Reiseapotheke für Weltreise als Backpacker
Wer auf Reisen schon mal krank geworden ist oder sich verletzt hat, weiß wie wichtig eine Reiseapotheke ist. Natürlich kannst du vieles vor Ort kaufen, aber ohne eine Grundausstattung an Medikamenten und Pflastern würde ich nicht losreisen.
Auf meiner Weltreise haben sich folgende Sachen in meiner Reiseapotheke bewährt.
Hinweis: Ich bin natürlich kein Arzt oder Apotheker, sondern erzähle nur aus meiner eigenen Erfahrung. Vor der Weltreise solltest du dich ausführlich beraten lassen.
Das gehört in jede Reiseapotheke
In die Grundausstattung jeder Reiseapotheke gehören Mittel gegen Infektionen, Magenprobleme und zur Versorgung von kleinen Hautverletzungen. Die nachfolgenden Sachen habe ich eigentlich immer dabei. Egal, ob es für einen zweiwöchigen Backpacking Trip oder eine Weltreise ist.
Schmerztabletten
Paracetamol oder Ibuprofen
Irgendwann erwischt es jeden in den Tropen, du bekommst aus heiterem Himmel Fieber und fühlst dich hundeelend. Dann kämpft dein Körper gegen eine Infektion.
Um das schlimmste am Anfang zu überwinden, kannst du für ein, zwei Tage Schmerztabletten nehmen. Sie lindern die Schmerzen, hemmen Entzündungen und senken das Fieber.
Fieberthermometer
Empfehlung: Digitales Fieberthermometer*
Gerade bei Verdacht auf tropische Krankheiten, solltest du regelmäßig deine Körpertemperatur kontrollieren. Wenn du mehr als zwei Tage hohes Fieber (über 39 Grad Celsius) hast, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Deshalb sollte jeder ein Fieberthermometer in der Reiseapotheke dabei haben, der auf seiner Weltreise durch die Tropen reist.
Elektrolyte
Empfehlung: Elotrans als Pulver*
Bei heftigem Durchfall ist der Körper schnell erschöpft, besonders in den Tropen, wenn du durch das Schwitzen zusätzlich dehydrierst. Da hilft nur viel trinken und eine Elektrolytlösung zu mixen. Diese versorgt dich mit dem Nötigsten und bringt dich schneller wieder auf die Beine. Zur Not tut es auch eine frische Kokosnuss.
Auf meiner Weltreise hat sich besonders Elotrans bewährt, da ich so schneller wieder zu Kräften gekommen bin.
Wenn der Durchfall nach ein paar Tagen nicht besser wird, suchst du besser einen Arzt auf. Noch mehr Tipps wie du Durchfall vermeiden kannst, was du bei Durchfall essen kannst und schnell wieder fit wirst. Findest du in meinen Artikel: Durchfall auf Reisen.
Wunddesinfektion
Empfehlung: octenisept 50ml Spray*
Schnell hast du dich am Fuß verletzt oder dir eine Schürfwunde geholt, diese harmlosen oberflächlichen Verletzungen werden in den Tropen mit all den Keimen schnell zum Problem.
Am besten desinfizierst du jede Wunde direkt, dafür entfernst du zuerst den Dreck mit Wasser und sprühst dann alles großflächig ein.
Tipp: Wenn du nur mit Handgepäck reist, nimmst du besser Wundreinigungstücher* mit, um nicht noch mehr Flüssigkeiten dabei zu haben. Die Tücher sind auch praktisch unterwegs, wenn du wandern gehst und nicht eine komplette 50ml-Flasche mitnehmen willst.
Antiseptikum
Empfehlung: Betaisodona Salbe 25 g*
Wenn sich die Wunde doch entzündet, reagierst du am besten schnell bevor sie sich ausweitet. Je länger du wartest desto schlimmer wird es. Ich kenne da ein paar unschöne Horror-Stories, wo Infektionen nur noch schwer in den Griff zu bekommen sind.
