Galicien Roadtrip: Highlights & Route
Galicien in Nordspanien ist ein Geheimtipp und lässt sich am besten auf einem Roadtrip erkunden.
Wenn du Bilder von Galicien siehst, wirst du mir nicht glauben, dass das Spanien ist. Die felsige Küste mit seinem grünen Hinterland erinnert eher an Irland und Schottland.
Entlang der kompletten Küste gibt es verästelte Meeresbuchten, die tief in das Land ragen und geschützte Badebuchten haben.
Zu den Highlights von Galicien zählen die skurrilen Felsformationen am Meer, besonders die Torbögen und Höhlen am Praia das Catedrais.
Dann findest du an der Westküste Strände, die auch in Karibik liegen könnten, nur das Wasser ist etwas zu kalt für den Vergleich.
Dazwischen befinden sich traditionelle Dörfer, einsame Kaps mit Leuchttürmen und Wälder.
Galicien ist etwas für Naturfreunde, Wanderer und Roadtrip-Liebhaber.
Inhaltsverzeichnis
Galicien Highlights
Von Galicien kannst du weiter der Küste von Nordspanien folgen, was ein fantastischer Roadtrip ist.
Das sind die schönsten Orte von Galicien:
Santiago de Compostela
Aus allen Richtungen scheinen Pilger in die Stadt zu strömen und alle haben dieses Strahlen im Gesicht.
Teils seit Wochen waren sie auf dem Jakobsweg unterwegs, haben jeden Tage dutzende Kilometer überwunden, um jetzt in Santiago de Compostela anzukommen. Die ganze Stadt ist erfüllt von einer positiven Energie.
In Kombination mit den vielen Studenten (fast die Hälfte der Bewohner) hat Santiago de Compostela trotz seiner mittelalterlichen Altstadt eine dynamische Atmosphäre.
Sehenswürdigkeiten in Santiago de Compostela
Nummer eins ist natürlich die Kathedrale, wo täglich Gottesdienste für die Pilger stattfinden. Oft ist die Luft noch erfüllt vom Weihrauch, der im Botafumeiro verbrannt wurde, welcher an einem langen Seil von der Decke hängt.
Außerhalb der Messen kann die Kathedrale kostenlos besucht werden.
Dann ist es spannend das Treiben auf dem Vorplatz der Kathedrale zu beobachten und die Gassen der Altstadt zu erkunden. Wenn du mehr über die Geschichte des Jakobsweges erfahren willst, schau im Pilgermuseum (Museo das Peregrinacións, Eintritt 2,50 Euro) vorbei.
Lohnenswerte Stopps sind noch vormittags die Markthalle Mercado de Abastos und dieser schöne Aussichtspunkt.
Außerhalb der Stadt kannst du auf einem Hügel die außergewöhnliche Architektur des Kulturzentrums Cidade da Cultura de Galicia sehen. Wenn du dich für Architektur interessiert, lohnt es sich das Außenareal und die Bibliothek zu erkunden.
Flug & Hostel für Santiago de Compostela
Das Flugzeug ist das schnellste Transportmittel nach Galicien, mit dem Bus und Zug ist der Weg weit. Compostela liegt wirklich abgelegenen im äußersten Nordwestzipfel von Spanien.
Direktflüge von Deutschland nach Santiago de Compostela bietet zum Beispiel Ryanair an. Der Flug dauert etwa zweieinhalb Stunden.
Am Flughafen kannst du dann deinen Mietwagen* abholen und den Roadtrip durch Galicien starten. Für den Besuch von Santiago de Compostela kannst du einen halben Tag einplanen.
In der Stadt gibt es viele preiswerte Pilgerunterkünfte, Albergue genannt.
Für Backpacker ist das Meiga Backpackers Hostel* interessant, was eine klassische Hostelatmosphäre hat. Die Einrichtung ist bunt und etwas in die Jahre gekommen, aber das stört nicht weiter. Im Garten und den Gemeinschaftsbereichen drinnen lernst du schnell neue Leute kennen.
