Seoul Korea: 27+ Sehenswürdigkeiten & Geheimtipps + Reisetipps
Seoul, die Hauptstadt Südkoreas, verbindet auf einzigartige Weise Tradition mit Moderne.
Zu den Top-Sehenswürdigkeiten Seouls gehören die royalen Paläste, die traditionellen Holzhäuser (Hanoks) und die grünen Berge. Diese sind ein Kontrast zur modernen Mega-Metropole, die aus Hochhäusern und Shopping-Malls besteht.
Ein weiterer Grund für eine Reise nach Seoul ist das Essen. Vom Korean BBQ, über Street Food, scharfen Nudelgerichten, koreanischen Sushi (Gimbap) bis zu Seafood findest du hier alles.
Dann kannst du dich ins Nachtleben stürzen. Nach ein paar Sojus (Reisschnaps) wirst du schnell koreanische Freunde finden und in einer der Karaokeclubs, die Nacht durchmachen.
Rundum ist Seoul eine interessante Stadt und der perfekte Einstieg in eine Reise durch Korea. Sie ist sicher, einfach mit der Metro zu erkunden und gibt dir einen guten Einblick in die vielen Facetten von Südkorea.
In diesem Seoul Reiseguide erfährst du alles zu den Top-Sehenswürdigkeiten, meinen Geheimtipps und praktischen Reisetipps.
Inhaltsverzeichnis
Mehr Inspirationen und Tipps findest du in meinen Reiseguides über Südkorea und Busan.
Die Top Sehenswürdigkeiten von Seoul
Wachwechsel am Gyeongbokgung Palast
Eins meiner persönlichen Highlights von Seoul war die Wachablösung am Gyeongbokgung Palast, einem der wichtigsten Königspaläste der Stadt.
Noch nie habe ich etwas vergleichbares erlebt und ich habe schon einige Wachwechsel gesehen. Aber die in Seoul setzt einfach neue Maßstäbe und gleicht mehr einer historischen Theateraufführung.
In einer 20 minütigen Show marschiert zuerst ein Heer aus Wachmännern ein. Begleitet werden sie von einer Musikgruppe und großen Trommeln, was das ganze umso festlicher macht. Alle sind in prachtvolle Kostüme gekleidet, die reich an Details sind.
Im zweiten Teil trifft dann die Wachablösung ein, an die in einer formellen Zeremonie alles übergeben wird. Im Anschluss verlassen sie gemeinsam den Platz.
Und das alles kannst du kostenlos erleben, da der Wachwechsel im öffentlich zugänglichen Bereich des Palastes stattfindet. So kannst du die Show unabhängig vom Palastbesuch sehen.
Der Wachwechsel findet im Innenhof am Gwanghwamun Tor (Google Maps) statt. Die Show kannst du bis auf dienstags mehrmals täglich sehen. Je nach Jahreszeit variieren die Uhrzeiten, schau deshalb auf die Webseite von VisitKorea.
Besuch vom Gyeongbokgung Palast
Eintritt: 3.000 Won (ca. 2 Euro) | Öffnungszeiten: 9 bis 17 Uhr, dienstags geschlossen | Eingang: Google Maps
Insgesamt hat Seoul fünf Königspaläste, die du besuchen kannst. Jeder ist etwas anders und doch ähneln sie sich stark, daher reicht es aus, wenn du dir einen anschaust. Am besten den größten: Gyeongbokgung Palast, der eine klassische Sehenswürdigkeit Seouls ist.
Auf dem von einer Mauer umschlossenen Areal befinden sich mehrere Gebäude und Parkanlagen. Heraussticht die Halle, wo der Thron steht, da es das höchste Bauwerk ist.
Seitlich schließen sich die Gemächer und Arbeitszimmer an, die verschachtelt mit Innenhöfen angelegt sind. Im hinteren Bereich befinden sich die Grünanlagen samt Seen.
Überall wirst du Leute in traditioneller koreanischer Kleidung sehen, die Hanbok genannt werden.
