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Costa de la Luz: Die Atlantikküste von Andalusien

An der Costa de la Luz findest du die schönsten Strände von Andalusien. Weitere Highlights an der Costa de la Luz sind der Surferort Tarifa, das historische Cádiz, sowie die unverbaute und naturbelassene Küste. Es ist eine wunderschöne Ecke von Andalusien, die perfekt für einen Roadtrip oder als Ergänzung zu deinem Backpacking Trip durch Andalusien ist.

 

Das sind die schönsten Orte an der Costa de la Luz von der portugiesischen Grenze über Sevilla bis nach Tarifa, an der Straße von Gibraltar.

 

Inhaltsverzeichnis

 

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Die Costa de la Luz in Spanien

Wo ist die Costa de la Luz?

Die Costa de la Luz ist die Atlantikküste von Andalusien. Sie startet an der portugiesischen Grenze und reicht bis nach Tarifa, dem südlichsten Zipfel von Spanien. Von hier aus kannst du bereits Marokko sehen und die Straße von Gibraltar beginnt.

 

Warum an die Costa de la Luz reisen?

Der Tourismus an der andalusischen Atlantikküste hat sich viel später entwickelt, als am Mittelmeer. So wurden die Fehler der Vergangenheit hier nicht wiederholt und die Küste wurde nicht mit Hotelbunkern zugebaut. Stattdessen findest du hier naturbelassene Strände mit Dünen und Pinien. Auch münden hier einige Flüsse ins Meer, die große Feuchtgebiete und einen wichtigen Lebensraum für Vögel geschaffen haben.

 

Im südlichen Teil der Costa de la Luz weht beständig ein guter Wind, was vor allem Windsurfer und Kitesurfer freut, die rund ums Jahr sich in Tarifa auf dem Wasser tummeln. Ansonsten befinden sich an der Costa de la Luz nette Städte, dessen Altstädte einen andalusischen Flair haben. Das rundet das Angebot der Costa de la Luz ab.

 

Beste Reisezeit für die Costa de la Luz

Meine Empfehlung: Frühling (April, Mai) & Herbst (Oktober, November)

 

Die Costa de la Luz kannst du ganzjährig besuchen, da sie selbst im Winter milde Temperaturen hat. Jedoch fällt in dieser Jahreszeit der meiste Regen, die Sommer sind hingegen trocken und warm. Die Höchsttemperaturen werden im Juli und August erreicht, dann sind es in Huelva über 30 Grad, im windigen Tarifa sind es lediglich 25 Grad.

 

Im Sommer ist an der Costa de la Luz die Hochsaison, wenn du es ruhiger magst, musst du im Frühling oder Herbst kommen.

 

Im Frühling steigt das Thermometer tagsüber auf 20 bis 25 Grad mit viel Sonne und seltenen Schauern. Das sind angenehme Temperaturen, nur das Meer ist noch kalt. Wenn du Baden gehen willst, ist der Herbst besser. Dann ist das Meer noch warm vom Sommer und tagsüber werden es 25 bis 30 Grad. Es ist meist sonnig und regnet kaum.

 

Wie kommst du an die Costa de la Luz?

An der Costa de la Luz gibt es zwei Flughäfen, die von Deutschland angesteuert werden: Jerez de la Frontera und Gibraltar. Alternativ kannst du nach Sevilla fliegen, was nicht weit von der Costa de la Luz entfernt liegt und gut mit dem Bus zu erreichen ist. Wenn du den westlichen Teil der Costa de la Luz besuchen willst, kommst du sowieso in Sevilla vorbei.

 

Brauchst du ein Auto für die Costa de la Luz?

Nein, die wichtigsten Orte sind per Bus und teilweise sogar Zug zu erreichen. Gerade wenn du dich auf den östlichen Teil der Costa de la Luz konzentrierst, lässt es sich zudem gut in eine Rundreise durch Andalusien integrieren. Von Sevilla über Cádiz und Tarifa kannst du weiter nach Ronda, Málaga und Cordoba fahren.

