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Bella Bologna: Das sind die Top-Sehenswürdigkeiten + Insider-Tipps

Bologna liegt nur eine gute halbe Stunde von Florenz entfernt und doch haben die wenigsten von der alten Universitätsstadt gehört. Was sein Gutes hat, so ist Bologna immer noch ein Geheimtipp in Norditalien, dabei muss es sich wahrlich nicht verstecken. Bologna ist bekannt für sein gutes Essen, seine weitreichende Geschichte und bezaubernde mittelalterliche Altstadt.

 

Bologna ist alles, was du dir von einer italienischen Stadt wünschst, ohne den Touristenansturm und mit fairen Preisen. Falls du also deine Toskanareise verlängern willst oder nach unbekannteren Orten in Italien suchst, bist du hier genau richtig.

 

Dies ist einer der umfangreichsten Reiseführer über Bologna, der dir neben den klassischen Sehenswürdigkeiten auch viele ungewöhnliche Orte vorstellt.

 

Inhaltsverzeichnis

  • Was du vor deiner Reise nach Bologna wissen musst

 

Bologna Highlights + Insider-Tipps

 

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Was erwartet dich in Bologna?

Eine entspannte Stadt, die du bequem in ein paar Tagen zu Fuß erkunden kannst. Besonders die Altstadt mit ihren prachtvollen Häusern und Arkadengängen lädt zum Flanieren ein. Bologna hat viele Sehenswürdigkeiten und doch hast du nie das Gefühl irgendeine Liste abarbeiten zu müssen.

 

Vielmehr geht es darum, das italienische Lebensgefühl mit gutem Essen, Cappuccino und Gelato zu genießen. Und das alles ohne den Stress, den gehypte Orte wie Florenz erleben, noch dazu wird dein Geldbeutel geschont.

 

Bologna ist eine authentische Stadt mit viel Kultur, Geschichte und gutem Essen. Die vielen Studenten sorgen für einen jungen dynamischen Vibe, der alles auflockert.

 

Ist Bologna eine schöne Stadt?

Bologna ist schön, vor allem die Altstadt mit ihren reich verzierten Fassaden, Innenhöfen und Arkadengängen. Die Stadt trägt den Beinamen „die Rote“, da viele Häuser leicht rötlich gefärbt sind, was ihr eine warme Atmosphäre gibt. Bis heute konnte es sich sein mittelalterliches Antlitz bewahren.

 

Wo liegt Bologna?

Bologna liegt in Norditalien, etwa 80 Kilometer nördlich von Florenz und 60 Kilometer von der Adriaküste entfernt. Schon immer war es ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Region und ist Hauptstadt von der italienischen Provinz Emilia Romagna. Mit knapp 400.000 Einwohnern zählt Bologna zu den größten Städten Italiens.

 

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Wie kommst du nach Bologna?

  Aus mehreren deutschen Städten werden Direktflüge nach Bologna angeboten, zum Beispiel von RyanAir und Eurowings. Schau mal bei Skyscanner* rein.

 

Der Flughafen von Bologna liegt nur 10 Kilometer außerhalb der Innenstadt, mit dem Flughafen-Shuttle Marconi Express brauchst du gerade mal 8 Minuten für die Strecke. Ein Hin- und Rückfahrtticket mit der Monorail kostet 17 Euro und ist an den Haltestellen am Automaten erhältlich.

 

Bist du bereits in Italien erreichst du Bologna bequem per Zug. Die Fahrt nach Florenz dauert gerade mal 40 Minuten, nach Mailand sind es 1 Stunde, Venedig 1,5 Stunden und Rom 2 Stunden. Schau mal auf Omio* oder 12go*, dort findest du Fahrpläne, Preise und kannst direkt ein Ticket kaufen.

 

Wie viele Tage für Bologna einplanen?

Ein verlängertes Wochenende, also drei Tage, sind perfekt für Bologna.

 

So bleibt dir ausreichend viel Zeit, um durch die Altstadt zu schlendern und dir die schönsten Sehenswürdigkeiten anzuschauen.

