Car Camping: Unterwegs mit Auto und Zelt

Car Camping: Abenteuer mit Auto und Zelt

Das Car Camping ist eine günstige Alternative zum Camper Van. Wenn du also von einem Road Trip durch Europa träumst, schnappe dir ein Auto und ein Zelt, schon kann’s los gehen!

 

Das Auto hat viele Vorzüge gegenüber einem Camper. Meist bist du flexibler, es ist günstiger und du kannst spontan losfahren.

 

In diesem Artikel verrate ich dir, was du alles fürs Car Camping brauchst und wo du übernachten kannst.

 

Was ist Car Camping?

Die günstige Alternative zum Camper Van

Bis jetzt war ein Camper Van für mich purer Luxus, denn auf den meisten Road Trips war ich nur mit Auto und Zelt unterwegs. Das war am einfachsten und günstigsten. Denn ein eigener Camper Van ist ein großer Invest. Du kannst die Kosten zwar enorm reduzieren, indem du ihn selber ausbaust, aber es lohnt sich nur, wenn du ihn über Jahre hinweg regelmäßig nutzt.

 

Das Car Camping ist somit die perfekte Lösung für alle, die gelegentlich einen Road Trip machen wollen, nicht viel Geld haben und das Camping erst mal ausprobieren wollen. Für Abenteurer ist ein Allrad-Fahrzeug mit Zelt sowieso die bevorzugte Wahl, um an entlegene Orte zu kommen.

 

Aber was ist nun genau Car Camping?! Im Grunde gibt es zwei Versionen: 1. du schläfst im Auto und 2. du hast ein Zelt zum Schlafen im Kofferraum.

 

Im Auto schlafen

Rücksitze hinten umklappen, Matratze rein schmeißen und losfahren. Das ist eine Möglichkeit. Du kannst dir bei Amazon auch eine Luftmatratze für die Rückbank* kaufen, die nur den Fußbereich ausfüllt oder über die ganze Fläche geht. Das macht deine Nacht um vieles bequemer.

 

Wenn du das öfters machen willst, lohnt es sich eine Unterkonstruktion aus Holz zu bauen. So kannst du den Raum unter der Matratze als Stauraum nutzen. Um nicht im Chaos zu versinken, packst du am besten alles in Boxen. Die Holzkonstruktion sollte reversibel sein, so kannst du sie nach dem Trip wieder entfernen, in die Garage stellen und kannst dein Auto ganz normal im Alltag nutzen.

 

Das erfordert zwar etwas Arbeit, aber ist eine komfortable Lösung.

 

Tipp: Bring Vorhänge an den Scheiben an, um ungestörter zu sein. Mit Magneten, Haken oder Klettverschluss kannst du sie schnell befestigen.

 

Unterwegs mit Auto und Zelt

Bequemer als eine Nacht im Auto zu verbringen, ist im Zelt zu schlafen. Hier kannst du dich lang machen und keiner kann bei dir reinschauen. Noch dazu bist du mit einem Zelt flexibler, da du an Orten übernachten kannst, die du mit einem Fahrzeug nicht erreichen kannst. Im Zelt bist du auch viel näher an der Natur dran.

 

Nicht jeder ist ein Fan vom Zelten. Probiere es also aus und leih dir Sachen, bevor du dir für viel Geld eine teure Ausrüstung kaufst. Alternative findest du günstige Einsteigerzelte bei Decathlon*.

 

Wäscheleine

 

Wo kannst du schlafen?

Campingplätze

Der mit Abstand schönste Campingplatz, auf dem ich bisher geschlafen habe, war in Kanada. Wir standen mitten im Wald, hatten einen eigenen Picknicktisch und der nächste Camper stand weit entfernt. Leider ist es in Europa nicht immer so idyllisch. Viel zu oft stehst du eng aufeinander und es fehlt an Atmosphäre und Privatsphäre.

 

Geboten bekommst du dafür Sanitäranlagen, frisches Wasser, Entsorgungsmöglichkeiten für Müll und Schmutzwasser. Manchmal sind sogar Waschmaschinen, Küche, Spielplatz, Pool, Restaurant, Bar und anderen Annehmlichkeiten vorhanden. Das spiegelt sich jedoch im Preis wieder.