Jeder kann sich diese rund um die Paläste in Shops ausleihen, was besonders beliebt bei asiatischen Touristen ist. Im Preis mit inbegriffen ist der Eintritt zu allen Palästen.
Nach dem Besuch des Palastes darfst du das Nationalmuseum nicht verpassen, was sich am Eingang befindet und dir einen tieferen Einblick in das Leben am Königshof gibt.
Bukchon Hanok Dorf
Nur einen Steinwurf vom Palast entfernt, befindet sich das bekannteste Hanok von Seoul: Bukchon. Es liegt wunderschön im Hang und bildet einen netten Kontrast zur modernen Stadt im Hintergrund.
Ein Hanok ist ein traditionelles Wohnhaus aus Holz.
Während es vor 50 Jahren noch viele solcher Hanoks gab, wurden sie über die Jahre vielfach abgerissen und durch moderne Wohnhäuser ersetzt.
Jedoch gibt es seit einigen Jahren eine Gegenbewegung. So werden wieder neue Hanoks in der alten Bautradition errichtet. Dem Tourismus sei Dank, denn sie werden anschließend meist als Gasthäuser, Shops, Cafés, Teehäuser und Restaurants genutzt.
Teilweise leben aber auch ganz normale Leute in diesen Häusern, so ist es zum Beispiel in Bukchon. Deshalb wirst du hier überall Schilder sehen, die dich bitten dich leise und respektvoll zu verhalten.
Um den Massen zu entgehen, kommst du am besten in den frühen Morgenstunden, wenn weniger in Bukchon los ist.
Die Hanoks von Bukchon zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten von Seoul.
Sonnenuntergang vom Seoul Tower
Bereits von Bukchon kannst du den rot-weißen Sendemast auf dem Berg Namsan sehen.
Oben befinden sich mehrere Aussichtsplattformen, von denen du in alle Himmelsrichtungen blicken kannst. Du brauchst also gar nicht hoch auf den Turm fahren.
Die Stadt scheint sich von hier oben unendlich auszudehnen. Begrenzt wird sie im Norden durch die grünen Berge. Richtung Süden kannst du den Han Fluss und den Lotte World Tower sehen, das höchste Gebäude von Seoul.
Der Rest der Stadt verschwindet dann schnell im Dunstschleier, so kannst du nicht bis zum Meer sehen, obwohl es gar nicht weit entfernt liegt.
Mehrere Wege führen hoch auf Namsan, wobei der einfachste Weg im Nordwesten am Baekbeom Park beginnt. Alternativ kannst du auch die Seilbahn hochnehmen.
Besonders schön ist die Aussicht vom Namsan zum Sonnenuntergang. Mit etwas Geduld kannst du anschließend zuschauen, wie sich die Stadt langsam in ein Lichtermeer verwandelt.
Lotte World Tower & Gangnam
Wer Aussichtstürme liebt, sollte die Seoul Sky Aussichtsplattform auf dem Lotte World Tower nicht verpassen. Der Wolkenkratzer ist mit 555 Metern das höchste Gebäude von Seoul und ebenfalls von Südkorea.
Besonders zum Sonnenuntergang ist die Aussicht bei schönem Wetter fantastisch, habe ich zu mindestens gehört. Denn wenn ich ehrlich bin, war mir der Eintrittspreis von 20 Euro zu hoch.
Auch die Insta-famous Starfield Library im Nachbarviertel Gangnam kann ich dir nicht empfehlen. Sie ist mehr fake als real. Nur ein Teil der Bücher sind nicht echt und die meisten Besucher kommen hierher für das Foto und nicht zum Lesen.
Lustig hingegen fand ich die Gangnam Style Skulptur vor der Shopping Mall, in der sich die Bücherei befindet. Es ist eine Hommage an den K-Pop Song, der die Welt 2012 im Sturm erobert hat. Was besonders an dem Tanz und Video lag.
