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El Mirador Trek zur verlorenen Stadt der Maya

In den Tiefen des Dschungels von Guatemala liegen die Überreste von El Mirador. Einst war sie die größte Stadt der Maya in der Präklassik, in der bis zu 200.000 Menschen lebten. Heute ist El Mirador überwachsen und fast vergessen. Nur wenige Forscher und Touristen machen sich per Helikopter oder zu Fuß auf den Weg zur Ruinenstadt.

 

Mich hat das Abenteuer gereizt, so bin ich fünf Tage durch den Dschungel gelaufen. Die Krönung war es oben auf der 70 Meter hohen Pyramide La Danta zu stehen, und auf ein Meer aus Bäumen zu schauen. Diesen Moment werde ich nie vergessen.

 

In diesem Artikel verrate ich dir, ob der El Mirador Trek etwas für dich ist und was dich genau erwartet.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Schau auch mal in meinen Guatemala Highlights Artikel rein, dann steigt die Vorfreude auf die Reise.

 

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Warum den El Mirador Trek machen?

Das Abenteuer ruft

Nicht jeden Tag wanderst du tagelang durch den Dschungel. Stellst dich den körperlichen Herausforderungen, der Hitze und den Mücken. Und machst dich auf die Suche nach einer vergessenen Welt, die noch viele Geheimnisse birgt.

 

Wenn das nicht nach Abenteuer klingt, weiß ich auch nicht.

 

Das Indiana-Jones-Feeling

Noch dazu hast du die Chance eine aktive Ausgrabungsstätte zu besuchen, die noch nicht viele Menschen zu Gesicht bekommen haben. Und wir reden nicht von irgendeiner, sondern von einer der größten Städte der Welt zu seiner Zeit.

 

Auf dem Trek wirst du viel über die Mayas lernen und Einblicke in eine andere Welt bekommen.

 

Magischer Moment

Die Krönung des Treks ist es dann in El Mirador anzukommen und oben auf der 70 Meter hohen Pyramide La Danta zu stehen. In alle Himmelsrichtungen wirst du bis zum Horizont nur Bäume sehen. Es ist ein erhabenes Gefühl über allem zu thronen, und gleichzeitig sehr ehrfürchtig.

 

Es ist verrückt zu sehen, wozu Menschen vor Zweitausend Jahren fähig waren und erschreckend zugleich, wie schnell diese Hochkultur von der Erde verschwunden ist.

 

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Die Ausgrabungen

El Mirador ist die größte Stadt der Mayas aus der Präklassik und umfasst etwa 35 Bauten. Darunter ist die 70 Meter hohe Pyramide La Danta, die eine der größten Pyramiden der Welt ist (Cholula in Mexiko ist übrigens die größte).

 

Außerdem zeichnet sich El Mirador durch seine Stuckarbeiten aus, die vor einigen Jahren freigelegt wurden. Wegen seiner Größe und Details hat mich El Mirador mehr begeistert, als Tikal.

 

Noch mehr Hintergrundinformationen zu El Mirador findest du auf Wikipedia.

 

Disconnect

Tagelang wirst du im Dschungel verbringen, abseits von jeglicher Zivilisation. Du wirst in den Camps der Forscher übernachten, die nur mit dem Nötigsten ausgestattet sind. Es gibt kein fließendes Wasser, Internet oder Strom. Und doch hast du alles, was du brauchst. Es tut sogar gut, für ein paar Tage mit weniger auszukommen.

 

Die Tiere

Ein Highlight sind sicher die Tiere, die du am Wegesrand siehst. So haben wir vor allem rund um El Mirador viele Affen, Nasen- und Waschbären, Tukane, Papageien, blaue Truthähne, Spinnen und Spuren von Tapiren gesehen.

 

Aber nicht alles war super auf dem Trek und ich kann ihn nicht jedem empfehlen.

 

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Der Weg ist eintönig

Selten bin ich durch so einen langweiligen Wald gelaufen. Er ist nicht besonders dicht oder beeindruckend. Noch dazu ist er sehr trocken und du kannst ihn überhaupt nicht mit einem tropischen Regenwald vergleichen, der voller Leben steckt.

 

So läufst du zwei Tage lang stur vor dich her und dann wieder zwei Tage zurück. Ich hatte das Glück, eine tolle Gruppe zu haben, so haben die Unterhaltungen Abwechslung gebracht. Ohne mag ich es mir nicht vorstellen.

 

Insgesamt musst du Spaß am Gehen haben, um es zu genießen. Anspruchsvoll oder besonders anstrengend ist der Weg in der Trockenzeit nicht, so schafft ihn jeder fitter Mensch. Wenn du Hitze nicht gut verträgst, wirst du zeitweise jedoch etwas leiden.