Einfach den Bereich mit Betaisodona einschmieren oder sogar einen Salben-Verband über Nacht machen. Achtung: Das Zeug färbt!
Verbandszeug
Mullbinden, sterile Kompressen & Leukoplast
Eine Grundausstattung solltest du immer dabei haben, um eine Erstversorgung machen zu können. Viel zu oft passieren solche Unfälle und Missgeschicke mitten im Nirgendwo und an Tagen, wo Apotheken geschlossen sind.
Aber versuch dich auf eine minimale Grundausstattung zu reduzieren.
Pflaster & Blasenpflaster
Für kleinere Verletzungen und große Wanderungen sind sie unersetzlich, deshalb gehören Pflaster zur Grundausstattung jeder Reiseapotheke. Nimm am besten Pflaster in unterschiedlichen Größen mit und ebenfalls wasserfeste. So hast du eine Auswahl, deine Wunde am besten zu versorgen.
Ergänzungen für die Reiseapotheke
Neben der Grundausstattung für die Reiseapotheke habe ich ebenso noch diese Sachen dabei.
Mundschutzmaske
Seit der Corona-Pandemie habe ich immer eine Maske im Gepäck. Am Anfang haben sich die Regeln bezüglich COVID-19 ständig geändert und man wusste nie, wo man sie noch tragen musste.
Das gehört zum Glück der Vergangenheit an, aber trotzdem habe ich die Maske in meiner Reiseapotheke gelassen. Jedoch ist es meist keine FFP2-Maske, sondern eine medizinische Maske. Diese kann ich bei schlechter Luftqualität wie bei Bränden oder hohem Feinstaub tragen.
Sonnenmilch
Immer dabei ist Sonnenmilch in der Reiseapotheke.
Meist habe ich eine Mini-Tube Sonnenmilch für den Alltag und eine größere zum Nachfüllen dabei. Jeder Hauttyp ist anders, daher weißt du am besten, wie viel Schutz deine Haut braucht.
Nimm auf deine Weltreise auf jeden Fall Sonnenmilch mit und warte nicht zu lange, bis du Nachschub holst. In nicht allen Ecken der Welt bekommst du ohne weiteres Sonnencreme oder sie ist teuer. In Südostasien zum Beispiel kostet sie ein vielfaches, als in Deutschland.
Und dann gibt es Regionen mit einem hohen UV-Faktor wie Australien und Neuseeland, wo du am besten die Sonnencreme vor Ort kaufst, da sie den örtlichen Belastungen angepasst sind.
Mückenspray
Viele tropische Krankheiten wie Malaria, Dengue- und Gelbfieber, Zika-Virus und Chikungunya werden durch Mücken übertragen. Mich hat es auch schon mal erwischt und seitdem achte ich noch mehr auf einen guten Mückenschutz.
Wenn ich in den Backpacking-Urlaub fahre, kaufe ich meist Anti-Brumm naturel* vorab Zuhause. Auf längeren Reisen kaufe ich gerne lokale Produkte vor Ort, wenn es geht Mittel auf Pflanzenbasis ohne DEET.
Linderung bei Mückenstichen
Gerade in den Tropen kannst du Mückenstiche kaum vermeiden und bei der Hitze jucken sie wie verrückt. So geht es mir zumindestens.
Abhilfe schafft der Stichheiler Bite Away*, der durch Hitze den Juckreiz minimiert. Das funktioniert besonders gut, wenn du ihn zeitnah nach dem Stich benutzt. Ich reise mittlerweile nicht mehr ohne ihn.
UPDATE: Vor einigen Monaten habe ich mir einen Evolsin® Anti Stich* gekauft. Dieser lindert den Juckreiz und Schwellungen von Insekten durch elektrische Impulse und nicht Wärme.
