37+ atemberaubende Naturwunder in Südamerika
Südamerika hat so viele atemberaubende Naturwunder zu bieten, von denen ich dir ein paar näher vorstellen will. Mit dabei sind Klassiker wie der Perito Moreno Gletscher in Argentinien, aber auch Geheimtipps wie die Cordillera Huayhuash in Peru und die Quebrada del Rio de las Conchas in Argentinien.
Lass dich überraschen und hol dir Inspirationen für deine nächste Südamerikareise.
Inhaltsverzeichnis
Südamerikas Naturwunder
Südamerikas Naturwunder: Berge & Gletscher
Perito Moreno Gletscher, Argentinien
Ice, ice, baby! Wie eine gefrorene Welle ergießt sich der Perito Moreno Gletscher in das Tal. Schon bei der Fahrt zum Gletscher wirst du deinen Augen kaum trauen. So surreal ist das Bild, was sich dir bietet. Stehst du dann auf der hölzernen Aussichtsplattform kannst du die Kälte spüren, die der Gletscher ausstrahlt. Das Knacken und Knirschen hören.
Der Perito Moreno Gletscher ist wie ein lebendiges Wesen, das in Bewegung ist (wenn auch ultra-langsam). Riesige Eisbrocken lösen sich ständig und fallen krachend in die Tiefe, wo sie Wellen im See auslösen. Der Gletscher bewegt sich stetig hinab ins Tal, auch wenn es nur ein paar Zentimeter pro Tag sind. So verändert er sich doch ständig.
Jetzt noch bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Es ist ein einmaliges Erlebnis dem kalten Giganten so nahe zu kommen und ihn stundenlang zu beobachten.
Wer will kann sich dem Perito Moreno Gletscher mit dem Boot* nähern, aus dieser Perspektive wirkt er noch größer. Und die wahrscheinlich coolste Art ihn zu erleben, ist eine geführte Gletschertour* zu machen. Ausgestattet mit Steigeisen geht es hinein in das Labyrinth aus Eis.
Torres del Paine, Chile
Den wohl berühmtesten Nationalpark Chiles muss ich dir wahrscheinlich nicht lange vorstellen. Torres del Paine vereint den Reiz von Patagonien wie kaum ein anderer Ort. In diesem abgelegenen Teil von Chile findest du eine raue und doch wunderschöne Bergwelt, türkisfarbene Lagunen, den majestätischen Grey-Gletscher und Wildtiere wie Guanakos und Flamingos.
Das macht den Torres del Paine Nationalpark zu einem Paradies für Naturfreunde und Wanderer.
Mein Tipp: Komm außerhalb der Hauptsaison, im Frühling oder Herbst. Und wenn du fit bist, nimm dir Zeit für den achttägigen O-Trek. Deutlich weniger Leute laufen die komplette Runde und der Anstieg hoch zum Pass mit Blick auf den Grey-Gletscher ist ein Highlight meiner Tour gewesen, dass du auf dem W-Trek verpasst.
Hilfreiche Informationen für deine Wanderung.
Wenn dir die Zeit oder Lust für eine lange Wanderung fehlt, kannst du Tagestouren von Puerto Natales* unternehmen.
Fitz Roy & Cerro Torre, Argentinien
Schon auf der langen Busfahrt nach El Chaltén wirst du der Schönheit der Berge erliegen. Aus der Ebene heraus erhebt sich ein imposantes Bergmassiv, was von den markanten Gipfeln Fitz Roy und Cerro Torre gekrönt wird. Eine unerbittliche Welt aus Stein, Eis und Schnee, was bekannt für sein launisches Wetter und seine starken Winde ist.
Nichts desto trotz zieht es ambitionierte Kletterer aus der ganzen Welt an, die sich an ihnen versuchen wollen. Ganz so weit musst du nicht gehen, schon auf Wanderungen kannst du die Schönheit der Berge genießen. Eine gute Base für Tagesausflüge ist El Chaltén, was am Fuße des Gebirges liegt.
Die beliebtesten Tageswanderungen von El Chaltén führen dich zur Laguna de los Tres, Laguna Torre und zum Aussichtspunkt Loma del Pliegue Tumbado. Wer will kann darüber hinaus auch Eisklettern, Mountainbiken, Bouldern oder Kajakfahren gehen.