Cabo Fisterra
Für viele Pilger endet der Weg nicht in Santiago de Compostela, sondern am Kap Fisterra, was weitere 90 Kilometer zu Fuß sind. Dort am „Ende der Welt“, wo die Felsen steil zum Atlantik hin abfallen und das Auge bis zum Horizont reicht, scheint ein guter Endpunkt solch einer Reise zu sein.
Auch Nicht-Pilger sollten den Schlenker über Fisterra machen, da sich hier einige der schönsten Strände und Küstenabschnitte von Galicien befinden.
Lohnenswerte Stopps entlang des Weges
Von Santiago de Compostela führt eine schöne Straße zur Westküste von Galicien, entlang einer trichterförmigen Meeresbucht.
Auf dem Weg lohnt es sich in A Gándara zu stoppen, um hoch zum Aussichtspunkt Miradoiro Monte Naraiao zu laufen. Nach nur 1,5 Kilometern überblickst du den Südzipfel der Küste samt Strand, Lagune und Berg.
Ein kleines Stück weiter nördlich liegt das Dorf Carnoto, wo mehrere kleine Flüsse ins Meer münden und eine geschützte Lagune gebildet haben. Hier kannst du besonders bei Ebbe einen ausgedehnten Strandspaziergang machen.
Und der letzte Stopp ist in O Pindo, wo sich der Strand Praia de San Pedro befindet. Schon von weitem wirst du das durchdringende Türkis des Meeres sehen, das nirgendwo in Galicien so krass ist wie hier (ich habe zu mindestens nichts vergleichbares gesehen).
Fisterra: Das Ende des Jakobsweges
Kurz vor dem Kap befindet sich das Dorf Fisterra, von wo aus es nicht mehr weit bis zum Kilometer 0 des Jakobsweges ist.
Fisterra ist eine gute Base, um diesen Teil von Galicien zu erkunden, denn es gibt einige Unterkünfte und Restaurants. Außerdem findest du hier einen wunderschönen Strand zum Schwimmen.
Lass das Auto in Fisterra stehen und geh die letzten drei Kilometer zum Kap zu Fuß. Dort gibt es zwar auch Parkplätze, aber warum nicht die letzten Schritte auf dem Jakobsweg gemeinsam mit den Pilgern gehen.
Am Leuchtturm hast du nun das „Ende der Welt“ oder zu mindestens eines erreicht. Kein Wunder, dass die Menschen früher dachten, dass jetzt nichts mehr kommt. Der Atlantik scheint hier wirklich, unendlich zu sein.
Viele Pilger sitzen abseits und genießen den Moment, versuchen zu realisieren, was gerade endet.
Für den Rückweg nach Fisterra kannst du einen anderen Weg nehmen. Folge der links abzweigenden asphaltierten Straße den Berg hoch, von wo du eine schöne Aussicht auf das Kap samt Leuchtturm hast.
Geh weiter entlang des Bergrückens und mach einen Schlenker rüber zum Strand Praia do Mar de Fóra, von wo aus nicht mehr weit nach Fisterra ist.
Zum Übernachten kann ich dir die Albergue Por Fin* empfehlen. Es ist eine einfache und preiswerte Unterkunft mit einer familiären Atmosphäre, was vor allem am netten Personal und der Einrichtung liegt.
Ein Highlight sind die Aussichten auf die Bucht und der Garten. Die Albergue ist eine gute Base, um die nähere Umgebung zu Fuß zu erkunden.
Küstenweg von Fisterra
In Fisterra startet der Küstenweg Camiño Dos Faros, der in Malpica an der Nordküste Galiciens endet.
Vor allem die erste Etappe von Fisterra nach Muxía soll toll sein, ich selber bin die ersten 15 Kilometer gelaufen und war begeistert. Die Küste ist hier malerisch schön, das türkisfarbene Meer geht in schroffe Felsen und grüne Natur über.
