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Polen Highlights + Geheimtipps – Polen Backpacking Guide

Ich frage mich wirklich, warum ich erst jetzt nach Polen gekommen bin?! Polen hat mich total begeistert, es ist abwechslungsreich, hat eine weitreichende Geschichte und schöne Naturlandschaften zu bieten. Und gleichzeitig ist es modern und die grauen Plattenbauten verschwinden immer mehr.

 

Polen ist ein interessantes Backpacking Land, dass einfach und relativ günstig zu bereisen ist.

 

In diesem umfangreichen Polen Backpacking Guide findest du unzählige Inspirationen zu Orten und Aktivitäten. Vorschläge für Reiserouten durch Polen und Reisetipps findest du hier.

 

Tipp: Nutze die Links im Inhaltsverzeichnis, wenn du gezielt etwas nachschauen willst.

 

*** Zuletzt aktualisiert im Januar 2023 ***

 

Inhaltsverzeichnis

Nord-Polen

 

Zentral-Polen

 

Süd-Polen

 

Als Reiseführer kann ich dir den Lonely Planet Polen* empfehlen, im Juni 2024 kommt die neue Ausgabe* raus.

 

Polen gehört zu den günstigsten Backpacking Ländern in Europa, aber wo kannst du noch für 25 Euro pro Tag reisen? Das erfährst du hier.

 

 

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Nord-Polen Highlights

Danzig (Gdańsk): Hansestadt an Ostsee

Für mich zählt Danzig zu den schönsten Städten Polens. Durch den Handel ist sie einst reich geworden und erstrahlt heute noch in voller Pracht, mit ihren bunten, verspielten Häuserfassaden und den vielen roten Backsteinbauten. Noch dazu hat sie den Flair einer Hafenstadt, mit den kreischenden Möwen und der Nähe zur Ostsee, die sie so besonders macht.

 

Danzig ist ein guter Mix aus Geschichte, Kultur, Museen, Cafés zum Relaxen und wer will kann nachts gut feiern gehen. Am besten quartierst du dich direkt ein paar Tage in Danzig ein, da es eine hervorragende Base ist, um Ausflüge ins Umland und an die Ostsee zu unternehmen.

 

Altstadt: Das Herz von Danzig

Zu den Highlights jedes Danzig Besuchs zählt auf jeden Fall durch die wunderschöne Altstadt zu schlendern, immer den Blick nach oben gerichtet. Besonders morgens ist das Licht ideal zum Fotografieren. Kaum zu glauben, dass der Stadtkern von Danzig im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört und in mühevoller Arbeit wieder aufgebaut wurde. Das siehst du der Altstadt wirklich nicht an.

 

Vom Rathausturm oder der Marienkirche hast du bei gutem Wetter eine tolle Aussicht über die Stadt und kannst sogar die Ostsee sehen, die nur 20 Kilometer entfernt liegt. Wenn du nach Norden schaust, kannst du den neuen Hafen sehen. Kurz davor liegt die alte Werft.

 

Kaiserliche Werft Danzig & Solidarność

Die Kaiserliche Werft ist die älteste Werft von Gdańsk. Mit ihren halb verfallenen Backsteinhallen und ihrem rauem Charme ist es ein krasser Kontrast zur schicken Altstadt. Das Hafenquartier ist immer noch in Betrieb. Die Betonung liegt auf noch, denn schon bald entsteht hier die moderne „Hansa-City“.

 

Bis die Bauarbeiten beginnen, kannst du das Gelände auf eigene Faust erkunden. Überall stehen Info-Tafeln, auf denen du mehr über die Geschichte der Werft und den Kampf ihrer Arbeiter für mehr Rechte erfahren kannst. Es ist die perfekte Einstimmung auf das ECS.

 

Denn direkt nebenan steht das Europejskie Centrum Solidarności (Europäisch Zentrum der Solidarität), der rostige Koloss an den Toren zur Werft. Neben vielen Einrichtungen gibt es hier ein interessantes Museum, in dem du mehr über die Solidarność Arbeiterbewegung in Polen und im ganzen Ostblock erfahren kannst.

 

Ich kann dir das Museum wärmstens empfehlen.

 

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Die Hafeneinfahrt

Von der alten Werft ist es ein gutes Stückchen bis zum Meer und zur Hafeneinfahrt, wo es beidseits interessante Orte zum Besichtigen gibt.

 

Auf der rechten Hafenseite lohnt sich der Besuch der 700 Jahre alten Festung Weichselmünde (Twierdza Wisłoujście), die ein imposantes Bauwerk ist.

 

Gegenüber liegt der neue Hafen (Nowy Port), wo du den alten Leuchtturm erklimmen kannst. Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Strand und zur tatsächlichen Hafeneinfahrt.

 

So kommst du zur Hafeneinfahrt: Am Hauptbahnhof kannst du den Bus 106 oder 606 zur Westerplatte und Festung nehmen. Mit der Straßenbahn 7 und 10 kommst du zum Nowy Port.

 

Noch ein paar Danzig Tipps

  • Nimm an einer der unzähligen kostenlosen Walking Tours teil und gibt dem Guide so viel Trinkgeld, wie du magst.
  • Super leckeres polnisches Essen gibt es in der Milchbar Bar Mleczny. Fürs Frühstück kann ich dir die Apfelpfannkuchen (Racuchy) empfehlen.
  • Hol dir noch mehr Inspirationen auf In Your Pocket.
  • Auf Booking.com* und Hostelworld* findest du die größte Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Danzig ist sehr beliebt, besonders am Wochenende, buche deshalb eine Unterkunft im Voraus.

 

Wie kommst du nach Danzig?

Von Berlin kannst du mit dem Flixbus* in 6 Stunden nach Danzig (Gdańsk) fahren. Ansonsten gibt es unzählige Verbindungen innerhalb von Polen. Oft macht der Zug mehr Sinn, weil er auf vielen Strecken schneller, als der Bus ist. Der Preisunterschied ist nicht groß.

 

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Tagesausflüge von Danzig

Wenn du keine Lust aufs Gepäck schleppen hast, kannst du dich für eine Woche oder länger in Danzig (Gdańsk) einquartieren und von hier aus Ausflüge unternehmen. Die Auswahl ist groß, im Umkreis von 30 Kilometern kannst du an die Ostsee, zu historischen Orten oder ins Grüne fahren.

 

Seebad Sopot

Lass uns an der Ostsee starten. Direkt nördlich von Danzig liegt Sopot, was Rentner und feierwütige junge Leute gleichermaßen anzieht. Es gibt einen langen Steg und eine schöne Promenade. Am Strand kannst du stundenlang spazieren gehen.

 

Wenn ich ehrlich bin, war mir Sopot etwas zu steif und zu überlaufen, aber der Strandspaziergang war nett. Weiter nördlich auf halben Weg nach Gdynia sind die 90 Meter hohen Adlerklippen (Klif Orlowksi), die der schönste Abschnitt hier an der Ostseeküste sind.

 

Anreise: Sopot ist der schnellste und einfachste Weg, um von Danzig an einen schönen Ostseestrand zu gelangen. Schon in 20 Minuten bist du mit dem Zug vom Hauptbahnhof (Gdańsk Glowny) in Sopot.

 

Halbinsel Hel

Ein Stückchen weiter entfernt liegt Hel, was deutlich ruhiger und naturbelassener ist. Kein Wunder, auf dem 34 Kilometer schmalen Streifen Sand wohnt kaum jemand. Auf der Nordseite kannst du den ganzen Tag am Strand spazieren gehen oder einfach relaxen. An windigen Tagen wirst du wahrscheinlich Kitesurfer beobachten können.

 

Hel erreichst du in zwei Stunden bequem per Zug, dafür fährst du vom Hauptbahnhof nach Gdynia und wechselt dort in den Zug nach Hel. In den Sommermonaten kannst du die Fähre direkt aus der Gdańsker Innenstadt nehmen, was deutlich schneller ist.

 

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Marienburg

Nach so viel Natur folgt jetzt ein Stück Geschichte, die du auf keinen Fall verpassen darfst.

 

Die Marienburg (Malbork) war im 14. und 15. Jahrhundert die Machtzentrale des Deutschen Ritterordens. Im Mittelalter war es die größte Festung Europas und noch heute ist es der größte Backsteinbau, den du in Europa findest.

 

Der Eintritt beträgt 45 PLN, was etwas mehr als 10 Euro sind.

 

Ein Audioguide leitet dich durch das imposante Bauwerk. Dabei schreitest du durch alte Hallen, Gemächer und Ausstellungen, wo du Kostbarkeiten und die Waffensammlung bewundern kannst. Die Burg ist so groß, dass du dich leicht verläufst. Wahrlich beeindruckend!