 

Hast du mehr Zeit, kannst du von Bologna Tagesausflüge nach Florenz, Ravenna, Ferrara oder Modena unternehmen.

 

Wo kannst du in Bologna übernachten?

Hostel-Empfehlung: Bist du alleine unterwegs sind das Dopa Hostel* und das Hostel Il Nosadillo* ein gute preiswerte Unterkunft, wo du schnell neue Leute kennenlernst. Beide Hostels liegen zentral, sind gemütlich eingerichtet und sauber. Zum Service gehören kostenloses Frühstück, eine Küche und Gemeinschaftsräume.

 

Was für das Dopa Hostel spricht sind die Schlafboxen samt Vorhang, die dir etwas mehr Privatsphäre geben. Das Hostel hat auch schöne Privatzimmer, so kannst du das beste aus beiden Welten mitnehmen.

 

Hotel & Airbnb: Ich selber war mit meiner Familie in Bologna und wir haben uns eine Wohnung für die Zeit auf Airbnb gemietet, was ein unschlagbar gutes Preis-Leistungsverhältnis hatte. Seid ihr zu zweit unterwegs, findet ihr viele schöne Hotels in der Innenstadt. Schaut einfach auf Booking.com*.

 

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Was muss man in Bologna essen?

Bologna ist bekannt für sein gutes Essen, vor allem für seine handgemachten Tortellini und Tagliatelle (Bandnudeln). Aus der Region kommt außerdem der Parmaschinken (Prosciutto di Parma), Parmesankäse (Parmigiano Reggiano), Balsamicoessig (Aceto Balsamico Tradizionale) und die Mortadella-Wurst.

 

Vor dem Abendessen treffen sich die Italiener gerne auf einen Aperitivo in einer Bar, um einen Drink zu nehmen oder eine Wurstplatte zu genießen. Besonders in Bologna scheint diese Tradition rege gelebt zu werden, da die Bars zwischen 18 und 21 Uhr voll sind.

 

Typische Gerichte in Bologna sind mit Hackfleisch gefüllte Tortellini, die in einer Fleischbrühe oder Sahnesoße serviert werden. Zwei weitere Klassiker sind Tagliatelle al Ragu und Lasagne al Ragu, die mit einer Tomaten-Hackfleischsauce sind, wobei der Fleischanteil sehr hoch ist.

 

Kommt Spaghetti Bolognese aus Bologna?

Womit wir bei der großen Frage sind…. Und die Antwort ist: Jein.

 

Das Gericht Spaghetti Bolognese beruht zwar auf dem aus Bologna stammenden Gericht Tagliatelle al Ragu, aber wurde in den USA erfunden. Traditionell wird al Ragu (Bolognese) in Italien mit Bandnudeln oder Lasagne gegessen, aber nicht mit den dünnen Spaghettinudeln. Und der Grund dafür ist ganz simpel, an den dünnen Nudeln haftet die Fleischsauce nicht gut, das klappt besser mit den Bandnudeln.

 

Zum ersten Mal tauchte Spaghetti Bolognese in einem italienischen Kochbuch in den USA auf. Die Italiener halten bis heute nichts von dieser Kombination, deshalb serviert ein traditionelles Restaurant in Italien nicht Spaghetti Bolognese. Ausnahmen findest du in touristischen Ecken des Landes.

 

Was können Vegetarier und Veganer in Bologna essen?

Wie du gemerkt hast, ist die Küche von Bologna sehr fleischlastig, was es für Vegetarier und Veganer schwierig macht. In Bologna gibt es kaum rein vegetarische und vegane Restaurants und nur vereinzelt vegetarische Gerichte auf der Speisekarte, noch seltener sind vegane.

 

Deine besten Option sind Nudeln mit Tomatensauce, eine vegetarische Pizza (ohne Käse für Veganer), gegrilltes Gemüse, Ofenkartoffeln oder ein einfacher Salat. Auch wenn du nichts auf der Speisekarte findest, hilft es nachzufragen, was sie dir anbieten können. Oft zaubert die Küche dir dann etwas extra.