 

Ein Mietauto* ist natürlich von Vorteil, wenn du kleinere Ortschaften und abgelegene Strände ansteuern willst. Die Costa de la Luz hat so viele interessante Orte zu bieten, dass du deinen kompletten Urlaub in diesem Teil von Andalusien verbringen kannst. Beide Reisearten haben daher ihre Vorzüge.

 

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Costa de la Luz: Die schönsten Orte

Tarifa

Am südlichsten Punkt des spanischen Festlandes liegt Tarifa, an der Straße von Gibraltar, wo der Atlantik auf das Mittelmeer trifft. Die Meerenge ist hier so schmal, dass du Afrika mit bloßem Auge sehen kannst. Bis zur marokkanischen Küste sind es lediglich 14 Kilometer.

 

Windsurfing in Tarifa

Das schafft die besten Bedingungen für beständigen Wind, so zählt Tarifa zu einem der Top-Windsurfing-Spots in Europa. Entweder der Wind bläst von der Sahara rüber oder vom Atlantik. So tummeln sich das ganze Jahr über Windsurfer, Kitesurfer und Wingsurfer im Meer rund um Tarifa.

 

Interessant fand ich die Wingsurfer, die mit Hilfe eines in der Hand gehaltenen Segels und Foil-Board surfen. Die Idee ist zwar nicht neu, aber erst mit dem Aufkommen des Foil-Boards war es möglich, da der Widerstand geringer ist.

 

Wer will kann gleich mit ins Wasser springen, denn Surfschulen gibt es in Tarifa zu genüge.

 

Der Charme von Tarifa

Auch Nicht-Surfern wird Tarifa gefallen, denn es liegt an einem der schönsten Ecken der Costa de la Luz. So ist das Umland kaum besiedelt und naturbelassen. Die weißen Sandstrände mit dem türkisfarbenen Meer gehen in Dünen und Pinienwälder über. Wo du schöne Strandspaziergänge machen oder einfach die durchfahrenden Schiffe und Surfer beobachten kannst.

 

Tarifa selber strahlt diesen entspannten Vibe aus, den nur Surferorte haben. Zudem hat es eine nette Altstadt mit einem altem Stadttor, einer Burg und verwinkelten Gassen, wo du süße Cafés, Tapas Bars und Shops findest. In Kombination mit dem Strand ist es ein perfekter Ort zum Relaxen.

 

 

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Valdevaqueros & Bolonia

Die schönsten Strände der Region findest du in Valdevaqueros und Bolonia, welche nur ein Stückchen nordwestlich von Tarifa liegen. Beides Traumstrände, die umgeben von Natur sind und eine hohe Düne haben. Auch bei Surfern sind sie beliebt, als ich im Dezember am Strand von Valdevaqueros war, habe ich hunderte Surfer auf dem Wasser gesehen. In Bolonia stehen außerdem die Überreste einer alten Römersiedlung.

 

Am einfachsten erreichst du die Strände mit einem Auto. Im Juli und August fährt ansonsten ein Bus von Tarifa nach Valdevaqueros. Und die dritte Option ist sich ein Fahrrad in Tarifa zu leihen, bis nach Valdevaqueros sind es nur 13 Kilometer und weitere 12 Kilometer nach Bolonia.

 

Ausflug nach Marokko

Ansonsten kannst du von Tarifa einen Tagesausflug nach Afrika unternehmen. In einer guten Stunde bringt dich die Fähre von Tarifa nach Tangier in Marokko. Die Fähren pendeln tagsüber regelmäßig hin und her. So kannst du morgens rüber fahren, dir die Stadt anschauen und abends zurück in Spanien sein.

 

Denk dran deinen Reisepass mitzubringen.

 

Anreise nach Tarifa

Mit dem Bus kannst du von Sevilla (3 Stunden, 22 Euro) und Malaga (2 Stunden, 18 Euro) nach Tarifa fahren. Im Anschluss kannst du die Costa de la Luz bereisen, vom Busbahnhof in Tarifa werden Verbindungen nach Conil de la Frontera (1 Stunde, 6,40 Euro) und Cádiz (1,5 Stunden, 13 Euro) angeboten. Schau mal auf Omio* oder direkt auf der Webseite des Busunternehmens Comes.