 

Mit dem Zug bist du in 40 bis 50 Minuten zurück in Danzig. Je nach Zug, kostet dich das Ticket 14 bis 17 PLN (knapp 4 Euro).

 

Rund um Karthaus (Kartuzy)

Westlich von Danzig liegt die Kaschubische Schweiz mit Wäldern und Seen, die du am besten per Fahrrad erkundest. Der Ausflug nach Kartuzy (dt. Karthaus) ist ein netter Trip ins Grüne. Und wenn du magst, kannst du die Bauruine in Łapalice (dt. Lappalitz) besuchen, die einem Schloss gleicht. Hier hat ein Künstler seinen Traum verwirklicht, bis ihm das Geld ausging.

 

Kartuzy erreichst du per Bus von Gdańsk, die Fahrt dauert eine Stunde.

 

Frombork: Auf den Spuren von Kopernikus

Im 16. Jahrhundert lebte der Astronom und Mathematiker Kopernikus in Frombork, wo er unter anderem an der Theorie für das heliozentrische Weltbild arbeitete. Im Alten Bischofspalast findest du ein interessantes Museum, was Kopernikus und seiner weitreichenden Arbeit gewidmet ist.

 

Beerdigt ist er oben in der Kathedrale auf dem Hügel. An klaren Tagen hast du von hier aus eine grandiose Aussicht auf das Haff und bis nach Kaliningrad (Russland).

 

Um nach Frombork zu gelangen, nimmst du einen Bus von Gdańsk nach Elbląg und weiter nach Frombork. Dafür wirst du je nach Verbindung, um die zwei Stunden brauchen. Wenn du über Nacht bleibst, kannst du dir noch den Elblag Kanal (Elbląg) anschauen.

 

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Leba: Naturidylle an der Ostsee

Komm nach Leba (Łeba), um ein paar entspannte Tage an der Ostsee zu verbringen.

 

Du kannst hier stundenlang an naturbelassenen, einsamen Traumstränden spazieren gehen, wo der feine weiße Sand unter deinen Füßen quietscht. Und zurück durch den Pinienwald laufen, der bis an den Strand ragt. Bekannt ist Leba aber nicht nur wegen seiner schönen Strände, sondern vor allem für seine hohen Dünen.

 

Die Riesendünen

Direkt in Leba liegt der Słowiński National Park, wo du die höchste Wanderdüne Europas erklimmen kannst. Die 42 Meter hohe Düne ist unaufhaltsam und wandert jedes Jahr weiter landeinwärts und begräbt alles, was sich ihr in den Weg stellt. So hat sie schon Wälder und sogar ein Dorf verschluckt.

 

Komm am besten früh morgens, wenn es noch leer ist. Der Nationalpark liegt etwa zwei Kilometer von Leba entfernt, die du schön durch den Wald hinlaufen kannst. Zurück kannst du am Strand gehen.

 

Es ist ein Vogelparadies

Leba ist umgeben von Wasser, da ist die Ostsee, vier große Seen und Sumpflandschaften. Das macht es zum idealen Lebensraum für viele Vogelarten. Ich habe Mitte Mai kurz nach dem Sonnenaufgang sogar Kraniche am See beim Nationalpark gesehen. Ansonsten wirst du in den umliegenden Dörfern im Sommer viele Störche auf den Nestern sitzen sehen.

 

Tipp: Ein Storchennest findest auf diesem Pferdegestüt direkt in Leba.

 

Wie kommst du nach Leba (Łeba)?

Nimm den Zug von Danzig nach Lebork (14 PLN, ca. 3,30 Euro), teilweise musst du den Zug in Gdynia wechseln. Die Fahrt dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden. In Lebork kannst du mit dem Minivan oder Bus für 10 PLN (ca. 2,30 Euro) weiter nach Leba fahren.

 

Noch ein Tipp: Das Ł in Łeba wird wie W ausgesprochen. So heißt es nicht „Leba“, sondern „Weh-bah“.

 

Unterkunftsempfehlung

Super fand ich die Manifik Pokoje Gościnne*, wo ich ein Privatzimmer mit Bad hatte. Alles war modern eingerichtet und super sauber. Besonders cool fand ich den Balkon und die große Gemeinschaftsküche. Die Besitzerin ist sehr nett, auch wenn sie kaum Englisch spricht.

 

Ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich gleich ein paar Wochen geblieben bin.

 

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Nordwesten-Polen Highlights

In dieser Ecke von Polen findest du vor allem schöne Urlaubsorte an der Ostsee. Liegen sie auf deinem Weg lohnt sich ein kurzer Stopp. Einen Umweg würde ich jedoch hierfür nicht einlegen.

 

Stettin (Szczecin)

Stettin liegt direkt an der deutschen Grenze und war einst eine wichtige Hansestadt. Denn hier mündet die Oder in das Haff, welches in die Ostsee übergeht. Im Krieg wurde der Stadtkern fast komplett zerstört und nur teilweise wieder aufgebaut. So ist das Stadtbild nicht sehr homogen.

 

Da ich Stettin selber nicht besucht habe, findest du auf dem Blog Einfach Raus Inspirationen, was dich in der Stadt erwartet.

 

Tipp: Südlich von Stettin liegt der berühmte Wald mit den krummen Bäumen. Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, lohnt sich der kleine Schlenker.

 

Polnische Ostseeküste im Nordwesten

Wem die deutsche Ostseeküste zu teuer ist, der fährt rüber nach Polen. Hier gibt es kilometerlange naturbelassene Strände.

 

Direkt an der deutschen Grenze bei Usedom liegt Wollin, wo sich der Besuch der Steilküste lohnt. Weitere beliebte Ostseebäder in Polen sind Kolberg (Kołobrzeg), Rügenwaldermünde (Darłówko) und Stolpmünde (Ustka), wo du eine große Auswahl an Unterkünften vorfindest.

 

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Die Seelandschaft der Masuren

Springen wir vom Nordwesten in den äußersten Nordosten von Polen. Die Masuren sind ein Naturparadies aus über 300 Seen, die durch Kanäle miteinander verbunden und von Wald umgeben sind. Es ist ein idyllischer Ort zum Entspannen und Segeln.

 

Die Mecklenburgische Seenplatte kenne ich zwar nur von Fotos, aber rein optisch erinnern sie mich an die Masuren.

 

Gute Ausgangspunkte zum Erkunden sind die Stadt Giżycko (dt. Lötzen) und Mikołajki (dt. Nikolaiken), wobei die erstere einfacher mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist.

 

Giżycko (dt. Lötzen)

Giżycko (Lötzen) ist die größte Stadt in den Masuren, wobei es nicht mehr als eine Kleinstadt ist. Im Hafen kannst du Boote für eine Tour über die Seen finden. Für eine einstündige Fahrt zahlst du etwa 30 PLN (ca. 7 Euro), aber es gibt auch längere Bootstouren. Hast du einen Bootsführerschein kannst du dir ein Segelboot oder eine Yacht ausleihen.

 

Für heiße Sommertag gibt es einen Strand in Giżycko (Lötzen), wo du schwimmen gehen kannst. Ansonsten kannst du mit dem Fahrrad die nähere Umgebung erkunden.

 

Link-Tipp: Mehr Infos zu Giżycko (Lötzen) findest du hier.

 

An-/Weiterreise

Von Gdańsk kommend kannst du über Olsztyn (dt. Allenstein) nach Giżycko (dt. Lötzen) mit dem Zug fahren. Von hier aus kannst du mit dem Bus über Suwalki weiter nach Vilnius in Litauen und ins Baltikum reisen. Ansonsten kannst du von Olsztyn (Allenstein) mit dem Bus weiter nach Warszawa (Warschau) fahren.

 

  • Gdańsk (Danzig) über Olsztyn (Allenstein) nach Giżycko (Lötzen): Zug für 77 PLN (ca. 18 Euro)
  • Giżycko (Lötzen) nach Warszawa (Warschau): Bus (Gigabus, Stalko, PKS Polonus) für 45 PLN (ca. 10,50 Euro)
  • Giżycko (Lötzen) nach Suwalki (Suwalken): Bus (PKS Nova) in 2 Stunden für 23 PLN (ca. 5,40 Euro)
  • Suwalki (Suwalken) nach Vilnius: Bus (Lux Express) in 4,5 Stunden für 15 Euro

 

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Naturparks in Nordost-Polen

Die Ecke im Nordosten wird gerne als grüne Lunge Polens bezeichnet, da hier kaum Menschen leben und es vier große Nationalparks gibt: Wigry, Biebrza (dt. Bober), Narew und Białowieża (dt. Bialowieski).