 

Du wirst also nicht in Bologna verhungern, aber erwarte nichts ausgefallenes. Einzige Ausnahme ist das vegane Restaurant Botanica Lab, wo ich fantastisch gegessen habe.

 

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Das sind die schönsten Sehenswürdigkeiten von Bologna

 

Piazza Maggiore

Lass uns am wichtigsten Platz der Stadt beginnen, an der Piazza Maggiore. Im Herzen von Bolgona stehen gleich mehrere Paläste, die Kathedrale von Bologna, der berühmte Neptunbrunnen, eines der ältesten Universitätsgebäude der Stadt und seitlich schließt das lebendige Marktviertel Quadrilatero an.

 

Basilica di San Petronio, die größte Kirche von Bologna

Eintritt: kostenlos | Öffnungszeiten: 08:30 bis 13:00 Uhr, 15:00 bis 18:00 Uhr | Bekleidung: Schultern & Oberschenkel müssen bedeckt sein

Aussichtsterrasse: nur am Wochenende | Eintritt: 5 Euro

 

Die Basilika wirkt von außen wenig beeindruckend, zwar groß, aber eben unvollendet. Der untere Teil der Fassade am Eingangsportal ist zwar mit weißem Marmor verkleidet, oben ist jedoch der bloße Backstein sichtbar. Bis heute ist die Fassade nie fertig gestellt worden, trotzdem ist es ein beeindruckendes Bauwerk, schon alleine wegen seiner Größe.

 

Die Basilica di San Petronio ist die fünftgrößte Kirche der Welt und die größte Backsteinkirche überhaupt, mit 132 Metern Länge und 60 Metern Breite. Wenn du durch die Kirche läufst, wirst du dir ganz klein vorkommen.

 

Ein Highlight im Innenraum ist der Meridian, ein 67 Meter langer Metallstreifen auf dem Boden, der längste dieser Art. Um die Mittagszeit scheint die Sonne durch ein kleines Loch im Gewölbe auf den Meridian und zeigt die Uhrzeit an.

 

Und zum Schluss im hinteren Teil der Kirche ist ein Baugerüst von außen angebracht, über das du auf eine Aussichtsterrasse in 54 Metern Höhe gelangst, von wo du einen herrlichen Blick auf die Innenstadt und umliegenden Berge hast.

 

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L’Archiginnasio: Bibliothek & Anatomiesaal

Eintritt: 3 Euro | Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 bis 18 Uhr

 

Ein Stückchen weiter vom Zugang zur Dachterrasse der Basilika findest du eines der ältesten Universitätsgebäude der Stadt, das L’Archiginnasio. Hier hatte im 16. Jahrhundert die Universität von Bologna ihren Sitz. Heute wird es hauptsächlich als Bibliothek und Museum genutzt.

 

Der reich verzierte Innenhof ist frei zugänglich. Für den Anatomiesaal und Stabat-Mater-Saal zahlst du 3 Euro Eintritt.

 

Der antike Anatomiesaal „Teatro Anatomico“ ist etwas speziell. Ein kleiner holzvertäfelte Saal, in dessen Zentrum ein Seziertisch aus Marmor steht. Hier wurden einige der frühesten öffentlichen Sezierunterrichtsstunden für Medizinstudenten gegeben.

 

Nebenan ist der Stabat-Mater-Saal, von dem du einen Blick in die prachtvollen Bibliotheksräume werfen kannst. Hier befinden sich einige wertvolle Schriftstücke, die jedoch unter Verschluss sind.

 

Palazzo del Podestà mit seiner Flüsterecke

Gegenüber von der Basilika steht der Palazzo del Podestà, wo der erste Sitz der Stadtverwaltung war.