 

Schöne Unterkünfte in Tarifa

Alleinreisenden kann ich das Ohana Tarifa Hostel* empfehlen. Ein nettes kleines Hostel mit schöner Küche, wo man sich abends trifft. Die Mehrbettzimmer sind mit Schlafboxen samt Vorhängen und Schließfächern ausgestattet. Alles ist sauber und schön hell.

 

Seid ihr zu zweit unterwegs, könnt ihr euch für das gleiche Geld ein nettes Privatzimmer holen, wobei das von der Saison abhängt. Ein modernes Hotel ist das Dori Rooms Hostal*, was zentral in Tarifa liegt und eine stylische Inneneinrichtung hat. Bis in die Altstadt und zum Strand ist es nicht weit, zudem findest du leicht einen kostenlosen Parkplatz auf der Straße.

 

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Conil de la Frontera

Die nächsten Stopps sind optional.

 

Barbate & Vejer de la Frontera

Bist du mit dem Auto unterwegs kannst du zwei zusätzliche Stopps auf dem Weg nach Conil einlegen.

 

Barbate ist ein ruhiger Ort am Meer, von dem du einen wunderschönen Spaziergang rüber ins Nachbardorf Los Caños de Meca unternehmen kannst. Der Weg führt durch einen Pinienwald und zwischendurch vorbei an Steilküste, von der du schöne Aussichten auf das Meer hast. Der Ort Los Caños de Meca hat einen schönen Strand, eine entspannte Atmosphäre und ist beliebt bei Surfern.

 

Zurück an der Hauptstraße von Barbate kannst du das malerische Hügeldorf Vejer de la Frontera besuchen, das eines der Pueblos-Blancos (Weißen Dörfer) von Andalusien ist. Ein typisches weißes Dorf mit schmalen Gassen, Cafés und Shops. Besonders schön fand ich die Aussicht von der maurischen Burg.

 

  Wer will kann im weißen Hügeldorf Vejer de la Frontera übernachten. Eine schöne Unterkunft ist das La Botica de Vejer*, ein süßes kleines Hotel mit grandiosen Aussichten. Besonders zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang ist die Stimmung bezaubernd.

 

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Conil de la Frontera

Die weiße Stadt Conil ist ein beliebter Badeort an der Costa de la Luz, wo du einen entspannten Strandtag einlegen kannst. Der Strand ist breit und du kannst stundenlang an ihm spazieren gehen. Im Norden schließt sich eine Steilküste an, wo ich im Dezember unzählige Gleitschirmflieger gesehen habe.

 

In der Nebensaison ist Conil ein verschlafener Ort.

 

  Zum Übernachten für Backpacker ist das TAKE SURF Hostel Conil* am besten. Ein modernes freundliches Hostel, was ebenfalls eine Surfschule betreibt. Die Mehrbettzimmer sind mit Schlafkojen ausgestattet und es gibt einen netten Gemeinschaftsraum und eine Küche.

 

Für Paare ist das Hostal La Mina* eine schöne Unterkunft am Rande von Conil de la Frontera. Die Zimmer sind hell, sauber, modern und gemütlich. Das Highlight vom Hotel ist die Dachterrasse.

 

  Mit dem Bus kannst du weiter nach Cadiz fahren, die Fahrt dauert eine Stunde.

 

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Cádiz

Cádiz gehört zu den Must-see Orten an der Costa de la Luz, wo dich eine prachtvolle Altstadt und ein netter Stadtstrand erwartet. Ein Tag sollte für Cádiz ausreichen, da sie nicht sonderlich groß ist.

 

Die Stadt Cádiz liegt auf einer schmalen Landzunge und ist umgeben vom Meer. Wegen ihrer außergewöhnlichen Lage, wurde sie schon früh besiedelt und als Hafenstadt genutzt. Bis heute befindet sich auf der geschützten Seite der Hafen, dann schließt die dicht bebaute Altstadt an und zum Meer hin erstreckt sich ein schmaler Sandstrand.

