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Der Karijini Nationalpark ist ein Abenteuerspielplatz

Der Karijini Nationalpark gilt als Highlight jedes Westaustralien-Roadtrips. Ich weiß noch, wie ich beim ersten Mal am Rand des Canyons stand und es mir den Atem verschlug. So einen tiefen Canyon hatte ich gar nicht erwartet. Die Sonne war am untergehen und tauchte alles in ein weiches Licht, so dass die rote Felswand an zu glühen fing. Schnell liefen wir die Treppe hinab, um ein erfrischendes Bad zu nehmen. Abends saßen wir dann am Lagerfeuer und hörten die Dingos heulen.

 

Einige Dinge haben sich seitdem geändert. Es gibt viel mehr Plätze auf dem Campground, Lagerfeuer sind verboten und Dingos habe ich nicht gehört. Aber eins hat sich definitiv nicht verändert. Die roten Canyons sind immer noch beeindruckend und in der Mittagssonne funkelt das grüne Wasser verführerisch in der Tiefe. Es macht Spaß durchs sie zu wandern, und zu wissen, dass am Ende eine kühle Erfrischung wartet.

 

Wer gerne klettert und Herausforderungen sucht, wird im Karijini Nationalpark fündig. Denn oftmals gibt es keine normalen Wege durch die Gorges, stattdessen musst du Passagen klettern, durchs Wasser waten oder sogar schwimmen. Aber keine Sorge es gibt auch weniger abenteuerliche Wege, damit jeder diese einzigartige Canyonlandschaft erleben kann.

 

Eine einzigartige Naturlandschaft, die einen kleinen Umweg wert ist.

 

Die Anfahrt

Denn der Karijini Nationalpark liegt mitten im Outback im Nordwesten von Australien. Der Weg hierhin ist weit, egal aus welcher Richtung du kommst. Vom Ningaloo Reef sind es über 700 Kilometer, von Broome knapp 1.000 Kilometer und nach Perth sogar 1.400 Kilometer. Aber Karijini ist es wert, selbst wenn du nicht von Perth nach Darwin unterwegs bist.

 

Ein lange Anfahrt also, für die du ein bis zwei Tage einplanen solltest. Mach ausreichend viele Stopps und wechselt euch beim Fahren ab. Denn auf diesen eintönigen Strecken, wirst du schnell müde. Plane deine Tankstopps gut ein, da es nicht viele Roadhouses in der Gegend gibt. Mit der App Fuel Map Australia (Android | iOS) kannst du checken, wie die aktuellen Preise sind. Sei gewarnt, es wird teuer.

 

Achtung: Von der Westküste kommend musst du dich Richtung Tom Price halten und einen kleinen Schlenker über Paraburdoo machen, da ein Teilstück des Highways 136 nicht asphaltiert ist.

 

Dales Gorge

Perfekt für den Anfang ist die Dales Gorge, da sie noch nicht so abenteuerlich ist und du am besten hier die Nacht verbringst. Denn es ist der einzige offizielle Campingplatz im Park, neben einem weiteren privaten. Mehr dazu aber später.

 

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Fortescue Falls

Von oben ist der Blick auf die Fortescue Falls bereits fantastisch, besonders an einem heißen Tag sieht das Wasser noch verlockender aus. Über eine Treppe kannst du in die Schlucht hinab steigen und direkt ins Wasser springen, aber Achtung es ist kalt.

 

Nach der Abkühlung kannst du dem schmalen Pfad nach rechts zu den Fern Pools folgen, nach nur 300 Metern stehst du vor einem viel intimeren Setting, wo du ebenfalls schwimmen gehen kannst. Zurück an den Fortescue Falls kannst du dem gelben Punkt folgen, der Weg führt dich durch den Canyon rüber zum Circular Pool.

 

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Circular Pool

Der Weg ist nicht schwierig, und es lohnt sich, um den imposanten Canyon aus einer neuen Perspektive zu erleben. Von unten wirkt er noch höher und er ist überraschend grün. Am Circular Pool angekommen, hast du die letzte Möglichkeit schwimmen zu gehen.

 

Bevor es über eine Treppe wieder hoch geht, dafür gehst du ein Stückchen des Weges zurück. Oben folgst du dann dem Weg nach rechts zum Lookout und geht es nach links zurück entlang des Canyonrandes zum Auto.

 

Achtung: Asbest!!! Erst im Nachhinein habe ich herausgefunden, dass im Park bis in die 90er hinein Asbest abgebaut wurden. Und es an einigen Stellen noch offenliegende Asbestadern gibt, von denen du besser Abstand hältst. Dies ist zum Beispiel der Fall an der Treppe runter zum Circular Pool, also Augen auf und so sieht es aus (scrolle etwas nach oben). Danke für die Warnung Katrin.