 

Hier findest du eine eher außergewöhnliche Sehenswürdigkeit (wovon Bologna einige hat), das „Flüster-Gewölbe„. Wenn sich zwei Personen jeweils an die gegenüberliegenden Ecken des Gewölbes stellen, können sie glasklar die Worte des Anderen verstehen. Ein genialer Akustiktrick, der tatsächlich funktioniert.

 

Du findest das „Flüster-Gewölbe“ im öffentlichen Durchgangsbereich unterhalb des Palastes, an der Kreuzung von zwei Gängen, einer führt zur Basilika und der andere zum Neptunbrunnen. Wahrscheinlich wirst du bereits Leute sehen, die dort gegen die Wand sprechen. Probiere es selber aus!

 

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Der Neptunbrunnen

Vom Flüstergewölbe kannst du bereits den Neptunbrunnen sehen, ein opulenter Springbrunnen, der von einem Papst in Auftrag gegeben wurde. Es sollte ein Symbol für seine Macht sein, so wie Neptun über das Meer herrscht, hat der Papst an Land das Sagen.

 

Und hier kommt eine lustige Geschichte oder sollte ich Märchen sagen.

 

Der Papst war nach der Fertigstellung des Brunnens unzufrieden, für seinen Geschmack war das männliche Geschlechtsteil zu groß geraten. Daraufhin musste der Künstler dieses verkleinern, aus Rache schaffte er eine optische Täuschung. Aus einer bestimmten Perspektive von hinten sticht der Daumen aus dem Lendenbereich hervor, ganz so als wäre Neptun etwas zu erfreut.

 

Römische Überreste in der Biblioteca Salaborsa

Öffnungszeiten: Montag 14:30 bis 20 Uhr, Dienstag bis Freitag 10 bis 20 Uhr, Samstag bis 19 Uhr, Sonntag geschlossen

 

Ein Stückchen vom Brunnen entfernt findest du die Stadtbibliothek (Biblioteca Salaborsa). Während der Öffnungszeiten der Bibliothek kannst du dir im Untergeschoss durch einen Glasboden die Reste römischer Ruinen anschauen und das völlig kostenlos.

 

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Palazzo d’Accursio & Sala Farnese

Eintritt: kostenlos | Öffnungszeiten: montags geschlossen, Dienstag bis Freitag 9 bis 18.30 Uhr, Samstag & Sonntag ab 10 Uhr

Uhrenturm: Eintritt 8 Euro | Öffnungszeiten: montags geschlossen, Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

 

Hinter dem Neptunbrunnen steht das Backsteingebäude des Palazzo d’Accursi, das heute als Rathaus genutzt wird. Am Eingangsportal kannst du eine Statue von Papstes Gregor XIII. sehen, der bekannt dafür ist, im Jahr 1582 den Gregorianischer Kalender einführt zu haben.

 

Über eine Stiege im hinteren Teil des Gebäudes, die übrigens früher auch von Kutschen genutzt wurde, gelangst du in die zweite Etage zum Sala Farnese. Ein prunkvoller Saal, von dem du eine fantastische Aussicht auf die Basilika hast. Die Treppe ist etwas versteckt. Du findest sie, indem du quer durch den Innenhof nach rechts gehst, die Treppe ist dann auf der linken Seite.

 

Eine noch bessere Aussicht auf die Piazza Maggiore hast du vom Uhrenturm des Palazzo d’Accursio, den du für 8 Euro besichtigen kannst. Das Ticket musst du vorab online kaufen. Dafür kannst du das kleine Museum besichtigen, wo du mehr über das Uhrwerk erfährst und dir eine Kunstsammlung anschauen kannst. Der Hauptgrund des Besuchs ist jedoch die Terrasse.

 

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Quadrilatero: Das Marktviertel

Schon seit dem Mittelalter befindet sich das Marktviertel Bolognas seitlich von der Piazza Maggiore.

 

Ein lebendiges Viertel aus engen Gassen, unzähligen Läden und kleinen Hallen. Heutzutage befinden sich viele Souvenirshops darunter, aber genauso Obst- und Gemüsehändler, Bäckereien, Delikatessengeschäft, Bars und Restaurants, Handwerksläden mit Bürsten, Messern und Alltagsgegenständen.