 

Die Altstadt von Cádiz ist wunderschön mit ihren prachtvollen Häusern, der imposanten Kathedrale und den schmalen Gassen. Lass dich einfach treiben und halte Ausschau nach dem Rathaus und dem Theater Gran Teatro Falla. In der Markthalle Mercado Central kannst du zwischendurch etwas essen, hier gibt es leckere Tapas.

 

An der Spitze der Landzunge befinden sich die Festungen, das Castillo de San Sebastian und Castillo de Santa Catalina. Beide waren Bollwerke zur Verteidigung der Stadt, genauso wie das alte Stadttor Puertas de Tierra, am südlichen Ende der Altstadt.

 

Karneval in Cádiz

Kaum eine Stadt feiert so ausgelassen Karneval in Andalusien wie Cádiz, jedoch anders als gedacht. In Cádiz gibt es Musikwettbewerbe, wo unterschiedliche Musikkapellen, Chöre und satirische Sänger gegeneinander antreten. Quasi wie ein Büttenredner nur mit musikalischer Untermalung (so stelle ich es mir zu mindestens vor).

 

Nach tagelangen Auftritten findet donnerstags (Weiberfastnacht) das Finale statt und am Freitag werden die Gewinner im Theater gekürt. Am Wochenende ziehen dann kostümierte Gruppen mit Musik in einem Umzug durch die Straßen von Cádiz, was ein wenig an unseren Straßenkarneval erinnert.

 

Der nächste Karneval wird vom 8. bis 18. Februar 2024 in Cádiz gefeiert.

 

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Die Bucht von Cádiz

In die geschützte Bucht von Cádiz müden gleich mehrere kleine Flüsse, so dass ein großes Feuchtgebiet entstanden ist, wo sich viele Wasservögel tummeln. Die Artenvielfalt ist wirklich enorm und im Winter kannst du hier sogar Flamingos sehen. In einigen Ecken gibt es Wege durch die Salinen und Wasserkanäle, von wo du gut Vögel mit einem Fernglas* beobachten kannst.

 

Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, kann ich dir diesen Rundweg in San Fernando und den Los Toruños Natural Park empfehlen, wo ich nebenan in den Salinen Flamingos gesehen habe (genau hier).

 

Anreise & Unterkunft in Cádiz

  Das Planeta Cadiz Hostel* ist ein Top-Hostel mit cooler Dachterrasse, Küche und Chill-Bereich drinnen. Die perfekte Base, um die Stadt zu erkunden und zum Strand zu gehen. Abends lernst du schnell neue Leute auf dem Dach kennen. Es lohnt sich die Preise zu vergleichen, manchmal ist Hostelworld* günstiger.

 

Wer keine Lust auf ein Hostel hat, kann hier übernachten. Die Pensión Cádiz* bietet einfache, kleine Zimmer mitten in der Altstadt zu einem sehr fairen Preis. Was perfekt für eine Nacht in Cádiz ist.

 

  Vom Busbahnhof in Cádiz kannst du mit dem Bus weiter nach Jerez de la Frontera (1 Stunde) oder direkt nach Sevilla (1:45 Stunden, 14,50 Euro) fahren. Es fährt zwar auch ein Zug nach Sevilla, aber der ist teurer.

 

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Jerez de la Frontera

Jerez ist eine interessante Kleinstadt, die nicht von Touristen überrannt wird und überraschend viel zu bieten hat. Von Sherry, Flamenco, Pferden bis zu Motorsport ist alles mit dabei. Ich habe es vor allem genossen durch die Altstadt zu streifen, die ein andalusisches Flair mit einem bunten Mix aus Baustilen hat. Zu den Highlights von Jerez zählen die Kathedrale und die Festung Alcázar.

 

Ansonsten kannst du eine Führung und Weinprobe bei Tío Pepe machen, eine der führenden Hersteller von Sherry. Dies ist ein Likörwein aus Weißwein, der nur in dieser Region hergestellt wird. An der Königlich-Andalusische Reitschule werden ansonsten regelmäßig Vorführungen der talentierten Dressurpferde veranstaltet. Jerez ist für seine Pferdezucht bekannt.

