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Extremadura Highlights: Eine unterschätze Region Spaniens

Die Extremadura wird oft übersehen, dabei hat sie viele landschaftliche und kulturelle Highlights zu bieten.

 

Wusstest du zum Beispiel, das viele berühmte spanische Eroberer wie Pizarro von hier aus in die Neue Welt aufbrachen und als reiche Männer zurückkehrten. Bis heute zeugen prachtvolle mittelalterliche Städte wie Cáceres und Trujillo von diesem goldenen Zeitalter, die in „Game of Thrones“ wieder zum Leben erweckt wurden.

 

Landschaftlich ist die Extremadura in einen gebirgigen fruchtbaren Norden und einen trockeneren Süden mit weiten Ebenen aufgeteilt, wo Kühe und Schafe grasen. Bekannt ist die Region auch für seine Schweinezucht und Schinken.

 

Und ein tierisches Highlight der Extremadura sind seine Vögel. Im Frühling nisten überall Weißstörche, auf Kirchtürmen, Strommasten oder Granitfelsen. Dann findest du im Naturpark Monfragüe eine der größten Geierkolonien Spaniens und mit etwas Glück kannst du dort sogar Adler sehen.

 

Die Extremadura ist ein Genuss für Naturfreunde, Vogelbegeisterte, Game-of-Thrones-Fans und Kulturinteressierte.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Ideen für deine Reiseroute durch die Extremadura

 

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Was du vor deiner Reise in die Extremadura wissen musst

Wo liegt die Extremadura?

Die Extremadura liegt im Südwesten Spaniens, an der Grenze zu Portugal und nördlich von Andalusien. Von der Fläche ist es in etwa so groß wie die Schweiz oder die Niederlande. Insgesamt ist es sehr dünn besiedelt, die beiden größten Städte sind Badajoz und Cáceres.

 

Wann ist die beste Reisezeit für die Extremadura?

Beste Reisezeit: Frühling (meine Empfehlung) & Herbst

 

Die schönste Reisezeit für die Extremadura ist der Frühling, wenn die Natur nach dem ganzen Regen der Wintermonate und den milderen Temperaturen erstrahlt. Weite Teile der Extremadura ist dann von einem Blütenteppich überzogen und die Vögel sind emsig mit dem Nestbau und der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt. Ein besonderes Highlight sind die Weißstörche, die überall in den Städten Nester haben.

 

Im Sommer steigen dann die Temperaturen immer höher an und liegen oft weit über 30 Grad. Kein Regen ist in Sicht und die Landschaft trocknet langsam aus.

 

Erholung gibt es erst im Herbst mit fallenden Temperaturen und den ersten Regenfällen. Ab Oktober trudeln die ersten Zugvögel ein, die den Winter in der Extremadura verbringen oder einen Zwischenstopp in den Süden einlegen.

 

Die Tage im Winter sind oft grau und der meiste Regen fällt in der Zeit von Dezember bis Februar. Im März und April regnet es dann immer weniger.

 

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Wo waren Drehorte von „Game of Thrones“ in der Extremadura?

Für die letzte Staffel von „Game of Thrones“ wurden Szenen in Cáceres gedreht, was die Kulisse für Kingslanding war. Im benachbarten Los Barruecos fand eine der größten Schlachten der Staffel zwischen der Lannister und Daenerys Tragaryen Armee statt. Und die Festungsstadt Trujillo diente als Drehort für die Burg Casterly Rock.

 

Wie kommst du in die Extremadura?

Die Extremadura ist am besten aus dem Süden von Sevilla und aus dem Norden von Salamanca oder Madrid zu erreichen. Vor allem von Sevilla und Madrid gibt es gute Flugverbindungen nach Deutschland. Schau mal bei Skyscanner* rein.

 

Brauchst du ein Auto, um durch die Extremadura zu reisen?

Zwischen den wichtigsten Städten der Extremadura pendeln regelmäßig Busse und teilweise Züge. Auf Omio* kannst du schnell checken, was deine Optionen für die einzelnen Strecken sind.