 

Noch ein Vorteil, wenn du mit dem Zelt unterwegs bist. Du musst dir bei einem Campingplatz keine Sorgen über einen guten Untergrund machen, da es normalerweise einigermaßen ebene Rasenflächen gibt.

 

Du merkst es vielleicht, ich bin nicht der größte Fan von Campingplätzen, aber keine Sorge nicht alle sind schrecklich. Die Kunst besteht darin, den richtigen zu finden. Dank Apps wie park4night (Android | iOS) oder Stellplatz-Radar (Android | iOS) und Online-Bewertungen ist dies gar nicht so schwer.

 

Stellplätze

Vielerorts sind Stellplätze eine Alternativen. Einige Gemeinden und Städte bieten Stellplätze für Camper an, wo du mit deinem Auto kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr über Nacht stehen darfst. Das sind meist einfache Parkplätze ohne jegliche Einrichtungen. Für eine Nacht sind sie okay, aber nichts fürs Zelt. Du findest sie ebenfalls in den oben genannten Apps.

 

wild campen in Australien

 

Darfst du überall im Auto schlafen?

In Deutschland ist es eine Grauzone, da du zur „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“ eine Nacht im Auto schlafen darfst. Solange du also in keinem Naturschutzgebiet, im Wald, auf einem Privatgrundstück oder auf einem Parkplatz stehst, der ausdrücklich Camping verbietet, solltest du bei einer Übernachtung keinerlei Probleme haben.

 

Du solltest dich jedoch nicht häuslich einrichten, die Campingstühle auspacken und groß kochen. Mach das besser woanders und komm nur zum Schlafen hierher. Wenn du länger an einem Ort bleiben willst, wechsle den Standort jeden Tag.

 

Im Rest von Europa hat jedes Land andere Regeln und je mehr Camper sich bereits daneben benommen haben, desto strenger werden diese Regeln durchgesetzt. So ist es mittlerweile schwierig in Ländern wie Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, der Schweiz, Österreich, Island oder Kroatien wild zu campen.

 

Besonders in touristischen Gegenden fährt die Polizei nachts beliebte Standorte ab. Also nicht wundern, wenn nachts jemand bei dir klopft. Nicht jeder kommt dann mit einer Verwarnung davon, sondern muss ein saftiges Bußgeld zahlen.

 

Einzige Ausnahme sind die nordischen Länder wie Schweden, Norwegen, Estland und Lettland, wo noch viel mehr möglich ist.

 

Informiere dich also vor deiner Reise, was erlaubt ist und was nicht. Oft hat jede Region im Land andere Regeln.

 

Wildcampen Grundregeln: Sich an Regeln halten. Nichts hinterlassen, weder Müll noch Kot oder Toilettenpapier. Rücksichtsvoll verhalten gegenüber Nachbarn und Tieren. Kein offenes Feuer machen. Sich nicht häuslich einrichten.

 

Wildcampen mit dem Zelt: Was ist erlaubt?

Wie schon fürs Car Camping ist Skandinavien auch ein Paradies für Leute mit Zelt, denn hier darfst du außerhalb von Ortschaften dein Zelt aufschlagen und vom „Jedermannsrecht“ Gebrauch machen. Im restlichen Europa ist es hingegen schwierig bis verboten. Einzig bieten einige Regionen Naturlagerstätten an, die du gegen eine kleine Gebühr nutzen kannst. Diese findest du zum Beispiel in der Eifel, Dänemark, Belgien und den Niederlanden.

 

 Noch mehr Infos zum Wildcampen in Europa findest du hier.

 

Ansonsten kannst du dir immer die Erlaubnis von einem Bauern oder einer Privatperson erfragen, ob du auf seinem Grund zelten darfst.

 

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Was brauchst du, wenn du mit Auto und Zelt reisen willst?

Ehrlich gesagt nicht viel: ein Auto und ein Zelt. Schon kann es losgehen.