Die Wege sind oft schmal und teilweise etwas überwachsen, dafür geht es vielfach direkt am Meer entlang. Folge dem Küstenweg solange du willst.
Wenn du dein Auto in Fisterra abgestellt hast, kannst du für den Rückweg den schnelleren Jakobsweg zurück nehmen, diese Ergänzungsroute von Fisterra nach Muxía ist gut ausgeschildert und verläuft parallel zur Küste.
Auch in den kommenden Tagen kannst du Teilstücke des Fernwanderweges Dos Faros laufen.
Galicien Roadtrip: Die Nordküste
Die Küste von Fisterra nach A Coruña wird Costa da Morte (Todesküste) genannt, da viele Schiffe hier Schiffbruch erlitten haben.
Bis heute kannst du Schiffswracks an der zerklüfteten felsigen Küste finden, die von Stürmen und Nebel überrascht wurden. Nur wenige Reisende erkunden diesen abgelegenen Teil Galiciens, obwohl es sich lohnt.
Meine Highlights an der Todesküste waren Fisterra, der Küstenweg von Fisterra Richtung Norden, Muxía und das Kap Vilán. Laxe hingegen war zwar schön, aber nicht vergleichbar mit den anderen Stopps, deshalb habe ich dann Malpica ausgelassen.
Muxía
Der ruhige Fischerort Muxía liegt auf einer schmaler Landzunge und ist umgeben von Wasser.
Dominiert wird der Ort von den Granitfelsen, die sich hinter den Häusern stapeln, was mich an Schäreninseln in Schweden erinnert hat. Von dort oben hast du eine fantastische Aussicht auf die geschützte Bucht und den Leuchtturm am Kap Vilán, auf der gegenüberliegenden Seite.
Bei Ebbe kannst du rund um Muxía Leute beim Sammeln von Muscheln und Algen beobachten. Eine Delikatesse Galiciens sind die ungewöhnlich aussehenden Entenmuscheln, die an den Felsen kleben.
Der Küstenweg Dos Faros führt durch Muxía (den ich oben schon erwähnt habe). Folgst du ihm gen Westen kommst du an dem schönen Strand Praia Lourido vorbei, wo oberhalb das Parador Hotel schwebt.
Danach geht es steil hoch zum Monte Cachelmo, von dem du das Cabo Touriñán siehst, was der westlichste Punkt des spanischen Festlandes ist.
Wo in Muxía übernachten?
Die Albergue Arribada* ist nicht so spartanisch eingerichtet wie manch eine andere Pilgerunterkunft. Alles ist modern und hell eingerichtet, es gibt eine voll ausgestattete Küche und jedes Dorm-Bett hat ein Schließfach und Vorhang.
Für eine Nacht reicht das vollkommen aus, noch dazu ist der Preis fair.
Cabo Vilán
Der Leuchtturm auf der anderen Seite der Bucht liegt zum Greifen nah und doch brauchst du mit dem Auto eine halbe Stunde von Muxía zum Kap Vilán.
Die Wege in Galicien sind durch die verästelte Küste meist länger, als gedacht. Aber der kleine Abstecher zum Kap Vilán lohnt sich definitiv.
Der Leuchtturm am Cabo Vilán ist das i-Tüpfelchen auf den roten Granitfelsen, die hier ins Meer ragen. An schönen Tagen hast du von hier aus eine fantastische Sicht auf die Küste, jedoch ist das Kap auch oft im Nebel verschwunden oder der Wind bläst dich um.
Wenn das Wetter mitspielt, lohnt es sich dem Küstenweg gen Osten zu folgen. Zu Beginn hast du tolle Aussichten auf das Kap und nach einer Kuppe wirst du kleine Badebuchten erblicken. Die rosa Granitfelsen schaffen einen wunderschönen Kontrast zum hellen Sand und dem türkisfarbenen Meer.
Im nahe gelegenen Camariñas gibt es keine günstigen Pilgerunterkünfte, dafür aber einfache Privatzimmer.