Bei mir funktioniert das super. Während der Stichheiler von Bite Away schneller hilft, wirkt der von Evolsin langfristiger. So jucken Mückenstiche gar nicht mehr oder kaum noch. Manchmal reicht eine einmalige Behandlung, manchmal muss ich später den Stich erneut behandlen.
Der große Vorteil vom Evolsin Stichheiler ist, dass er ohne Batterie auskommt und dadurch leicht und klein ist. So habe ich ihn oft dabei und kann Insektenbisse direkt behandeln.
Das ist ein großer Vorteil, denn für beide Stichheiler gilt: Je früher du deinen Stich behandelst, desto größer ist die Wirkung.
Pinzette & Nähnadel
Das Survival-Set für kleine Notoperationen, um Splitter oder Dornen aus der Haut zu ziehen, und um offene Wunden von jeglichem Dreck zu reinigen.
Ohrenstöpsel
Auf Reisen wirst du gelentlich nicht um die Nutzung von Ohrenstöpseln drum herum kommen. Manchmal hast du Pech und jemand schnarcht im Hostel, deine Unterkunft ist an einer lauten Straße oder neben einer lauten Bar. Auch auf Nachtfahren im Bus oder Flugzeug sind sie unverzichtbar.
Am besten testet du vor der Reise einige Modelle aus. Jeder hat einen anderen Gehörgang und mag andere Hersteller. Wichtig ist, dass die Ohrstöpsel möglichst gut das Ohr abdichten und gut sizten. So fallen sie nicht im Laufe der Nacht raus und drücken nicht unangenehm.
Was andere noch mitnehmen
- Malariamedikamente: Nur bei Reisen durch akute Malariagebiete.
- Wund- und Heilsalbe (Bepanthen): Damit Wunden schneller heilen.
- Desinfektionsgel: Um die Hände zu desinfizieren in unhygienischen Umgebungen.
- Reiseübelkeit: Falls dir schnell schlecht wird auf Bus- oder Bootsfahrten.
- Fenistil (Gel): Was gegen den Juckreiz bei Insektenstichen hilft.
- Kontaktlinsen: Monatslinsen sind einfacher, inkl. Reinigungsflüssigkeit
- Augentropfen: Besonders Leute, die oft trockene Augen haben und Kontaktlinsen tragen.
- Antihistaminika: Gegen allergische Reaktionen.
- Lipenherpessalbe: Wenn du regelmäßig damit Probleme hast.
Reiseapotheke: Was du nicht brauchst
Imodium akut oder Lopedium
Das Mittel legt deinen Darm lahm, so dass du nicht mehr ständig auf Toilette rennen musst, wenn du Durchfall hast. Was schlecht ist, denn der Körper bekämpft mit dem Durchfall die Bakterien im Darm. Daher muss am Anfang erst einmal alles raus (wortwörtlich).
Falls du eine lange Busfahrt vor dir hast, hör einfach vorher mit dem Essen auf und das Problem hat sich erledigt. Das funktioniert bei mir immer gut. Wenn möglich lege ich ein Pause ein und reise nicht direkt weiter, damit sich mein Körper erholen kann und ich schnell wieder fit werde.
Kohletabletten
Laut meinem Arzt helfen diese bei Durchfall auf Reisen nicht. Sie sind besonders effektiv, um dem Körper zu helfen, Giftstoffe auszuscheiden. Da Reisedurchfall meist durch Bakterien versucht wird, sind sie deshalb nicht hilfreich.
Aber frag selber deinen Hausarzt und entscheide dann selber, ob du die Tabletten mitnehmen willst.
Antibiotikum
Es gibt nicht das eine Antibiotikum, sondern unzählige. Und nur ein Arzt kann entscheiden, welches Antibiotikum du brauchst, da Bakterien unterschiedlich behandelt werden.
Die vorbeugende Einnahme von Antibiotikum tut deinem Körper zudem nicht gut und kann sogar zu Resistenzen führen.
Geh deshalb auf Reisen zum Arzt, falls du ernsthaft erkrankst.