 

Ohne eigenes Fahrzeug ist es jedoch nur eingeschränkt möglich diese näher zu erkunden. Zwei will ich dir trotzdem kurz vorstellen.

 

Biebrza Nationalpark

Das ist das größte Tiefmoorgebiet Europas, das von unzähligen Wasserwegen durchzogen ist, die eine Gesamtlänge von über 200 Kilometern ergeben. Den „Amazonas des Nordens“ erkundest du daher am besten mit dem Kanu. Darüber hinaus gibt es Wander-, Fahrradwege und Aussichtstürme im Park.

 

Mehr Infos über den Biebrza Nationalpark findest du hier.

 

Anreise: Von Danzig (Gdańsk) kannst du mit dem Zug über Olsztyn (dt. Allenstein) und Ełk (dt. Lyck) nach Osowiec fahren. Und anschließend mit dem Zug über Białystok (dt. Belastok) weiter nach Warszawa (dt. Warschau) reisen.

 

Bialowieski Nationalpark

Ein 500 Jahre alter Urwald, der sich über Teile von Polen und Weißrussland erstreckt. Er ist die Heimat vom Europäischen Bison (Wisent), was das größte freilebende Säugetier Europas ist. Und er ist ein wichtiger Rückzugsort für andere gefährdete Tierarten.

 

Den Park kannst du nur in Begleitung eines Guides erkunden. Mehr Infos über den Bialowieski Nationalpark findest du auf Wikipedia und hier.

 

Die Anreise ist mit Bus und Bahn noch mühseliger. Von Białystok (dt. Belastok) kannst du mit dem Bus nach Hajnówka (dt. Gajnowka) fahren, wo du einen Minibus nach Białowieża nehmen kannst.

 

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Zentral-Polen Highlights

Poznań (dt. Posen): Die Wiege der Nation

Es war Liebe auf den ersten Blick, als ich an dem kalten Morgen durch die Altstadt streife. Poznań war der erste Stopp auf meinem großen Polen Trip und ich war geflasht, wie bunt und verspielt die Häuserfassaden besonders am Alten Markt (Stary Rynek) waren.

 

Poznań (Posen) ist eine vibrierende Stadt, die altes und neues wunderbar miteinander verbindet.

 

Hinweis: Im Moment wird die Altstadt von Posen renoviert, die Bauarbeiten sollten im Sommer 2023 abgeschlossen sein.

 

Ein Blick in die Vergangenheit

Poznań (Posen) wird oft als Wiege der Nation bezeichnet. Vor über eintausend Jahren vereinte der Fürst Mieszko I. mehrere slawische Stämme in Poznań, was die Basis für die spätere Gründung Polens war. Wie wichtig die Region war, erkennst du auch an den unzähligen Burgen und Schlössern im Umland.

 

Beim Gang durch Poznań (Posen) wirst du zahlreiche Gebäude aus den unterschiedlichsten Epochen sehen, da sind gotische, barocke, klassizistische und verspielte Häuserfassaden aus der Renaissance. Poznań (Posen) war stets eine Stadt mit Einfluss.

 

Zu den Top-Sights zählen die Altstadt, vor allem die Häuser am Stary Rynek (Kämpfende Ziegenböcke), die Dominsel mit der geschichtsträchtigen Kathedrale, das Schloss, das Denkmal „Juni 1956“ und die Palmiarnia (Palmenhaus ) für einen Regentag.

 

Ein Sprung ins Jetzt

Aber Poznań (Posen) ist nicht alt und verkrustet, eher das Gegenteil ist der Fall. Es ist ein dynamische und junge Stadt. Poznań (Posen) ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort, eine Messestadt und es ist bevölkert von Studenten. Wenn du also in der Woche abends ein Bier trinken willst, bist du nicht alleine.

 

Übrigens wird das Lech Bier in Poznań (Posen) gebraut.

 

Die modernen Sehenswürdigkeiten von Poznań (Posen) sind das Stary Browar, die alte Brauerei wurde in ein modernes Shopping- und Kulturzentrum verwandelt. Nett ist das Viertel Śródka mit seinem großen dreidimensionalem Fassadengemälde und den süßen Cafés. Komm zum Malta See, wenn du eine Runde laufen willst.

 

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Weitere Tipps für Poznań (Posen)

 

Burgen & Schlösser rund um Poznań (Posen)

Im Umland stehen über 50 Burgen, Schlösser und Adelshäuser, wo einst Könige, Bischöfe und Adlige lebten. Plan etwas extra Zeit ein, wenn dich so etwas interessiert. Da es so viele sind, stelle ich dir nur ein paar vor.

 

Das Schloss von Kórnik (dt. Kurnik) ist ein modern anmutendes Schloss aus dem 15. Jahrhundert, was idyllisch inmitten einer Seelandschaft steht. Heute ist ein Museum, das viele Besucher anzieht.

 

Der Palast in Rogalin aus dem 18. Jahrhundert kann ebenfalls besichtigt werden, besonders beeindruckend soll die Bibliothek im Neorokoko-Stil sein.

 

Selber übernachten kannst du im Barockschloss Rydzyna (dt. Reisen) oder in der neogotischen Residenz in Wąsowo (dt. Wonsowo), die beide heute als Hotels genutzt werden.

 

Anreise nach Poznań (Posen)

Mit dem Flixbus* kannst du innerhalb von vier Stunden von Berlin nach Poznań (Posen) fahren.

 

In Polen selber hast du die Wahl zwischen dem Bus und dem Zug, beides gute Optionen. Poznań (Posen) liegt sehr zentral, so dass du weiter an die Ostsee nach Gdańsk (Danzig), in die Hauptstadt Warszawa (Warschau) oder in den Süden nach Wrocław (Breslau) oder Kraków (Krakau) fahren kannst.

 

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Das mittelalterliche Toruń (dt. Thorn)

Etwa 150 Kilometer nordöstlich von Poznań (Posen) auf dem Weg nach Danzig liegt Toruń (Thorn). Die kleine Stadt ist bekannt für ihre schöne mittelalterliche Altstadt, die voller roter Backsteinbauten, einer Stadtmauer und Burg daher kommt.

 

Toruń (Thorn) ist eine wahre Schönheit, wenn du mich fragst. Ein Stopp lohnt sich auf jeden Fall, ein halber Tag reicht aus.

 

Am Rathaus wirst du auf einen alten Bekannten treffen, hier steht eine Kopernikus Statue. Denn in Toruń (Thorn) ist er geboren worden und in dem alten Wohnhaus der Familie findest du ein kleines Museum. Unweit von hier ist das Lebkuchen Museum, denn Toruń (Thorn) ist für seinen Lebkuchen (Piernik) bekannt.

 

An-/Weiterreise

Mit dem Bus oder Zug bist du in gut zwei Stunden in Danzig, in anderthalb Stunden in Poznań (Posen), in drei bis vier Stunden in Warschau und etwa in der gleichen Zeit in Płock (dt. Plock).

 

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Street Art in Lodz (Łódź)

Schon seit Jahren will ich nach Lodz und dafür gibt es nur einen Grund: Street Art. Schon seit 10 Jahren veranstaltet die Galeria Urban Forms regelmäßig Street Art Festivals in Lodz , wozu sie internationale Künstler und lokale Sprayer einlädt.

 

So sind über 50 großformatige Murals im Stadtzentrum entstanden, die Lodz in eine kostenlose Kunstgalerie verwandeln. Mit dabei sind auch internationale Stars der Szene, dessen Kunstwerke du sonst nur in den Megametropolen in der weiten Welt bewundern kannst.

 

Link-Tipp: Hier findest du einen ausführlichen Guide, wo du die beste Street Art in Lodz findest.

 

Das unbekannte Lodz

Hast du schon mal von Lodz gehört? Wahrscheinlich nicht.

 

Lodz war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Standort für die Textilindustrie. Aber auch die Kunst und Kultur ist schon lange ein wichtiger Bestandteil von Lodz . Die Filmhochschule hat viele weltberühmte Regisseure und Kameraleute hervorgebracht, wie zum Beispiel Roman Polański.

 

Lodz befindet sich im Umbruch

In weiten Teilen ist Lodz eine derbe Industriestadt, mit Bauruinen und Plattenbauten mitten im Stadtzentrum. Aber an vielen Ecken kannst du bereits den Wandel sehen. Dort entstehen moderne Gebäude und alte werden restauriert. Bestes Beispiel ist der gerade neu eröffnete Hauptbahnhof und die alte Textilmühle Manufaktura, die in ein hippes Kultur- und Einkaufszentrum transformiert wurde.