Street Art in Galicien
Durch Zufall habe ich entdeckt, dass die Kleinstadt Carballo fantastische Street Art zu bieten hat. Einige Häuserwände sind im Zentrum mit großen Murals verschönert worden, die alle ihren ganz eigenen Stil haben.
Wenn dich Street Art interessiert, lohnt sich ein kurzer Stopp in Carballo.
Das waren einige der schönsten Murals: Rúa Poñente, Rúa Pan, Rúa Alexandre Bóveda und Rúa Gran Vía, aber es gibt noch mehr.
Weitere Orte in Galicien, wo du Street Art findest sind: Ferrol und Vigo.
Ferrol hat mir weniger gefallen. Es gibt zwar hier deutlich mehr Kunstwerke, diese sind jedoch meist kleiner und mittelmäßig, wobei das natürlich nicht auf alle zutrifft.
In Vigo hingegen habe ich einige wirklich herausragende Kunstwerke gefunden, du musst lediglich wissen, wo sie sind. Weiter unten habe ich ein paar Locations verlinkt.
A Coruña
Nach all den kleinen Orten füllt sich A Coruña riesig an, obwohl dort nur eine Viertel Millionen Menschen leben. Es ist ein wichtiger Standort für die lokale Wirtschaft und seitdem auch Kreuzfahrtschiffe A Coruña ansteuern, verzeichnet die Stadt mehr Besucher, was du direkt in der Innenstadt merkst.
Die interessanten Ort für Touristen befinden sich auf der Landzunge, die nördlich ins Meer ragt. Das Highlight in der Altstadt ist das Rathaus und ein Stückchen weiter nördlich steht der Herkulesturm.
Der Leuchtturm ist das Wahrzeichen von A Coruña und wurde einst von den Römern im 2. Jahrhundert errichtet. Damit gilt er als der älteste noch betriebene Leuchtturm der Welt, da er bis heute genutzt wird.
Natürlich wurde er in der Zwischenzeit mehrfach erneuert. Wer will kann sogar rein, der Eintritt beträgt 3 Euro und ein Ticket kaufst du nicht am Turm, sondern hier.
Folgst von A Coruña weiter der Küste gen Osten kommst du an vielen ruhigen naturbelassenen Buchten und Stränden vorbei. Nichts aufregendes, im Vergleich zur sonstige Küste Galiciens, aber trotzdem nett. Wenn du ausreichend viel Zeit hast, kannst du auf Erkundungstour gehen.
Praia das Catedrais
Einen Ort an Galiciens Küste darfst du jedoch nicht verpassen und das ist der Praia das Catedrais. Ein einzigartiger Strand, wo das Meer wortwörtlich eine Kathedrale aus Stein geschaffen hat.
Die schroffen dunklen Felsen sind durchzogen von Spalten und Gängen, an dessen Ende dich teilweise offene Höhlen erwarten. Auf dem Strand stehen dann noch riesige Felsbrocken und filigrane Torbögen, die wirklich ungewöhnlich sind.
Im Sommer ist der Andrang so groß, dass du von Anfang Juli bis Ende September, sowie an Ostern ein Ticket brauchst (was du hier erhältst).
Außerhalb dieser Zeit kannst du einfach bei niedrigem Wasser den Strand betreten und dieses kleine Naturwunder erkunden. Bei Flut steht alles unter Wasser.
Noch ein paar Tipps: Check vorher die Gezeiten und komm möglichst früh, falls dann Ebbe ist. Vermeide Wochenenden, Feiertage und den Sommer. Zieh eine kurze Hosen an, damit du durchs Wasser waten kannst, in einigen Höhlenzugängen bleibt immer etwas Wasser stehen.
Übrigens die Strände nebenan sind ebenfalls schön und werden kaum besucht.
Lugo
Das war die Nordwestküste von Galicien, wenn du noch die restliche Westküste erkunden willst, kannst du über Lugo runter nach Vigo fahren.