 

Die Geschäfte sind normalerweise von Montag bis Samstag vormittags und nachmittags geöffnet. Mittags schließen viele Läden für ein paar Stunden.

 

Die Türme von Bologna: Asinelli & Garisenda

Am Rand vom Marktviertel werden dir zwei hohe Türme aus Backsteinen auffallen. Der höhere ist der Asinelli Turm und der kleinere der Garisenda Turm. Beide sind im Mittelalter entstanden, wo es schätzungsweise 100 bis 180 solcher Türme gab.

 

Über die Zahl sind sich die Wissenschaftler nicht einig, genauso warum sie errichtet wurden. Als Zeichen der Macht einer Familie? Als Wehrtürme?

 

Eins ist jedoch klar, es muss ein beeindruckendes Bild gewesen sein. Da die teils 100 Meter hohen Türme, die Stadtsilhouette überragt und dominiert haben. Schau dir diese alten Zeichnungen an.

 

Heute sind nur noch 22 solcher mittelalterliche Türme in Bologna erhalten und das teilweise in kleinerer Form.

 

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Der Asinelli Turm (Torre Asinelli)

Eintritt: 5 Euro | Ticketkauf vorab online

 

Der Asinelli Turm, ist mit 97 Metern der höchste mittelalterliche Turm von Bologna, der Anfang des 12. Jahrhundert erbaut wurde. Seine besten Jahre hat er hinter sich, da er nicht mehr ganz gerade ist.

 

Wer will kann den Turm besteigen, oben gibt es eine winzige Aussichtsplattform, von der du wegen den Gitterstäben einen eingeschränkten Blick hast. Da der Platz oben limitiert ist, musst du vorab ein zeitlich begrenztes Ticket kaufen. Insgesamt hast du 45 Minuten Zeit, die 500 Stufen hoch und wieder runter zu klettern.

 

Der Asinelli Turm zählt zu den beliebtesten Aussichtspunkten der Stadt, daher solltest du dich im Sommer früh genug um ein Ticket bemühen.

 

Der Garisenda Turm (Torre Garisenda)

Der Nachbarturm Garisenda ist deutlich kürzer, aber er ist geschrumpft, er war mal 60 Meter hoch. Bereits im 14. Jahrhundert drohte er umzukippen, daher wurde er auf 48 Meter gekürzt. Trotzdem neigt er sich noch gefährlich, in etwa genauso stark wie der schiefe Turm von Pisa. Da du jedoch relativ nah dran stehst, wirkt es weniger dramatisch.

 

Den Garisenda Turm kannst du nicht betreten.

 

Weitere Türme von Bologna

Wenn du mit offenen Augen durch die Straßen von Bologna läufst, wirst du von alleine die anderen mittelalterlichen Türme finden. Zumindestens die großen, denn einige wurden ebenfalls gekürzt und stechen nicht mehr so klar hervor.

 

Die beeindruckendsten sind der Torre Prendiparte (60 Meter hoch), Torre Azzoguidi (47 Meter hoch) und Torre Galluzzi.

 

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Die Arkaden von Bologna

Bei deinem Besuch von Bologna wird dir schnell auffallen, dass die Stadt viele Arkadengänge (Porticos) hat. Tatsächlich hat keine andere italienische Stadt so viele.

 

Wenn du alle Arkaden addierst, erhältst du eine Gesamtlänge von 38 Kilometern. Wie krass!

 

Warum hat Bologna so viele Arkaden (Porticos)?

Als angesagte Universitätsstadt, war bezahlbarer Wohnraum in der Innenstadt von Bologna Mangelwaren. Da es keine weiteren Baugrundstücke im Zentrum der Stadt gab, wurden die Häuser ab dem zweiten Stock einfach zur Straße hin erweitert. Die Anbauten waren hoch genug, so dass weiterhin Pferdekutschen drunter her fahren konnte. Problem gelöst.