 

Auf vielen meiner Road Trips hatten wir noch nicht mal einen Gaskocher dabei, geschweige denn einen Stuhl oder andere Annehmlichkeiten. In Norwegen waren wir mit einem Fiat 500 unterwegs, der wirklich winzig ist. Das hat uns nicht davon abgehalten zu zweit in stürmischen und regnerischen Nächten zu schlafen. Die restliche Zeit haben wir aber doch dem Zelt den Vorzug gegeben.

 

Du siehst, es geht auch mit wenig.

 

Ein Auto

Na, klar du brauchst ein Auto. Welches ist fast schon egal. Eins das dir gehört, das du bei Freunden oder der Familie leihen oder günstig mieten kannst. Hauptsache es hat vier Räder und fährt. Es geht mit einem Mini, aber etwas größer ist nicht verkehrt, damit du alles einfacher unterbringen kannst. Auf einem Road Trip bricht schnell Chaos im Auto aus, wenn alles aufeinander gestapelt ist.

 

Falls du im Auto schlafen willst, ist ein Kombi komfortabler, so kannst du dich lang ausstrecken. Aber sei dir bewusst, dass du so ständig am räumen bist. Tagsüber werden deine Sachen im Kofferraum landen. Wenn du jedoch schlafen willst, muss alles aus dem Weg geräumt werden: in den Fußbereich, die Fahrerkabine oder an die Seite.

 

Willst du regelmäßig im Auto schlafen, lohnt es sich ein einfaches Untergestell aus Holz zu bauen, das du im Auto verankerst und das dir Stauraum unter der Matratze bietet.

 

Tipp: Schraube dir eine Box („Sarg“) aufs Dach, um mehr Stauraum zu haben.

 

Auf MietwagenCheck* findest du schnell das passende Fahrzeug, falls du kein Auto besitzt oder es dir bei Freunden leihen kannst.

 

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Ein Zelt

Falls du planst öfters mit dem Zelt unterwegs zu sein, lohnt sich der Invest in ein gutes Zelt. Das du über Jahre hinweg nutzen kannst und das Wind und Wetter standhält. Die Frage ist dann nur, wie viel Platz du brauchst.

 

Ich habe ein Zwei-Personen-Zelt, das Platz im Vorzelt für Gepäck hat. Das war praktisch bei unseren langen Radtouren. Es ist mittlerweile über 15 Jahre alt und immer noch dicht, der Invest hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.

 

Schau mal bei Decathlon* rein, wo du günstige Zelte und sogar Dachzelte findest. Ein Dachzelt bietet etwas mehr Komfort und lässt sich schneller aufbauen. Außerdem musst du dir keine Sorgen, um Steine und Baumwurzeln im Rücken machen.

 

Was brauchst du sonst noch zum Campen?

Ein Muss sind Schlafsack, Isomatte und eine Mini-Küchenausstattung, aus Schüssel, Besteck und Wasserkanister.

 

Der Rest hängt davon ab, wann und wo du unterwegs bist, ob du autark sein willst und wie dein Anspruch ist.

 

In Island waren die Nächte kalt im September, da war ein warmer Schlafsack und eine gute Wärmeisolierung von unten wichtig. Zum Kochen hatten wir nicht viel dabei, da wir auf Campingplätzen übernachtet haben, die fast alle eine vollständig ausgestattete Küche hatten, wie du es aus Hostels kennst. Mittags haben wir uns Brote geschmiert oder einen Couscous Salat in einer Box mitgenommen. So war unsere Campingausrüstung auf diesem Trip minimalistisch.

 

Im Vergleich hierzu hatten wir in Australien mehr dabei, da wir die meiste Zeit autark unterwegs waren. So war ein Gaskocher, Töpfe & Co. unverzichtbar. Auf den Campingstuhl hätte ich auch ungern verzichtet, um abends den Sonnenuntergang zu schauen und im Outback rund ums Lagerfeuer zu sitzen. Die Alternative wäre gewesen, wortwörtlich im Dreck zu sitzen. Australien ist staubig und überall laufen Tiere herum, die dich beißen könnten und Ameisen wären noch die harmlosesten Viecher. Ich sag nur: Skorpione, Schlangen und so.