El Chaltén ist ein kleines Outdoor-Paradies.
Mein Tipp: Geh vor deiner Fahrt nach El Chaltén Lebensmittel einkaufen und füll deine Bargeldvorräte auf. Denn El Chaltén ist recht klein und liegt sehr abgelegen, alles kostet hier etwas mehr und die Auswahl ist eingeschränkt.
Carretera Austral, Chile
Die 1.200 Kilometer lange Straße führt durch einen abgelegenen Teil Patagoniens, der nur von wenigen Touristen besucht wird. Hier findest du einige der ursprünglichsten und wildesten Ecken Chiles. Die Fahrt auf der Carretera Austral an sich ist schon ein Abenteuer. Unterwegs wirst du an Gletschern, Bergen, Fjorden, Flüssen und Seen vorbeikommen.
Jedes einzelne Highlight auf der Carretera Austral ist ein Naturwunder in sich: der Hängegletscher Ventisquero Colgante im Nationalpark Queulat, die Gletscher O’Higgins und San Rafael samt türkisfarbenen Seen, die Marmorhöhlen am Lago General Carrera, die Baumgiganten im Parque Pumalín und so vieles mehr.
Ich bin selber die Strecke per Anhalter gefahren, ein Abenteuer, was ich nie wieder vergessen werde.
Campo de Hielo Sur, Argentinien & Chile
Alle bisher aufgezählten Gletscher gehören zu einem zusammen hängendem Gletscherfeld. Der Campo de Hielo Sur ist das größte Gletschergebiet Südamerikas, sogar der kompletten Südhalbkugel (klammern wir die Antarktis mal aus).
Es erstreckt sich über Argentinien und Chile, in etwa vom Torres del Paine Nationalpark mit dem Grey Gletscher im Süden über den berühmten Perito Moreno Gletscher, die Bergregion rund um den Gipfel Fitz Roy bis zum südlichen Teil der Carretera Austral.
Schon alleine die Vorstellung ist verrückt, was für Eismassen hier zusammen kommen.
Mein Tipp: Ich kann jedem nur empfehlen, den Gletscher an möglichst vielen Orten zu erleben und ihm näher zu kommen. Sei es auf einer Wanderung, Bootstour oder (am besten) einer geführten Gletschertour.
Erst wenn du mit Steigeisen gewappnet die Gletscherspalten und Eisspitzen erkundest, verstehst du, dass dies eine ganz eigene Welt ist. Ein lebendiger Organismus, der sich ständig verändert und durch den Druck in Zeitlupe immer weiter ins Tal hinabfließt. Bis er am Ende schmilzt und zurück in den Kreislauf kehrt, um zur Wolke zu werden und als Schneeflocke wieder herab zu fallen.
Cordillera Blanca & Cordillera Huayhuash, Peru
Dem Himmel so nah habe ich mich noch nie gefühlt wie auf meiner Wanderung durch die Cordillera Huayhuash. Die 6.000er-Gipfel schienen zum Greifen nah. Vielleicht lag es an der dünnen Luft auf über 4.000 Höhenmetern oder diesem durchdringenden Licht, aber ich habe mich selten so frei gefühlt.
Die Bergwelt rund um Huaraz in Nordperu ist ein guter Ort für Hobby-Wanderer, da du hier ohne viel Erfahrung solchen Berggiganten sehr nah kommen kannst. Zur Auswahl hast du gleich zwei Bergmassive. Da die Cordillera Blanca näher an Huaraz liegt, bietet sie sich für Tageswanderung an.Beliebt sind die Laguna 69 und Laguna Churup, ansonsten ist der mehrtägige Santa Cruz Trek ein Klassiker.
Wer fit und akklimatisiert ist, kann den Huayhuash Trek wagen. Er führt durch einen noch abgelegener Teil Perus und umrundet in einer guten Woche das Bergmassiv. Es ist eine Herausforderung an Körper und Geist. Die Belohnung sind unglaubliche Aussichten auf die Berggipfel, Gletscher, Lagunen und eisige sternenklare Nächte.
Monte Roraima, Venezuela
Genug von den kalten Regionen Südamerikas, lass uns nach wärmeren Bergen Ausschau halten.