 

Im Februar oder März findet dann das zweiwöchige Flamenco Festival statt, wo es Tanzwettbewerbe und Shows gibt. Außerdem kannst du selber lernen, Flamenco zu tanzen. Ende April wird dann noch der Große Preis von Spanien in Jerez ausgetragen, ein international renommiertes Motorradrennen.

 

Anreise & Unterkunft

  Falls du in Jerez landest, kannst du vom Flughafen mit dem Zug zum Hauptbahnhof von Jerez fahren. Per Bus kommst du ins nahegelegene Cádiz (1 Stunde) oder nach Sevilla (1:15 Stunden, ab 9 Euro, mit Comes oder Flixbus).

 

  Das Hostel Vivian’s Guest House* befindet sich mitten in der Altstadt in einem traditionellen Haus mit wunderschönen Fliesen. Besonders gut haben mir die Dachterrasse und die Sitzgelegenheiten im Innenhof gefallen. Die Mehrbettzimmer haben bequeme Betten und sind schön hell.

 

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Sevilla

Für mich gehört Sevilla zu den schönsten Städten in Andalusien.

 

Zu den Top-Sehenswürdigkeiten Sevillas zählen die Kathedrale von Sevilla, die die größte gotische Kathedrale der Welt ist. Mein persönliches Highlight war der Real Alcázar, der königliche Palast mit seinen prachtvollen Innenhöfen und Gärten, der mich ein wenig an die Alhambra erinnert hat. Dann darfst du den großzügigen Plaza de España mit seinen farbenfrohen mit Fliesen (Azulejos) verzierten Arkadengang nicht verpassen.

 

In der Altstadt kannst du dich in dem Gewirr aus Gassen verlieren und in einer der unzähligen Tapas Bars stärken. Besuche eine der prachtvollen Stadtpaläste wie die Casa de Pilatos. Den Sonnenuntergang würde ich dann vom Metropol Parasol schauen, eine moderne pilzförmige Holzstruktur, die aus einem der Plätze hinauswächst.

 

Nimm dir zwei bis drei Tage Zeit für Sevilla. Weitere Inspirationen und Tipps findest du hier und hier.

 

Anreise nach Sevilla

  Falls du mit dem Flugzeug nach Sevilla gekommen bist, bringt dich ein Bus in 45 Minuten für 4 Euro in die Innenstadt zum Busbahnhof am Plaza de Armas.

 

Innerhalb von Andalusien steht dir der Zug und der Bus zur Auswahl, wobei Busse meist günstiger sind. Zugverbindungen gibt es in die größeren Städte wie Huelva (1,5 Stunden), Cádiz (1:45 Stunde), Córdoba (45 bis 80 Minuten), Granada (3:15 Stunden) oder Málaga (2,5 Stunden).

 

Die Busse steuern darüber hinaus noch mehr Orte in Andalusien an, wie El Rocío (1,5 Stunden, 7 Euro, mit Damas), Huelva (1,5 Stunden, 10 Euro, mit Damas), Cádiz (1:45 Stunden, ab 10 Euro), Córdoba (2 Stunden, 18 Euro, mit Alsa), Granada (3 Stunden) oder Málaga (2,5 Stunden, 25 Euro, mit Alsa).

 

Mit Flixbus* kannst du von Sevilla auch weiter nach Faro, an die Algarve von Portugal, fahren.

 

Wo kannst du in Sevilla übernachten?

Sevilla hat eine große Auswahl an fantastischen Hostels. Die Preise für ein Bett im Dorm starten bei 15 Euro, dafür bekommst du ein einfaches ausgestattetes Hostel. Schon für ein paar Euro mehr bekommst du hingegen deutlich mehr geboten.