 

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Die Camping-Ausstattung

Hier noch ein paar konkrete Empfehlungen, was du fürs Campen brauchst.

 

Die Basics

Ein Zelt (Decathlon*): Leih dir zum Testen ein Zelt aus, wenn du noch nie Campen warst. Ansonsten wirst du wissen, wie du das Zelt nutzen willst und was du brauchst. Beim Car Camping sind Packvolumen und Gewicht nicht ganz so ausschlaggebend, wie bei Rad- und Bergtouren.

 

Ein Schlafsack (Decathlon*): Achte auf die Komforttemperatur. Frauen, die schnell frieren, sollten eher 5 Grad mehr haben. Im Sommer kannst du den Schlafsack auf machen, wenn es zu warm wird.

 

Isomatte oder selbst aufblasende Luftmatratze (Decathlon*): Je nachdem, was dein Rücken bevorzugt.

 

Wiederverschließbare dichte Aufbewahrungsboxen: Ausreichend um Frühstück zu machen, Snacks für tagsüber mitzunehmen oder Reste vom Abendessen aufzuheben.

 

Besteck: Nimm es von zu Hause mit, du brauchst nichts extra kaufen.

 

Mini-Koch-Set bestehend aus Salz, Gewürzen und Öl. Nett ist noch Zimt, um den Frühstückbrei zu pimpen.

 

Stromversorgung: Während der Fahrt kannst du dein Handy & Co. per USB laden. Falls dein Auto nur einen Zigarettenanzünder hat, kannst dir einen Auto-USB-Adapter* zum Laden deiner Geräte kaufen.

 

Stirnlampe (Decathlon*): Beim Campen brauchst du die Hände frei, um nachts ins Zelt zu klettern oder auf Toilette zu gehen. Ein Stirnlampe ist daher unverzichtbar.

 

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Die Outdoor-Küche

Gaskocher: Am praktischsten ist ein Gaskartuschenkocher*, der stabil steht und einfach zu bedienen ist. Du kannst ihn auf einen Picknicktisch, eine Box oder den Boden stellen. Feuerzeug nicht vergessen.

 

Topf: Es gibt leichte Töpfe, die sich kompakt wegpacken lassen, aber deine alten tun es beim Car Camping auch. Einer reicht völlig aus, wer will kann sich noch eine Pfanne mitnehmen.

 

Kühlbox: Gerade im Sommer macht eine Kühlbox Sinn. Fährst du nur über das verlängerte Wochenende, kannst du Kühlakkus von zu Hause mitbringen. Bei einer längeren Tour musst du dir zwischendurch Eiswürfel im Supermarkt oder an der Tankstelle besorgen. Das wird schnell zur Sauerei, wenn diese anfangen zu tauen und deine Sachen im Wasser schwimmen.

 

Eine Alternative sind elektrische 12-Volt-Kühlboxen, die du während der Fahrt in den Zigarettenanzünder deines Autos steckst. Diese ziehen zwar viel Strom, sind aber günstig. Nur bei laufendem Motor anschließen, sonst gibt deine Autobatterie schnell den Geist auf. Schau mal im Baumarkt oder bei Decathlon*.

Für etwas mehr Komfort

Reisekissen: Ich schlafe schon seit Jahren auf dem Kissen von Therma-Rest*, was sich klein verstauen lässt und super bequem ist.

 

Campingstuhl: Wer nicht viel Platz hat, wird den ultraleichten Campingstuhl* lieben, da er noch nicht mal halb so groß wie andere Stühle ist. Das Gestell wird wie bei einem Zelt zusammengesteckt und der Sitz wird übergezogen, was im Handumdrehen geht. Zusammen geklappt nimmt er kaum Platz weg.

 

Vietnamesischer Kaffeefilter* oder AeroPress* zum Kaffeekochen, beide sind einfach zu nutzen und benötigen nicht viel Platz.

 

Schau hier mal rein: Roadtrip Packliste: 43+ nützliche Dinge

 

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