Der größte Tafelberg der Welt liegt im Dreiländereck zwischen Venezuela, Guayana und Brasilien. Ein mystischer Berg, der schon immer die Fantasie von Menschen angeregt hat. So bin ich mir (fast) sicher, das Pixar’s Animationsfilm Oben ihn als Inspirationsquelle genommen hat.
Die Wanderung auf den Monte Roraima, auch Roraima-Tepui genannt, gehört zu den besten Südamerikas. Auf dem mehrtägigen Trek geht es durch Nebelwälder, vorbei an Wasserfällen und über die einzige Landbrücke hoch auf den Tafelberg.
Eine kleine Expedition, die es in sich hat.
Zuckerhut in Rio, Brasilien
Ein paar Nummern kleiner (nur ein paar), sind die nächsten Felsmonolithe.
Der Zuckerhut (Pão de Açúcar) ist eines der Wahrzeichen von Rio de Janeiro in Brasilien. Der 396 Meter hohe Monolith thront wie ein steinerner Wächter am Eingang der Bucht von Rio.
Mit der Seilbahn kannst du hoch auf den Zuckerhut fahren, von dem du fantastische Aussichten auf die Stadt und Umgebung hast.
El Peñón de Guatapé, Kolumbien
Der Peñón de Guatapé ist zwar nicht der Zuckerhut, aber doch imposante 220 Meter hoch.
Statt mit der Seilbahn musst den Felsmonolith jedoch selber über 700 Stufen erklimmen. Oben hast du dann eine phänomenale Aussicht auf den Stausee mit seine grünen Inselchen und das bunte Dorf Guatapé.
Guatapé ist ein beliebter Tagesausflug von Medellin in Kolumbien.
Südamerikas Naturwunder: Vulkane & Schluchten
Vulkan Cotopaxi, Ecuador
Mit 5.897 Metern zählt der Cotopaxi zu den höchsten Vulkanen der Welt und noch dazu zu einem der schönsten. Der Vulkankegel scheint fast schon zu perfekt, mit seinem Sahnehäubchen aus Eis und Schnee auf der Spitze. Oft versteckt der Gipfel sich hinter Wolken, aber mit etwas Glück wirst du ihn zu Gesicht bekommen.
Wer will, kann den aktiven Vulkan Cotopaxi besteigen. Da er so nah am Äquator ist, liegt die Schneegrenze sehr hoch und erleichtert den Aufstieg enorm. Trotzdem solltest du fit und akklimatisiert sein, dann hast du eine gute Chance es bis ganz nach oben zu schaffen. Vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit.
Wer noch höher hinaus will, kann sich den Chimborazo Vulkan vornehmen, der stolze 6.263 Meter hoch ist.
Die Besteigung ist jedoch nur etwas für erfahrene Bergsteiger. Hast du es zur Spitze geschafft, bist du am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt, weiter noch als auf dem Gipfel des Mount Everest. Das liegt daran, dass der Chimborazo am Äquator liegt, wo die Erdkugel etwas bauchig ist.
Lauca Nationalpark, Chile
Der Lauca Nationalpark im äußersten Norden Chiles ist ein kleiner Geheimtipp, was überrascht, liegt er doch auf dem Weg nach La Paz in Bolivien. Ein Fleckchen unberührte Natur, das kaum besiedelt ist, wahrscheinlich gibt es hier mehr Vikunjas und Guanakos, als Menschen. Mich hat er direkt in seinen Bann gezogen.
Der Lauca Nationalpark befindet sich auf einem Hochplateau, das von drei Vulkanen und einem Berg von über 6.000 Metern dominiert wird. Am beeindruckendsten ist der Blick über die Laguna Cotacotani auf die Berggiganten.
Bis heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an den Sonnenuntergang an der Laguna Cotacotani denke. Kein Lüftchen wehte und der weiße Schnee auf den Vulkanen war wie eine Leinwand, die das Farbenspiel der Sonne reflektierte. Es sind Momente wie diese, warum ich reise.
Weitere beliebte Vulkane in Südamerika
Das waren natürlich noch lange nicht alle Vulkane Südamerikas, es hat so viele.
