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Kalbarri’s spektakuläre Steilküste & rote Canyons

Kalbarri ist sicher kein Geheimtipp, aber bekommt trotzdem nicht die Aufmerksamkeit, die es eigentlich verdient hätte. Gerne wird es als „Klein-Karijini“ bezeichnet, dabei hatte ich mindestens genauso viel Spaß beim Klettern durch die roten Canyons wie in Karijini. Außerdem ist der Park vielfältiger, da er sich bis zur Steilküste erstreckt.

 

Für mich ist Kalbarri daher viel cooler, als sein großer Bruder Karijini!

 

Und es ist ein persönliches Westaustralien-Highlight.

 

Kalbarri Nationalpark – die Kliffs

Die Küste vor Kalbarri könnte nicht spektakulärer sein, da hier wortwörtlich der rote Kontinent auf den türkisfarbenen Indischen Ozean trifft. Über die Jahrzehnte hat das Meer eine imposante Steilküste geformt, die dir den Atem rauben wird.

 

Es gibt diverse Lookouts die du ganz bequem über eine asphaltierte Straße erreichen kannst und wer will, kann sogar entlang der Steilküste laufen.

 

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Die Lookouts

Natural Bridge & Island Rock: Fangen wir im Süden an mit der Natural Bridge, wo das Meer einen Torbogen in den Fels gefressen hat. Und du kannst bereits sehen, dass noch weitere entstehen. Ganz bequem kannst du auf einem hölzernen Boardwalk rüber zum Island Rock laufen. Und wenn du mich fragst, ist dies das schönste Teilstück der Küste, also definitiv anschauen.

 

Grandstand & Shellhouse: Nicht mehr ganz so steil ist der Abhang in diesem Bereich, dafür ist das Farbenspiel umso besser. Während die Natural Bridge sandfarben ist, sind die Felsen hier in einem satten Rot, was einen schönen Kontrast zum türkisfarbenen Wasser ergibt.

 

Eagle Gorge: Wer die Kraft der Wellen hautnah erleben will, kann hier zum Strand hinabsteigen und das ganze aus einer neuen Perspektive genießen.

 

Rainbow Valley: Wenn du mehr über die Entstehungsgeschichte der Küste erfahren willst, solltest du auf jeden Fall den geologischen Lehrpfad machen. Für den Rundweg brauchst du etwas eine gute halbe Stunde.

 

Red Bluff: Und noch ein letzter Lookout, der ebenfalls sehr photogen ist.

 

Die Klippenwanderung

Der Bigurda Trail ist insgesamt 8 Kilometer lang und verläuft ziemlich spektakulär meist direkt entlang der Kante. Besonders empfehlen kann ich dir den Abschnitt von der Natural Bridge bis zum Grandstand und Shelllhouse.

 

Die einzelnen Abschnitte sind wie folgt: Natural Bridge 800 Meter bis Island Rock 2,6 Kilometer bis Grandstand 300 Meter bis Shellhouse 4,3 Kilometer bis Eagle Gorge.

 

Tipp: Augen auf, denn unterwegs hast du die Chance auf Kängurus zu treffen.

 

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Kalbarri – die Stadt

Rund um Kalbarri gibt es noch ein paar interessante Spots, die ich dir nicht vorenthalten will.

 

Wasser-Spaß

Fangen wir mit den Spots am Meer an, die du bequem nach den Kliff-Lookouts auf dem Weg in die Stadt ansteuern kannst.

 

Jakes Point ist besonders bei erfahrenen Surfern beliebt und solchen, die gerne Surfern zuschauen. Und es gäbe keinen besseren Ort, um das zu tun. Die Welle brandet quasi direkt vor deiner Nase und du bist den Surfern so nah, als wenn du mit ihnen im Wasser wärst. Dabei stehst du auf einem Felsplateau unterhalb des Kliffs, wo gelegentlich eine Welle drüber schwappt, du aber ansonsten im Trockenen stehst.

 

Blue Holes liegt direkt um die Ecke und soll zum Schnorcheln schön sein. Ich sage hier ganz vorsichtig „soll“, da bei uns die Bedingungen (zu hohe Wellen) viel zu schlecht waren, daher kann ich nicht aus erster Hand berichten. Vom Ufer konnte ich nur den rauen Felsen erkennen.

 

*Hinterlasse mir doch einen Kommentar, falls du schon mal dort geschnorchelt bist. DANKE

 

Chinaman’s Rock ist ein schöner Lookout direkt in der Stadt, wo der Murchinson River ins Meer fließt. Ein Riff schützt den Fluss vor den hohen Wellen, der der zweitlängste von Westaustralien ist. Die Aussicht lohnt sich immer, aber ganz besonders zum Sonnenuntergang.

 

Murchinson River kannst du zu Fuß erkunden, besonders morgens triffst du hier auf viele Vögel und mit etwas Glück auch Pelikanen. Am Strand kannst du dir jegliche Wasserfahrzeuge (Kajaks, SUPs, etc.) ausleihen, um ihn aus einer anderen Perspektive zu erkunden.

 

In Kalbarri gibt es mehrere Anbieter für Kanu-Touren, wo du früh morgens ein Stückchen weiter den Fluss hochfährst, aber das habe ich selber nicht gemacht.

 

Tierischer Spaß

Rainbow Jungle: Wer mit Kindern reist oder ein Vogelliebhaber ist, für den ist der Rainbow Jungle interessant. Der Vogelpark liegt südlich von Kalbarri und hat sich auf die Zucht von australischen Papageien spezialisiert. Vor allem solche, die in der freien Natur immer seltener geworden sind. Daher leisten sie wichtige Arbeit und du hast die Chance den Schreihälsen näher zu kommen, denn oft sitzen sie draußen in der freien Natur viel zu weit entfernt in den Baumwipfeln. Besonders schön sind die großen Freiflugkäfige.