 

Lodz ist für urban Explorer, die sich nach einer authentischen Erfahrung sehnen und keine Lust mehr auf geleckte Innenstädte voller Touristen haben.

 

Was gibt es sonst noch in Lodz zu sehen?

In der Touristen Information kannst du dir das kostenlose Booklet über „Jewish Landmarks“ holen, die dich zu den einst wichtigen Orten der jüdischen Gemeinde führt. Denn vor dem Zweiten Weltkrieg lebte in Lodz die zweitgrößte jüdische Gemeinschaft Polens.

 

Ausführliche Infos zu Lodz findest du auf Wikivoyage.

 

Anreise

Lodz liegt sehr zentral. So bist du mit dem Zug in zwei Stunden in Warschau, in drei in Poznań (Posen) oder in vier Stunden in Kraków (Krakau) und Wrocław (Breslau).

 

Zum Übernachten kann ich dir das Hostel Flamingo Centrum* empfehlen. Es liegt zentral und ist für eine Nacht perfekt.

 

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Warschau: Die Hauptstadt

„Komm bloß nicht nach Warschau!“ war die Aussage vieler Polen, denen ich über meine Reisepläne erzählte. So kam ich mit keinen großen Erwartungen in Warschau an und war schon nach kurzer Zeit vollends begeistert. Warschau ist anders. Es ist jung, dynamisch und modern.

 

Im Gegensatz zu anderen polnischen Städten, hat Warschau keinen zentralen Stadtkern, sondern besteht aus unzähligen eigenständigen Vierteln, die alle ihren eigenen Charakter haben. Neben der Altstadt gibt es Viertel mit modernen Gebäuden und sogar Hochhäusern. Wohnviertel mit alten Villen, viele Parks, aber genauso graue Plattenbausiedlungen.

 

Warschau (Warszawa) ist sehr abwechslungsreich und hat mich positiv überrascht. Schau mal in dieses Video rein, um eine Idee von Warschau zu bekommen.

 

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Museen in Warschau

In Warschau hast du eine riesige Auswahl an interessanten Museen. Falls es regnet, wird dir also nicht langweilig.

 

Zu den Klassikern gehören das Museum des Warschauer Aufstands (Muzeum Powstania Warszawskiego), was den polnischen Aufstand im Jahr 1944 thematisiert. Dann ist da das hochmoderne Fryderyk Chopin Museum (Muzeum Fryderyka Chopina), was dem Leben und Werk des berühmtesten Musikgenies Polens gewidmet ist.

 

Tipp: In der Stadt stehen 15 Chopin Sitzbänke verstreut, die seine Musik spielen.

 

Wenn du eher an Naturwissenschaften interessiert bist, kannst du ins Copernicus Science Centre gehen, wo es viel zum selber Experimentieren gibt. Interessant ist auch das Marie Skłodowska-Curie Museum, die in Polen geboren wurde und später nach Frankreich umzog. Marie Curie war übrigens die erste Frau, die den Nobelpreis erhalten hat.

 

Und dann gibt es noch einige eher ungewöhnliche Museen, wie das Polish Vodka Museum oder das Neon Museum, dass alte Neonreklame aus der Sowjetzeit zeigt. Eine Zeitreise zurück in die UDSSR ist das Czar PRL (Life Under Communism Museum), was Orginal eingerichtete Zimmer von damals zeigt.

 

Achtung: Die Museen sind meist montags geschlossen.

 

Eine Pause im Grünen machen

Nach so viel Sightseeing und Museen brauchst du sicher eine Pause.

 

Das Ufer der Weichsel bietet sich natürlich immer für eine kurze Pause an, vielerorts findest du schattenspendende Bäume und Sitzbänke. Dann darfst du den Łazienki Park (Park der Bäder) mit dem Łazienki-Palast (Palast auf dem Wasser) nicht verpassen. Er liegt südlich der Innenstadt und ist ein klassischer Park mit Seen und Themengärten.

 

Ein kleiner Geheimtipp ist der Dachgarten auf der Uni-Bibliothek.

 

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Street Art in Warschau

Die Stadt ist voller Street Art, darunter sind auch viele großformatige Murals. Ich habe mich auf die Suche gemacht, aber schnell festgestellt, dass die Infos online leider allzu oft nicht mehr aktuell waren. Warschau wächst in einem rasanten Tempo, reißt alte Häuser nieder und schließt Baulücken, dabei gehen so einige Kunstwerke verloren.

 

Folgende Murals habe ich im Juli 2019 gefunden: In der Neustadt: Widok 11 und Szpitalna 6a (Innenhof). In Praga: 11 Listopada 22 (Innenhof), Stalowa 48 (Herz Ania), Radzyminska 150 (Gans) und Andrzeja Frycza Modrzewskiego 25 (Papst Johannes Paul II).

 

Auf In Your Pocket findest du noch mehr Street Art Locations.

 

Besonders das Stadtviertel Praga ist bekannt für seine Street Art. Hier findest du übrigens einen Google Campus, von denen es nur wenige weltweit gibt, Warschau ist eine interessante Wahl.

 

Weitere Informationen

Das war natürlich nur ein kleiner Einblick, was du alles in Warszawa unternehmen kannst. Ausführliche Infos findest du auf dem Reiseblog Wowplaces, Wikivoyage, Spotted by Locals und In Your Pocket. Wenn du keine Lust zum Lesen hast, kannst du dir alles von einem Guide auf einem der kostenlosen Touren erzählen lassen.

 

Hostel-Empfehlung: Das Chillout Hostel (Booking.com* / Hostelworld*) liegt zentral und doch ruhig. Es hat einen netten Gemeinschaftsraum mit Küche.

 

Anreise

Direktflüge bietet easyJet und LOT von Berlin und LOT von Frankfurt nach Warschau an. Check Skyscanner* nach Angeboten.

 

Einfacher ist es mit dem Zug anzureisen, von Berlin geht das schon in sechs Stunden. Die polnischen Tickets sind übrigens deutlich günstiger, als die deutschen. Kauf dein Zugticket auf der polnischen Webseite.

 

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Süd-Polen Highlights

Krakau

Krakau (Kraków) mausert sich zu einem klassischen Stopp auf der Osteuropa-Backpacking-Route und wird oft mit Städten, wie Prag und Budapest verglichen. Und es muss sich wahrlich nicht verstecken, es ist eine der schönsten mittelalterlichen Städte Europas und du kannst viel in Krakau unternehmen.

 

Plan ein paar Tage ein, um Krakau voll auszukosten. Denn neben dem Sightseeing, kannst du in Krakau gut feiern gehen und Ausflüge unternehmen.

 

Sei nur gewarnt, im Sommer platzt die Stadt aus allen Nähten.

 

Krakauer Altstadt

Starte früh in den Tag, um einen Vorsprung vorm Rest zu haben. Besonders morgens kannst du schöne Fotos vom Hauptmarkt (Rynek Główny) machen. Halte zur vollen Stunde Ausschau nach dem Trompeter auf dem Turm der Marienkirche, der tagsüber jede neue Stunde verkündet.

 

Später kannst du das Rynek Underground Museum besuchen, das sich unter der Tuchhalle auf dem Marktplatz befindet. Es ist halb Ausgrabungsstätte, halb hochmodernes Museum. Mit Hilfe von Hologrammen lässt es das mittelalterliche Kraków wiederauferstehen.

 

Nicht verpassen darfst du in der Altstadt den versteckten Innenhof des Collegium Maius und den Treppenraum des Collegium Novum, die du beide kostenlos besuchen kannst. Sie sind Teil der Jagiellońian Universität, die die ätlteste Uni Polens ist und zu den ältesten Unis in Osteuropa zählt. Hier hat übrigens Kopernikus studiert. Wenn du mehr sehen willst, kannst du das Museum im Collegium Maius besuchen.

 

Ansonsten lass dich treiben und nimm dir Zeit, denn es gibt viele interessanten Ecken in der Altstadt zu entdecken.

 

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Königsschloss Wawel

Starte am nächsten Morgen direkt mit dem Schloss. Der Andrang ist immer groß, da es die Hauptsehenswürdigkeit Krakaus ist. Tickets werden erst ab 9 Uhr verkauft, aber du kannst den öffentlichen Bereich bereits vorher erkunden und die Aussicht vom Wawelhügel genießen.

 

Ein wahrhaft historischer Ort, wo einst Könige gekrönt wurden und gewohnt haben. Die Wawel ist daher ein Symbol für die polnische Nation. Und die lebhafte Geschichte kannst du besonders der Kathedrale von außen ansehen, die ein Stückwerk aus den unterschiedlichen Epochen ist.