Die schönsten Tempel von Seoul
Mich hat überrascht wie wenig buddhistische Tempel Seoul hat. Gefühlt habe ich mehr Kirchen gesehen, als Tempel. Drei sind mir jedoch in Erinnerung geblieben.
Als erstes der Jogyesa Tempel, der zu den ältesten Tempeln der Stadt gehört und mitten in Seoul liegt. Die Tempelanlage ist relativ klein, hat aber eine ganz besondere Aura. Bei meinem Besuch war der gesamte Innenhof rund um den mächtigen Baum mit bunten Lampions geschmückt, was alles feierlich gestimmt hat.
Nummer zwei ist der Bongeunsa Tempel (Foto oben) im modernen Gangnam Viertel, wo er irgendwie so gar nicht reinpasst. Und doch bildet er eine ruhige Insel mit seinen Pinienbäumen und Gebetshallen und ist einen Besuch wert.
Den letzten Tempel haben wir eher durch Zufall entdeckt. Von weitem haben wir einen Tempel auf dem Dach eines mehrstöckigen Gebäudes nahe des Lotte World Towers gesehen.
So machten wir uns auf die Suche und fuhren mit dem Aufzug hoch. Oben waren wir dann überwältigend von dem wunderschönen Holztempel, der über allem schwebt und eine große Ruhe ausstrahlt.
Scheinbar verirren sich nicht viele Wessis hierher, so sprach uns schnell eine Nonne des Bulgwangsa Tempels an und schenkte uns eine Lotuslaterne und Wasser.
Es sind genau diese ungeplanten Entdeckungen und Begegnungen, die das Reisen ausmachen.
Wanderung im Bukhansan Nationalpark
Falls du nicht viel Zeit für Südkorea hast, ist dieser Nationalpark direkt außerhalb von Seoul fantastisch. Er hat diese schroffen Granitfelsen umgeben von Wald, die so typisch für Korea sind.
Der Bukhansan Nationalpark ist daher eine gute Gelegenheit die natürliche Schönheit von Korea zu erleben. Noch dazu ist der Nationalpark bequem mit der Metro aus der Innenstadt von Seoul zu erreichen.
Einzig das Wochenende würde ich meiden, wenn viele Koreaner ihn für einen Ausflug ins Grüne nutzen.
Reist du jedoch länger durch Korea, findest du außerhalb von Seoul noch viele Möglichkeiten in den grünen Bergen von Korea wandern zu gehen. Daher würde ich den Bukhansan Nationalpark dann weglassen.
Tagesausflug nach Suwon
Zum Schluss noch ein Tipp, der jedoch außerhalb von Seoul liegt. Da du Suwon jedoch mit der Metrolinie 1 innerhalb von einer Stunde erreichst, mache ich mal eine Ausnahme.
Für mich gehört Suwon zu den besten Tagesausflügen, die du von Seoul unternehmen kannst.
Mitten in der Stadt befindet sich die ehemalige Festung Hwaseong, die zwar durch Kriege schwer beschädigt wurde, aber in den 90er-Jahren wieder errichtet wurde.
So kannst du heute über die 5,7 Kilometer lange Mauer laufen, vorbei an prachtvollen Toren. Insgesamt ist es ein netter und entspannter Ausflug.
Grenze zu Nordkorea
Nicht besucht habe ich hingegen den Grenzposten zu Nordkorea, der zur DMZ (Demilitarized Zone) gehört. Nach dem Krieg wurde Korea in zwei Länder aufgeteilt. Ein Puffer zwischen den beiden ist die 4 Kilometer breite DMZ, eine demilitarisierte Zone, die keiner betreten darf und stark bewacht ist.
Am einfachsten buchst du eine Tour, um die Grenze von Seoul zu besuchen. Es ist schwierig, die Grenze mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Und vor Ort darfst du dich sowieso nicht frei bewegen, deshalb kannst du auch gleich eine Tour buchen.
Einen Erfahrungsbericht über den Trip und Empfehlungen findest du auf dem Blog Time Travel Turtle.
