrer noch nicht mal in bar bezahlen. Das macht die komplette Transaktion schnell und unkompliziert.
Weitere Taxi-App Anbieter in Vietnam sind GSM (Xanh SM, türkisfarbene Elektrofahrzeuge), Be (gelbe Motorräder), Gojek (früher Go-Viet, kennst du vielleicht aus Indonesien) und Vinasun.
Diese haben jedoch nicht so viele Fahrer wie Grab und ihre Apps sind nicht so ausgereift, am zweithäufigsten habe ich GSM gesehen.
Motorradfahren in Vietnam
Wie überall in Südostasien bietet ein Motorrad dir die Freiheit Ausflüge auf eigene Faust zu unternehmen. Das macht viel mehr Spaß und spart sogar noch Geld. Schon für 100.000 bis 250.000 VND (5,50 bis 9,25 Euro) pro Tag kannst du einen Motorroller mieten.
Vietnam ist jedoch nicht das beste Land, um das Fahren mit einem Motorroller zu lernen. Der Verkehr ist hektisch und kaum einer hält sich an Verkehrsregeln, sondern nutzt jede Lücke aus und fährt auch mal gegen den Verkehr.
Als neuer und ungeübter Fahrer ist das nicht nur herausfordernd, sondern auch gefährlich. In keinem anderen Land in Südostasien habe ich so viele Unfälle erlebt, wo besonders Motorradfahrer die Opfer waren.
In Vietnam gilt das Recht des Stärkeren auf der Straße, deshalb müssen Rollerfahrer und Fußgänger noch mehr aufpassen.
Such dir also eine ruhige Ecke aus, um Fahrpraxis zu bekommen und vermeide es in großen Städten zu fahren.
Falls du dir nicht sicher bist, kannst du andere Backpacker fragen, ob du bei ihnen mitfahren kannst. Auch bieten EasyRider auf beliebten Strecken ihre Dienste an, für kurze Strecken kannst du auch einfach ein Grab-Motorrad-Taxi nehmen.
Und noch eine Warnung: Mit einem deutschen Führerschein der Klasse B darfst du lediglich Motorräder bis zu 50 cm³ Hubraum fahren. Die meisten Maschinen in Vietnam haben jedoch mehr Power, so fährst du illegal.
Wirst du von einem Polizisten erwischt, wirst du eine Strafe zahlen müssen. Hast du einen schweren Unfall, kann die Auslands-Krankenversicherung die Kostenübernahme für die Behandlung verweigern.
Was ist ein EasyRider?
Wer es sich selber nicht zutraut Motorrad in Vietnam zu fahren, kann den Service eines EasyRiders nutzen. Das sind Motorradfahrer, die dich gegen einen geringen Preis, auf einem Motorrad durch die Gegend kutschieren.
Früher waren besonderes Touren rund um Da Lat und über den Wolkenpass von Hue nach Da Nang beliebt. Im Moment ist es der mehrtägige Ha Giang Loop, der zu den Must-Do’s in Vietnam bei Backpackern zählt.
Die Strecke durch die Berge ist anspruchsvoll und anstatt dich auf das Fahren zu konzentrieren, kannst du mit einem EasyRider einfach die schönen Aussichten genießen. Es ist also gar keine schlechte Idee.
Fahrradfahren in Vietnam
Für kurze Strecken kannst du dir natürlich auch ein Fahrrad ausleihen, besonders in ländlichen Ecken ist das schön. Der Vorteil zum Motorrad ist, dass du langsamer unterwegs bist und so viel mehr von der Landschaft mitbekommst.
Außerdem kostet ein Fahrrad meist weniger als die Hälfte (50.000 bis 80.000 VND für 24 Stunden), du brauchst keinen Sprit und machst zeitgleich Sport. Auf Reisen wird deine Fitness leiden, da ist eine Fahrradtour eine willkommene Abwechslung.
Gerade im Mekong Delta, rund um Hoi An, den Höhlen von Phong Nha und der „trockene Halongbucht“ bei Ninh Binh kannst du schöne Ausflüge mit dem Fahrrad unternehmen. Oftmals bieten die Unterkünfte vor Ort schon für kleines Geld Fahrräder zum Verleihen an.
Wer gerne Mountainbike fährt, findet besonders rund um Da Lat und im gebirgigen Norden schöne Strecken.
Unterkünfte in Vietnam
Wo in Vietnam übernachten?
Während es noch vor 10 Jahren kaum Hostels in Vietnam gab, sind diese nun in allen typischen Backpacker-Orten zu finden. Und auch in den letzten 5 Jahren haben sie sich weiter verbessert, sie sind viel komfortabler und schöner geworden.
So findest du mittlerweile auch coole Flashpacker-Hostels in vielen Städten, die einen Pool, ein schönes Interieur und einen Service vergleichbar mit einem Hotel hat. Aber natürlich auch weiterhin einfache Hostels, wo du schon für drei Euro die Nacht ein Bett bekommst.
Wenn ihr zu zweit unterwegs seid, ist ein einfaches Hotel ebenfalls eine Option, da es oftmals genauso viel kostet wie zwei Hostelbetten. Hostels und Hotels kannst du wie gewohnt über Booking.com & Co. buchen.
In ländlichen Gegenden sind die Unterkünfte vielfach einfacher und es gibt auch Optionen bei einer Familie zu übernachten. Solche Übernachtungsgelegenheiten findest du am besten vor Ort.
In Homestays schläfst du oft auf einer Matratze auf dem Boden, hast nur eine Hochtoilette und statt einer Dusche mit fließenden Wasser, einen Eimer mit Wasser. Dafür bekommst du mit, wie die Leute leben und oftmals isst du auch gemeinsam mit ihnen oder unternimmst Ausflüge.
Hostel-Empfehlungen für Vietnam
- Hanoi – High Five Hostel (Booking.com* / Hostelworld*)
- Sapa – Fancy Sapa Hostel 2*
- Cat Ba – Luna’s House (Booking.com* / Hostelworld*)
- Ninh Binh – Tam Coc Bungalow*
- Hue – Share Dorm Hostel (Booking.com* / Hostelworld*)
- Da Nang – Hotel Luk Inn*: modernes Boutique Hotel am Meer zu unschlagbaren Preis Dorm-Betten
- Hoi An – SnapStay Hoi An*: liebevoll geführtes Hostel unweit der Altstadt
- Dalat – Tigon Dalat Hostel (Booking.com* / Hostelworld*): am Stadtrand mit Blick ins Grüne, gemütlich und entspannt
- Mui Ne – iHome Backpacker Resort*: Bambushütten direkt am Strand mit Pool & Beach-Vibe, außerhalb von Mui Ne
- Ho-Chi-Minh-Stadt – Vy Da Central Market Hostel*: zentral am Ben Thanh Markt, ruhig, sauber und günstig
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