 

Der El Mirador Trek ist etwas für dich, wenn…

Du ein Abenteuer suchst, gerne wandern gehst, nicht anspruchsvoll bist und etwas außergewöhnliches erleben willst.

 

Andere Leute, die den Trek gelaufen sind, waren begeistert, weil sie noch nie etwas vergleichbares gemacht haben. Das kann ich bei mir nicht behaupten, aber trotzdem habe ich den Trek genossen. Ein Guatemala-Must-Do ist der El Mirador Trek für mich jedoch nicht. Verpassen hingegen darfst du die Acatenango Vulkantour in Antigua nicht.

 

So jetzt weißt du hoffentlich, ob du den Trek machen willst. Nun verrate ich dir noch, alles was du über den Trek wissen musst.

 

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Alle Infos zum El Mirador Trek

Welche Treks gibt es?

Tatsächlich gibt es viele Weg zu den Ruinen von El Mirador und es ist bei weitem nicht die einzige Ausgrabungsstätte in der Region, so kannst du El Mirador noch mit anderen Ausgrabungsstätten verbinden.

 

Der Klassiker ist jedoch der fünftägige Trek, der von Carmelita über El Tintal zu El Mirador führt. Für diesen findest du die meisten Angebote in Flores.

 

Es gibt zwar eine 6-tägige Variante davon, wo du einen anderen Rückweg nimmst, aber dieser ist nicht unbedingt besser. Denn das Highlight des Treks ist auf jeden Fall El Mirador und nicht der Weg dorthin. Und nach ein paar Tagen sehnen sich alle nach einer ordentlichen Dusche und einem Bett.

 

Spielt Geld keine Rolle, kannst du mit einem privaten Guide deine eigene Route zusammenstellen.

 

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Der 5 Tages-Trek zu El Mirador

Und so sieht die Tour im Detail aus.

 

Am ersten Tag geht es früh morgens los, gegen 5 Uhr Tour trifft sich gewöhnlich die Gruppe, um gemeinsam in einem Minivan nach Carmelita zu fahren. Für die Strecke brauchst du etwa drei Stunden, wobei ein Großteil eine Dirtroad ist.

 

Bevor es los geht, gibt es ein reichhaltiges Frühstück und die Packtiere werden beladen. Für die 17 Kilometer bis zum ersten Camp in El Tintal läufst du etwa vier bis fünf Stunden, so dass du schon nachmittags ankommst. Zum Sonnenuntergang geht es dann auf die Pyramide.

 

Der nächste Tag startet früh, damit ihr euch vor sieben Uhr auf den Weg machen könnt. Am zweiten Tag stehen 22 Kilometer auf dem Programm, mit einem Stopp an den Ruinen von La Muerta. Nachmittags kommst du im Camp vom El Mirador an, wo du zwei Nächte bleibst.

 

Den dritten Tag verbringst du komplett vor Ort, zusammen mit dem Guide erkundet ihr die große Ausgrabungsstätte. Jeweils den Sonnenauf- und untergang werdet ihr von einer Pyramide aus schauen.

 

Zurück geht es den gleichen Weg in zwei Tagen und die letzte Nacht verbringst du in El Tintal. In Carmelita bist du zur Mittagszeit, wo ihr ein letztes Mal zusammen zu Mittag esst, bevor es zurück in die Zivilisation nach Flores geht, wo du nachmittags ankommst.

 

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Wann ist die beste Reisezeit?

In der Trockenzeit von Dezember bis Juni sind die einfachsten Bedingungen zum Wandern. Es ist trocken und es gibt deutlich weniger Moskitos. Außerdem sind zu dieser Zeit die meisten Backpacker in Guatemala unterwegs und es sollte kein Problem sein, andere Leute zum Mitwandern zu finden.

 

In der Regenzeit wird der Weg sehr schlammig, was das Vorwärtskommen enorm erschwert. Einziger Vorteil im Juli und August ist, das in dieser Zeit die Forscher vor Ort sind, um ihre Arbeit fortzusetzen. Es ist sicher faszinierend ihnen über die Schulter zu schauen.

 

Was kostet der El Mirador Trek?

Für den 5-Tages-Trek zahlst du um die 1.800 GTQ, was etwa 215 Euro sind. Noch vor ein paar Jahren war es deutlich günstiger, aber die einzelnen Anbieter haben sich auf einen gemeinsamen Preis geeinigt. Ich habe meine Tour damals über das Hostel Los Amigos gebucht und war mit allem zufrieden.