 

Am Anfang wurden die Hauserweiterungen mit Holzstreben abgestützt, was du noch an ein paar alten Häusern sehen kannst. Später folgen dann die Arkaden aus Stein, die am häufigsten sind.

 

Bis heute wird diese Tradition aufrecht erhalten, so wirst du auch viele moderne Arkaden in der Stadt finden. Nicht nur schaffen sie mir Wohnfläche, sondern schützen Fußgänger auch vor der Sonne und Regen.

 

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Rundgang zu den schönsten Arkaden Bolognas

Starten wir mit ein paar alten Beispielen: der Palazzo Grassi und das Gebäude Le Tre Frecce, die beide eine Holzkonstruktion haben.

 

Bei Le Tre Frecce (dt. Die drei Pfeile) werden dir die Leute auffallen, die mit angestrengtem Blick nach oben schauen. Sie suchen drei Holzpfeile, die von unten im hölzernen Boden stecken. Angeblich wurden sie von einem Auftragsmörder abgeschossen, der den Hausherrn töten sollte. Ob das war ist oder nicht?

 

Es ist definitiv bei dem grellen Licht eine Herausforderung, überhaupt welche zu finden. Nach langer Suche haben wir zwei entdeckt.

 

Tipp: Von den Le Tre Frecce führt ein ruhiger schöner Portico zur Basilika Santo Stefano (gleich dazu mehr).

 

Besonders prachtvoll ist ansonsten die Arkade an der Luxus-Shoppingmeile Via Farini. Den Rest wirst du dir selber erlaufen und die Vielfalt der unterschiedlichen Arkaden entdecken. Nur einer noch…

 

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Die längste Arkade zum Monte Della Guardia

Mit 3,8 Kilometern Länge ist die durchgehende Arkade von der Porta Saragozza bis hoch auf den Monte Della Guardia, der längste Portico von Bologna. Wem der Aufstieg zu anstrengend ist, kann mit der Bimmelbahn hochfahren. Aber wenigstens eine Strecke solltest du zu Fuß laufen.

 

Am Ende der Arkade wartet die Kirche Madonna di San Luca und schöne Aussichten ins grüne Hinterland auf dich. Von der Panorama-Terrasse auf dem Dach der Kirche (Eintritt 5 Euro), kannst du Richtung Innenstadt schauen. Jedoch bist du weit von der City entfernt, es gibt schönere kostenlose Aussichtspunkte näher dran.

 

Womit wir direkt beim Thema sind…

 

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Die besten Aussichtspunkte auf Bologna

Bologna hat viele Aussichtspunkte. Mit Abstand am beliebtesten ist der Asinelli Turm, weshalb hier der größte Andrang herrscht und du dir vorab ein Ticket sichern musst. Deshalb ist mein Tipp, gerade im Sommer und an den Wochenenden auf diese drei Aussichtspunkte auszuweichen.

 

Meine Empfehlung

Aussichtsterrasse Basilika: nur am Wochenende | Eintritt: 5 Euro

Sala Farnese im Palazzo d’Accursio: kein Eintritt | Öffnungszeiten: montags geschlossen, Dienstag bis Freitag 9 bis 18.30 Uhr, Samstag & Sonntag ab 10 Uhr

 

In Kombination sind diese drei Aussichtspunkte, die schönsten.

 

Von der Dachterrasse der Basilica di San Petronio hast du eine wunderschöne Aussicht auf die Altstadt und grünen Bergen. Du bist mitten drin im Geschehen. Direkt um die Ecke findest du den Palazzo d’Accursio, wo du vom Sala Farnese eine klasse Sicht auf die Kathedrale und die Piazza Maggiore hast.

 

Und für Aussichtspunkt Nummer drei musst du etwas aus der Stadt heraus laufen und einen Hügel erklimmen. Von unterhalb der Kirche San Michele in Bosco breitet sich dann die Stadt vor dir aus. Wie ich finde, sind diese drei Aussichtspunkte perfekt zusammen.