 

Im Schloss kannst du fünf Bereiche und die Kathedrale besichtigen. Hierfür musst du dir an der zentralen Verkaufsstelle Tickets holen, wo du einer Besichtigungszeit und manchmal auch einer Tour zugewiesen wirst.

 

Empfehlen kann ich dir die „State Rooms“, die du ohne Guide ganz in Ruhe erkunden kannst. Hier bekommst du einen Eindruck vom damaligen Reichtum und dem Lebensstil der Könige.

 

Und natürlich die Kathedrale, dessen Innenraum du kostenlos besichtigen kannst. Um ehrlich zu sein, war der Besuch für mich etwas abschreckend. Du läufst auf einem festgelegten Weg durch die Kirche und ich kam mir, wie auf der Kirmes vor. Es war laut, es wurde gedrängelt und geschubst. Blendest du das aus, ist die Kathedrale sehr beeindruckend.

 

Kazimierz, das frühere jüdische Viertel

Entspannter geht es in Kazimierz zu, das in den 90er Jahren wieder zum Leben erweckt wurde.

 

Heute ist das Viertel eine interessante Kombi aus historischen Gebäuden, alten Synagogen, Museen, netten Cafés und Restaurants. Es hat eine kreative Hippster-Atmosphäre mit der Street Art und den Foodtrucks, die abends geöffnet sind.

 

Wenn du Steven Spielberg’s Film „Schindlers Liste“ gesehen hast, wirst du vielleicht einige Drehorte in Kazimierz wiedererkennen. In dieser Gasse findest du sogar noch einige Fotos aus den 40er Jahren. Ansonsten kann ich dir den Besuch der alten Izaaka Jakubowicza Synagoge mit ihrem Friedhof empfehlen.

 

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Das Viertel Podgórze

Über die Fußgängerbrücke gelangst du auf die andere Seite der Weichsel nach Podgórze, wo du immer weniger Touristen antriffst. Der Weg lohnt sich vor allem wegen der Kirche St. Joseph, die meiner Meinung nach die schönste Kirche Krakóws ist. Ansonsten findest du hier dieses große Mural und ganz versteckt eine Regenbogentreppe (bei Sonnenschein ist vormittags die beste Zeit für Fotos).

 

Museum Schindlers Fabrik

Zu den beliebtesten Musseen der Stadt zählt die Dauerausstellung „Kraków During Nazi Occupation 1939-1945“. Sie erzählt die Geschichte der Menschen, die damals im jüdischen Ghetto in Krakau gelebt haben. Über das Museum habe ich nur gutes gehört, selber ansehen konnte ich es mir trotz mehrfacher Versuche leider nicht.

 

Es wird nur eine limitierte Anzahl an Tickets pro Tag verkauft und der Andrang Anfang Juli war einfach zu groß. So waren bereits alle Ticket online für die nächsten zwei Wochen ausverkauft und mich morgens auf gut Glück in die Schlange zu stellen, habe ich zeitlich nicht geschafft.

 

Daher mein Tipp: Kauf dein Ticket vorab im Internet.

 

Noch mehr Infos zu Krakau

Es gibt so viel in Kraków zu tun, daher konnte ich dir nur einen kleinen Einblick geben. Auf den Webseiten von In Your Pocket, Spotted by Locals und Local Life findest unzählige weitere Inspirationen zu Aktivitäten, Restaurants, Bars und so weiter. Die wichtigsten Infos sind gut auf Wikivoyage zusammengefasst.

 

Auch in Kraków gibt es mehrere kostenlose Walking Tours, wo die Guides vom Trinkgeld leben. Und die schönsten Street Art Murals findest du hier.

 

Lohnenswerte Ausflüge von Krakau sind zur Gedenkstätte Auschwitz (gleich dazu mehr) und zum ehemaligen Salzbergwerk Wieliczka, ein Netzwerk aus unterirdischen Tunneln und Gewölben. Am bemerkenswertesten ist die prachtvolle unterirdische Kirche.

 

Hostel-Empfehlung

Zwei Mal war ich in Kraków.  Beim ersten Mal habe ich in Das Hostel (Booking.com* / Hostelworld*) geschlafen, was gerade neu eröffnet wurde. Es ist modern und funktional eingerichtet. Etwas zentraler liegt das One World Hostel*, wo es jeden Morgen ein kleines Frühstücksbuffet gibt. Beide kann ich dir empfehlen.

 

Anreise

Direktflüge nach Krakau bieten zum Beispiel Ryanair oder LOT von Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg und Dortmund an. Auf Skyscanner* findest du die besten Angebote.

 

In die Nachbarländer gibt es Zug- und Busverbindungen, wie zum Beispiel nach Bratislava (7 Stunden), Budapest (10 Stunden) und Prag (10 Stunden).

 

Innerhalb von Polen ist der Zug das angenehmste Transportmittel. So bist du in 5 Stunden in Warschau oder innerhalb von drei in Wrocław (Breslau).

 

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Die Gedenkstätte Auschwitz

Traurige Berühmtheit haben die beiden Namen Auschwitz und Birkenau erlangt. Sie symbolisieren wie kaum ein anderer Ort die Grausamkeiten der Nazizeit und des Holocausts. Es wird geschätzt, dass über eine Millionen Menschen hier ermordet wurden.

 

Eine kleine Warnung, falls du zum ersten Mal ein Konzentrationslager besuchst. Der Ausflug geht unter die Haut. Viele Menschen nimmt diese Erfahrung sehr mit und sie brauchen Tage, um die Eindrücke zu verarbeiten.

 

Was erwartet dich?

 

Das KZ Auschwitz-Birkenau

Nur noch Teile der Lager von Auschwitz I und Auschwitz II im benachbarten Birkenau sind erhalten und können besichtigt werden. Aber die Zäune und viele Mauerreste stehen noch und lassen die riesigen Dimensionen der Lager erahnen.

 

Ein paar Ecken werden dir bekannt vorkommen, weil du sie wahrscheinlich von Fotos kennst. Aber hier zu stehen, ist etwas anderes. Es war ein beklemmendes Gefühl, was mich mit unsagbarer Traurigkeit erfüllt hat. Und mehr über den täglichen Kampf ums Überleben in den Lagern und die Massenermordungen zu hören, hat es noch unbegreiflicher gemacht.

 

Informiere dich vorab, damit du dich mental auf den Besuch vorbereiten kannst. Das hat mir geholfen. Schau zum Beispiel auf Wikipedia oder Planet Wissen. Am besten googelst du es selber.

 

Die Gedenkstätte

Von April bis Oktober musst du an einer Führung teilnehmen. In den Wintermonaten steht es dir frei, dass Gelände ohne Begleitung zu besichtigen. Tickets für die Tour kannst du vor Ort für die nächstmögliche Zeit kaufen, was zu langen Wartezeiten im Sommer führen kann. Besser ist es, vorab im Internet Tickets zu kaufen.

 

  • Öffnungszeiten: 8 bis 19 Uhr
  • Tour: 40 PLN ( ca. 9,30 Euro)
  • Zwischen den beiden Lagern pendelt ein Bus.
  • Gepäckaufbewahrung: Rucksäcke sind nicht erlaubt und müssen abgegeben werden.

 

Anreise

Von Krakau kannst du eine Tour nach Auschwitz buchen, dass ist am einfachsten. Der Bus kostet 12 PLN (ca. 2,70 Euro) und setzt dich nach 90 Minuten Fahrt direkt am Eingang ab. Etwas günstiger ist die eigene Anreise mit dem Zug nach Oświęcim, die letzten zwei Kilometer vom Bahnhof zum Museum musst du zu Fuß gehen.

 

Aus Katowice (dt. Kattowitz) kannst du ebenfalls mit dem Zug für 6 PLN (ca. 1,40 Euro) anreisen, jedoch fahren die Züge nur alle paar Stunden.

 

Nach so viel Grausamkeit tut etwas Natur gut.

 

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Zakopane: Wandern in der Hohen Tatra

Das Tatra Gebirge liegt direkt südlich von Kraków, an der Grenze zur Slowakei. Nur etwa ein Drittel befindet sich auf der polnischen Seite, der deutliche ruhigere Part ist in der Slowakei. Der schönste Teil des Gebirgszugs wird Hohe Tatra genannt. Hier findest du die höchsten Gipfel, auch den höchsten Berg Polens, den 2.499 Meter hohen Rysy.

 

Den schnellsten und einfachsten Zugang in die Hohe Tatra hast du von Zakopane.

