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Puebla: Besuch die größte Pyramide der Welt

Nein, du hast dich nicht verlesen. Unweit von Puebla liegt die Kleinstadt Cholula, wo die größte Pyramide der Welt steht. Sie ist zwar nicht die höchste, hat aber das größte Volumen. Ich habe es vorher auch nicht gewusst. Und da Puebla und somit Cholula nur einen Katzensprung von Mexiko-Stadt liegen, solltest du auf jeden Fall kurz vorbei schauen.

 

Warum es sich sonst noch lohnt Puebla zu besuchen und welche weiteren interessanten Ausflüge du von Puebla unternehmen kannst, verrate ich dir jetzt.

 

Was es sonst noch in Mexiko zu sehen gibt, kannst du hier nachlesen.

Und hier kannst du den Reiseführer für Mexiko* (englische Ausgabe*) kaufen.

 

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Was erwartet dich in Puebla

Puebla heißt eigentlich „Heroica Puebla de Zaragoza“, aber das ist viel zu lang. Puebla reicht völlig aus. Es ist die viertgrößte Stadt Mexikos und liegt auf über 2.160 Höhenmetern, etwa zwei Stunden südlich von Mexiko-Stadt. Puebla ist ein wichtiger Industriestandort und bekannt für seine schöne Kolonialaltstadt mit den bunten fliesenverzierten Gebäuden.

 

Jetzt erwarte bitte keine hochpolierte Stadt, Puebla ist eine Großstadt und viele Gebäude könnten durchaus eine Renovierung vertragen. Und doch hat Puebla viel Charme und hat mich streckenweise an Städte in Andalusien oder Lissabon erinnert.

 

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Die Sehenswürdigkeiten von Puebla

Mach einen Spaziergang durch die Altstadt und halte immer die Augen offen nach schönen Fassaden. Besonders die Viertel östlich und südlich vom Zócalo fand ich nett, hier findest du auch die schöne Casa Alfenique und die Biblioteca Palafoxiana. Toll fand ich noch die Fassade der Kirche San Francisco und das Santuario de Nuestra Senora de Guadelupe.

 

Tipp: In Puebla kannst du eine Fabrik für Talavera-Kacheln besichtigen oder noch einfach, das Fliesengeschäft Uriarte Talavera mitten im Zentrum.

 

In Puebla gibt es ansonsten viele interessante Museen, empfehlen kann ich dir das Amparo Museum. Es ist eine Privatsammlung und hat eine bunte Mischung aus prähispanischen Stücken, einer Wohnung aus dem 18. Jahrhundert und moderner Kunst. Der krönende Abschluss ist der Besuch der Dachterrasse, von der besonders kurz vor dem Sonnenuntergang die Stadt in ein warmes weiches Licht getaucht ist.

 

Tipp: Täglich um 11 Uhr startet am Zócalo beim San Miguel Springbrunnen eine Free Walking Tour.

 

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Wo übernachten in Puebla?

Das Gente de Más Bed & Breakfast (Booking.com* / Hostelworld*) liegt mitten im Zentrum und strahlt doch Ruhe aus, da sich die Zimmer zum Innenhof öffnen. Die Zimmer sind geräumig und die Betten sehr bequem. Ein wirklich süßes kleines Hostel, wo du einfach Leute kennenlernen kannst. Es gibt ein kostenloses Frühstück und eine Küche. Die Lage ist perfekt, da du kurze Wege zur Bushaltestelle nach Cholula und Cacaxtla hast.

 

Essenstipps

Seit Jahren streitet sich Oaxaca mit Puebla, wer die bessere Mole hat. Probiere die Mole Poblano und bilde dir selber ein Urteil. Ich selber habe es verpasst, da ich so viel gutes Street Food gefunden habe.

 

Wenn du ein nettes Café mit gutem Kaffee suchst, kann ich dir das Café Santo Patrono empfehlen. Ein große Bäckerei mit leckeren Sachen ist das Bon Pane.

 

An- und Weiterreise

Der zentrale Busbahnhof liegt etwas außerhalb in der Innenstadt und heißt CAPU. Er ist aber gut mit öffentlichen Bussen zu erreichen, wenn dir das zu stressig ist, kannst du auch ein UBER nehmen. Falls du noch kein UBER-Kunde bist, kannst du dir hier ein kleines Startgeld sichern*.

 

Mexiko-Stadt (TAPO): ca. 2 Stunden, ab 150 MXN (ca. 7 Euro), Estrella Roja & ADO

Oaxaca-Stadt (Oaxaca de Juárez): 5 bis 6 Stunden, ab 250 MXN (ca. 11,70 Euro), am günstigsten ist AU, die am Terminal Periférico in Oaxaca abfahren.

