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Deine erste Backpacker Reise – so überwindest du deine Ängste

Die Entscheidung ist gefallen, du machst deine erste Backpacker Reise. Du bist super aufgeregt und dir nicht sicher, ob du dem Ganzen gewachsen bist. Mit diesem Artikel will ich dir deine Ängste nehmen oder zu mindestens mildern. Denn Reisen ist einfacher, als du denkst.

 

Jeder ist vor seiner ersten großen Reise nervös, das ist ganz normal. Mit der Zeit wirst du Erfahrungen sammeln und lernen, dass alles nicht so schwer ist, auch wenn mal etwas schief läuft, ist es kein Weltuntergang. Es gibt immer einen Weg.

 

1. Wie soll ich nur alles unterwegs organisieren

Alle paar Tage bist du in einer neuen Stadt und musst dich immer wieder aufs Neue zu Recht finden. Dich um Basics, wie Unterkunft, Essen, Transport und Aktivitäten kümmern. Du hast Panik, dass du dem Ganzen nicht gewachsen bist und auf der Straße schlafen musst.

 

In der Realität wirst du überrascht sein, wie einfach alles läuft. Besonders bei deinen ersten Reisen ist dein Reiseführer dein bester Freund, auf alle deine Fragen wirst du eine Antwort in ihm finden. Da sind Empfehlungen für Hostels und Restaurants, ein Stadtplan, Tipps für Ausflüge und vieles mehr.

 

Dein nächster Anker ist deine Unterkunft. Wahrscheinlich bekommst du schon beim Check-In die Basics für die Stadt erzählt und du kannst jederzeit Fragen stellen. Da ist immer ein offenes Ohr für dich. Gerade in Hostels lernst du schnell neue Leute kennen. Manche von ihnen sind schon seit ein paar Tagen in der Stadt und verraten dir viele gute Tipps.

 

Schließ dich anderen Backpackern an und unternehmt etwas gemeinsam. Wenn ihr euch gut versteht, könnt ihr auch für ein paar Tage zusammen reisen. So kannst du einfach von anderen Backpackern lernen, wie sie unterwegs alles organisieren.

 

2. Wie kann ich mich denn verständigen

Hast du in der Schule Englisch gelernt, super mehr brauchst du nicht. Ich bin der lebende Beweis, dass es geht. Denn ich habe kein Talent für Sprachen, für mich ist es harte Arbeit eine neue zu lernen. Auf Reisen habe ich einfach immer drauf los geplappert, egal wie viele Fehler ich gemacht habe. So wurde ich Tag für Tag langsam besser. Du kannst das auch!!!

 

Als Vorbereitung für mein Jahr in Australien habe ich vermehrt Filme auf Englisch geschaut und natürlich auch viel gelesen. Schon allein durch die Recherche habe ich viele englischsprachige Blogs durchstöbert. Für ein paar Wochen habe ich auch ein Sprachtandem ausprobiert, was ich über die Uni gefunden habe.

 

In Australien angekommen, habe ich die ersten drei Monate in Sydney in einem Büro gearbeitet. Am Anfang war es eine große Herausforderung, aber dadurch hat sich mein Englisch auch schnell verbessert. Auf Reisen habe ich gemerkt, dass ich viel mehr lerne, wenn ich mich mit Muttersprachlern unterhalte. Also habe ich vermehrt den Kontakt zu ihnen gesucht.

 

Mit Englisch kommst du in vielen Ecken der Welt weiter, auch wenn nur Basis-Sprachkenntnisse bei deinem Gesprächspartner vorhanden sind. Trotzdem solltest du auch immer ein paar Worte in der Landessprache lernen. Gib dir Mühe und die Leute helfen dir gerne weiter. Gerade bei jungen Menschen ist die Chance groß, dass sie Englisch sprechen können. Ansonsten kannst du dich auch mit Händen und Füssen verständigen. Du wirst überrascht sein wie einfach das geht.