 

Zakopane

Zakopane zieht das ganze Jahr über outdoorbegeisterte Leute an, die mit Skiern, Mountainbikes oder zu Fuß die Berge erkunden. Es ist die polnische Version von Garmisch-Partenkirchen und gerade in den Sommermonaten ist viel los, da Polen das Wandern lieben.

 

Im Ort selber starten unzählige Wanderwege. Kauf dir am besten eine Wanderkarte, um deinen Tag zu planen und dich unterwegs orientieren zu können. Eine gute Auswahl hat die Buchhandlung in der Fußgängerzone.

 

Wanderungen in der Hohen Tatra

Zum Start musst du 5 PLN (ca. 1,15 Euro) Eintritt für den Nationalpark zahlen. Dann kann es los gehen.

 

Ein Klassiker ist die Wanderung hoch zum Mt. Giewont (1.894m), den du bereits von unten aus Zakopane sehen kannst, du erkennst ihn am Kreuz. Folge hierfür einfach dem roten Wanderweg aus Zakopane.

 

Ich bin im Anschluss weiter hoch und rechts dem Grat gefolgt, von dem du phänomenale Aussichten hast. Jetzt kommen mehrere Möglichkeiten, wo du nach rechts absteigen kannst. Ich bin dem Grat gefolgt und unten auf halber Höhe zurück nach Zakopane gelaufen.

 

Am zweiten Tag kannst du dem blauen Wanderweg hoch zum See Czarny Staw Gąsienicowy folgen. Von hier aus kannst du hoch zum Mt. Rysy steigen, wofür du etwas klettern musst.

 

Da es sehr voll war, bin ich dem ruhigeren schwarzen Weg gefolgt, der rüber ins Nachbartal mit den Seen führt. Von hier aus bin ich wieder hoch auf den Grat gestiegen und ihm weiter nach rechts gefolgt, um dann über den gelben Weg abzusteigen.

 

Das waren nur zwei Beispiele. Die Berge sind überzogen mit einem Netz aus Wegen, so dass du unzählige Möglichkeiten hast und deine Pläne jederzeit anpassen kannst.

 

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Interessante Ausflüge

Nur 20 Kilometer entfernt liegt der malerische Bergsee Morskie Oko, den du auf einem Tagesausflug besuchen kannst.

 

Vom Busbahnhof in Zakopane kannst du einen Bus nach Polana Palenica nehmen, mit dem du etwa eine Dreiviertel Stunde brauchst. Die letzten 9 Kilometer zum See musst du zu Fuß laufen, wozu du knapp zwei Stunden brauchst. Der Rückweg ist identisch.

 

Anreise nach Zakopane

Mit dem Bus bist du in zwei Stunden von Krakau in Zakopane. Gerade im Sommer fährt jede Stunde tagsüber ein Bus runter, so dass du nichts vorab reservieren musst. Das Ticket kostet 22 PLN (ca. 5 Euro). Von Zakopane kannst du mit dem Zug weiter nach Bielsko-Biała (dt. Bielitz-Biala) fahren.

 

Unterkunft

Gerade im Sommer und besonders am Wochenende solltest du frühzeitig dich um eine Unterkunft in Zakopane kümmern. Empfehlen kann ich dir das Hostel 1902*. Es ist eine lichtdurchflutete, moderne Wohnung mit viel Platz. Die Lage ist ideal und zudem hat sie eine große Küche.

 

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Bielsko-Biała: Geheimtipp Polen

Komm nach Bielsko-Biała (dt. Bielitz-Biala), wenn du den Süden von Polen abseits des Massentourismus erleben willst. Alles ist hier etwas beschaulicher.

 

Es war Zufall, dass ich nach Bielsko-Biała gekommen bin und ein absoluter Glücksgriff. Denn Bielsko-Biała ist eine lebendige Kleinstadt mit einer schönen Altstadt und interessanten Umgebung.

 

Schon immer war Bielsko-Biała ein wichtiger Knotenpunkt und Industriestandort. Du kannst den Einfluss der Deutschen, Österreicher und Preußen überall sehen. So gibt es zum Beispiel unzählige Prachtvillen, die als „Klein Wien“ bezeichnet werden.

 

Ausflug in die Beskiden

Direkt südlich von Bielsko-Biała liegt der Gebirgszug der Beskiden, der knapp über Eintausend Meter hoch ist. Es ist ein netter Tagesausflug ins Grüne, wenn du dich bewegen willst. Die Beskiden sind durchzogen von Wegen für Wanderer und Mountainbiker. Wer du keine Lust auf den Aufstieg hast, kannst du mit der Seilbahn hoch fahren.

 

So kommst du in die Beskiden

 

Die Bushaltestelle in Bielsko-Biała ist gegenüber vom Casino. Nimm den Bus Nummer 8 und fahr bis zur Endhaltestelle. Geh links an der Seilbahnstation vorbei und weiter rechts den Berg hoch. Mach dir am ein besten unten ein Foto von der Wanderkarte, damit du dich besser orientieren kannst, wobei die Wege in Maps.me eingezeichnet sind.

 

Holzkirche in Mikuszowice

Auf meinem Ausflug in die Beskiden bin ich auf dem Rückweg in Mikuszowice (dt. Nikelsdorf) vorbeigekommen.

 

Von Bielsko-Biała sind es nur ein paar Minuten mit dem Zug nach Mikuszowice, wo eine alte Holzkirche aus dem 17. Jahrhundert steht. St. Barbara hat mich an die Holzkirchen in Norwegen erinnert. Vor allem die Innenraumbemalung fand ich beeindruckend.

 

Weitere lohnende Ausflüge sind nach Żywiec (dt. Saybusch) und Cieszyn (dt. Teschen).

 

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Żywiec (dt. Saybusch)

Żywiec (Saybusch) ist vor allem bekannt für sein Bier, die Brauerei gehört zu den größten Polens. Vielleicht hast du das Bier schon probiert, aber mit Sicherheit hast du die Kronkorken mit dem Z gesehen. Wenn du willst, kannst du die Brauerei besichtigen.

 

Ansonsten ist Żywiec (Saybusch) eine nett Kleinstadt. Ich war an einem Freitagvormittag zu Besuch und mochte die entspannte Atmosphäre. Auf dem Rathausplatz war Markt, und alle Bewohner schienen ihre Wochenendeinkäufe zu erledigen. Im Anschluss bin ich durch den Schlosspark gestreift und am See vorbei gegangen.

 

Insgesamt ein netter Halbtagesausflug. Mit dem Zug bist du in einer halben Stunde von Bielsko-Biała hier, das Ticket kostet 6 PLN (ca. 1,40 Euro).

 

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Cieszyn (dt. Teschen)

Ein weiterer interessanter Halbtagestrip von Bielsko-Biała ist nach Cieszyn (Teschen). Das du genauso als Stoppover auf deinem Weg nach Prag nutzen kannst.

 

Die Stadt liegt halb in Polen und halb in Tschechien. Es war interessant die beiden Stadtteile miteinander zu vergleichen, die polnische Seite war schöner restauriert und hatte etwas mehr zu bieten. Du kannst ganz entspannt innerhalb von ein paar Stunden durch beide Städte schlendern.

 

In einer guten halben Stunde bist du mit dem Bus zurück in Bielsko-Biała. Fahr mit dem Direktbus von Lajkonik, das geht am schnellsten.

 

Weitere Tipps für Bielsko-Biała

  • Geh in die Touristen-Informationen am Rathaus, die Mitarbeiter sind sehr hilfsbereit und können dich mit vielen Inspirationen versorgen.
  • Schau dir die beiden Stadtteile an: Bielsko und auf der anderen Flussseite Biała, die jeweils ihren eigenen Stadtkern haben.
  • Authentisches, günstiges polnischen Essen bekommst du in der Pierożek Bar am Rynek.
  • Zum Übernachten kann ich dir wärmstens das Hello Hostel* empfehlen, das von einem jungen vielgereistem Paar geführt wird. Sie haben zwar keine Dorms, dafür aber günstige Privatzimmer, ein Einzelzimmer kostet 80 PLN (18,50 Euro).
  • Mehr Infos zu Bielsko-Biała findest du auf Wikitravel.
  • Mit dem Zug bist du schnell in den Bergen in Zakopane, in Oświęcim (Auschwitz), Kraków oder Katowice.

 

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Kattowitz: Der Ruhrpott von Polen

Katowice (dt. Kattowitz) ist auf dem Sprung in die Zukunft, aber vergisst dabei nicht, wo es her kommt. Es hat mich stark an Städte im Ruhrgebiet erinnert, die es geschafft haben ihre Identität zu bewahren, und doch sich weiter entwickeln haben.

 

Katowice (Kattowitz) hat eine interessante Mischung, aber gehört für mich nicht zu den Must-See Orten in Polen.