Meine Geheimtipps für Seoul
Die meisten Orte und Geheimtipps für Seoul habe ich auf Instagram, Expats-Blogs und durch Zufall gefunden. Und viele haben sich als cool herausgestellt. Hier sind meine besten Geheimtipps für Seoul.
Wanderung zum Inwangsan
Bis heute sind noch einige Teile der alten Stadtmauer von Seoul erhalten, da sie sich im unzugänglichen Gelände in den Felsen befinden.
Wer will kann sie auf einer kleinen Wanderung erkunden. Belohnt wirst du mit fantastischen Aussichten auf die Stadt und das grüne Hinterland.
Nach ein paar Tagen in Seoul tut es einfach gut, mal raus zu kommen. So kannst du beliebig lange entlang der Mauer laufen und sie in deinen Sightseeing-Tag integrieren.
Wir sind damals den Trail 4 zum Berg Inwangsan hoch (Startpunkt auf Google Maps). Von Inwangsan sind wir weiter zum Changuimun Tor gegangen und wieder hoch zum Bugaksan Berg.
Abgestiegen sind wir dann zum ehemaligen Präsidentenpalast, dieser Weg ist jedoch nicht immer geöffnet. Dann kannst du ein Stückchen später runter gehen.
Insgesamt eine sehr lohnenswerte Tour. Im Sommer läufst du am besten früh morgens los, wenn es noch nicht zu heiß ist. Denn die Wege hoch sind meist steil.
Aussicht vom Dach des Geschichtsmuseums
Einen schönen Ausblick findest du nicht nur von der Stadtmauer und den Bergen, sondern auch vom Geschichtsmuseum. Diesen kennt jedoch nicht jeder.
Das Museum befindet sich gegenüber vom Gyeongbokgung Palast. So genießt du vom Dach des Museums einen fantastischen Blick auf das Palastgelände und die grünen Berge im Hintergrund.
Und das beste, alles ist komplett kostenlos. Geh einfach ins Geschichtsmuseum und fahr mit dem Aufzug hoch auf das Dach.
Es lohnt sich übrigens kurz durch das Museum zu schlendern.
Nationales Volkskundemuseum
Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr | Eintritt: kostenlos | Google Maps
Direkt seitlich neben dem Gyeongbokgung Palast liegt das Volkskundemuseum, das du ebenfalls kostenlos besuchen kannst.
Das Museum gibt einen Einblick in das Leben und die Kultur der Koreaner. So wirst du mehr über Feste und Rituale, die traditionelle Kleidung und das koreanische Essen erfahren.
Bereits draußen steht eine beeindruckend hohe Pagode neben weiteren Gebäuden, die im Stil vergangener Jahrzehnte eingerichtet sind.
Rundum ein gelungenes Museum, das perfekt für den Start einer Korea Reise ist.
Namsangol Hanok Dorf
Öffnungszeiten: 9 bis 21 Uhr, montags geschlossen | Eintritt: kostenlos | Google Maps
Am Fuße des Namsan Berges befindet sich ein kleines Freilichtmuseum mit angeschlossenem Park. In ihm stehen traditionelle Häuser (Hanoks), die authentisch wie früher eingerichtet sind.
So bekommst du eine Idee, wie die Leute damals gelebt haben. Das ist genau, was in vielen Palästen fehlt, da diese oftmals leere Räume haben.
Kinder können zudem an Workshops teilnehmen und regelmäßig finden Veranstaltungen statt. So haben wir zum Anlass eines Festes traditionelle Tänze gesehen.
Während die Lage vom Hanok Dorf Bukchon schöner ist, so ist das Namsangol Hanok traditioneller und nicht so touristisch. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen und du brauchst nicht viel Zeit für einen Besuch.
Hotteok auf Namdaemun Markt essen
Auf Instagram wurden mir ständig Reels von Street Food in Seoul gezeigt, vor allem von einem Hotteok-Essensstand schwärmten alle.