 

Wenn du vor allem den ländlichen Teil der Extremadura erkunden willst, ist ein Mietwagen* notwendig. Was auch meine Empfehlung ist, die Extremadura ist perfekt für einen Roadtrip.

 

Eine Alternativ ist ein Stück der Ruta Vía de la Plata zu laufen, ein alter Camino. Dieser startet eigentlich in Sevilla, aber du kannst erst in Mérida einsteigen und über Cáceres nach Plasencia gehen. Sicher eine intensive Art die Extremadura kennenzulernen.

 

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Extremadura: Highlights & schöne Orte

Die Klassiker: Mérida, Cáceres & Trujillo

Die drei Kronjuwelen der Extremadura sind die Städte Mérida, Cáceres und Trujillo. Mérida ist bekannt für ihre gut erhaltenen römischen Ruinen. Während Cáceres und Trujillo mittelalterliche Kleinode sind, von wo aus die Entdecker zu abenteuerlichen Reisen aufbrachen.

 

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Mérida: Römische Ruinen

Keine andere spanische Stadt hat so viele römische Ruinen zu bieten, wie Mérida. Vor allem das Theater, Amphitheater, der Tempel der Diana und das Aquädukt sind beeindruckend. Wenn du noch nie zuvor römische Ruinen gesehen hast, lohnt sich ein Besuch. Warst du jedoch schon in Rom oder hast dir andere römische Ausgrabungsstätte angeschaut, kannst du meiner Meinung nach, Mérida weglassen oder nur kurz besuchen.

 

Bis auf die römischen Ruinen hat Mérida, im Vergleich zu anderen Städten in der Extremadura, weniger Flair zu bieten.

 

Die römischen Ruinen

Für die Römer war Mérida der wichtigste Standort auf der Iberischen Halbinsel, wovon noch die vielen Überreste zeugen.

 

Das Herzstück ist das Römische Theater (Teatro Romano), was 6.000 Besuchern Platz bot und das noch größere Amphitheater, was für 14.000 Zuschauer erbaut wurde. Noch heute finden im Sommer im Römischen Theater Vorführungen statt.

 

Tipp: Hol dir das Kombi-Ticket für 16 Euro, womit du Zugang zu acht Sehenswürdigkeiten Méridas hast.

 

Ansonsten kannst du dir kostenlos den beeindruckenden Tempel der Diana, das riesige Aquädukt und die Römer Brücke anschauen. Das i-Tüpfelchen ist dann zum Schluss das Römische Museum mit Mosaiken, Statuen und weiteren Fundstücken.

 

Tipp: Im Juni findet das Emerita-Lvdica-Festival in Mérida statt, wo die römische Stadt wieder lebendig wird.

 

Anreise nach Mérida

Sowohl mit dem Zug, als auch mit dem Bus erreichst du Mérida von Sevilla oder Madrid, wie auch die wichtigsten Nachbarstädte. Der Bus bringt dich meist schneller ans Ziel. Check auf Omio*, was die beste Verbindung ist.

 

Busverbindungen von Mérida nach Madrid (4 Stunden), Sevilla (3 Stunden), Salamanca (4 Stunden), Cáceres (1 Stunde), Badajoz (1 Stunde), Jerez de los Caballeros (2 Stunden), Zafra (1 Stunde)

 

Tipp für Selbstfahrer: Auf dem Weg nach Mérida lohnt es sich einen kurzen Stopp in Zafra einzulegen, ein kleines weißes Dorf mit andalusischen Flair.

 

Wo kannst du in Mérida übernachten?

Da die Extremadura kein klassisches Reiseziel ist, liegen die Übernachtungspreise deutlich unter dem spanischen Durchschnitt, besonders wenn du im Frühling reist. So findest du in Mérida eine gute Auswahl an schönen preiswerten Unterkünften*, jedoch keine Hostels. Bist du also alleine unterwegs, ist das ein großer Nachteil in der Extremadura.

