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Minimalismus: Mehr Freiheit durch weniger

Wer fast nichts braucht, hat alles – Dieser Satz schwirrt seit gestern durch meinen Kopf. Es ist der Titel der neuen Janosch Biografie. Und er bringt das Wesen des Minimalismus auf den Punkt. Indem du mit Wenigem zufrieden bist, schaffst du Raum und Zeit für das Wichtige im Leben. Dabei geht es nicht darum auf alles zu verzichten, sondern ein Leben voller Sinn, Erfüllung und Glück zu führen.

 

Minimalismus hat viele Formen

Minimalisten sind keine Asketen. Es ist kein einheitlicher Lebensstil, sondern wird ganz individuell interpretiert und gelebt. Beim Minimalismus geht es nicht nur ums Materielle, er ist nicht gleichzusetzen mit Konsumverzicht. Vielmehr ist es ein ganzheitlicher Lebensstil, der sich auf alle Bereiche des Lebens auswirkt.

 

The secret of happiness is not found in seeking more, but in developing the capacity to enjoy less. - Socrates

 

Mögliche Ziele von Minimalismus

  • Klarheit
  • Einfachheit
  • Achtsamkeit
  • Konzentration auf das Wesentliche
  • Erlebnis über Besitz
  • weniger konsumieren
  • Qualität statt Quantität
  • nachhaltiger leben
  • Downshifting: weniger arbeiten
  • mehr Zeit haben

 

Für mich bedeutet es ein einfaches Leben zu genießen. Mit dem zufrieden zu sein, was ich habe. Nur etwas zu kaufen, wenn es notwendig ist. Weniger Geld zum Leben zu brauchen, dafür weniger Arbeit und Stress zu haben. Mehr Zeit für Dinge zu haben, die mich glücklich machen. Einfach bewusster zu leben. Nicht von außen getrieben zu sein, sondern von innen heraus zu entscheiden.

 

Ich wünsche mir weniger. – Weniger Arbeit. Weniger Stress. Weniger Besitz.

 

Reiseplanung

 

Die Weltreise war ein Auslöser

In meinem Herzen war ich irgendwie schon immer eine Minimalistin. Ich habe noch nie viel Wert auf Besitz gelegt und noch nie viel Geld zum Leben gebraucht. Mit der Entscheidung für die Weltreise haben sich die Prioritäten in meinem Leben noch stärker verschoben.

 

Um Geld zu sparen, habe ich meine Ausgaben auf ein Minimum reduziert. Genauer hingeschaut, wofür ich mein Geld ausgebe. Mir immer die Frage gestellt, ob es wirklich notwendig ist oder ob ich darauf verzichten kann. Mit dem Wissen bald unterwegs zu sein, ist so vieles weggefallen und ich habe meinen Konsum auf ein Minimum reduziert.

 

Neben dem Job, alltäglichen Aufgaben, Freunden und Hobbies musste ich Zeit schaffen, um meine Weltreise vorzubereiten. Dabei sind ein paar Dinge unter den Tisch gefallen und ich habe mich auf die wichtigen Themen fokussiert. Gerade am Ende habe ich mir lieber Zeit für Freunde und Familie genommen, da ich sie schon bald für eine lange Zeit nicht mehr sehen würde.

 

Als meine Abreise immer näher rückte, habe ich angefangen meine Wohnung auszumisten und Stück für Stück meinen Besitz reduziert. Einen Großteil meiner Möbel verkauft und alten Kram entsorgt. Viele Dinge haben sich über die Zeit in meiner Wohnung angesammelt. Wie Treibholz das der Fluss bei Hochwasser ans Ufer schwemmt und das einfach liegen bleibt, wenn der Wasserstand wieder sinkt. Krempel, der ablenkt und keinen Nutzen hat. Außer, dass ich ihn regelmäßig abstauben muss.