Lugo liegt im Hinterland und ist die älteste Stadt Galiciens, die Gegend wurde bereits von den Römern besiedelt.
Noch heute ist Lugos Altstadtkern von einer zwei Kilometer langen römischen Stadtmauer umgeben, darüber hinaus sind eine Brücke und Therme von den Römern erhalten geblieben. Die Altstadt hat einen mittelalterlichen Charme.
Am besten bleibst du über Nacht in Lugo, um mehr Zeit zum Erkunden zu haben und die Fahrt zu unterbrechen.
Ein wundervolle Unterkunft ist das Four Rooms Hostel*, was eine moderne und hochwertige Einrichtung hat. Es kostet ein paar Euro mehr als die klassischen Hostels, dafür hast du das Gefühl in einem Boutique-Hotel zu übernachten.
Es gibt eine Küche und Lounge. Die Dormbetten sind bequem und die unteren Betten haben einen Vorhang, und jeder hat ein großes Schließfach.
Galicien Roadtrip: Die Westküste
Dieser Küstenabschnitt wird Rías Baixas genannt, er reicht von der portugiesischen Grenze bis zum Kap Fisterra.
Die Westküste ist etwas milder und dichter besiedelt, als die Nordküste. Sie besteht ebenfalls aus verästelten Meeresbuchten, diese sind jedoch flacher und gehen erst langsam in grüne Berge über.
Während die Nordküste von Galiciens oft dramatischer ist, so ist die Westküste lieblicher und gefühlt jeder Strand könnte auch in der Karibik liegen.
Das kristallklare türkisfarbene Wasser mit den teilweise puderweißen Sandstränden sind fast zu schön, um wahr zu sein. Es sind die Kontraste der Farben, der diesen Teil der Küste so besonders macht.
Vigo
Vigo ist die größte Stadt von Galicien und ein wichtiger Hafenort. Die Stadt liegt an der größten Meeresbucht von Galicien, die tief ins Land eindringt.
Trotz seiner wunderschönen Lage war ich von Vigo etwas enttäuscht. Es ist eine moderne Stadt mit ein paar schönen Ecken, aber du verpasst nichts, wenn du es weg lässt.
Einzig die Street Art in Vigo fand ich fantastisch, die jedoch überall in der Stadt verteilt liegt. Wenn du Lust auf eine kleine Schnitzeljagd hast.
Hier sind einige der besten Murals, die ich in Vigo gefunden habe: Rúa do Conde de Torrecedeira, Rúa de Urzaiz, Rúa Travesía de Vigo, Subida Currás, Av. de Castelao und Av. da Atlántida. Es gibt natürlich noch viel mehr.
Ansonsten ist Vigo eine gute Base, falls du das Auto stehen lassen willst.
Übernachten kannst du R4Hostel*, was mitten in der Altstadt liegt. Alles ist sauber und die Dorms haben Schlafboxen mit Vorhang. Ansonsten gibt es noch eine Gemeinschaftsküche, wo es morgens ein kostenloses Frühstück gibt.
Islas Cíes
Ein Geheimtipp sind die Cíes Inseln am Ende der Bucht von Vigo.
Diese kleinen Naturparadiese bestehen aus drei Inseln, wobei eine zum Schutz der Vögel nicht betreten werden darf.
Die anderen beiden kannst du zu Fuß auf kleinen Wanderungen erkunden und fantastischen Aussichten von oben genießen. Verbunden sind sie bei Ebbe über eine Sandbank und ansonsten per Brücke.
Die Krönung sind dann die Strände, vor allem der Playa de Rodas, der schon mehrfach zu einem der schönsten des Landes gewählt wurde. Und tatsächlich wirkt der Karibikstrand fast fehl am Platz an der rauen Küste von Nordspanien.
Im Sommer pendeln täglich Fähren von Vigo, Baiona und Cangas zu den Cíes Inseln. Bevor du jedoch an Bord gehen kannst, brauchst du eine offizielle Erlaubnis (Autorización – die du hier beantragen kannst). Das geschieht zum Schutz der Natur, damit nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern kommen kann.