 

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Cáceres: Lebendige Mittelalterstadt

Cáceres ist die zweitgrößte Stadt der Extremadura, die sich seinen mittelalterlichen Altstadtkern bewahrt hat. Ein Netzwerk aus schmalen gepflasterten Gassen, die vorbei an kleinen Plätzen, unzähligen Kirchen, versteckten kleinen Gärten, opulenten Stadtpalästen, Restaurants und Cafés führen.

 

Schon alleine durch seine Größe wirkt es lebendiger und vielfältiger, als seine Nachbarstädte. Interessant fand ich die kostenlose Kunstsammlung Museo de Arte Contemporáneo Helga de Alvear mit Werken aus dem 20. und 21. Jahrhunderten. Schon alleine wegen seiner modernen Architektur lohnt sich ein Besuch.

 

Tipp: Ein Hauch von Lissabon zaubert diese wunderschön geflieste Fassade.

 

Cáceres war Drehort von der siebten Staffel „Game of Thrones“, genauso wie der Naturpark Los Barruecos etwas außerhalb (mehr dazu gleich).

 

Anreise nach Cáceres

Du hast die Wahl zwischen Bus und Zug, wobei der Bus meist schneller ist, aber nicht immer. Schau deshalb am besten direkt auf Omio*, was der beste Deal ist.

 

Reiseziele: Madrid (Bus & Zug 4 Stunden), Sevilla (Bus 3 bis 4 Stunden), Trujillo (Bus 45 Minuten), Mérida (Bus & Zug 1 Stunde), Badajoz (Bus 1,5 Stunden, Zug 1,75 Stunde), Plasencia (Bus 1,25 Stunden)

 

Die Bahnhöfe für den Bus und Zug liegen 3 Kilometer von der Altstadt entfernt, angebunden sind sie über die Buslinie Nr. 1.

 

Unterkünfte in Cáceres

In Cáceres findest du das einzige Hostel der Extremadura, das Vargas-Figueroa Hostel Cáceres*. Ein modernes Hostel, das sowohl Schlafboxen, als auch Privatzimmer anbietet. Es liegt mitten im Herz von Cáceres, hat eine schöne Terrasse und ist sauber.

 

Das Hostel ist die perfekte Base für allein reisende Backpacker, die von Cáceres sternförmig Tagesausflüge unternehmen können.

 

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Trujillo: Die Festungsstadt

Im Vergleich zu Cáceres ist Trujillo winzig, aber dafür ist es ein mittelalterliches Gesamtkunstwerk.

 

Schon bei der Fahrt nach Trujillo wirst du den Felshügel aus der Ferne erblicken, auf dem oben die Festungsstadt thront. Diese ist komplett umgeben von einer Mauer, durchzogen von kleinen verwinkelten Gassen, mit Kirchen, alten Palästen, einfachen Privathäusern, Ruinen und natürlich einer Burg.

 

Als ich am frühen Sonntagmorgen durch die Gassen streife, bin ich fast alleine und habe wirklich das Gefühl durchs Mittelalter zu laufen. Kein Wunder, das die Macher von „Game of Thrones“ die Stadt als Drehort gewählt haben.

 

Noch dazu hast du aus der Altstadt in alle Richtungen eine fantastische Aussicht auf ein grünes Umland und fernen Bergen in der Distanz.

 

Was musst du in Trujillo gesehen haben?

Der Charme der Stadt liegt in seiner Gesamtheit, lass dich also durch die Gassen treiben. Von alleine wirst du an der Burg (Eintritt 2 Euro), den Plätzen und den Kirchen mit ihren Storchennestern vorbei kommen. Vielleicht nur ein Hinweis, du kannst im Westen einem kleinen Pfad außerhalb der Stadtmauer folgen, was ich ganz cool fand.

 

Der berühmteste Sohn von Trujillo ist Francisco Pizarro, ein spanischer Konquistador, der das Inka Reich eroberte.

 

Tipp für Vogelinteressierte: Unterhalb von der Altstadt gibt es einen kleinen See, wo ich im November einige interessante Wasservögel gesehen habe (Löffelente, Stelzenläufer) und nebenan auf der Wiese sogar einen Wiedehopf.