 

Eintritt: 16 AUD

 

Pelicane Feeding: Nicht empfehlen kann ich die kostenlose Fütterung von wilden Pelikanen, die jeden Morgen um 8:45 Uhr stattfinden. Eine reine Touri-Attraktion, wo du nichts über Pelikane erfährst.

 

Kalbarri Nationalpark – die Canyons

Kommen wir nun zum eigentlichen Highlight, von dem du wahrscheinlich schon gehört hast, den roten Canyons außerhalb der Stadt. Zuerst eine gute Neuigkeit, die Straße zum Park ist endlich asphaltiert worden, das erspart dir rund 65 Kilometer Waschbrettpiste, was einfach nur super ist.

 

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Nature’s Window & The Loop

(Im linken Teil des Parks)

 

Am bekanntesten ist wohl das Nature’s Window. Viel schöner finde ich jedoch den Walk „The Loop“, der hier startet. Kein offizieller Wanderweg im Park ist so abwechslungsreich, wie dieser. Der Fluss hat sich schlangenförmig über die Jahre einen Weg durch die Felsen gebahnt, so dass ein imposanter roter Canyon entstanden ist.

 

Der Weg führt dich zuerst entlang der Kante oben entlang, bevor du hinab in den Canyon steigst und weiter teils direkt am Fluss entlang läufst. An ein paar Stellen musst du etwas klettern und der Aufstieg ist anstrengend, ansonsten ist es ein einfacher Weg.

 

The Loop: Rundweg 8 Kilometer, ca. 3 Stunden

 

Skywalk

(Im linken Teil des Parks)

 

Noch Ende dieses Jahres soll ein neues Highlight im Park eröffnet werden. Der Skywalk wird über den Canyonrand hinausragen und etwa 100 Meter über dem Fluss schweben. Die Renderings sehen spektakulär aus und die Aussicht demnächst sicher auch.

 

Eröffnung voraussichtlich Ende 2018 / Anfang 2019

 

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Z Bend

(Im rechten Teil des Parks)

 

Nur 13 Kilometer entfernt liegt der Parkplatz vom Z Bend, von wo aus zwei Wanderungen starten.

 

Four Ways Trail: Die Wanderung ist nicht schwer und nichts besonderes, dafür ist der Endpunkt sehr schön. Hier treffen vier Canyons aufeinander und ein schöner Pool zum Schwimmen ist entstanden. Wer gerne klettert, kann weiter in einen der Canyons hineinlaufen. Aber Achtung nur bei Niedrigwasser und du wirst Teilstücke klettern müssen.

 

Four Ways Trail: 6 Kilometer hin & zurück, ca. 2 Stunden

 

Empfehlung: Besonders den rechten Canyon fand ich sehr schön, da er schon nach kurzer Zeit viel dramatischer wird und die Kletterei ist harmlos.

 

Z Bend River Trail: Anspruchsvoller ist der zweite Klettersteig, wo du über Felsen und Leitern klettern musst. Am Ende erwartet dich ein kleiner Pool zum Schwimmen und die Option weiter durch den Canyon zu laufen. Alles natürlich auf eigene Gefahr, aber es lohnt sich.

 

Z Bend River Trail: 2,6 Kilometer hin & zurück, ca. 1 Stunden

 

Tipp: Bring Badesachen mit, am Ende beider Trails kannst du schwimmen gehen.

 

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Der Süden – am Highway

Auf dem Weg zum Highway kannst du noch zwei weitere kurze Wanderungen unternehmen, aber im Vergleich zu den anderen sind sie weit weniger spektakulär. Daher rate ich dir mehr Zeit im restlichen Teil des Parks zu verbringen.

 

Hawks Head: 200 Meter hin & zurück
Ross Graham Lookout & River Trail: 1,4 Kilometer hin & zurück

 

Infos rund um Kalbarri

Beste Reisezeit

Eigentlich kannst du das ganze Jahr über Kalbarri besuchen. Im Sommer (Dez-März) können jedoch die Temperaturen vor allem im Canyon sehr heiß werden, so dass du nur früh morgens wandern gehen kannst. Der meiste Regen fällt im Juni und Juli, wobei das nicht viel ist.

 

Eintritt

Pro Fahrzeug zahlst du 13 AUD Eintritt, wenn du innerhalb von vier Wochen noch drei weitere Nationalparks in Western Australia besuchen willst, lohnt sich für dich ein Holiday Pass für 46 AUD.

 

Wandern gehen

Besonders im Sommer kann es unerträglich heiß werden, aber auch im Winter solltest du besser die Mittagssonne meiden. Ideal sind die kühlen Morgenstunden. Denk an Sonnenschutz und bring reichlich Wasser mit, da du vor Ort nichts bekommst.

 

Camping

Einziger Wermutstropfen im Kalbarri Nationalpark ist, dass es keine Campingmöglichkeiten gibt, sondern nur in der Stadt Kalbarri selber. Ich hätte mir mehr Zeit im Park gewünscht, hatte aber keine Lust zwei Mal die Strecke von 40 Kilometer zu fahren.

 

Tipp: Auf der Weiterfahrt haben wir an einem schönen kostenlosen Rastplatz am Highway 1 übernachtet, der direkt am Fluss liegt. Vom Nature’s Window sind es 95 Kilometer bis zum Rastplatz Galena Bridge South.

 

Link-Tipp

In diesem kompakten Guide findest du alle relevanten Infos.

 

PS.: Weitere Artikel über Westaustralien findest du hier.

 

 

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