 

Mit jedem Schritt habe ich mich leichter gefühlt und die Vorfreude ist gestiegen. Der Umzug war schnell erledigt, da nur ein paar Kisten und einzelne Möbelstücke übrig waren. Als ich den Wohnungsschlüssel meinem Vermieter gegeben habe, habe ich mich so frei gefühlt. Es war der erste Schritt in einen neuen aufregenden Lebensabschnitt.

 

Die Weltreise war ein Auslöser: bewusster Geld auszugeben, meinen Besitz zu reduzieren, fokussiert auf ein Ziel hinzuarbeiten, die Zeit mit Freunden und Familie bewusster zu genießen.

 

Litang in China

 

Wie ich durchs Reisen vollends zur Minimalistin wurde

Auf meine Weltreise bin ich mit einem 60-Liter-Rucksack gestartet. Das hört es sich erstmal nicht viel an, aber es hat gereicht. Durch den wenigen Platz hat sich meine Packliste auf das Notwendigste reduziert. Auch wenn es anfangs ungewohnt ist, immer dieselben Klamotten zu tragen, habe ich mich schnell daran gewöhnt und nicht wirklich etwas vermisst.

 

Minimalismus – mit dem Rucksack durch die Welt reisen

 

Vielmehr habe ich im Laufe der 16 Monate immer weiter reduziert und mir auf halber Strecke einen kleineren Rucksack gekauft. Von da an war das Reisen viel einfacher. Ich war mobiler und flexibler mit weniger Gepäck. Unterwegs habe ich mir nur neue Sachen gekauft, wenn etwas kaputt oder verschließen war. Bei Bedarf habe ich mir Sachen geliehen. Mit ein paar Kompromissen hat das immer gut funktioniert.

 

Als Budget Backpacker habe ich meine Ansprüche herunter geschraubt. Ich habe oft in einfachen Unterkünften geschlafen, günstige Busse genommen und Streetfood gegessen. Es war Teil der Erfahrung und mein Reisebudget hat so länger gehalten. Es hat mir gleichzeitig vor Augen geführt, dass ich sogar mit noch weniger zufrieden bin. Es war heilsam, weil ich jetzt selbstverständliche Dinge, wie eine heiße Dusche viel mehr zu schätzen weiß.

 

The less I needed, the better I felt.

 

Das Leben ist generell einfacher auf Reisen, da ich mich um ganz elementare Dinge tagtäglich gekümmert habe. Wo kann ich schlafen. Wie komme ich von A nach B. Wo finde ich etwas zu essen. Das war ein krasser Gegensatz zum komplexen Leben zu Hause. Ich war frei. Keine Arbeit. Keine Verpflichtungen. Weniger Ablenkungen. Es lag in meiner Hand meine Tage zu gestalten. So habe ich alles viel intensiver erlebt.

 

Durch das Reisen habe ich gelernt wieder besser auf meine Bedürfnisse einzugehen. Nicht zu viele Pläne zu machen, sondern Raum für Spontanität zu lassen. Mehr auf meine Intuition zu hören. Momente der Ruhe zu schaffen. Mehr Zeit draußen zu verbringen.

 

Nicht jeder Backpacker wird zum Minimalisten.

 

Link-Tipp: Willst du minimalistischer Reisen, dann habe ich ein paar Inspirationen für dich.

 

Kajaks auf dem Meer

 

Downshifting: Weniger Arbeiten, mehr Leben

Nach meiner Rückkehr hatte ich nicht wirklich einen Plan. Ich habe mir ein kleines Einzimmer-Appartment gemietet und mich wieder selbstständig gemacht. Statt in den alten Trott zurückzufallen, bin ich alles etwas langsamer angegangen. Ich verdiene deutlich weniger als früher, aber habe dadurch kaum noch Stress. So gehe ich lieber an einem sonnigen Tag raus und unternehme etwas, als mehr zu arbeiten.