 

Wirklich schön und stylisch ist das Oasis Backpackers‘ Palace Sevilla*, dessen Hotspot die Dachterrasse mit kleinem Pool ist. Außerdem organisiert das Hostel Pub Crawls und andere Abendaktivitäten. Etwas ruhiger ist das U-Sense For You Hostel Sevilla (Booking.com* / Hostelworld*), was ebenfalls schöne Sitzgelegenheiten drinnen und draußen hat.

 

Noch dazu liegt das Black Swan Hostel mitten in der Altstadt und ist modern im Industrial-Style eingerichtet. Die Mehrbettzimmer sind mit Schlafboxen und Schließfächern ausgestattet. Und auch die Bäder sind modern und sauber.

 

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Minas de Riotinto

Von Sevilla kannst du einen interessanten Ausflug machen, bevor es zurück ans Meer geht.

 

Selten habe ich so eine bizarre Natur gesehen wie bei Minas de Riotinto und Nerva, sie könnte auch auf dem Mars liegen. In dem Bergbaugebiet wird schon seit 5.000 Jahren gearbeitet und vor allem Eisen, Silber und Kupfer abgebaut. Übrig geblieben sind offene Gruben, in denen bunt schillernde Mineralien zum Vorschein kommen.

 

Namensgeber für die Mine ist der Río Tinto, der rote Fluss, der hier entspringt. Schon an der Quelle zeigt sich sein blutrotes Wasser, an dessen Grund sich eine gelbe Schicht abgesetzt. Die Farben werden verursacht durch Eisen- und Kupferablagerungen, die Bakterien für die Oxidation von Sulfiden nutzen. Eine giftige Brühe, die sauer, sauerstoffarm, salzig und mit Schwermetallen verunreinigt ist.

 

Überraschenderweise leben im Fluss Mikroorganismen, was interessant für Forscher ist, da es auf der Erde selten solch extreme Ökosysteme gibt. Die NASA forschte hier ebenfalls, da wenn es Wasser auf dem Mars gibt, diesem sehr ähnlich sein könnte. Auch testen sie ihre Mars-Rover für zukünftige Missionen auf dem Gelände.

 

Das Bergbaugebiet ist ein lohnenswerter Ausflug abseits der Costa de la Luz, der sich auf dem Weg von Sevilla nach Huelva leicht integrieren lässt. In Nerva kannst du dann mit einer alten Eisenbahn entlang des roten Flusses fahren, zur Quelle gehen und die alte Gruben besichtigen.

 

Anreise & Unterkunft Minas de Riotinto

  Falls du mit dem Bus anreist, komm nach Nerva, von wo du alles fußläufig erreichen kannst. Wenige Busse fahren von Nerva nach Sevilla (2 Stunden, 8 Euro, 1x täglich mit Damas) und Huelva (1:45 Stunden, 8 Euro, mit Damas). Schau mal auf den Webseiten von Omio* oder Damas.

 

  In Nerva ist lediglich eine Unterkunft auf Booking.com* zu finden. Bist du also alleine als Backpacker unterwegs, macht ein Tagesausflug von Sevilla mehr Sinn. Mit eigenem Fahrzeug findest du im nahen Umfeld weitere Übernachtungsmöglichkeiten oder du fährst noch am gleichen Tag weiter. In El Rocío gibt es nette Unterkünfte.

 

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Coto de Doñana Nationalpark & El Rocío

Der Coto de Doñana Nationalpark ist ein einzigartiger Naturraum am Ausläufer des Flusses Guadalquivir. Durch Sedimentablagerungen ist ein schützendes Dünengebiet an der Küste bei Matalascañas entstanden, so konnte sich im Hinterland ein Marsch- und Buschland, sowie kleine Wälder bilden. In den Wintermonaten werden weite Flächen überflutet und so ein riesiges Feuchtgebiet geschaffen, dass im Laufe des Sommers wieder austrocknet.

 

Dieses Gebiet war ein wichtiger Rückzugsort für viele Tiere und eine Zwischenstation oder Winterquartier für Zugvögel. Die zunehmende Wasserknappheit verändert jedoch vieles.