Da sind zum Beispiel der Vulkan Villarica (2.847 m) im Seengebiet in Chile, er kann bestiegen werden, aber ist eher etwas für erfahrene Bergsteiger.
Genau wie der Vulkan El Misti vor den Türen der peruanischen Stadt Arequipa, der mit 5.822 Metern schon so einige zum Aufgeben gezwungen hat. Manchmal ist es das unerbittliche Wetter, andere Male die eigenen körperlichen Grenzen, oft sind es Probleme mit der Höhe.
Ein einfacher Vulkan ist hingegen der Kratersee Quilotoa in Ecuador, den du bequem per Bus erreichst. Für einige Backpacker ist er der Start einer zweitägigen Wanderung, der Quilotao Loop genannt wird.
Auch aus der ecuadorianischen Hauptstadt Quito kannst du einen einfachen Tagesausflug auf den Vulkan Rucu Pichincha machen. Die meiste Arbeit erledigt für dich die Seilbahn, bis zum Gipfel ist es dann nicht mehr weit.
Colca Canyon, Peru
In Südamerika geht’s aber nicht nur hoch hinaus, sondern auch besonders tief.
Mit einer Tiefe von bis zu 3.400 Metern zählt der Cañon del Colca zu einer der tiefsten Schluchten der Welt. Die Herausforderung besteht darin, dieses Naturwunder in seinen gesamten Ausmaßen zu erfassen.
Am besten startest du früh morgens am Aussichtspunkt Cruz del Condor, wo die Kondore sich zum Sonnenaufgang von den Winden empor tragen lassen. Dies sind wahre Giganten der Lüfte mit Flügelspannweiten von 2,70 bis 3,20 Meter, die fast zum Greifen nah sind.
Wer fit genug ist, kann am nächsten Tag eine zweitägige Wanderung durch den Colca Canyon machen. Start und Ziel der Route ist das Dorf Cabanaconde. Am ersten Tag geht es hinab bis nach San Juan de Chuccho und weiter nach Sangalle, wo du übernachtest. Am zweiten Tag geht es über 1.000 Höhenmeter wieder hoch zurück nach Cabanaconde.
Cotahuasi Canyon, Peru
Hast du schon mal vom Cotahuasi Canyon gehört?
Das ist eine völlig unbekannte Schlucht bei Arequipa in Nordperu, die zu den tiefsten Canyons der Welt zählt (einige behaupten sogar er ist der tiefste). Die Cotahuasi Schlucht ist lange nicht so gut erschlossen wie der Colca Canyon, was ihn etwas herausfordernder, aber nicht minder beeindruckend macht.
Hier leben übrigens auch die imposanten Andenkondore.
Südamerikas Naturwunder: Wüstenlandschaften
Salar de Uyuni, Bolivien
Die Salar de Uyuni ist eine riesige Salzebene, die auf einer Hochebene südlicher von La Paz in Bolivien liegt. Eine surreale Welt auf 4.000 Metern über dem Meeresspiegel, die auch aus einem der Kunstwerke von Salvador Dali entsprungen sein könnte. Erst recht während der Regenzeit, wenn sich Wasser im (nun nicht mehr trockenen) Salzsee sammelt und ihn in einen riesigen Spiegel verwandelt.
Aber nicht nur für die Salar de Uyuni lohnt sich eine Reise in diesen abgelegenen Teil der Erde. Umgeben ist sie von unzähligen Salzlagunen, durch die Flamingos staksen, aktive Vulkane und einer schier unendlichen Einöde.
Mein Tipp: Vom Dorf Uyuni werden Tagesausflüge zur Salar de Uyuni angeboten. Besser sind jedoch die mehrtägigen Touren von Tupiza in Bolivien oder von San Pedro de Atacama in Chile nach Uyuni, da du will mehr sehen wirst.
Vor allem die orangefarbene Laguna Colorada mit seinen vielen Flamingos, die aktiven Vulkane mit ihren Mudpools, die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge würdest du ansonsten verpassen.
Atacamawüste, Chile
Unweit von der Salar de Uyuni auf der chilenischen Seite findest du die Atacamawüste.