 

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Joffre Falls

Neben der Dales Gorge lohnt sich noch ein Abstecher weiter westlich. Wer mit einem 4WD unterwegs ist, kann die Abkürzung einmal quer durch den Park nehmen. Alle Anderen sollten den längeren Weg über den asphaltierte Hauptstraße nehmen. Die Stichstraße bis zu den Joffre Falls ist ebenfalls asphaltiert.

 

Direkt am Parkplatz liegt der erste Lookout, von dem du bereits eine schöne Aussicht hast. Folgst du dem Weg, kannst du runter zum Wasserfall und Pool klettern, wo du ebenfalls schwimmen kannst. Abenteuerlustige folgen dem Canyon weiter, entweder im Rahmen einer Tour oder auf eigene Faust. Aber Achtung ganz ungefährlich ist das nicht, da die Steine sehr rutschig sind und du viele Strecken schwimmend und kletternd zurücklegen musst.

 

Wieder oben angekommen, kannst du dem Weg weiter nach rechts folgen, wo es noch den Knox Lookout gibt.

 

Weano & Hancock Gorge

Das Highlight für Viele (auch meins) ist die Hancock Gorge, zu der nur eine Dirtroad führt. Mit einem normalen PKW kannst du die Strecke bewältigen, fahr einfach schön langsam. Die schönste Aussicht auf die beiden Gorges hast du von den Lookouts Oxer und Junction Pools. Besonders zur Mittagszeit steht die Sonne senkrecht, um das grüne Wasser am Grund zum Funkeln zu bringen.

 

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Weano Gorge

Danach kannst du hinab steigen in die Weano Gorge, durch die ein einfacher Weg führt. Einzig das Teilstück rechts der Handrail Trek ist etwas anspruchsvoller.

 

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Hancock Gorge

Das eigentliche Highlight ist aber die Nachbarschlucht. Die Hancock Gorge ist wohl die spektakulärste Schlucht in Karijini, da sie sehr schmal und tief ist. Über eine Treppe und Leitern kannst du hinabsteigen und dann der Schlucht eine Zeitlang folgen.

 

Schon bald wirst du über Simse klettern, durch etwas mehr als knietiefes Wasser (kann auch tiefer sein) waten und die größte Herausforderung ist der „Spider Walk“. Hier musst du dich mit Armen und Beinen über sprudelndes Wasser durch eine schmale Spalte klemmen. Am Ende erwartet dich der „Kermit Pool“, wo du ein erfrischendes Bad nehmen kannst.

 

Hört sich jetzt schlimmer an, als es wirklich ist. Falls es dir zu viel wird, kannst du immer noch umkehren. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß. Da du für diesen Weg beide Hände frei brauchst und teilweise durchs Wasser watest, solltest du nur das Nötigste mitnehmen. Einige machen den Treck barfuß und in Bikini, besser sind aber Trekkingsandalen. Ich hatte meine Kamera samt Rucksack dabei, was gar kein Problem war.

 

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Alle Infos für den Karijini Nationalpark

Beste Reisezeit

Eigentlich kannst du Karijini ganzjährig besuchen. Im Sommer kann es aber bis zu 40 Grad heiß werden. Beliebter sind daher die kühleren Monate von April bis Oktober, wo es meist nicht wärmer als 30 Grad wird. Nur im Winter kann es nachts frisch werden.

 

Eintritt

Pro Fahrzeug zahlst du 13 AUD Eintritt.

 

Camping

  • An der Dales Gorge gibt es einen einfachen Campingplatz, für 11 AUD pro Person.
  • Bei den Joffre Falls gibt es noch ein Eco Retreat, wo du ebenfalls für 20 AUD je Person campen kannst.
  • Im Park gibt es zwar Wasser, dieses muss aber abgekocht oder chemisch behandelt werden. Besser bringst du dein eigenes Wasser mit.

 

Foto-Tipp

Nur zur Mittagszeit steht die Sonne hoch genug, damit Sonnenstrahlen bis runter zum Boden der Schlucht fallen. Zwar ist die Sonne dann sehr hart, aber dafür bekommst du den schönen Kontrast zwischen den roten Felswänden und dem grünen Wasser eingefangen.

 

Link-Tipp

Hier findest du die wichtigsten Infos zum Karijini Nationalpark und kannst dir unter „Download/Resource“ die Infos-Blätter als PDF-Datei herunterladen.

 

PS.: Weitere Artikel über Westaustralien findest du hier.

 

 

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