 

Ausflüge von Puebla

Die Innenstadt von Puebla hast du in einem Tag erkundet, mit Museen vielleicht etwas mehr. Jetzt folgt der beste Teil von Puebla, denn die Highlights liegen alle außerhalb und sind bequem auf einem Tagestrip zu erkunden. Starten wir direkt mit dem wortwörtlich größten Highlight.

 

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Besuch die größte Pyramide der Welt in Cholula

Die Cheops-Pyramide in Ägypten ist zwar die höchste, aber Cholula hat eine größere Grundfläche und ein größeres Volumen. Als ich sie das erste Mal mit meinen eigenen Augen gesehen habe, konnte ich es trotzdem kaum glauben, dass ich gerade die größte Pyramide der Welt anschaue, da sie bis heute größtenteils von Erde bedeckt ist und eher einem Hügel gleicht. Das oben drauf eine Kirche steht, macht es noch skurriler.

 

Als erstes bin ich deshalb auf die Pyramide hinaufgestiegen und habe ich Aussicht auf die beiden Vulkane Popocatépetl (links mit rauchender Fahne) und Iztaccíhuatl genossen. Ich hatte an dem Morgen Glück und konnte sie sogar sehen, an vielen Tagen verstecken sie sich in den Wolken.

 

Mein Tipp: Komm daher an einem möglichst klaren Tag nach Cholula.

 

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Virgen de Los Remedios: Die Kirche auf der Pyramide

Als Ende des 16. Jahrhunderts die Spanier hier oben die Kirche errichtet haben, ahnten sie nicht, auf was für einem historischen Grund sie standen. Sie hielten die Pyramide für einen Hügel. Oben fanden sie zwar Reste eines Tempels, aber sie ahnten nicht, dass es nur die Spitze des Eisberges war.

 

Erst dreihundert Jahre später entdeckte ein Wissenschaftler im Jahr 1884, dass der Hügel ein Geheimnis birgt.

 

Die Pyramide Tepanapa Pyramide

9 bis 18 Uhr / 75 MXN (ca. 3,50 Euro)

 

Bis heute wurde die Pyramide nie ganz freigelegt. Nur im südlichen Teil wurden im unteren Bereich der Pyramide die alten Baustrukturen ausgebuddelt. Diesen Teil kannst du besuchen, was sich wirklich lohnt.

 

Mit dem gleichen Ticket kannst du außerdem durch Tunnel in die Pyramide hinein gehen. Es gibt zwar nicht viel zu sehen, aber es gibt dir ein besseres Gefühl für ihre Größe. Die insgesamt 8 Kilometer langen Tunnel sind übrigens erst im 20. Jahrhundert entstanden und dienten den Forschern bei ihrer Arbeit.

 

Bis heute sind noch viele Fragen offen. Die Pyramide wurde wahrscheinlich Eintausend Jahre lang genutzt und ständig erweitert. So wuchs sie Schicht um Schicht, bis sie ihre finale Höhe erreichte. Sie wurde von den Azteken errichtet und gilt als eine der ältesten Siedlungen der Region. Warum sie jedoch verlassen wurde und warum sie in Vergessenheit geriet, weiß man bis heute nicht.

 

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San Adrés de Cholula

Im Anschluss lohnt es sich durch die Stadt zu schlendern und dich immer wieder umzudrehen. Mit etwas Abstand kannst du die Dimensionen der Pyramide erst richtig begreifen.

 

Direkt neben der Pyramide gibt es einen Platz, wo du „Danza de los Voladores“, fliegende Tänzer sehen kannst, die kopfüber um einen Stamm kreisen. Diese kannst du übrigens in vielen Orten in Mexiko sehen, so auch im Chapultepec Park in Mexiko-Stadt, unweit vom Eingang zum „Castillo de Chapultepec“.

 

Wie kommst du nach Cholula?

Es pendeln ständig Collectivos zwischen Cholula und Puebla, was nur etwa 10 Kilometer entfernt liegt. Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde und kostet 8 MXN (weniger als 40ct). Die Minivans fahren seitlich vom Mercado de Sabores in Puebla ab, hier ist der genaue Standort.

 

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Die Wandfresken in Cacaxtla

Während viele Puebla-Besucher nach Cholula fahren, so kommt kaum jemand nach Cacaxtla. Was mich total gewundert hat, denn in Cacaxtla findest du eine Ausgrabungsstätte mit den besterhaltensten Wandgemälden von ganz Mesoamerika. Es ist ein Wunder, das die Fresken bis heute, in einem so guten Zustand sind.