Eine der Highlights der Atacamawüste ist das Valle de Luna, was übersetzt Tal des Mondes heißt. Was für ein passender Name, hast du doch das Gefühl auf einem anderen Planeten gelandet zu sein. Die Landschaften mit ihrem Sand und rötlichen Felsen erinnern mich zwar eher an den Mars, aber sie scheinen wirklich nicht von dieser Welt zu sein.
Von San Pedro de Atacama kannst du mit dem Fahrrad die Lagunen, Stein- und Sandwüsten erkunden. Auf einer Jeeptour geht es dann hoch hinaus zum El Tatio Geysire (höchster der Welt), zu weiteren Lagunen und Vulkanen. Nachts kannst du dann die Sterne in der Atacamawüste bewundern, die in dieser klaren Luft und Dunkelheit besonders zahlreich hell funkeln.
Quebrada de Humahuaca, Argentinien
Auf dem Weg von San Pedro de Atacama nach Salta kannst du einen Stopp an einer der buntesten Felsformationen Südamerikas einlegen (die farbenfrohsten sind die Rainbow Mountains in Peru). Die Farbpalette reicht von einem tiefen rot über orange bis zu einem hellen ockergelb. Hervorgerufen werden die Farben durch die unterschiedlichen Erze, die in den Sedimenten gelöst sind.
Mein Tipp: Falls dir die Zeit fehlt, du kannst die Quebrada de Humahuaca auch vom Busfenster aus bewundern (zu mindestens einen kleinen Teil). Setze dich einfach auf die rechte Seite im Bus, wenn du von San Pedro de Atacama nach Salta fährst.
Quebrada del Rio de las Conchas, Argentinien
Von Salta ist es dann nicht mehr weiter zum nächsten Naturwunder von Südamerika.
Nördlich von Cafayate erwartet dich eine rot-ockerfarbene Welt aus zerklüfteten Felsen und Schluchten. Die Krönung ist die Garganta del Diablo (dt. Höhlenschlund), eine schmale Schlucht, an dessen Ende sich ein natürliches Amphitheater mit einer einzigartigen Akustik befindet.
Mein Tipp: Komm auf eigene Faust mit dem Fahrrad zur Quebrada. Das ist zwar anstrengender, als eine Bustour, dafür kannst du überall anhalten und diese einzigartige Landschaft ganz in Ruhe genießen.
Ansonsten ist die Stadt Cafayate ein bekanntes Weinanbaugebiet, was sich inmitten einer kargen Kakteen bestandenen Ebene befindet. Wenn du Zeit hast, kannst du Weinproben machen oder weitere Wanderungen zu Wasserfällen unternehmen.
Rainbow Mountains, Peru
Kommen wir nun zu der wohl buntesten Bergwelt in Südamerika.
Als ich 2013 durch Peru gereist bin, gab es die Rainbow Mountains (Montaña de Siete Colores) noch nicht. Na ja, es gab sie schon, nur waren sie unter Reisenden nicht bekannt. Das Geheimnis ist ein paar Jahre später gelüftet worden und nun gehören die Rainbow Mountains zu den Top-Sehenswürdigkeiten von Peru.
Eine Tour zu den Rainbow Mountains von Cusco solltest du aber nicht unterschätzen, da die bunten Berge auf über 5.000 Metern liegen. Nach der Busfahrt musst du noch etwa 1,5 bis 2 Stunden wandern, bevor du am Ziel bist. Am besten akklimatisierst du dich für ein paar Tage in Cusco, bevor du eine Tour buchst.
Und noch eine letzte Warnung, um Enttäuschungen zu vermeiden. Die Farben verändern sich mit dem Wetter und sind lange nicht so strahlend bei trübem Wetter, als bei Sonnenschein. Am besten kommst du deshalb während der Trockenzeit zwischen Mai und Oktober zu den Regenbogenbergen, dann hast du höhere Chancen gutes Wetter zu haben.
Eine Tour zur den Rainbow Mountains kannst du vorab online auf GetYourGuide* buchen.
Huacachina, Peru
Südamerika hat wirklich ungewöhnliche Naturlandschaften zu bieten, die nächste ist eine Wüstenoase. Ja, du hast richtig gelesen.