 

Wassermangel

2022 markiert einen Tiefpunkt für den Coto de Doñana Nationalpark, da er so trocken war wie selten und auch der Grundwasserspiegel enorm abgefallen ist. Zur Folge blieben nach Schätzung etwa die Hälfte aller Zugvögel im Herbst aus und auch der lokale Vogelbestand hat sich gravierend reduziert.

 

Warum es hier so trocken ist, hat viele Gründe. Zum einen leidet Südspanien schon seit Jahren unter einer Dürre, in der nur ein Bruchteil des normalen Niederschlags runter kommt. Auf der anderen Seite gibt es tausende illegale Brunnen, die von Bauern zur Bewässerung benutzt werden. Vor allem für den Anbau von Erdbeeren im Winter wird viel Wasser verbraucht.

 

Achte mal beim nächsten Einkauf im Supermarkt, woher die Erdbeeren im Winter kommen. Oft werden sie aus der Provinz Huelva stammen, wozu der Nationalpark gehört. Durch deinen Kauf bist du so Teil des Problems.

 

Und der dritte Faktor ist der Tourismus, an der Küste gibt es die Resortstadt Matalascañas, die ebenfalls auf die knappen Wasserreserven zurückgreift.

 

Tour durch Nationalpark

Beste Reisezeit: Winter & Frühling

 

Im Park selber gibt es mehrere Anlaufstellen, wobei es für Backpacker am einfachsten ist, nach El Rocío zu kommen. Von hier aus werden täglich geführte Touren in den Park angeboten. Am beliebtesten ist die vierstündige Classic-Tour für 33 Euro, auf der du El Rocío besuchst und mit einem Allradfahrzeug ins Grüne fährst.

 

Alle Touren müssen im Voraus gebucht werden, was du auf dieser Webseite machen kannst.

 

Die größten Chancen Tiere zu sehen, hast du im Winter und Frühling, da es in dieser Zeit am feuchtesten im Park ist. Ich habe im Dezember vor allem Stelzenvögel, Enten und eine handvoll Flamingos gesehen. Ein Highlight für mich waren Braune Sichler (schwarzer Ibis) zu sehen.

 

Tipp: Wenn du nicht viel Zeit hast, kannst du einen Tagesausflug von Sevilla in den Nationalpark und nach El Rocío* unternehmen.

 

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El Rocío

Mitten im Nationalpark liegt ein außergewöhnlicher Ort, der einem Western-Film entsprungen sein könnte.

 

In El Rocío gibt es nur Straßen aus Sand, über die nicht selten Pferdekutschen und Reiter auf Pferden traben. Die meiste Zeit des Jahres scheint der Ort vor sich hin zu schlummern, bis auf ein paar Touristen ist es ruhig hier.

 

Das ändert sich schlagartig zu Pfingsten, wenn eine halbe Millionen Pilger nach El Rocío strömen. Zur Romería El Rocío (Wallfahrt) machen sich die Menschen zu Fuß, Pferd und Kutsche auf nach El Rocío, um die Heilige Jungfrau von El Rocío zu verehren. Es muss ein einzigartiges Schauspiel sein.

 

Ein Besuch von El Rocío lohnt sich das ganze Jahr über. Dann kannst du die Wallfahrtskirche Ermita del Rocío in Almonte besuchen, durch die Straßen streifen und am See Ausschau nach Vögeln halten. Und natürlich kannst du auch eine geführte Tour in den Nationalpark machen.

 

Lohnt sich ein Besuch von Doñana?

Wenn du dir sowieso den westlichen Teil der Costa de la Luz anschauen willst, lohnt sich ein Stopp allemal, da er auf dem Weg liegt. Ansonsten werden Vogelfreunde den Ausflug in der kalten Jahreszeit sicherlich genießen, da es immer Vögel zu entdecken gibt. Ansonsten ist das einzigartige El Rocío einen Besuch wert.

 

Anreise nach El Rocío

Von Sevilla bringt dich ein Bus nach El Rocío (1,5 Stunden, 7 Euro). Um von hier aus weiter nach Huelva zu kommen, musst du zuerst einen Bus nach Rociana del Condado nehmen und von da aus weiter nach Huelva fahren. Alle Busverbindungen werden von Damas angeboten.