 

Was beinhaltet die Tour?

Eigentlich alles, was du brauchst: einen spanisch sprechenden Guide, den Transport von Flores nach Carmelita und zurück, das Essen und Trinkwasser, die Maultiere, das Camp mit Zelten, Matte und Schlafsack.

 

Nur für die Dusche musst du extra zahlen, für einen 20-Liter-Eimer Wasser zahlst du 10 GTQ. Ansonsten ist da noch das Trinkgeld, was natürlich freiwillig ist.

 

Die Camps

Übernachten wirst du in den Camps der Archäologen, wo es bereits Hütten zum Kochen und Lagerräume gibt. Trotzdem ist natürlich alles sehr einfach, so gibt es nur ein Plumpsklo, kein fließendes Wasser und Strom. Selber schläfst du im Zelt, das du dir wahrscheinlich mit anderen teilen wirst.

 

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Was mitnehmen?

Kleidung fürs Wandern

In der Trockenzeit ist es tagsüber heiß und schwül, daher sind kurze luftige Klamotten am angenehmsten. Mir wurde zwar empfohlen langärmlige Sachen zu tragen, um mich vor Mücken zu schützen, aber das fand ich viel zu heiß und unangenehm. Daher bin ich in den kommenden Tagen mit kurzen Sachen gelaufen und habe mich gut mit Mückenspray* eingesprüht.

 

Da der Weg nicht sehr anspruchsvoll ist, reichen bequeme Turnschuhe vollkommen aus, in denen du gut laufen kannst. Von Trekkingsandalen würde ich dir wegen den Schlangen eher abraten. Halte immer die Augen offen, einer aus unserer Gruppe ist fast auf eine drauf getreten.

 

Mücken und Zecken

Im Februar waren relativ wenig Mücken unterwegs, was angenehm war, in der Regenzeit wird das anders sein. Bring ausreichend viel Mückenspray mit, was auch Zecken abschreckt, denn diese lauern am Wegesrand auf den Blattspitzen. Wenn du genau hinschaust, findest du sicher eins, was von 50 bis 100 Baby-Zecken bevölkert ist. Diese sind winzig klein, meist nur 1 Millimeter groß.

 

In den Pausen habe ich immer meine Beine und Arme nach Zecken abgesucht. Insgesamt hatte ich sicher über 20 Zecken, die ich einfach mit den Fingernägeln entfernt habe, besser wäre noch eine Pinzette gewesen. Aber keine Panik, nicht jeder hatte so viele und manche hatten sogar gar keine. Halt einfach die Augen offen.

 

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Packliste Tagesrucksack

In deinen Tagesrucksack gehört nur das Nötigste, wie ein bis zwei Liter Wasser, Kamera, Mückenspray, Sonnenschutz, Pflaster, etwas Toilettenpapier und vielleicht Snacks, wobei es eigentlich ausreichend viel Essen im Laufe des Tages gibt.

 

Da du meist im Schatten der Bäume läufst, brauchst du nicht mal unbedingt Sonnencreme auftragen. Feuchte Tücher sind gut, um sich vor dem Essen, die Hände sauber zu machen.

 

Packliste Hauptgepäck

Der Rest wird von den Packeseln getragen. Nimm trotzdem nur das Nötigste mit.

 

Abends tut es gut den Füßen etwas Luft zu geben, nimm also Flip Flops mit. Wirklich kalt wird es nachts nicht, aber gerade auf den Pyramiden zum Sonnenuntergang wehte manchmal ein frischer Wind. Ein Pullover ist also keine schlechte Idee.

 

Ansonsten ist eine Stirnlampe* wichtig, da du im Dunkeln herumläufst und freie Hände auf der Toilette brauchst. Da es unterwegs keinen Strom gibt, solltest du Ersatzakkus oder eine Powerbank mitbringen, damit du Fotos machen kannst.

 

Im Camp gibt es einfache Duschmöglichkeiten, denk also an Handtuch und Seife, die am besten natürlich abbaubar ist.

 

Zum Campen wird dir alles gestellt. Ein Hüttenschlafsack* ist jedoch aus hygienischen Gründen nett und Oropax, wenn du einen leichten Schlaf hast. Einige sind von den Brüllaffen oder den Mitreisenden nachts wach geworden.

 

Viel Spaß!

 

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Als Reiseführer kann ich dir den Lonely Planet für Guatemala* in Englisch empfehlen. Reist du durch mehrere Länder ist der Zentralamerika Guide* besser, in Englisch* ist er etwas günstiger.

 

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