 

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Weitere Sehenswürdigkeiten in Bologna

Der Artikel ist jetzt schon sehr lang und doch sind wir noch nicht durch, Bologna steckt voller Sehenswürdigkeiten und die nächsten beiden gehören zu den Highlights.

 

Die Wasserkanäle von Bologna

Im Mittelalter war Bologna durchzogen von Wasserkanälen, die zum Transport von Waren genutzt wurden, aber genauso als Trinkwasserversorgung. Bis heute sind einige Kanäle erhalten geblieben, aber sind verborgen zwischen Häusern oder sogar überbaut.

 

In der Altstadt findest du ein kleines Fenster, dass mit einer Lade verschlossen ist. Öffnest du es, schaust du auf einen dieser Kanäle, wo das Wasser zwischen den Häuserfassaden hindurch fließt. Ohne es zu wissen, übersieht man es schnell, so unscheinbar ist es.

 

Die Basilika Santo Stefano

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 7:30 bis 12: 30 Uhr, 14:30 bis 19:30 Uhr

 

Die Basilika ist keine einzelne Kirche, sondern ein Komplex aus diversen Kirchen, Kapellen, Gruften und Kreuzgängen, die über die Jahre miteinander verschmolzen sind. Die Ursprünge reichen bis ins 5. Jahrhundert zurück, was du jedoch siehst stammt hauptsächlich aus dem 12. Jahrhundert. Alles ist auf jeden Fall sehr alt.

 

Für mich ist die Basilika, die stimmungsvollste Kirche in Bologna, wo es nicht um Größe geht. Überhaupt ist das gesamte Viertel mit dem kleinen Kirchenvorplatz eine kleine Fundgrube.

 

Zum Abschluss habe ich noch zwei eher skurrile Sehenswürdigkeiten von Bologna.

 

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Anatomiemuseen

Palazzo Poggi Museum: Eintritt: 5 Euro | Öffnungszeiten: montags geschlossen, Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr, Samstag & Sonntag bis 18 Uhr

Collezione delle Cere Anatomiche: kein Eintritt | Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9 bis 13 Uhr

 

Als eine der ältesten Universitätsstädte in Europa, war die Universität von Bologna Vorreiter in vielen Bereichen. Im Palazzo Poggi Museum, eine Art Naturkundemuseum für Physik, Chemie, Seefahrt und Medizin kannst du herausfinden, wie die Anfänge von vielen Wissenschaften waren.

 

Besonders die Medizinabteilung mit seinen anatomischen Wachsmodellen aus dem 18. Jahrhundert ist interessant, waren diese doch für damalige Zeiten bahnbrechend. Wie sonst konnten angehende Ärzte lernen und verstehen wie der menschliche Körper aufgebaut ist.

 

Das Palazzo Poggi Museum ist nicht für jedermann, aber vielleicht ist es dein Ding. Und die Collezione delle Cere Anatomiche geht noch einen Schritt weiter und erinnert eher an ein Schauerkabinett. Hier werden die Auswirkungen von Krankheiten im Körper und Deformationen gezeigt.

 

Die Mumie in Santa Maria della Misericordia

Und wo wir schon von toten Körpern sprechen, in Bologna gibt es eine Kirche mit einer mumifizierten Nonne.

 

Seit 500 Jahren soll die tote Nonne schon auf einem Stuhl in der Kirche Santa Maria della Misericordia sitzen. Die Geschichte besagt, dass die Leiche zwei Wochen nach ihrem Begräbnis unverändert war und seitdem als Wunder gilt.

 

Die Mumie befindet sich in einer kleinen Seitenkapelle, dessen Tür nicht immer offen ist. Am besten liest du auf Atlas Obscura nach, wie du die Mumie sehen kannst.

 

Das waren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Bologna mit denen du viele Tage füllen kannst. Bologna hat wirklich viel zu bieten, denn ich habe noch lange nicht alle Sehenswürdigkeiten aufgelistet.

 

 

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