 

Wer will kann auch über Nacht in El Rocío bleiben. Es werden nette Privatzimmer ab 50 Euro die Nacht angeboten. Süß ist das Hospedarte Arenas de El Rocio*, was sich in einem traditionellen Haus befindet. Die Zimmer sind sauber und haben Charme.

 

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Huelva & Punta Umbría

Die Provinzhauptstadt Huelva befindet sich einen Steinwurf entfernt von der Küste, an der Mündung der Flüsse Odiel und Río Tinto. Es ist eine geschäftige Stadt und ein wichtiges Zentrum für die Wirtschaft. Für Touristen ist die nette Altstadt interessant, in der sich viele prachtvolle alte Gebäude befinden, und die lebendige Markthalle Mercado del Carmen.

 

Wer spazieren oder joggen gehen will, kann dies entlang der Flusspromenade machen. Gerade im Bereich der Holzstege kannst du viele Stelzenvögel aus nächster Nähe beobachten. Denn im Mündungsgebiet der beiden Flüsse ist ein riesiges Feuchtgebiet entstanden, wo unzählige Vögel leben. Und nicht nur hier sondern bis zur portugiesischen Grenze befinden sich etliche Feuchtgebiete, die kleine Naturparadiese sind.

 

  Am Rand der Altstadt befindet sich das Hotel Familia Conde*, ein modernes Hotel mit allen Annehmlichkeiten. Es hat ein unschlagbar gutes Preis-Leistungsverhältnis.

 

  Huelva ist per Zug und Bus zu erreichen, beide brauchen nach Sevilla 1,5 Stunden und Tickets kosten ab 10 Euro. Von Huelva selber kommst du mit dem Bus zur Küste, es fahren stündlich Busse nach Punta Umbría.

 

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Punta Umbría

Von Huelva kannst du bereits Punta Umbría sehen, das sich an der Flussmündung ins Meer befindet. Der Fischerort liegt auf einer schmalen Landzunge und ist umgeben von Natur. Auf der einen Seite erstreckt sich ein kilometerlanger Strand, der von einem schmalen Dünenstreifen gesäumt wird, der in einen Pinienwald und dann in das Feuchtgebiet übergeht. Hier kannst du wunderschöne Spaziergänge und Radtouren machen.

 

Auf den ersten Blick fand ich Punta Umbría wenig reizvoll, was aber wohl eher am Regen lag. Denn je länger ich blieb, desto besser hat es mir gefallen. Es ist ein ruhiger Ort, der vom Tourismus und Fischfang lebt. Kommst du in der Nebensaison, kannst du seine Ruhe genießen und auf Spaziergängen Vögel sehen.

 

Vogelbeobachtung

Auf der vom Meer abgewandten Seite von Punta Umbría mündet der Fluss ins Meer und hat ein riesiges Feuchtgebiet aus Wasserkanälen und Marschland geschaffen. Ein einzigartiges Ökosystem, in dem zahlreiche Vögel leben. Auf meinen Spaziergängen im Winter habe ich in der Ferne hunderte Flamingos gesehen. Aus nächster Nähe dann noch Blauelstern, Fischadler, Wanderfalken, Meisen, Stelzenvögel und vieles mehr.

 

Besonders einen Vogel konnte ich hier hervorragend beobachten, den Wiedehopf. Fast auf jedem Rundgang habe ich einen gesehen, an einem Tag sogar zwölf Stück. Nie zuvor hatte ich die Gelegenheit diese faszinierenden Vögel so intensiv zu beobachten.

 

In Punta Umbría übernachten

Im Ort findest du nette Privatunterkünfte, dessen Preise bei 50 Euro in der Nebensaison starten.

 

Direkt beim Strand liegt das Hostal Playa*, was attraktive Zimmer zum kleinen Preis anbietet. Auch ins Zentrum von Punta Umbría ist es nicht weit.

 

Das ist die Costa de la Luz, der schönste Küstenstreifen von Andalusien.

 

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