 

Anreise & Unterkunft

  Es fahren regelmäßig Busse nach Cáceres (45 Minuten) und Madrid (4 bis 5 Stunden).

 

  Die Auswahl an Unterkünften in Trujillo* ist überschaubarer, als im benachbarten Mérida oder Cáceres, deshalb würde ich eher auf diese ausweichen.

 

Das Kloster von Guadalupe

Tour: 5 Euro

 

Das bedeutendste Kloster der Extremadura El Real Monasterio de Santa María de Guadalupe liegt westlich von Trujillo, mit dem Auto sind es 80 Kilometer. Seit Jahrhunderten ist es ein wichtiger Pilgerort Spaniens, der Kolumbus sogar dazu bewogen haben soll, eine karibische Insel nach der Heiligen zu benennen.

 

Eine riesige Klosteranlage, die über die Jahrhunderte immer weiter gewachsen ist. Zu den Highlights zählen die beiden Kreuzgänge, einer im Mudéjar-Stil und der andere spätgotisch.

 

Mir war der Umweg zu weit, deshalb kann ich dir nicht sagen, ob es sich lohnt.

 

  Du erreichst Guadalupe von Trujillo (2 Stunden) und Cáceres (2 Stunden).

 

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Monfragüe & Los Barruecos

Kommen wir nun zu landschaftlich interessanten Ecken der Extremadura, die für seinen Vogelreichtum bekannt sind.

 

Besten Orte für die Vogelbeobachtung in Extremadura

Im Naturpark Monfragüe wirst du garantiert Geier sehen, vor allem Gänsegeier und mit etwas Glück sogar Mönchsgeier. Außerdem befindet sich hier die einzige Brutkolonie von Schwarzstörchen in Westeuropa. Weitere seltene Vogelarten in Monfragüe sind der Spanische Adler, Habichtsadler und Schmutzgeier.

 

Ansonsten kannst du überall Vögel in der Extremadura beobachten.

 

Oft bin ich einfach drauf los gelaufen, durch die Wiesen oder zu einem der vielen Stauseen und habe immer unzählige Vögel gesehen. Sogar in Städten wirst du interessante Sichtungen machen, wie ich am Fluss in Plasencia (Wellenastrik, Wiedehopf).

 

Im Frühling kannst du Weißstörche besonders schön im Naturpark Los Barruecos beobachten, wo sie auf den Granitfelsen nisten. Ansonsten haben sie Nester in vielen Orten wie in Badajoz, Jerez de los Caballeros, Plasencia, Trujillo oder Brovales auf Kirchtürmen oder Strommasten gebaut.

 

Wann ist die beste Zeit, um Vögel zu beobachten?

Das ist der Frühling, wenn alle Vögel mit dem Nestbau, der Brut und der Aufzucht ihrer Jungen beschäftigt sind.

 

In der Extremadura brühten sehr viele Weißstörche, die gerne in Dörfern nisten, wo du sie oft aus großer Nähe beobachten kannst. Eine Rarität sind die Brutkolonien des Schwarzstorches, Mönchsgeier und Schmutzgeier in der Extremadura, am häufigsten wirst du jedoch Gänsegeier sehen.

 

Im Winter hast du die Chance einige Zugvögel zu beobachten, die in der Extremadura überwintern oder nur durchziehen, wie der Rote Milane, Kraniche und viele mehr.

 

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Naturpark Monfragüe: Geier, Adler & Wanderungen

Ein absolutes Highlight für viele ist der Besuch vom Naturpark Monfragüe, der sowohl landschaftlich, als auch durch seine Tiere begeistert. Ein abgelegenes Stück Land mit grünen Wiesen, vielen Steineichen und einigen Korkeichen, das vom Fluss Tajo durchgekreuzt wird, an dessen Ufer steile Felsen emporragen.

 

Mit dem Auto oder zu Fuß kannst du den Naturpark erkunden, immer auf der Ausschau nach Vögeln, denn für seinen Vogelreichtum ist Monfragüe bekannt.

 

Welche Tiere kannst du in Monfragüe sehen?