Hier sind ausführliche Informationen für den Besuch der Cíes Inseln.
Baiona
Schon von der Burg in Baiona kannst du die Cíes Inseln sehen.
Die kleine Hafenstadt liegt am Ende der Bucht von Vigo und ist ein nette Base, um diesen Teil Galiciens zu erkunden.
Ein Highlight ist ein Rundgang über die alte Burgmauer, von wo du fantastische Aussichten auf das Meer hast. Heute beheimatet es ein Parador-Hotel, die Anlage kann jedoch von jedem betreten werden.
Im Hafen liegt ein historisch aussehendes Segelschiff, was eine Nachbildung von Kolumbus Schiff ist, mit der er Amerika entdeckt hat. Nach seiner triumphalen Reise betrat er in Baiona das erste Mal spanisches Festland und schickte einen Boten mit der guten Nachricht zum König.
Heute wird das Schiff Pinta für Ausflugsfahrten genutzt.
Ansonsten sind es die Strände, die Baiona attraktiv machen. Im Juni war der Praia Ladeira in Baiona fast menschenleer.
Wer es etwas ruhiger mag, sollte nicht in Vigo, sondern in Baiona übernachten. Besonders schön ist das Hostel Estela do Mar*, was tolle Lounge-Bereiche drinnen und draußen hat. Ein großer Pluspunkt ist, dass es nur ein paar Minuten vom Strand entfernt liegt.
Cabo Home
Auf der anderen Seite der Bucht von Baiona liegt das Kap Cabo Home. Während die Bucht von Vigo relativ dicht besiedelt ist, findest du am Cabo Home eine wilde einsame Natur. So habe ich mir Galicien vorgestellt.
Das Kap ist durchzogen von ein paar Wegen, die zu einsamen Stränden, Leuchttürmen und Aussichtspunkten führen.
Ich habe mein Auto am Strand von Rabelo geparkt und dann die Halbinsel zu Fuß erkundet.
Zuerst ging es vorbei an ein paar traumhaft schönen Stränden, dann durch den Wald zu den beiden Leuchttürmen am Cabo Home. Von hier aus hast du fantastische Aussichten auf die vorgelagert Cíes Inseln und die Küste.
Weiter ging es oberhalb der Küste gen Norden bis zum Monte do Facho, von dem du einen grandiosen 360-Grad-Blick hast. Zurück bin ich dann quer durchs Land über Nebenweg zurück nach Rabelo gelaufen. Insgesamt war es ein lohnenswerter Ausflug.
Cabo de Udra
Von einem Kap geht es weiter zum nächsten Kap, dem Cabo de Udra. Es liegt ein Stückchen weiter nördlich und ist nicht so dramatisch. Wenn du nicht viel Zeit hast, würde ich es deshalb weglassen.
Wer will kann das Kap zu Fuß umrunden, der Weg führt durch Eukalyptuswälder und eine Ebene mit Granitfindlingen.
Es gibt einen Parkplatz direkt am Kap, alternativ kannst du vom Ort Bueu aus los laufen. Dann kommst du an ein paar schönen Stränden vorbei: Praia Tuia und Praia Mourisca.
Pontevedra
Pontevedra ist eine typische Kleinstadt in Galicien mit seinen Natursteinhäusern, kleinen Gassen und Plätzen. Statt am Meer liegt die Stadt an einem Fluss, der jedoch schon bald ins Meer mündet. Ich habe Pontevedra als sehr authentisch und charmant erlebt.
Zu den Highlights von Pontevedra zählen der Besuch der Altstadt und des Marktes morgens, die ungewöhnliche Kirche Igrexa da Virxe Peregrina, die einen muschelförmigen Grundriss hat, und ein Spaziergang entlang des Flusses Río Lérez.