 

Sie sind sogar so bedeutend, dass das „Museo Nacional de Antropología“ in Mexiko-Stadt Cacaxtla einen eigenen Bereich gewidmet hat. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall und es ist gar nicht so schwer, hierhin zu kommen.

 

Die Ausgrabungsstätte Cacaxtla

9 bis 17 Uhr / 75 MXN (ca. 3,50 Euro)

 

Die Pyramide von Cacaxtla liegt etwas abseits vom Dorf, leicht erhöht. Von hier oben hast du eine schöne Aussicht in die trockene Landschaft. Direkt beim Eingang findest du ein kleines Museum, aber du informierst dich am besten vorab im Internet. Einen guten Überblick findest du auf Wikipedia.

 

Ein Stückchen weiter den Weg hoch, findest du dann die eigentliche Ausgrabungsstätte. Die abgeflachte Pyramide ist zum Schutz von einem Dach überzogen, da sich oben die kostbaren Wandgemälde befinden. Aus nächste Nähe kannst du die Fresken nun bewundern, die überraschend bunt sind. Besonders die Farbe blau sticht hervor.

 

Nicht nur Cacaxtla war so bemalt, sondern viele Gebäude aus der damaligen Zeit. Sich das vorzustellen, macht sie umso beeindruckend.

 

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In Sichtweite liegt Xochitécatl

Auf der gegenüberliegenden Seite in etwa zwei Kilometer Entfernung siehst du bereits die nächste Pyramide, die eigentlich fußläufig zu erreichen ist. Im Moment ist der Weg leider gesperrt und du musst einen umständlichen Weg außen herum nehmen. Ohne Auto war mir der Weg zu umständlich, da es noch nicht mal Taxis vor Ort gab, habe ich mich gegen einen Besuch entschieden.

 

Wie kommst du nach Cacaxtla

Von Puebla kannst du mit Flecha Azul direkt nach Nativitas fahren, was etwa 75 Minuten dauert und 20 MXN (ca. 1 Euro) kostet. Vom Stadtzentrum fahren dann Collectivos weiter zur „Zona Arqueológica“, was weitere 7 MXN kostet.

 

 

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Erlebe die Magie von Huamantla

Kommen wir nun zum dritten lohnenswerten Ausflug von Puebla, den ich selber nicht gemacht habe, aber mir eine Leserin empfohlen hat. Huamantla liegt etwa 50 Kilometer nordöstlich von Puebla auf 2.500 Metern. Es ist bekannt für sein prachtvolles Fest im Sommer.

 

Die beste Zeit für einen Besuch ist Anfang August

Das größte Fest in Huamantla wird im August gefeiert, wenn sich die Straßen in ein buntes Kunstwerk verwandeln. Die Bilder werden in mühevoller Arbeit aus eingefärbten Sägespänen und Blumen gelegt. Das Fest dauert vom 31. Juli bis 15. August und erlebt ihren Höhepunkt in der „La Noche que Nadie Duerme“. In der Nacht am 14. August wird in einer feierlichen Prozession die Marienstatue durch die Stadt getragen. Es muss wahnsinnig beeindruckend sein.

 

Die kleine Version sind die „Sábados Mágicos“

Falls du es nicht im August nach Huamantla schaffst, hast du eine zweite Chance. Da die Stadt mittlerweile jeden dritten Samstag im Monat eine Mini-Ausführung von dem Fest feiert. Es wird zwar nur eine kleine Straße in ein Kunstwerk verwandelt, aber es soll trotzdem schön sein.

 

Wie kommst du nach Huamantla?

Vom großen Busterminal in Puebla CAPU gibt es regelmäßig einen Direktbus nach Huamantla, was etwa zwei Stunden dauert und 40 MXN (ca. 1,90 Euro) kostet.

 

Es lohnt sich auf jeden Fall über Nacht in Huamantla zu bleiben*.

 

Von Huamantla musst du übrigens nicht unbedingt zurück nach Puebla fahren, da es Busse zum Beispiel nach Mexiko-Stadt gibt. Die Fahrt in die Hauptstadt dauert je nach Verkehr drei bis vier Stunden, die Preise liegen bei etwa 175 MXN (ca. 8,20 Euro).

 

Eine Reise nach Puebla lohnt sich auf jeden Fall!

 

PS.: Hier findest du noch mehr Inspirationen und Tipps für deine Mexiko-Reise.

 

Schau mal in meine Mexiko Packliste rein, ob du an alles gedacht hast.

 

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