Ein Hotteok ist eine frittierte Teigtasche, die es mit verschiedenen Füllungen gibt.
Aus reiner Neugierde ging ich also hin und da die Schlange nicht allzu lang war, probierte ich ihn. Und was soll ich sagen, er ist unglaublich lecker. In den folgenden drei Wochen habe ich keinen besseren Hotteok mehr gegessen.
Der Essensstand befindet sich am Rand des Namdaemun Marktes (Google Maps). Bis auf sonntags ist der Stand täglich tagsüber geöffnet.
Angeboten werden drei Füllungen: Gemüse, Bohnen und süße Körner. Besonders lecker ist der Gemüse Hotteok, der mit einer süßen Paprika-Soße bestrichen wird. Andere Stände bieten auch süße Versionen mit Zucker und Zimt an.
Mir hat der gesamte Markt besser gefallen, als der Myeongdong Nachtmarkt. Der Namdaemun Markt ist authentischer und bietet neben Snacks, auch Kleidung und Alltagsgegenstände an.
Dongdaemun Design Plaza
Das futuristische Gebäude, was von der Star-Architektin Zaha Hadid entworfen wurde, ähnelt einem Ufo.
Die organischen, ineinander fließenden Formen schillern metallisch im Licht. Das Dongdaemun Design Plaza wurde 2014 eröffnet und wird als Veranstaltungsort genutzt.
Die öffentlichen Bereiche sind jederzeit zugänglich und besonders für Architekturinteressierte und Fotografen interessant.
Weitere Architektur-Highlights von Seoul sind die Seoul City Hall (Rathaus), der Lotte World Tower, die Ewha Universität für Frauen und die Saemoonan Kirche.
Abends durch Hongdae streifen
Westlich der Innenstadt befindet sich das Studentenviertel Hongdae, das besonders abends zum Leben erwacht. Entlang der sogenannten „Red Road“ (Google Maps) reihen sich Restaurants und Bars neben kleine Shops und Karaokeclubs.
Während Korea oft eine Oase der Ruhe ist und du selbst in der vollen Metro keinen Mucks hörst, wirst du hier das krasse Gegenteil erleben. Die koreanische Jugend ist laut und schrill.
So ist es unterhaltsam über die Red Road zu schlendern und einfach das Treiben zu beobachten.
Du wirst an Karaokebars mit riesigen Glasscheiben, den bunten Arcades mit Spielautomaten und Straßenkünstlern vorbeikommen. Es gibt also viel zu gucken.
So auch die Selfie-Studios, wo du unzählige Utensilien für das ultimative Selfie findest. Seflies sind in Korea eine eigene Kunstform der Selbstdarstellung.
Ein Highlight von Hongdae ist auch die Ramyun Library.
Ein Kiosk, in dem du eine riesige Auswahl an koreanischen Instant-Nudeln findest. Diese kannst du dir dann im Laden selber kochen und mit Käse, Ei oder Kimchi verfeinern.
Wer feiern gehen will, ist besser im Viertel Itaewon aufgehoben.
Ramen-Kiosk am Han Fluss
Die Koreaner lieben ihre Instant-Nudeln als Snack für zwischendurch und haben sie immer weiter verbessert. So wirst du in Korea wahrscheinlich die leckersten deines Lebens essen.
Überhaupt ist der Besuch eines Ramen-Kiosk ein Erlebnis in sich selber, was auf keiner Südkoreareise fehlen darf.
An mehreren Stellen wirst du solche Ramen-Kioske finden, besonders bei Parks, so auch am Han Fluss südlich von der Banpo Brücke.
Zum Sonnenuntergang treffen sich hier am Wochenende viele Seouler am Flussufer, um ein Picknick zu machen. Passend gibt es deshalb mehrere Kioske die Ramen samt Kochecke und Sitzgelegenheit anbieten.
Alles was du für deine Nudeln brauchst, kannst du dir vor Ort kaufen. Bei der Zubereitung kannst du Koreaner um Hilfe bitten, da es ein paar Tricks gibt.