Zum Übernachten kann ich dir das Bulezen Urban Hostel* empfehlen. Es ist ein modernes und sauberes Hostel mit schönen Gemeinschaftsbereichen und Schlafboxen, die etwas Privatsphäre bieten. Ein toller Treffpunkt ist neben der Küche, die Dachterrasse.
Von Pontevedra kannst du direkt zurück nach Santiago de Compostela fahren oder du legst einen letzten Stopp ein, der sich wirklich lohnt.
Arousa Insel
Die Arousa Insel (Illa de Arousa) ist eine kleine Insel, die geschützt in der Bucht Ría de Arousa liegt und über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Es ist ein kleines grünes Naturparadiese mit traumhaft schönen Stränden, wo du spazieren gehen und schwimmen kannst.
Im Süden befindet sich das Naturschutzgebiet Parque Natural de Carreirón, dass dicht bewaldet ist und viele Traumstrände zu bieten hat.
Die weißen Sandstrände erinnern ein wenig an die Seychellen, da sie mit Granitsteinen eingefasst sind. Unzählige Wege führen durch dieses kleine Paradies.
Im nördlichen Teil der Arousa Insel befindet sich das Dorf Arousa, von wo ein toller Küstenweg zum bewaldeten Nordzipfel führt. Ein Highlight hier sind die riesigen Granitbrocken rund um den Leuchtturm Faro do Cabalo.
Galicien Roadtrip Routen
Das waren die schönsten Orte in Galicien im Schnelldurchlauf. Falls du mehr Zeit hast, kannst du natürlich weitere Stopps hinzufügen. Besonders die Westküste ist sehr verästelt und hat einsame Ecken zu bieten, die du zusätzlich erkunden kannst.
Ich selber war drei Wochen in Galicien unterwegs und habe einige Abstecher gemacht, die es im Vergleich zu den anderen Highlights jedoch nicht in diese Liste geschafft haben. Genossen habe ich sie trotzdem. Auch lohnt es sich Etappen des Küstenweges zu laufen.
Hier sind ein paar Ideen wie eine Roadtrip Route durch Galicien aussehen könnte und wie viel Zeit du brauchst.
Galicien Roadtrip Route 1 bis 2 Wochen
Kleiner Galicien Loop (1 Woche): Santiago de Compostela (1/2 bis 1 Tag) – Cabo Fisterra (1 bis 2 Tage) – Muxía & Cabo Vilán (1 Tag) – A Coruña (1/2 Tag) – Praia das Catedrais (1/2 Tag) – Santiago de Compostela
Großer Galicien Loop (2 Wochen): Santiago de Compostela (1/2 bis 1 Tag) – Cabo Fisterra (1 bis 2 Tage) – Muxía & Cabo Vilán (1 Tag) – A Coruña (1/2 Tag) – Praia das Catedrais (1/2 Tag) – Lugo (1 Tag) – Vigo (1 bis 2 Tage) – Cabo Home (1 Tag) – Pontevedra (1/2 Tag) – Arousa Insel (1 Tag) – Santiago de Compostela
In ein bis zwei Wochen kannst du auf einer Rundreise durch Galicien die Highlights an der Küste sehen.
Diese Route kann natürlich beliebig erweitert oder ausgedehnt werden. Galicien hat viele Strände zum Relaxen oder Surfen, aber genauso lohnenswerte Küstenwege, wo du mehr Zeit verbringen kannst.
Darüber hinaus kannst du in weiteren kleinen Orten stoppen, um mehr vom Alltag in Galicien zu erleben.
Weiterreise durch Nordspanien
Dauer: min. 4 Tage
Route: Santiago de Compostela (1/2 Tag) – Cabo Fisterra (1 bis 2 Tage) – Muxía & Cabo Vilán (1 Tag) – A Coruña (1/2 Tag) – Praia das Catedrais (1/2 Tag) – Nordspanien
Wenn du dir nicht nur Galicien anschauen willst, sondern auch andere Teile von Nordspanien, kannst du die Highlights von Galicien in vier Tagen sehen.