 

Culture Zone

Bestes Beispiel für das vorwärts schauende Katowice (Kattowitz) ist die Culture Zone . Hier fügen sich das Schlesische Museum, die Konzerthalle (NOSPR) und das Kongresszentrum wundervoll in die vorhandene Industrielandschaft ein. Denn direkt neben den modernen Bauten stehen alte Backsteinhallen und ein Förderturm.

 

Irgendwie passt sogar das Ufo Spodek aus den 60er Jahren, was „Untertasse“ auf polnisch heißt, dazu. Wenn du rechts die Treppe zum begrünten Dach hoch gehst, hast du eine schöne Panoramaaussicht auf das Areal.

 

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Spaziergang durch Kattowitz

Die Stadt hat definitiv noch seine hässlichen Seiten: Bauruinen, Graffitis, bröckelnde Fassaden, Plattenbauten und Relikte aus der Sowjetzeit. Aber in der Innenstadt findest du genauso viele schöne Gebäude, wie die Musikakademie, prachtvolle Wohnhäuser, viel roten Backstein und überraschend viele Parks.

 

Auf meiner Erkundungstour habe ich diesen beiden Street Art Murals direkt neben der Bahntrasse gefunden: den Raben und das Huhn.

 

Unterkunft

Übernachtet habe ich mitten in der Fußgängerzone im Hostel Sentral*, noch zentraler geht nicht. Die Zimmer sind schön hell und großzügig. Es gibt sogar eine Küche und einen kleinen Balkon, der vor allem von den Rauchern genutzt wurde. Da Katowice nicht unbedingt ein typischer Backpacker-Stopp ist, war das Publikum sehr gemischt.

 

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Breslau (pol. Wrocław)

Breslau muss sich nicht verstecken, am ehesten würde ich Breslau mit Krakau vergleichen.

 

Die Altstadt ist mindestens genauso beeindruckend und groß. Die Lage an der Oder mit den kleinen Inseln ist idyllisch. Es gibt viel zu besichtigen. Zudem ist Wrocław jung, dynamisch und voller Studenten, so dass du gut feiern gehen kannst.

 

Der große Unterschied zu Krakau ist, dass es nicht überlaufen ist, was ein großes Plus ist.

 

Ein Streifzug durch die Breslauer Altstadt

Die Breslauer Altstadt zählt zu den schönsten Polens, also lass dir viel Zeit durch die Gassen zu streifen.

 

Die tolle Aussicht hast du von der Elisabethkirche, wo du für 10 PLN (ca. 2,30 Euro) auf den Turm steigen kannst. Besonders abends ist die Stadt in ein warmes weiches Licht getaucht, was ideal zum Fotografieren ist. Es gibt zwar noch etliche weitere Aussichtspunkte in der Stadt, aber das ist einfach die beste.

 

Nicht verpassen in Breslau darfst du den Rynek mit dem gotischen Rathaus, das Uni-Museum mit der Aula Leopoldyńska, diesen Innenhofgarten, die Markthalle Hala Targowa und meinen Lieblingsplatz am Fluss. Eine Bucht weiter kannst du dir Kajaks leihen.

 

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Spaziergang entlang der Oder

Anschließend kannst du rüber zu den Inseln laufen und eine ausgedehnte Pause machen. Schöne Fotos kannst du an dieser Metallskulptur machen. Bevor es weiter mit dem Sightseeing von St. Maria auf dem Sande und der Kathedrale St. Johannes des Täufers geht. Nett ist übrigens der Botanische Garten, um mal durchzuatmen.

 

Wenn du keine müden Füße hast, kannst du der Oder nach Osten folgen. Alternativ nimm dir einen eScooter oder die Straßenbahn, um zur Hala Stulecia (Jahrhunderthalle) zu gelangen. Der Stopp ist etwas für Architekturinteressierte, da die Halle mit ihrer 69 Meter frei spannenden Stahlbetonkuppel für damalige Zeiten ein Novum war.

 

Zur vollen Stunde gibt es eine Wasserfontänen-Show. Drumherum ist eine schöne Parkanlage, wo sich ein kurzer Stopp an der alten Holzkirche lohnt.

 

Lass die Ecke weg, wenn du nicht viel Zeit in Wrocław hast.

 

Weitere interessante Orte

Den Hauptbahnhof wirst du wahrscheinlich schon bei deiner Ankunft bewundert haben. Nicht weit davon kannst du gut Piroggen essen bei Domowe Pierogi Marysia. Interessant fand ich noch die Backsteinfassade von der Corpus Christi Kirche und den burgähnlichen Jugendknast.

 

Eine Hippster-Ecke mit Street Art, coolen Cafés und Restaurants findest du rund um die Straße Świętego Antoniego. Folgst du einer der kleinen Gassen endest du zum Beispiel im Innenhof Pasaż Pokoyhof, wo du im Café Charlotte lecker frühstücken kannst.

 

Nebenan sind die beiden alten Synagogen zum Weißen Storch (Pod Białym Bocianem) und Mała, die heute ein Kulturzentrum ist. Preiswertes Essen bekommst du ein Stück weiter in der Milchbar Pierwszy Dyskontowy Bar.

 

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Die Zwerge von Breslau

Wahrscheinlich hast du schon den einen oder anderen Zwerg in der Stadt entdeckt. Und wenn du erst drauf achtest, wirst du sie überall sehen. Bist du mit deinen Kindern unterwegs, werdet ihr sicher viel Spaß bei der Suche haben.

 

Mein Favorit sind die Feuerwehrmänner, die du an der Elisabethkirche findest. Aber da sind so viel mehr: schlafende, tanzende, essende, mit Fallschirm oder Motorrad.

 

Die Zwerge sind aber nicht nur unterhaltsam, sondern sind ein Tribut an die „Orange Alternative“, eine Widerstandsbewegung aus der kommunistischen Ära. Mehr hierzu erfährst du auf Atlas Obscura.

 

Weitere Kunstwerke in der Stadt

Neben Zwergen wirst du noch mehr Bronzestatuen in der Innenstadt entdecken. Da sind zum Beispiel die süßen Tiere auf dem ehemaligen Schlachthof. Sie stehen zum Gedenken an all jene, die hier ihr Leben gelassen haben.

 

Südlich der Altstadt findest du die „Przejście„, auch „Anonyme Fußgänger“ genannt. Sie tauchen auf der einen Straßenseite unter und erscheinen auf der anderen Seite. Sie sollen die Menschen repräsentieren, die im kommunistischen Polen plötzlich verschwunden sind, weil sie sich kritisch geäußert haben oder im Widerstand aktiv waren.

 

Und dann gibt es noch den „Train to Heaven“ westlich der Innenstadt, der senkrecht im Boden steckt.

 

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Wrocław hat ein Herz für eher außergewöhnliche Kunst, wie dieses 360-Grad Gemälde, was Schlachtszenen aus der polnischen Geschichte zeigt. Das Thema hat mich eher abgeschreckt, aber auf anraten eines Freundes bin ich doch rein. Der 3D-Effekt ist beeindruckend. Du hast wirklich das Gefühl mitten auf dem Schlachtfeld zu stehen.

 

Der Spaß ist mit 30 PLN (ca. 7 Euro) zwar nicht ganz günstig, aber wenn du selber malst oder geschichtsinteressiert bist, lohnt es sich.

 

Noch mehr Infos

Weiterführende Informationen allgemein zu Wrocław findest du auf dem Reiseblog Rooksack und Wikivoyage. Eine Übersicht der kostenlosen Touren findest du hier.

 

In den Straßenbahnen kannst du meist nur kontaktlos mit der Kreditkarte bezahlen. Du musst dir ein Zeitticket für 15 oder 30 Minuten kaufen, auf den Fahrplänen sind die Distanzen meist in Minuten angeben. Falls du dir unsicher bist, mit 30 Minuten bist du auf der sicheren Seite.

 

Unterkunft

Da ich einige Wochen in Wrocław verbracht habe, konnte ich ein paar Hostel testen. Am wohlsten habe ich mich im Chilli Hostel ( Booking.com* / Hostelworld*) gefühlt, was vor allem am netten Personal lag. Sie haben immer eine gute Stimmung verbreitet und waren super hilfsbereit. Die Betten haben Vorhänge, was dir etwas mehr Privatsphäre gibt. Nur leider ist die Küche winzig.

 

Ansonsten kann ich dir das TOGOTO Hostel* empfehlen, wenn du es etwas ruhiger und moderner magst. Es ist deutlich kleiner und zurückgezogener. Nur der Checkin war seltsam, weil niemand da ist und du Instruktionen per Email erhältst.