Unter den großen Vögel ist am häufigsten der Gänsegeier, der das ganze Jahr über in den Felsnischen lebt. Aber im Park gibt es auch eine kleine Gruppe des seltenen Spanischen Kaiseradler, Habichtsadler, Schlangenadler, Mönchsgeier, Schmutzgeier und Schwarzstorch. Viele davon sind wahre Giganten der Lüften mit teilweise Flügelspannweiten von 2,50 Meter und mehr.

 

Ansonsten bin ich zu Fuß unzähligen Rehen und Hirschen begegnet, die nicht sonderlich scheu waren. Im Park leben noch Wildschweine, dessen Spuren ich nur gesehen habe, Füchse und die nachtaktive Ginsterkatze.

 

Welche Orte musst du dir in Monfragüe anschauen?

Nicht verpassen darfst du den Geierfelsen (Salto del Gitano), eine 300 Meter hohe Klippe an einer Flussbiegung, wo du garantiert die meisten Geier im Park sehen wirst. Von hier aus kannst du zu Fuß hoch zur Burgruine Castillo de Monfragüe laufen, von wo du eine fantastische Aussicht auf den Park hast. Oft fliegen die Geier nah an der Burg vorbei, so dass du sie sehr gut beobachten kannst.

 

Das sind die beiden Highlights von Monfragüe, die sich auf dem 16 Kilometer langen Wanderweg „Ruta Roja“ befinden, von dem du nur ein Teilstück laufen kannst. Dein Auto kannst du unterhalb von der Burg oder an der Brücke parken.

 

Ansonsten lohnt sich noch die Wanderung auf der „Ruta Amarilla“, die im Dorf Villareal de San Carlos startet, wo es ebenfalls Parkplätze gibt. Dieser Weg führt dich durch Steineichenhaine zum Stausee, unterwegs hast du viele schöne Aussichten auf den Fluss Tajo und hoffentlich Vögel.

 

Mit dem Auto kannst du noch weitere Aussichtspunkte im Park ansteuern wie den Mirador La Bascula, Mirador De La Higuerilla und Mirador de la Portilla del Tietar.

 

Anreise und Unterkunft in Monfragüe

Am besten kommst du mit einem Auto, um den Park zu erkunden, und machst einen Tagesausflug hierher. Monfragüe liegt auf der Straße zwischen Plasencia und Trujillo. Ohne Auto musst du den Bus von Plasencia nach Torrejón El Rubio nehmen, der im Dorf Villarreal de San Carlos hält. Dieser fährt nur wochentags morgens hin.

 

  Übernachtungsmöglichkeiten im Naturpark sind rar, am ehesten findest du etwas in Villareal de San Carlos.

 

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Los Barruecos: Granitfelsen & Störche

Eintritt: kostenlos

 

Nur 15 Kilometer westlich von Cáceres liegt der Naturpark Monumento Natural Los Barruecos, zu dem sich besonders im Frühling ein Ausflug lohnt. Dann nisten nämlich Weißstörche auf einigen der Granitfindlingen, die zahlreich im Park zu finden sind. In der Umgebung sind genug Weideflächen und Seen, wo sie Futter für ihren Nachwuchs finden.

 

Die Seen wurden im 18. Jahrhundert von Schäfern angelegt, um Wolle zu waschen und damit die Schafe eine Trinkstelle hatten, auch in den trockenen Monaten. Mittlerweile ist das Areal zu einem wichtigen Rückzugsgebiet für Vögel geworden. Im November habe ich zwar nur zwei Weißstörche, dafür aber mehrere Wiedehopfe, Blauelstern, Eisvögel und vorbeifliegende Greifvögel (Roter Milane, Gänsegeier) gesehen.

 

Der Park ist durchzogen von unzähligen Pfaden, auf denen du die teils skurril geformten Felsen bewundern kannst, besonders im südlichen Teil, nicht weit von den Storchennestern.

 

Fun Fact: Eine der großen Schlachtszenen in der 7. Staffel von „Game of Thrones“ wurde hier gedreht.