In Huacachina wirst du dich wie in der Sahara fühlen, besonders wenn du eine der 200 Meter hohen Sanddünen erklimmst und deinen Blick über das Sandmeer gleiten lässt. Die beste Tageszeit dafür ist zum Sonnenuntergang, wenn alles in ein warmes weiches Licht gehüllt wird.
Das Dorf Huacachina besteht aus ein paar wenigen Häusern, die sich um den See angesiedelt haben, der von einer unterirdischen Quelle gespeist wird. Es ist also tatsächlich eine Oase.
Backpacker pilgern hier her, um ein paar Tage am Pool zu entspannen und Spaß zu haben. Vor allem die rasanten Buggyfahrten und das Sandboarding sind beliebt. Wer Anstrengungen nicht scheut, kann sich zu Fuß auf den Weg in die Wüste machen.
Lençóis Maranhenses, Brasilien
In Nordbrasilien findest du ein riesiges Dünengebiet mit Wanderdünen, was sich vom Meer bis zu 40 Kilometer ins Land fortsetzt. Auf einer Dünenwanderung rund um die Seen Lagoa Bonita und Lagoa Azul kannst du durch die unendliche Sandlandschaft stapfen und dich im Anschluss in den Seen erfrischen.
Tatacoa Wüste, Kolumbien
Mehr eine Steinwüste, als eine Sandwüste ist die Desierto de la Tatacoa. Durch Erosion hat die Natur Felszacken und Schluchten geformt. Eine Art rot-graues Mini-Canyonland mit riesigen Kakteen, die bis zu 4 Meter hoch werden. Es macht Spaß Tatacoa zu Fuß zu erkunden. Nachts, wenn kein Mond scheint, wirst du dann unterm funkelnden Sternenhimmel liegen.
Die Tatacoa Wüste liegt südwestlich von Bogota in Kolumbien. Im Vergleich zur Atacamawüste oder Salar de Uyuni verblasst die Tatacoa Wüste, viel zu klein und wenig spektakulär ist sie. Und doch hatte ich eine wundervolle Zeit dort und war beeindruckt von der roten Felsen und den Sternen, daher will ich sie wenigsten kurz erwähnen.
Auf die Wüsten Südamerikas folgen nun die beeindruckendsten Flüsse und Wasserfälle des Kontinents.
Südamerikas Naturwunder: Wasserfälle, Seen & Flüsse
Salto Ángel, Venezuela
Der höchste Wasserfall der Welt liegt tief verborgen im Dschungel im Südosten Venezuelas und nur wenige Reisenden haben den Salto Ángel die letzten Jahre zu Gesicht bekommen. Zu instabil ist im Moment die Lage in Venezuela und zu beschwerlich die Anreise. Und trotzdem darf er in der Liste der Naturwunder Südamerikas nicht fehlen.
Das Wasser des Flusses Río Churun stürzt knapp einen Kilometer hinab in die Tiefe, was kaum vorstellbar ist.
Ich kenne den Anblick auf den Salto Ángel nur von Fotos und Videos, und doch entfaltet er so schon seine Magie. Kaum vorzustellen, ihn eines tages mit eignen Augen zu sehen, das Brausen zu hören, die Gischt auf der Haut und die Erschütterungen zu sprühen. Der Wasserfall Salto Ángel steht definitiv auf meiner Bucket List.
Iguazú Wasserfälle, Brasilien & Argentinien
Kommen wir nun zu Wasserfällen, die einfacher zu erreichen sind und auf keiner Südamerika Bucket List fehlen dürfen.
Entlang der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien ergießen sich die Iguazú Wasserfälle in insgesamt 20 großen und über 200 kleineren Wasserfällen in die Tiefe.
Die Krönung ist dann die „Garganta do Diabo“ (dt. Teufelsschlund) auf der brasilianischen Seite. Ein Steg führt dich mitten in die U-förmige Schlucht hinein, wo du umgeben von Wasserfällen bist. Das Tosen des Wassers und die Gischt werden dich komplett vereinnahmen.
Mein Tipp: Besuche beide Seiten der Iguazú Wasserfälle, die brasilianische und argentinische Seite.
Auf der brasilianischen Seite findest du die besten Aussichten auf die Iguazú Wasserfälle und das Top-Highlight Garganta do Diabo.