 

The key to freedom is not making more, it is spending less. – Spartan Traveler

 

Als Konsequenz habe ich weniger Geld zum Leben, aber das ist es mir wert. Wie auf Reisen versuche ich bewusster mein Geld auszugeben und mit weniger auszukommen. Mein Kleiderschrank ist geschrumpft. Ich kaufe nur neue Sachen, die ich auch tatsächlich brauche. In den letzten Monaten habe ich meinen Besitz sogar weiter dezimiert, weil vieles einfach herumliegt und einstaubt.

 

Ich habe mehr Freizeit als früher. Kann meine Tage freier gestalten. Wenn ich nachmittags einfach nicht mehr produktiv bin, klappe ich lieber den Laptop zu. Gehe eine Runde raus und kehre voller Energie zurück. Hätte ich immer den Druck ständig produktiv sein zu müssen, ginge das nicht. Mit ein bisschen Luft geht alles besser.

 

Either you run the day, or the day runs you. - Jim Rohn

 

Meine neugewonnene Freiheit nutze ich: Lese viel. Lerne neue Dinge. Bin kreativ. Gehe täglich raus.

 

Nicht jeder versteht meinen neuen Lebensstil, er passt nicht so richtig in ihr Weltbild: Aber du musst doch Geld verdienen. Denk auch an die Rente. Ist das nicht langweilig. – Manchmal fühle ich mich wie eine ruhige Insel inmitten des regen Treibens um mich herum. Menschen, die gestresst herum jagen. Immer busy. Keine Zeit haben. Die von Wochenende zu Wochenende leben.

 

Bist du busy, bist du wer.

 

Ich bin ausgebrochen aus dem Kreislauf von mehr besitzen und mehr verdienen zu müssen. Aber ich habe auch Zweifel. Sorgen um meine Zukunft. Versuche eine gute Balance zu finden. Momente zu genießen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Es ist nicht immer einfach seinen eigenen Weg zu gehen und ich lerne täglich hinzu. Vielleicht ist es auch nur eine Phase, wer weiß. Im Moment fühlt es sich jedenfalls gut an.

 

Wer viele Schätze hat, kann viel verlieren. - chinesisches Sprichtwort

 

Überall kann man lernen, Zufriedenheit zu finden, unnötiges Zeug loswerden und seine Zeit mit Dingen verbringen, die wenig oder gar nichts kosten und einem Freude machen.

 

Weniger Arbeit, weniger Besitz, kleinere Wohnung = mehr Freizeit, mehr Freiheit, mehr Energie

 

Möwe

 

Inspirierende Minimalisten

The minimalists

Minimalism is a lifestyle that helps people question what things add value to their lives. By clearing the clutter from life’s path, we can all make room for the most important aspects of life: health, relationships, passion, growth, and contribution.

 

Our 21-Day Journey into Minimalism

 

becoming minimalists

We cleared the clutter from our home and lives. As a result, we found a better way to live centered on more important pursuits.

 

The 10 Most Important Things to Simplify in Your Life

 

Zen Habits

Zen Habits is about finding simplicity in the daily chaos of our lives. It’s about clearing the clutter so we can focus on what’s important, create something amazing, find happiness.

 

Spartan Traveler

The key to freedom is not making more, it is spending less.

 

Tandemploy

Tendemploy ist eine Online-Plattform für Jobsharing. Sie bringt Jobsuchende und Unternehmen zusammen, die eine Arbeitsstelle an zwei Personen vergibt. So kannst du dir eine Vollzeitstelle mit einer anderen Person teilen und weniger arbeiten.

 

Video: Too much stuff

 

 

Minimalismus: Simplify your Life

Es gibt keine klaren Regeln oder besonderen Anforderungen im Mininmalismus. Du kannst machen, was du willst, wie du es willst und wo du es willst. Es ist deine Chance dein Leben bewußter zu gestalten und ein erfülltes Leben zu führen. Nutze sie.

 

This is your world shape it or someone else will.

 

 

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