 

3. Ich will nicht alleine reisen

Keiner deiner Freunde hat Lust mit dir zu reisen?! Aber fürs Alleinereisen fehlt dir der Mut?! Die Angst kann ich dir direkt nehmen, du bist nicht alleine. Gerade wenn du mit einem beliebten Backpacker Reiseland beginnst, wirst du immer Leute um dich herum haben. So findest du schnell Anschluss.

 

Auf Reisen finde ich es viel einfacher neue Leute kennenzulernen, da alle offen und kontaktfreudig sind. Euch verbindet die Leidenschaft für das Reisen. Wenn ihr euch auf Anhieb gut versteht, könnt ihr etwas gemeinsam unternehmen oder sogar für ein paar Tage zusammen reisen. Es liegt an dir, ob du unterwegs alleine bist oder nicht.

 

Genieße auch die Vorteile des alleine Reisens. Du kannst tun und lassen, was du willst. Wenn du Gesellschaft willst, findest du immer schnell neue Leute. Nach ein paar Tagen trennen sich eure Wege wieder, weil ihr unterschiedliche Reiseziele habt. Aber schon in der neuen Location triffst du wieder neue Backpacker. So ist Reisen viel aufregender und es gibt dir die Möglichkeit herauszufinden, was dir selber am meisten Spaß macht.

 

alleine reisen

 

4. Ich werde sicher einsam sein

Sicher hast du auch mal einsame Momente, besonders wenn du müde und gestresst bist. Aber meistens bist du von Leuten umgeben. Permanent lernst du neue Backpacker kennen, denen es genauso geht wie dir.

 

Es liegt an dir, was du aus der Situation machst. Ich habe auf meinen Reisen so viele wundervolle Menschen kennengelernt. Bei manchen fühlt es sich schon nach kurzer Zeit so an, als würdest du sie seit Jahren kennen. Du kannst offen mit ihnen über alles reden, was eine Wohltat ist. Nach all den oberflächlichen Smalltalks die du mit anderen Backpackern führst.

 

Auch als introvertierter Mensch wirst du schnell über deinen Schatten springen und Leute ansprechen. So oft, bis es dir zur Gewohnheit wird und du gar nicht mehr darüber nachdenkst. Einfach weil du so viele positive Erfahrungen machst. Gerade in kleineren Hostels wirst du dich in der Gemeinschaft wohl fühlen.

 

5. Mir könnte etwas Schlimmes passieren

Ich weiß nicht, wo es herkommt. Wir Deutschen haben viele Ängste, davor ausgeraubt, überfallen, vergewaltigt, entführt, ermordet und wer weiß was könnte uns passieren. Bei Frauen sieht die Sache noch schlimmer aus, da wir als das „schwache Geschlecht“ das perfekte Opfer sind.

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass dir Zuhause etwas passiert ist auch vorhanden, aber es hält dich nicht davon ab vor die Tür zu gehen? Genau?! Auf Reisen ist es nicht viel anders. Benutze deinen gesunden Menschenverstand, sei aufmerksam, informier dich vor Ort, ob du irgendwo aufpassen musst. Vertrau in Begegnungen und seltsamen Situationen deiner Intuition.

 

Verhalt dich nicht dumm. Und betrink dich nicht bis zur Besinnungslosigkeit, denn du hast nicht deine guten Freunde dabei, die dich nach Hause tragen. Sei nicht naiv und glaub alles, was man dir erzählt. Mit etwas Glück wird dir nichts passieren.

 

Und falls du doch ausgeraubt wirst, ist das nicht das Ende. Hier findest du einen Diebstahl-Erste-Hilfe-Guide, wie du schnell an Bargeld, eine neue Kreditkarte und einen neuen Reisepass kommst.

 

6. Was mache ich, wenn mir reisen keinen Spaß macht

Wenn du dich nicht wohl fühlst, kannst du alles nicht mehr genießen. Dann musst du etwas ändern, finde heraus woran es liegt. Bleib einfach für ein paar Tage an einem Ort und komm wieder zur Ruhe. Manchmal ist es einfach zu viel an neuen Eindrücken und Reisen kann auch sehr stressig sein. Genieß ein paar entspannte Tage, an denen du dich um nichts kümmern musst.