 

Wie kommst du zu Los Barruecos?

Es fahren keine Busse direkt zum Naturpark. Stattdessen kannst du einen Bus von Cáceres nach Badajoz nehmen und in Malpartida de Cáceres aussteigen. Wann Busse fahren und wie viel sie kosten, kannst du auf Omio* nachschauen. Vom Dorf sind es nur 3 Kilometer bis zu Los Barruecos. Ich habe auf dem Weg bereits diverse Vögel entdeckt, besonders Blauelstern und Wiedehopfe.

 

Badajoz & Jerez de los Caballeros – Geheimtipps

Bist du mit einem eignen Fahrzeug unterwegs, gibt es noch viele weitere interessante Ecken, die du in der Extremadura besuchen kannst. Mit öffentlichen Verkehrsmittel ist es jedoch aufwendig oder sogar unmöglich diese Orte zu erreichen.

 

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Badajoz

Mein Reiseführer behauptet zwar das Gegenteil, aber ich fand Badajoz super. Es liegt nur ein paar Kilometer von der portugiesischen Grenze entfernt, im Westen der Extremadura. Es leben circa 150.000 Menschen hier, was es zur größten Stadt der Extremadura macht.

 

Die Stadt Badajoz liegt malerisch am Fluss Guadiana, der gemächlich vorbeifließt und dessen Ufer von Schilf und Seerosen gesäumt ist. Auf beiden Uferseiten findest du eine Promenade, die zu einem Spaziergang einlädt.

 

Am Rand der Altstadt findest du eine alte Burganlage (Alcazaba), die heute von der Universität und einem Museum genutzt wird. Vor allem die Aussichten und der Rundgang über die Mauer fand ich lohnenswert.

 

Und dann hat die Innenstadt einige interessante Häuser zu bieten, wie La Giraldilla und direkt daneben Ermita de la Soledad, die auffällig bemalten Fassade der Casas Coloradas an der Plaza Alta und diese Häuser an der Kirche San Juan Bautista. Überhaupt mochte ich die entspannte Atmosphäre in der Stadt, die weit weniger von Touristen besucht wird.

 

Anreise & Unterkunft

  Der Busbahnhof liegt näher an der Innenstadt von Badajoz, als der Bahnhof für Züge. Von hier kannst du Busse nach Cáceres (1,5 Stunden), Mérida (1 Stunde), Zafra (1 Stunde) oder Sevilla (3 Stunden) nehmen. Schau mal auf Omio*, dort findest du alle Busse.

 

  In Badajoz findest du eine gute Auswahl an preiswerten Unterkünften. Schau mal auf Booking.com*, wie die Verfügbarkeit ist.

 

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Ausflug nach Portugal

Der größte Grund für mich nach Badajoz zu kommen, war jedoch, dass ich einen Ausflug nach Portugal machen wollte.

 

Von Badajoz kannst du rüber nach Portugal fahren, dir die süße Festungsstadt Elvas und die weiße Stadt Portalegre anschauen. Bevor es zurück nach Spanien geht, kannst du noch die fantastischen Aussichten vom Dorf Marvão genießen. Dann geht’s auf dem direkt Weg nach Los Barruecos und Cáceres.

 

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Jerez de los Caballeros

Etwa 60 Kilometer südlich von Badajoz findest du einen weiteren Geheimtipp der Extremadura. Die Kleinstadt Jerez de los Caballeros bezaubert mit seiner mittelalterlichen Altstadt samt Burg, Mauer, Toren und kleinen Gassen. Das Markenzeichen sind die vier ausgefallen verspielten Kirchtürme, die die Stadtsilhouette prägen.

 

Die Stadt trägt den Beinamen „de los Caballeros“, was auf deutsch übersetzt „der Ritter“ heißt. Im 13. Jahrhundert übertrug der König den Tempelrittern die Stadt, die diese bis zu ihrer Verbannung führten. Bis heute ist die Burganlage eine Hinterlassenschaft aus dieser Zeit.