Dafür erwarten dich in Argentinien unzählige kleinere Wasserfälle durch die ein Netzwerk aus Stegen gebaut wurde. Sie bieten dir einen ganz anderen Eindruck von den Wasserfällen, wo du umgeben von üppiger Vegetation bist.
Gocta Wasserfall, Peru
Der nächste Wasserfall ist deutlich höher, hat dafür aber weniger Wasser.
Mit 771 Metern zählt der Gocta Wasserfall in Peru zu den höchsten Wasserfällen der Welt. Besonders nach starken Regenfällen schwillt er an und wirkt noch imposanter, aber auch während der Trockenzeit verebbt er nie.
Ganz anders sieht das bei seinem Nachbar aus, der Yumbilla Wasserfall ist sogar 900 Meter hoch, trocknet aber zeitweise komplett aus.
Beide Wasserfälle befinden sich im Norden von Peru, nördlich von der Stadt Chachapoyas.
Titicacasee, Bolivien & Peru
Es ist schwer die Magie vom Titicacasee zu beschreiben. Der See strahlt eine unheimliche Ruhe aus, dann das tiefe Blau und das grelle Sonnenlicht. Was wahrscheinlich an der Höhe liegt, er befindest sich auf 3.812 Metern. Aber es geht nicht nur mir so, auch für die Inkas hatte der Titicacasee eine große Bedeutung.
Du kannst sowohl die bolivianische, als auch die peruanische Seite besuchen.
Von Copacabana in Bolivien fahren täglich Boote rüber zur Isla del Sol (Sonneninsel), die du zu Fuß überqueren kannst. In Peru ist es der Ort Puno, von wo aus Bootsausflüge zu den schwimmenden Schilfinseln der Urus angeboten werden.
Caño Cristales, Kolumbien
Zum Abschluss noch ein Fluss…
Einmal im Jahr verwandelt sich der Caño Cristales in einen Regenbogen. Das Naturwunder wird durch mehrere Wasserpflanze ausgelöst, die von Juli bis November im Fluss wachsen.
Einige Wasserpflanzen haben rote, andere grüne Blätter. In Kombination mit den braunen Steinen und sandigen beigefarbenen Abschnitten entsteht ein farbenfrohes Bild.
Den Nationalpark Sierra de La Macarena und den Caño Cristales kannst du nur im Zuge einer Tour besuchen.
Südamerikas Naturwunder: Tierwelt
Galapagosinseln, Ecuador
Nummer eins sind natürlich die Galapagosinseln, die durch Charles Darwin weltweit berühmt geworden sind.
Die 13 kleinen Inseln im Pazifik etwa 1.000 Kilometer vor der Küste Ecuadors ziehen Entdecker und Naturfreund gleichermaßen an.
Vielfach auf Bootstouren werden die Inseln und ihre einzigartige Tierwelt erkunden. Zu den Highlights zählt die Begegnung mit den riesigen Landschildkröten, die lebendige Unterwasserwelt, die unzähligen Vögel und die zutraulichen Seehunde.
Spartipps: Ein Galapagos-Trip ist nicht ganz günstig. Buche am besten selber einen Flug von Guayaquil (oder Quito) zur Insel Baltra. Von hier aus kannst du Tagesausflüge mit dem Boot unternehmen oder vor Ort eine Lastminute-Cruise buchen.
Viele Backpacker fahren weiter mit dem Boot zur Insel Santa Cruz, die an sich schon viel zu bieten hat. Schau mal in diesen Galapagos Guide und diesen rein.
Islas Ballestas, Peru
Die Inseln vor der peruanischen Küste werden oft als „Galapagos für Arme“ bezeichnet.
Der Vergleich hinkt etwas und doch wirst du auf einer Bootstour garantiert Seelöwen, Delfine, die ulkigen Blaufußtölpel, Pelikane, Humboldt-Pinguine und weitere Seevögel sehen.
Und das alles für wenig Geld. Der Trip lohnt sich vor allem für die Vögel. Mehr Informationen für die Islas Ballestas.
Amazonasgebiet
Das Amazonasgebiet erstreckt sich über die Länder Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Peru bis runter nach Bolivien.
