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Mit dem Chicken Bus durch Mittelamerika

Die bunten alten US-Schulbusse beleben das Stadtbild vieler Städte und eine Fahrt gehört zu den „Must-See-Erlebnissen“ jeder Mittelamerikareise. Es macht einfach Spaß bei offenen Fenstern durch die Gegend zu schaukeln. An Bord herrscht ein Kommen und Gehen, so gibt es immer etwas zu schauen. Noch dazu kommst du schnell in Kontakt mit den Einheimischen.

 

Hier erfährst du alles, was du für einen Fahrt mit dem Chicken Bus in Mittelamerika wissen musst. Ich kann dir wärmstens empfehlen den Chicken Bus zu nehmen, nicht nur ist die Fahrt ein Erlebnis, sondern auch unschlagbar günstig.

 

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Was ist ein Chicken Bus?

Chicken Busse, sogenannte „Camionetas“, sind ausrangierte Schulbusse aus den USA. Vor allem in Guatemala, El Salvador und Nicaragua sind sie ein günstiges Transportmittel für kurze, aber auch längere Strecken. Die Busse sind von außen bunt bemalt und fallen einem im Straßenbild direkt auf.

 

Die Fahrt mit dem Chicken Bus ist ein Erlebnis

Mindestens einmal auf deiner Reise durch Mittelamerika solltest du mit einem Chicken Bus fahren, denn die Fahrt macht Spaß und gibt dir einen kleinen Einblick ins alltägliche Leben. Es ist so leicht sich in einer „Backpacker-Blase“ durch Zentralamerika zu bewegen. Überall werden Shuttleverbindungen angeboten, die dich am Hostel abholen und direkt ans Ziel bringen. Das ist zwar bequem, aber du verpasst einen Teil des Abenteuers.

 

Im Chicken Bus ist meist viel los: Familien, die in die nächst größere Stadt fahren, Waren, die zum Markt transportiert werden, Schulkinder auf dem Weg zur Schule. Ständig hält der Chicken Bus an, wenn Leute am Straßenrand stehen und winken. An den Busbahnhöfen strömen Händler rein, die dir Snacks, Früchte und kalte Getränke verkaufen. Prediger lesen aus der Bibel vor und verzweifelte Menschen betteln um eine kleine Spende. Kinder turnen überall herum und Waren werden aufgeladen.

 

Langweilig wird dir sicher nicht.

 

Erwarte keinen Komfort

Chicken Busse sind oft heillos überfüllt, dann heißt es noch enger zusammenrücken. Die Sitze sind für Kinder gemacht, so hast du oft nicht viel Bewegungsspielraum und kaum Platz für deine Beine. Noch dazu werden die Sitze schnell unbequem, da sie durchgesessen sind.

 

Oft kommt der Chicken Bus nicht schnell voran, da er ständig anhält, um Leute auf- und abzuladen. Noch dazu musst du bei längeren Strecken zwischendurch den Bus wechseln, was irgendwo an einer Straßenkreuzung sein kann, weil es keine direkte Verbindung gibt.

 

Das mag dich jetzt abschrecken, aber es ist nicht immer so schlimm. Einige Fahrten sind wirklich angenehm, zudem lohnen sich die kleinen Unannehmlichkeiten für das Erlebnis.

 

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Was du vor der Fahrt mit dem Chicken Bus wissen musst

Wenn du Lust auf das Abenteuer Chicken Bus hast, habe ich noch ein paar Tipps, damit es beim ersten Mal nicht ganz so verwirrend ist.

 

Sind Chicken Busse sicher?

Chicken Busse gelten als gefährlich, da es laufend Unfälle gibt. Die Busse sind veraltet und nicht immer in einem guten Zustand, zudem sind viele Fahrer Raser. Also immer gut festhalten. Auf all meinen Fahrten (und das waren einige) ist nie etwas passiert.

 

Eins würde ich jedoch nie machen. Einen Chicken Bus im Dunkeln fahren. Die Unfallgefahr ist noch höher und auf manchen Strecken kann es zu bewaffneten Überfällen kommen.

 

Aufpassen solltest du, das dir in dem Gedrängel nichts gestohlen wird. Behalte deinen Rucksack möglichst im Auge und leg ihn in das Gepäckfach im Bus, wo genug Platz für Handgepäckrucksäcke und manchmal sogar größere ist. Falls dein Rucksack zu groß ist, wird er auf dem Dach fest geschnürt. Nimm vorher alle Wertsachen raus und behalte sie bei dir.

 

Wie sicher ist überhaupt Mittelamerika für Backpacker? In welchen Ländern musst du vorsichter sein? Hier kannst du es herausfinden.

 

Den richtigen Bus finden

Richtige Fahrpläne gibt es selten, daher erkundige dich am Busbahnhof oder im Hostel, wie häufig etwa die Busse fahren und welche Optionen du hast. Wenn du Glück hast, erwischst du einen Express, der deutlich seltener zwischendurch anhält.

 

In Städten gibt es einen Busbahnhof für Chicken Busse, erfrage vor Ort, wo dein Bus abfährt. Auf den Bussen steht meistens vorne dran, wohin sie fahren. Zur Sicherheit frag auch immer den Fahrer oder Kassierer, ob du richtig bist. So wissen sie direkt Bescheid, wo sie dich absetzen müssen.

 

In kleineren Orten musst du dich an den Straßenrand stellen und den richtigen Bus zuwinken, damit er dich mitnimmt.

 

Bus in Nicaragua

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Die Fahrt

Such dir nun einen Platz aus, es ist freie Wahl.

 

Oft kassieren junge Typen während der Fahrt das Ticket, nur selten musst du direkt beim Fahrer bezahlen. Hab Kleingeld dabei, damit du möglichst passend zahlen kannst. Die Fahrt kostet meist sehr wenig und große Banknoten können oft nicht gewechselt werden.

 

Falls du zwischendurch den Bus wechseln musst, wird dir der Kassierer Bescheid sagen und dir zeigen, mit welchem Bus du weiter fahren musst. Das hört sich am Anfang oft kompliziert an, aber funktioniert in der Realität meist ohne Probleme.

 

Tipps für deine erste Fahrt mit dem Chicken Bus

  • Starte mit einer kurzen Strecke, zum Beispiel auf einem Tagesausflug. Ohne Gepäck ist das stressfreier.
  • Mit leichtem Gepäck ist das ansonsten auch kein Problem, da du einen Handgepäckrucksack in der Gepäckablage verstauen kannst. Reist du mit viel Gepäck ist das Umsteigen etwas nervig.
  • Erkundige dich, ob es einen Express-Bus gibt, der ist schneller und meist leerer.
  • Auf langen Fahrten musst du dir um Essen und Trinken keine Sorgen machen, da immer mal wieder fliegende Händler vorbeischauen. Nur mit dem Trinken musst du dich zügeln, da du nie weißt, wann oder ob es eine Pinkel-Pause gibt.
  • Starte früh morgens bei langen Strecken, da du nie weißt, wie lange es tatsächlich dauert und du vor der Dunkelheit ankommen willst.

 

Gute Fahrt mit dem Chicken Bus!

 

Hier findest du noch Inspirationen und Tipps für deine Reise durch Zentralamerika.

 

 

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