Im Anschluss kannst du die scharfen Nudeln mit Blick auf den Fluss schlürfen.
Jeden Abend gibt es als Bonus obendrauf eine Wasser-Lichtshow an der Brücke, die „Rainbow Fountain“ genannt wird. Ab 19:30 Uhr findet sie alle halbe Stunde statt.
Hipster-Viertel Seongsu
An einem Freitagabend sind wir durch das angesagte Viertel Seongsu geschlendert, was sich auf der anderen Flussseite von Gangnam befindet.
Das ehemalige Industriegebiet hat immer noch einen raueren Charme, wird aber immer mehr von Pop-up Stores, hippen Cafés und trendigen Restaurants transformiert.
Besonders cool fand ich den Pixar-Store und die vielen stylischen Läden.
Online wird Seongsu gerne mit Brooklyn in New York City verglichen. Und tatsächlich hat es ein wenig von diesem Vibe, ist jedoch deutlich kleiner.
Besonders am Wochenende zum Abend hin scheint Seongsu zum Leben zu erwachen.
Isadong: Süßes Touristen-Viertel
Kein wirklicher Geheimtipp von Seoul ist das Viertel Isadong. Und doch hat es etwas beschauliches mit seinen kleinen Hanoks, Cafés, Läden und der Fußgängerzone.
Zu den Highlights zählt die „Isadong Culture Street“ oder auch „Traditional Tourist Street“ genannt. Sie ist gesäumt mit süßen Shops, Souvenirläden und Cafés.
Seitlich davon befindet sich ein Block, der ausschließlich aus Hanoks besteht, die mit noch mehr Cafés und Shops gefüllt sind.
Fahrt mit der Metro
Kein wirklicher Tipp, sondern mehr ein Hinweis, ist mein letzter Geheimtipp.
In Seoul gibt es kaum einen besseren Ort, um Leute zu beobachten und mehr über die Mentalität der Koreaner zu lernen, als in der Metro.
Das fängt schon auf dem Bahnsteig an, wo alles sauber und ruhig ist. Die Leute sind stylisch und dezent gekleidet. Sie warten brav in den zugewiesenen Flächen. Eine Fanfare kündigt schließlich die einfahrende Bahn an.
Dann steigen alle gesittet ein. Es gibt kein Drängeln oder Schubsen. Drinnen ist dann alles mucksmäuschenstill, selbst wenn der Zug voll ist. Alle verhalten sich respektvoll, halten Abstand und sind still. Fast jeder starrt auf einen Bildschirm oder schläft.
Beim Aussteigen werden dir vielleicht die Glasschränke mit Wasser, Taschenlampen und Erste-Hilfe-Koffer auffallen. Diese sind für Notfälle gedacht, falls es brennt, einen Unfall gab oder Nordkorea angreift.
Denn die Metro-Stationen und unterirdischen Tunneln werden im Krieg zu Bunkern, deshalb wurden sie tiefer in die Erde gebaut.
Seoul Reisetipps
Zum Schluss habe ich noch ein paar praktische Reisetipps für dich.
Wo liegt Seoul?
Seoul befindet sich im Nordwesten von Südkorea, unweit der Grenze zu Nordkorea. Wenn du jedoch Korea als ganzes betrachtest, liegt es ziemlich zentral in der Mitte. Die Halbinsel Korea befindet sich zwischen China und Japan.
Wie viele Tage brauchst du für Seoul?
Drei bis vier Tage sind eine gute Zeit für einen Besuch von Seoul.
Verbringe einen Tag im historischen Teil von Seoul mit seinen Palästen und Hanoks. Erkunde am zweiten Tag die restliche Innenstadt mit seinen Märkten, Museen und laufe entlang der Stadtmauer.
Am dritten Tag kannst du dich treiben lassen, eines der abgelegenen Viertel besuchen und alles mitnehmen, was du an den ersten Tagen verpasst hast.