Du hast also unzählige Möglichkeiten Trips ins Amazonasgebiet zu unternehmen, um Anakondas (Riesenschlangen), Alligatoren, Krokodile, Piranhafische, Affen, Faultiere, pinke Flussdelfine, Papageien, Spinnen und vieles mehr zu sehen.
Bei Backpackern sind folgende Ausgangspunkte beliebt für Dschungeltouren in das Amazonasgebiet:
- Rurrenabaque in Bolivien
- Iquitos und Puerto Maldonado in Peru
- Cuyabeno in Ecuador
- Leticia in Kolumbien
- Manaus in Brasilien
Pantanal, Brasilien
Neben dem Amazonasgebiet ist das Pantanal ein wichtiger Lebensraum für Tiere wie Jaguare, Krokodile, Affen und unzählige Vogelarten.
Das Binnenland-Feuchtgebiet erstreckt sich über die Länder Brasilien, Paraguay und Bolivien. Es ist riesig, fast halb so groß wie Deutschland, und steht das halbe Jahr unter Wasser.
In Brasilien gibt es einige Öko-Lodges vor allem im nördlichen Teil rund um Cuiabá und im Süden bei Bonito, die Touren in den Dschungel anbieten.
Valdés, Argentinien
Die argentinische Halbinsel an der Atlantikküste ist ein karges Stückchen Land, dessen Unterwasserwelt jedoch quick lebendig ist.
Je nach Jahreszeit kannst du hier Wale, Pinguine, Seelöwen, Robben und Delfine beobachten. An Land tummeln sich Guanakos, Füchse, Nandus und der süße Pampas-Hase.
Wann kannst du was sehen?
Seelöwen und Robben sind das ganz Jahr über in Valdés anzutreffen. Pinguine halten sich von Oktober bis März in den Gewässern auf. Bei den Walen sind die Zeitfenster kleiner, Orcas sind meist im Februar und März hier, der Southern Right Whale (Südkaper) von Juli bis November.
Isla Magdalena, Chile
Nirgendwo sonst ist es so einfach, wild lebende Pinguine in Südamerika zu sehen (außer von Ushuaia in Feuerland).
Von Punta Arenas in Chile kannst du einen Bootsausflug* zur Insel unternehmen, auf der hunderte Magellanpinguine leben.
Es ist ein einmaliges Erlebnis diese drolligen Geschöpfe aus der Nähe zu beobachten.
Flamingos in Südamerika
Von Patagonien über das Altiplano in Bolivien und Peru bis hoch zur Karibikküste kannst du Flamingos in Südamerika sehen.
Das Flamingos in der Karibik leben, ist wenig überraschend. Sie jedoch im kalten Patagonien oder auf über 4.000 Metern Höhe zu sehen, dann doch. Wer hätte gedacht, dass diese so fragil wirkenden Tiere auch in so kalten Gegenden leben.
Ich werde nie vergessen, als wir morgens durch das Altiplano in Bolivien gefahren sind und die Flamingos auf einem Bein schlafend in der Lagune standen. Die Salzseen waren zugefroren und die Tiere gleich mit. Verrückt!
Finde heraus, wo du überall Flamingos in Südamerika leben.
Valle de Cocora, Kolumbien
Das letzte Naturwunder in der Liste, passt nicht so ganz in die Tierrubrik,… Aber da es sehr grün ist, habe ich es mal hier einsortiert.
In den kolumbianischen Bergen in der Kaffeeregion wachsen die höchsten Palmen der Welt, Wachspalmen können bis zu 60 Meter hoch werden. Ein skurriles Bild durch diese grüne Landschaft zu wandern, wo diese zierlichen Baumgiganten stehen.
Es ist ein lohnenswerter Tagesausflug zum Valle de Cocora, den du vom süßen Bergdorf Salento aus unternehmen kannst.
Und wenn du schon mal hier bist, kannst du gleich eine der lokalen Kaffeefarmen besuchen, die von Familien geführt werden. Ich fand es wahnsinnig beeindruckend zu erfahren, wie viel Arbeit und Sorgfalt der Anbau von Kaffee erfordert.
So das waren meine Naturwunder Südamerikas, die Liste werde ich den nächsten Jahren immer weiter ergänzen.
Das sind ansonsten Inspirationen für einen Backpacking Trip durch Südamerika.
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