 

An-/Weiterreise

Wrocław ist gut mit Bus und Bahn zu erreichen. Hier sind ein paar Verbindungen: Katowice / Kattowitz (2,5 Stunden, 30 PLN), Kraków / Krakau (3,5 Stunden, 40 PLN), Łódź/  Lodz (3 Stunden, 35 PLN), Warszawa / Warschau (Express ab 4 Stunden) und Jelenia Góra / Hirschberg (knapp 3 Stunden, 25 PLN).

 

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Świdnica & Świebodzice

Von Breslau kannst du einen Tagesausflug nach Świdnica (dt. Schweidnitz) und Świebodzice (dt. Freiburg in Schlesien) machen, wo die größte Holzkirche Europas und ein Märchenschloss stehen.

 

Friedenskirche in Świdnica (Schweidnitz)

Eintritt: 12 PLN (ca. 2,80 Euro)

 

Etwa 50 Kilometer südwestlich von Breslau liegt das verträumte Świdnica (Schweidnitz), das einst im Mittelalter eine wohlhabende Stadt war. Noch heute hat es eine süße kleine Altstadt, durch die du auf dem Weg zur Kirche vorbeikommst.

 

Die Friedenskirche liegt etwas versteckt und hat keinen hohen Turm, so dass du sie erst siehst, wenn du direkt vor ihr stehst. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut und besteht komplett aus Holz, nicht ein einziger Nagel wurde damals verwendet. Besonders beeindruckend ist der barocke Innenraum.

 

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Schloss Fürstenstein in Świebodzice (Freiburg in Schlesien)

Eintritt: ab 35 PLN (ca. 8 Euro)

 

Weiter geht es ins nahegelegene Świebodzice (Freiburg in Schlesien). Vom Bahnhof läufst du etwa eine Stunde zum Schloss Fürstenstein (Zamek Książ), dass mitten im Wald liegt. Es könnte wirklich nicht idyllischer sein. Das rote lieblich anmutende Schloss ist ein schöner Kontrast zur grünen Umgebung, es ist wirklich wie aus dem Märchenbuch.

 

Errichtet wurde Schloss Fürstenstein im 13. Jahrhundert, aber es wurde fortlaufend von ihren Bewohnern umgebaut. So dass die Innenräume mehr ans 20. Jahrhundert erinnern, als ans Mittelalter. Eine Ahnung wie einst das Leben auf dem Schloss war, bekommst du vor allem in der Fotoausstellung des Kochs. Der damals sein Leben und die Umgebung in allen Jahreszeiten dokumentiert hat.

 

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss von den Nazis in Anspruch genommen und unterirdisch wurde kräftig im Geheimen gebaut. Über das „Projekt Riese“ ist wenig bekannt, man weiß bis heute nicht, was hier entstehen sollte.

 

Im Basis-Ticket ist ebenfalls der Eintritt für das Palmenhaus (Palmiarnia) mit enthalten, dass etwas abseits liegt. Auf dem Rückweg vom Palmenhaus lohnt sich ein Schlenker durch den Wald über die Alte Burgruine zu machen.

 

Anreise

Nimm früh morgens den Zug oder Bus von Breslau nach Świdnica (15 PLN, ca. 3,50 Euro), wofür du etwa eine Stunde brauchst.

 

Nachdem du die Friedenskirche in Świdnica besichtigt hast, kannst du den Minibus Nr. 31 hinterm Bahnhof nach Świebodzice nehmen. Bitte den Fahrer dich an der Straße beim Schloss rauszulassen, dann musst du nicht so weit laufen. Alternativ kannst du bis Wałbrzych fahren, von hier aus gibt es Busse zum Schloss.

 

Wenn dich die Friedenskirche nicht interessiert, kannst du direkt von Breslau nach Świebodzice mit dem Zug fahren (15 PLN, ca. 3,50 Euro, 1 Stunde). Vom Bahnhof brauchst du zu Fuß etwa eine Stunde für die vier Kilometer bis zum Schloss.

 

Fahr noch am gleichen Tag zurück nach Breslau oder bleib eine Nacht in Świebodzice, bevor du weiter gen Westen nach Jelenia Góra (dt. Hirschberg) fährst.

 

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Nationalpark Riesengebirge

Das Riesengebirge (Karkonoski Park Narodowy) verläuft genau an der tscheschichen Grenze und ist nicht so hoch oder beeindruckend, wie die Hohe Tatra. Der 1.602 Meter hohe Śnieżka (Schneekoppe) ist die höchste Erhebung und die Landschaft ist von Nadelwäldern, Weiden und Hochmooren geprägt.

 

Der Besuch lohnt sich für Wanderfreunde, die viel Zeit in Polen haben. Mehr Infos findest du hier.

 

Jelenia Góra (dt. Hirschberg)

Ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ist die Kleinstadt Jelenia Góra (Hirschberg), die deutlich preisgünstigere Übernachtungsmöglichkeiten anbietet, als das direkt an den Bergen gelegene Karpacz.

 

In Jelenia Góra (Hirschberg) lohnt sich der Besuch der Gnadenkirche, des Marktplatzes und die Aussicht von diesem Turm. Mehr Infos findest du hier.

 

Hinter dem Einkaufszentrum Galeria Nowy Rynek fahren regelmäßig Busse nach Karpacz ab (8 PLN, ca. 45 Minuten). Fahr am besten bis Karpacz Biały Jar zum Sessellift oder Karpacz Wang, wo die Stabskirche steht. An beiden Stellen starten Wanderwege.

 

Karpacz

Karpacz (dt. Krummhübel) hat keinen Ortskern, sondern besteht aus Häusern entlang der Straße. Deshalb kannst du getrost, direkt in die Berge gehen. Der Eintritt in den Nationalpark beträgt 8 PLN.

 

Die schönste Aussicht hast du von der Śnieżka (Schneekoppe). Im Anschluss kannst du weiter zu den Seen gehen und in einem Bogen zur Stabskirche Wang absteigen. So richtig passt sie nicht ins Bild und einst stand sie in Norwegen.

 

Unweit von der Kirche gibt es eine Straße, wo es so scheint, dass Autos den Berg hochrollen. Meine Neugierde war natürlich direkt geweckt, als dich das gelesen habe. Aber als ich da stand, war ich mir gar nicht sicher, wo oben ist. Schau selber, wenn du in der Ecke bist.

 

 

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Südosten-Polen Highlights

Irgendwie fehlt immer Zeit, um sich alles anzuschauen. Zum Schluss stelle ich dir noch ein paar Ecken vor, die ich selber nicht besucht habe.

 

Zalipie

Das wohl süßeste und bunteste Dorf Polens findest du in Zalipie, was etwa 70 Kilometer nordöstlich von Krakau liegt. Die kleinen Häuser sind kunstvoll mit Blumenmustern bemalt, nicht nur von außen, sondern oftmals auch von innen, sowie einige Einrichtungsgegenstände.

 

Das Dorf Zalipie ist seit Instagram keine Unbekannte mehr und doch blieb der große Touristenansturm aus, da es zu abgelegen ist. So konnte es sich seine Ursprünglichkeit und Beschaulichkeit bewahren. Einestages würde ich gerne Zalipie besuche, den die kleinen bunten Holzhäuser sehen einfach toll aus.

 

Bieszczady-Gebirge

Im Südostzipfel Polens gibt es noch Wälder, wo Bären in der Wildnis leben. In der Gegend wohnen kaum Leute und noch weniger Besucher kommen vorbei, daher eignet sich die Ecke für Entdecker und Tierliebhaber.

 

Eine gute Base für die Berge ist die Stadt Saanig (Sanok), wo es ein interessantes Freilichtmuseum gibt. Hier wurden Häuser und Kirchen aus dem 18. Jahrhundert aus ganz Polen wieder aufgebaut. Auf dem Icon Trail kannst du noch mehr Holzkirchen besuchen. Eine Übersicht aller Holzkirchen in Kleinpolen findest du hier.

 

Zamość (Sandomierz)

Polen hat unzählige tolle Städte. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass jede Stadt eine schöne Altstadt hat. Ein weiteres Beispiel hierfür ist Zamość (Sandomierz), das prachtvolle Gebäude aus dem 16. Jahrhundert zu bieten hat. Bestes Beispiel ist das Rathaus und die umliegenden bunten Häuser am Platz.

 

Polen hat noch viele schöne Orte zu bieten.

 

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Den Sommer bin ich nicht nur durch Polen gereist, sondern habe auch das Baltikum besucht. Meine Artikel von meinem Trip in den Nordosten kannst du hier nachlesen.

 

 

Viel Spaß!

 

 

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