 

Oft reicht das schon aus. Finde auch heraus, warum du dich unwohl fühlst. Umgib dich mit den richtigen Personen und mach nur Dinge, die dir Spaß machen. Stress dich nicht selber, indem du einem fixen Reiseplan folgst. Reise langsamer und nimm dir die Zeit einen Ort besser kennenzulernen.

 

7. Ich bin zu chaotisch

Selbst dann, kannst du reisen. Es ist ein persönlicher Lernprozess für dich, irgendwann wirst du es auf die Reihe bekommen. Nachdem du ein paar Busse verpasst hast oder mal wieder was im Hostel vergessen hast. Durch deine Fehler lernst du so am schnellsten.

 

Schließ dich Leuten an, die ein Auge auf dich haben. Die nicht komplette Newbie-Backpacker sind und von denen du dir eine Scheibe abschneiden kannst. Sorg für den Spaßfaktor als Gegenleistung, damit ihr beide etwas vom gemeinsamen Reisen habt.

 

Obst auf dem Markt

 

8. Sie werden mich abzocken

In Ländern, wo es keine festen Preise gibt, sondern alles verhandelbar ist. Wirst du immer mal wieder abgezockt werden, lerne aus deinen Fehlern. Informier dich über Preise. Frag herum. Nimm nicht das erstbeste Angebot.

 

Auf der anderen Seite sind es genau die Länder, in denen du super günstig reist. Es gibt also keinen Grund sich über ein paar verlorene Euros aufzuregen. Nimm es nicht so schlimm, trink einen Milchshake weniger heute, das kannst du verkraften. In allen anderen Ländern gibt es festgelegte Preise in Geschäften und du kannst im Internet schnell Angebote vergleichen für Hostels und Flüge.

 

9. Was ist, wenn ich krank werde

Mit höchster Wahrscheinlichkeit wirst du dir nur einen Schnupfen von der kalten Klimaanlage im Bus einfangen, mehr nicht. Den kurierst du schnell wieder aus. In den seltensten Fällen passiert dir was wirklich schlimmes, wie ein Unfall oder irgendeine exotische Krankheit.

 

So lange du eine gute Reisekrankenversichrung hast, bist du abgesichert. Im Notfall kannst du zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen, ohne dir über die Kosten Gedanken zu machen. Also kümmer dich um eine Versicherung, denn mit deiner Gesundheit solltest du nicht spaßen.

 

Falls du mit Fieber nicht das Bett verlassen kannst oder wirklich mal etwas Ernsteres hast. Wirst du immer Hilfe bekommen, von den Leuten mit denen du reist oder dem Hotel, wo du übernachtest. Bitte einfach um Hilfe, lass dich zum Arzt fahren oder einfach mit Wasser und Medikamenten versorgen.

 

10. Heimweh

Ich hatte auf all meinen Reisen noch nie Heimweh, weil ich alles viel zu sehr genossen habe. Das Leben unterwegs ist sehr aufregend und jeder Tag ist intensiv. Natürlich gab es Momente, wo ich meine Familie und Freunde vermisst habe, besonders an Weihnachten oder meinem Geburtstag.

 

Aber sie sind immer nur einen Skype-Call entfernt. Mit den heutigen Möglichkeiten sind die Entfernungen gar nicht mehr so wichtig. Du nimmst am Leben von den Anderen wenigsten noch virtuell teil und weißt was in der Heimat los ist.

 

Wenn es dich doch einmal überkommt, dann such dir Anschluss an andere Reisende. Häng dann nicht alleine rum, sondern sei pro aktiv. Manchmal bist du auch einfach nur müde und gestresst. Gönn dir mal wieder was und bleib ein paar Tage an einem Ort. Heimweh ade.

 

Was sind deine Ängste vor einer Reise? Und wie meisterst du sie?

 

PS: Hier geht’s weiter zum zweiten Teil: typische Anfängerfehler von Backpackern.

 

 

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