Verschreibungspflichtige Medikamente
Falls du regelmäßig Medikamente einnehmen musst, gehören diese natürlich ebenfalls in die Reiseapotheke. Meist hast du keinerlei Probleme Medikamente zum Eigenbedarf für die Dauer deine Reise mitzunehmen.
Jedoch sind nicht alle Medikamente überall erlaubt. Erkundige dich deshalb über mögliche Einschränkungen für die Einreise.
Beschaffung verschreibungspflichtiger Medikamente
Für eine Weltreise musst du etwas vorausplanen, um die Versorgung zu gewährleisten. Bei Dauermedikamenten hast du drei Optionen:
1. Meine Empfehlung: Lass dir von deinem Arzt ein privates Rezept für das Medikament ausstellen, so dass es für die komplette Reisedauer (plus Reserve) reicht. Das Rezept und die Kosten für das Medikament musst du selber zahlen. Nimm alle Medikamente direkt mit auf die Reise.
2. Nimm nicht den ganzen Vorrat mit, sondern lass dir den Rest per Post schicken (könnte Probleme mit dem Zoll geben) oder wenn du mit Freunden verabredest bist, können sie es dir mitbringen.
3. Rein theoretisch kannst du im Ausland zum Arzt gehen und dir die Medikamente verschreiben lassen. Vorausgesetzt das Medikament ist im Land erhältlich. Im Notfall muss es erst bestellt werden. Kläre es auf jeden Fall vorab.
Hinweise & Tipps
Achtung: Jedes Land hat andere Bestimmungen, welche Medikamente eingeführt werden dürfen und in welchen Mengen. Du solltest auf jeden Fall eine ärztliche Bescheinigung dabei haben, dass du das Medikament benötigst. Wenn du mit vielen lebenswichtigen Medikamenten unterwegs bist, solltest du vorab abklären, ob du mit ihnen einreisen darfst.
Sprich mit deinem Arzt, ob du irgendwas auf Reisen bei der Einnahme der Medikamente beachten musst. Muss eventuell die Dosierung angepasst werden? Solltest du zwischendurch einen Arzt zur Kontrolle aufsuchen? Bestimmte Medikamente müssen zu einer bestimmten Tageszeit eingenommen werden, dass kann durch andere Zeitzonen durcheinander geraten. Ansonsten erkundige dich, wie du die Medikamente am besten aufbewahrst.
Mein Tipp: Frage deinen Arzt, ob er dir eine höhere Dosierung verschreiben kann, wenn man die Tabletten halbieren kann. So musst du nur die Hälfte mitnehmen.
Bei Flügen ist es ratsam die Medikamente ins Handgepäck zu stecken, falls dein aufgegebenes Gepäck verloren geht, hast du ein Problem weniger.
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Was du noch bedenken musst
Jede Reise ist anders, daher solltest du dir abschließend noch ein paar Fragen stellen. Reist du zum Beispiel in ein Gebiet mit einem hohen Malariarisiko, musst du andere Dinge mitbringen, als jemand, der durch Australien reist.
- Wohin geht die Reise? Wie ist die medizinische Grundversorgung vor Ort?
- Was sind häufige Krankheiten vor Ort?
- Was für Aktivitäten hast du geplant?
- Welche Medikamente benutzt du regelmäßig? Was verträgst du gut?
- Was hast du Zuhause noch vorrätig? Kontrolliere, wie lange sie noch haltbar sind.
Abschließende Tipps für die Reiseapotheke
- Pack keine großen Mengen ein, sondern belass es beim Nötigsten.
- In Ziploc-Beuteln bleibt alles trocken und ist luftdicht verpackt.
- Für die Kontrolle beim Zoll solltest du besonders verschreibungspflichtige Medikamente in der Original-Verpackung aufheben. Am besten hast du auch ein ärztliches Attest in Englisch dabei, das dir bescheinigt, dass du das Medikament mitführen darfst.
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