Fahr am vierten Tag rüber auf die andere Flussseite nach Gangnam und zum Lotte World Tower. Mir hat dieser Teil der Stadt weniger gefallen, deshalb empfehle ich dir mehr Zeit im Stadtkern zu verbringen.
Alternativ kannst du am letzten Tag einen Ausflug in die Berge zum Wandern im Bukhansan Nationalpark, zur Festungsstadt Suwon oder zur nordkoreanischen Grenze DMZ unternehmen.
Wann ist die beste Reisezeit für Seoul?
Die Übergangsmonate wie Mai und Juni, sowie September bis Oktober sind eine schöne Zeit für einen Besuch von Seoul.
Ich selber war vom 20. Mai bis Anfang Juni in Korea, was ideal war. Die Temperaturen lagen tagsüber zwischen 20 bis 27 Grad, zudem hatten wir viel Sonnenschein und kaum Regen.
Nicht ideal zum Reisen sind der Winter und Sommer. Die Winter sind überraschend kalt und die Sommer schwül heiß, da in dieser Zeit, der meiste Regen fällt.
Am meisten los ist in den Sommermonaten Juli und August, außerdem zur Kirschblüte im Arpil. In dieser Zeit steigen die Preise für Hostels und viele Dinge musst du im Voraus planen, da du ansonsten wenig Auswahl hast.
In den Mai fällt meist das Fest „Buddha’s Birthday“, für den alle Tempel im Land mit bunten Lampions geschmückt werden und es eine Lichterparade durch Seoul gibt.
Wir selber haben zwar das Fest verpasst, jedoch hing in den Tempeln noch die Dekoration, was wunderschön war.
Vom Flughafen Incheon nach Seoul fahren
Der internationale Flughafen von Seoul befindet sich rund 50 Kilometer westlich von der Innenstadt am Meer. Dazwischen pendeln regelmäßig Züge.
Es gibt den Expresszug, AREX Airport Express der deutlich teurer, jedoch kaum schneller ist. Daher mein Tipp, nimm den AREX all-stop-train. Dieser braucht eine Stunde in die City und hält an beiden Terminals.
Das Ticket kannst du dir am Automaten vor Ort ziehen. Von Terminal 1 kostet es 4.150 Won (2,80 Euro) und von Terminal 2 4.950 Wong (3,30 Euro).
Inlandsflüge von Gimpo
Neben Incheon gibt es noch den Flughafen Gimpo, wo die meisten Inlandsflüge landen. Solltest du von der Insel Jeju nach Seoul fliegen, wirst du hier ankommen.
Der Flughafen liegt auf halber Strecke zwischen Incheon und der Innenstadt von Seoul. Der AREX all-stop-train hält hier ebenfalls. So kannst du von dort in die City oder zum Flughafen Incheon fahren.
Wo in Seoul übernachten?
Viele Hostels in Seoul befinden sich nicht direkt in der Innenstadt. Solange du nicht weit von einer Metrostation schläfst, ist das jedoch kein Problem.
Die Auswahl an Unterkünften ist groß in Seoul, jedoch sind sie im Vergleich zum restlichen Korea relativ teuer, besonders am Wochenende. Wenn du früh genug buchst, wirst du die besten Deals finden.
Mir persönlich hat das Studentenviertel Hongdae zum Übernachten gefallen. Mit der Metro bist du direkt in der Innenstadt.
Das Inno Hostel* in Hongdae war nett. Die Einrichtung ist simpel und alles ist sauber. Die Betten haben einen Vorhang und sind bequem. Unten gibt es eine Bar für die Gäste, wo du abends auf andere Backpacker triffst.
Wenn du jung bist und ausgehen willst wird dir hingegen das G Guesthouse* im Ausgehviertel Itaewon gefallen. Das Personal ist freundlich und die Lage ist top. Schnell lernst du andere Leute in der Küche oder Dachterrasse kennen. Einzig die Einrichtung ist etwas in die Jahre gekommen.
So das waren meine Tipps für Seoul. Viel Spaß!
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