Im Anschluss kannst du weiter entlang der Küste Asturiens fahren, einen Ausflug ins Hinterland zu den Bergen des Picos de Europa machen und zurück an die Küste von Kantabrien kehren. Wer will kann weiter bis ins Baskenland fahren.
Galicien Roadtrip Route: Von Portugal entlang Küste
Dauer: 8 bis 10 Tage
Route: A Guarda (Monte de Santa Trega) & Baiona (1 Tag) – Vigo & Cíes Inseln (1 bis 2 Tage) – Cabo Home (1 Tag) – Pontevedra (1/2 Tag) – Arousa Insel (1 Tag) – Santiago de Compostela (1/2 Tag) – Cabo Fisterra (1 bis 2 Tage) – Muxía & Cabo Vilán (1 Tag) – A Coruña (1/2 Tag) – Praia das Catedrais (1/2 Tag)
Wenn du Galicien mit einem Besuch von Nord-Portugal kombinieren willst, kannst du nach Porto fliegen und der Küste gen Norden folgen.
Galicien Roadtrip: Reisetipps
Beste Reisezeit für Galicien
Beste Reisezeit: Juni bis September
Badewetter: Juli bis September
Das ganze Jahr über hat Galicien mildes Wetter, selbst im Januar und Februar sind es durchschnittlich 12 Grad warm. Im Sommer sind es angenehme 20 bis 25 Grad, es ist also lange nicht so heiß wie im Rest von Spanien.
Galicien zählt zu den feuchtesten Ecken von Spanien, so gibt es das ganze Jahr über Regen. Der meiste Niederschlag fällt von Oktober bis März, aber auch im Sommer regnet es regelmäßig.
So sind die Sommermonate am attraktivsten zum Reisen. Das Meer ist im Juni mit 19 Grad zwar noch frisch, aber für ein kurzes Bad okay. Auch zum Wandern sind die niedrigeren Temperaturen angenehm, wobei ich es oft wärmer empfunden habe, als das Thermometer angezeigt hat.
Galicien ist ein kleiner Geheimtipp, so ist es zwar im Juli und August am vollsten, aber es ist lange nicht so überrannt wie andere Teile von Spanien. Vor allem Spanier verbringen gerne ihren Sommerurlaub in Nordspanien, um der Hitze zu entkommen.
Galicien Roadtrip Tipps
Von Deutschland gibt es Direktflüge nach Santiago de Compostela, wo du deinen Mietwagen abholen und direkt losfahren kannst.
Das Fahren in Galicien ist entspannt und die Straßen sind in einem guten Zustand. Lediglich zu abgelegenen Orten werden die Wege schmaler und Ortsdurchfahrten können Engstellen haben, die jedoch kein Problem für PKWs sind.
In Spanien sind einige Autobahnen mautpflichtig, aber du kannst sie ohne Probleme in Galicien umgehen, da du sowieso meist auf anderen Wegen unterwegs bist. Bei Google Maps kannst du einstellen, dass er mautpflichtige Straßen vermeiden soll.
An der Westküste gibt es überall Supermärkte und Tankstellen, lediglich an der Nordküste sind es weniger. Normalerweise musst du dir darum keine Gedanken machen.
Reise mit Camper durch Galicien
Falls du mit einem Camper unterwegs bist, wirst du einige Orte an der Westküste, als nicht sonderlich Camper-freundlich empfinden. Teilweise darfst du nur auf ausgewiesenen Camper-Parkplätzen stehen, diese sind jedoch begrenzt und im Sommer schnell voll.
Zum Glück ist das eher die Ausnahme und es ist andernorts kein Problem einen Parkplatz zu finden. Einige Gemeinden bieten sogar kostenlose Stellplätze für Camper an, wo Grau- und Schwarzwasser entleert und Wasser wieder aufgefüllt werden kann.
Insgesamt habe ich das Reisen im Camper durch Galicien als sehr angenehm und einfach empfunden.
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