 

Jerez de los Caballeros ist ansonsten der Geburtsort von zwei berühmten Konquistador: Hernando de Soto und Vasco Núñez de Balboa, dessen Pfade beide mit Francisco Pizarro kreuzten. Hernando de Soto trieb vor allem in Zentralamerika, Peru und im Südosten der USA sein Unwesen. Vasco Núñez de Balboa war ein Herumtreiber, der berühmt wurde, weil er als erster Europäer zu Fuß Panama durchquerte und den Pazifik erblickte.

 

Anreise & Unterkunft

  Am besten mit einem eignen Fahrzeug, denn soweit ich weiß, fährt kein Bus nach Jerez de los Caballeros. Alternativ kannst du dein Glück auf Blablacar oder per Anhalter versuchen.

 

  Eine schöne Unterkunft in Jerez de los Caballeros ist das Jerez Hostel*, was im klassischen Sinn kein Hostel ist, da es nur Privatzimmer anbietet. Dafür hast du aber alle Annehmlichkeiten eines Hostels wie Gemeinschaftsräume und eine Küche. Alles scheint brandneu zu sein, und ist modern eingerichtet. Und das alles für einen fairen Preis, deshalb eine klare Empfehlung.

 

 

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Extremadura: Weitere schöne Orte

Bei meiner Recherche bin ich noch über viele weitere interessante Orte gestolpert, die ich auf meiner Reise durch die Extremadura nicht angeschaut habe. Vielleicht hast du Lust hinzufahren, wenn du mit einem eigenen Fahrzeug unterwegs bist.

 

Stausee Serena

Auf Instagram habe ich Fotos vom Cerro Masatrigo, einem kegelförmigen Berg im Stausee Serena (Embalse de la Serena) gesehen. Er liegt im Osten der Extremadura, in einem abgelegenen Teil. Sicherlich ist das ein guter Ort, um Vögel zu beobachten.

 

Flussschleife Río Alagon

Im Norden der Extremadura windet sich der Fluss Alagon entlang der Grenze zur Nachbarregion Kastilien-Leon. Besonders der „Mirador Meandro del Melero“ ist spektakulär, den Aussichtspunkt erreichst du über das Dorf Riomalo de Abajo.

 

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Wanderungen im Valle de Jerte

Im Tal findest du unzählige Wanderwege, die dich die Berge hoch zu Wasserfällen und schönen Aussichtspunkten führen. Ich habe mal zwei kurze Trips herausgegriffen, aber mit etwas Recherche findest du auch längere Touren.

 

Vom Dorf Navaconcejo kannst du eine schöne 6 Kilometer Wanderung zur „Garganta de las Nogaleras“ machen, wo sich der Bach in unzähligen kleinen und großen Wasserfällen ergießt. Ein kurzer lohnenswerter Ausflug mit schönen Aussichten entlang des Weges.

 

Ein Stückchen weiter nördlich kannst du eine 7 Kilometer lange Wanderung zu Los Pilones machen, wo der Fluss über Granitfelsen hinab schießt. Der Weg führt durch lichte Wälder und kann beliebig verlängert werden. Besonders der Weg parallel zur Garganta de los Infiernos lohnt sich.

 

Diese beiden Wanderungen bin ich tatsächlich gelaufen und kann ich dir empfehlen.

 

Süße Dörfer in La Vera

Östlich von Plasencia findest du einige malerische Dörfer in der Region La Vera. Besonders beliebt sind die Dörfer Candeleda und Jarandilla de la Vera bei Wochenendausflügler aus Madrid. Von Jarandilla kannst du eine Wanderung in die umliegenden Dörfer und zu einer Schlucht (Garganta de Jaranda) machen.

 

In der Ecke befindet sich auch das Kloster von Yuste (Monasterio de San Jerónimo de Yuste, Eintritt 7 Euro), das als Ruhesitz des Kaisers Carlos V. berühmt wurde.

 

Die Extremadura ist perfekt für einen Roadtrip durch eine unbekanntere Ecke von Spanien.

 

Lass dich inspirieren, welche schönen Ecken Spanien noch zu bieten hat.

 

 

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